Mineralien auf Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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quisquam
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von quisquam » Di 15.01.13 11:35

Aber dass "die allermeisten Sammler eine Malachitschicht nicht von Lack unterscheiden können" darf doch nicht der Grund sein, diese zu entfernen!
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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areich
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von areich » Di 15.01.13 11:52

Vor allem wenn es gar nicht stimmt.

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Marc Aceton
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Marc Aceton » Di 15.01.13 12:17

quisquam hat geschrieben:Aber dass "die allermeisten Sammler eine Malachitschicht nicht von Lack unterscheiden können" darf doch nicht der Grund sein, diese zu entfernen!
Das kommt darauf an, ob man es als wichtig erachtet, beim Wiederverkauf wieder zu einem "angemessenen Preis" zu erzielen. Die meisten Leute, die auch bereit sind, einen "angemessenen Preis" zu bezahlen, hätten einfach das Problem, das sie im jetzigen Zustand einfach nicht beurteilen können, ob was dran gedreht wurde oder nicht.

Und insofern würde eine fachgerechte Reinigung schon sehr viel bringen.

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quisquam
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von quisquam » Di 15.01.13 14:14

Da kann einem aber schon der Gedanke kommen, dass antike Münzen nicht in Privathand gehören, wenn von den Sammlern nur aus finanziellen Gründen Eingriffe vorgenommen werden. Ich finde man muss auch mal die Finger von den Münzen lassen können, und das fängt nicht erst bei Schnitzereien an. Was weg ist, ist weg und kann später kein Restaurator wieder hervorbringen.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von beachcomber » Di 15.01.13 14:34

quisquam hat geschrieben:. Was weg ist, ist weg und kann später kein Restaurator wieder hervorbringen.
allerdings stellt sich da die frage warum er das sollte? :wink:
schlliesslich wurde ja nichts von der information der münze entfernt, sondern nur ein teil der patina! im übrigen wurden vor nicht allzu langer zeit von numismatikern in museen konsequent jede patina entfernt!
eine schöne patina ist 'ne tolle sache, und kann (wird) den ästhetischen reiz sowie den materiellen (sammler)wert einer münze erhöhen, aber hat nun mal nichts mit dem wissenschaftlichen wert einer münze zu tun!
grüsse
frank
p.s. im vorliegenden fall würde ich die münze auch so lassen wie sie ist. :)

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Marc Aceton
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Marc Aceton » Di 15.01.13 15:26

beachcomber hat geschrieben:p.s. im vorliegenden fall würde ich die münze auch so lassen wie sie ist. :)
hhhmm, warst Du's nicht, der mir vor so circa zwei Jahren auch dazu geraten hat, das grüne Zeug zu entfernen? :)

Lange habe ich übrigens gedacht, der besondere Reiz der Münze darin besteht, dass die Patina so natürlich bunt ist. Aber nachdem ich die Reaktion anderer Sammler und auch Händler (siehe Abbeizer) gesehen habe, denke ich mir, dass es definitv besser wäre, die Münze bis auf die Epidermis freizulegen. Das ist zwar in gewisser Weise traurig, aber wenn man dann ein schärferes Stück in der Hand hat, was dann zudem noch unverdächtig ist, dann wäre es mir auch recht. :)
quisquam hat geschrieben:wenn von den Sammlern nur aus finanziellen Gründen Eingriffe vorgenommen werden.
ich gebe gerne zu, dass ich bereits an Münzen - legitime wohlgemerkt - Reinigungseingriffe aus "finanziellen Gründen" vorgenommen habe. Auch kenne ich viele Leute, die gezielt nur ungereinigte oder halbgereinigte Münzen kaufen, in der Absicht, diese entscheidend mit legitimen Mitteln aufzuwerten.

Übrigens kenne ich einen Museumsrestaurator, der lebt von solchen Reinigungseingriffen, und - glaub mir - der reinigt gut und gründlich. Da siehst Du später keine Krume Dreck mehr in den Ritzen.

Aus den meisten Münzen, da kannst Du noch so viel rausholen, Du glaubst es ja nicht...

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Tube » Di 15.01.13 15:36

beachcomber hat geschrieben:
eine schöne patina ist 'ne tolle sache, und kann (wird) den ästhetischen reiz sowie den materiellen (sammler)wert einer münze erhöhen, aber hat nun mal nichts mit dem wissenschaftlichen wert einer münze zu tun!
Ich denke da irrst Du. Wir alle sehen doch, bei den Provinzrömern, oft schon an der Patina woher die Münze in etwa kommt ( Sandpatina und so ). Ich bin überzeugt das sich dies in Zukunft deutlich verfeinern wird. Das es Methoden geben wird, festzustellen in welchem Gebiet die Münze gefunden wurde. Wenn ich nun anhand der Patina den Fundort bestimmen kann, und damit zusätzliche Informationen habe, ist das ein zusätzlicher wissenschaftlicher Wert. Auch in Echtheitsfragen.

Oder irre ich?

Gruß
Tube der Original-Patina-Liebhaber :mrgreen:

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Mithras » Di 12.02.13 17:51

"Mineralien auf Münzen" passt nur so halb... in dem Falle wäre eher "Münzen aus Mineralien" angebracht:

Weil sie oft stumpf wirken und schnell auseinanderfallen können, bin ich kein so großer Freund von völlig durchmineralisierten Münzen. Anders bei diesem Sesterz oder Dup./As der Faustina II. Diese Münze ist ein einziges wundervoll smaragdgrün leuchtendes Mineral. Das Bild kann es leider nicht so gut wiedergeben. :-(

Faustina II, Sesterz (oder eher ein Dupondius oder As? recht leicht für einen Sesterz), RIC 1371,
31,4mm, 15,4g,
AV: FAVSTINA AVGVSTA
RV: AVGVSTI PII FIL

LG
Mithras
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Faustina II Sesterz RIC 1371.jpg
Zuletzt geändert von Mithras am Di 12.02.13 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von beachcomber » Di 12.02.13 18:43

bei der grösse sicher ein sesterz, und das geringe gewicht erklärt sich eben durch die mineralisierung des materials! :)
grüsse
frank

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von mike h » Di 12.02.13 18:53

beachcomber hat geschrieben:bei der grösse sicher ein sesterz, und das geringe gewicht erklärt sich eben durch die mineralisierung des materials! :)
grüsse
frank
Kannst du das mal erklären?

Ich dachte immer, bei der Mineralisierung kommt etwas dazu.

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von beachcomber » Di 12.02.13 18:59

nein, patina (mineral) ist immer leichter als das metall! es gibt münzen die bestehen (fast) nur noch aus patina, und sind dementsprechend leicht. wenn die entpatiniert werden bleibt nur noch eine metallscheibe auf der kaum noch was zu erkennen ist. sollte dir doch schon öfter mal untergekommen sein. :wink:
grüsse
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Mithras » Di 12.02.13 19:06

Frank war schneller...

Ergänzung: die schweren Elemente (Metalle) werden in Salze umgewandelt und gehen teilweise in Lösung... übrig bleiben Bruchteile der leichten Salze mit der Struktur der ursprünglichen Münze...
Karbonate, Silikate, Sulfite, Phosphate... u.s.w.

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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von mike h » Di 12.02.13 19:22

Bisher ist eure Erklärung noch nicht schlüssig.

Sicher ist es so, das ein Metall ( zb Cu) in ein Mineral umgewandelt wird (Beispielsweise CuSo4)

Ich will gerne glauben, das das Mineral eine geringeres spezifisches Gewicht *hat..... aber dennoch bin ich der Meinung das die Masse zunimmt.

Das Metall verschwindet ja nicht spurlos.

Mitte um Nachhilfe

Martin

* = korrigiert
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von Mithras » Di 12.02.13 19:49

Das Metall geht doch in Bindung mit deutlich leichteren Elementen! Ein Teil der Salze wird einfach ausgespült... die leicht löslichen... ein anderer bildet feinkristalline mehr oder weniger feste Verbindungen. Im Fall des von mir vorgestellten Stückes war es ein recht festes und hartes Mineral, was übrig blieb. Vermutlich ein Karbonat. Einige Metallatome (schwer) und viele Kohlenstoffatome (leicht).
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Re: Mineralien auf Münzen

Beitrag von mike h » Di 12.02.13 19:59

Es ist natürlich vollkommen korrekt, das Malachit aus wenigen Metallatomen und mehr anderen(leichten) Atomen besteht

Nämlich ( 2 CuCO3 * Cu(OH)2)

Ich kann aber nicht erkennen, an welcher Stelle hier Metallmasse verlorengeht. Ich sehe immer nur einen Massenzuwachs.

Deine Erklärung ist für mich noch nicht nachvollziehbar.

Martin
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