Griech. Formen römischer Titel
Verfasst: So 11.01.04 12:02
Liebe Provinzialrömer,
weil es da immer wieder Lese- und Deutungsschwierigkeiten gibt, habe ich mir erlaubt, die gängigen griechischen Formen für römische Kaisertitel zusammenzustellen:
ΑΥΤΟΚΡΑΤΩΡ (autokrátor) = Imperator*
ΚΑΙΣΑΡ (kaísar) = Caesar
ΣΕΒΑΣΤΟΣ (sébastos) = Augustus (aber auch: ΑΥΓΟΥΣΤΟΣ)*
ΕΥΣΗΒΗΣ (eusebés) = Pius
ΕΥΤΥΧΗΣ (eutychés) = Felix
ΘΕΟΣ (theós) = Divus
ΥΠΑΤΟΣ (hýpatos) = consul
ΔΗΜΑΡΧΙΚΗ ΕΞΟΥΣΙΑ (demarchiké exousía) = tribunicia potestas
(Diese letztlich aus der römisch-republikanischen Tradition stammenden Titel kommen bei den griechischen Prägungen weit seltener als in der Reichsprägung vor.)
Bei der Transliteration der Eigennamen geht es zwar z.T. etwas durcheinander, aber einige (meist gültige) Regeln lassen sich beobachten:
lat. AE > gr. AI
lat. C > gr. K (in Ausnahmen: Γ)
lat. E > kurz zu gr. E, lang zu gr. H
lat. F > gr. Φ
lat. langes I > gr. EI oder I, z.B. ANTΩNEINOΣ oder ANTΩNINOΣ
lat. O > kurz zu gr. O, lang zu gr. Ω
lat. V (= u) > gr. OY oder – immer bei Diphthongen - Y
lat. –VS > gr. ΟΣ
lat. V (= v) > gr. B oder OY, z.B. NERBA oder NEROYA für lat. Nerva
Freundliche Grüße
D.F.
* PS für die Oströmer auf speziellen Wunsch von petzlaff: Die Begriffe "Autokrator" und "Sebastos" werden im Osten als Bezeichnung der Kaiser nie wirklich populär und schließlich kehrt man in der Herrschertitulatur zum alten, eigentlich naheliegenden, nur in (älter)römischen Ohren arg verpönten Titel ΒΑΣΙΛΕΥΣ = rex = König zurück.
weil es da immer wieder Lese- und Deutungsschwierigkeiten gibt, habe ich mir erlaubt, die gängigen griechischen Formen für römische Kaisertitel zusammenzustellen:
ΑΥΤΟΚΡΑΤΩΡ (autokrátor) = Imperator*
ΚΑΙΣΑΡ (kaísar) = Caesar
ΣΕΒΑΣΤΟΣ (sébastos) = Augustus (aber auch: ΑΥΓΟΥΣΤΟΣ)*
ΕΥΣΗΒΗΣ (eusebés) = Pius
ΕΥΤΥΧΗΣ (eutychés) = Felix
ΘΕΟΣ (theós) = Divus
ΥΠΑΤΟΣ (hýpatos) = consul
ΔΗΜΑΡΧΙΚΗ ΕΞΟΥΣΙΑ (demarchiké exousía) = tribunicia potestas
(Diese letztlich aus der römisch-republikanischen Tradition stammenden Titel kommen bei den griechischen Prägungen weit seltener als in der Reichsprägung vor.)
Bei der Transliteration der Eigennamen geht es zwar z.T. etwas durcheinander, aber einige (meist gültige) Regeln lassen sich beobachten:
lat. AE > gr. AI
lat. C > gr. K (in Ausnahmen: Γ)
lat. E > kurz zu gr. E, lang zu gr. H
lat. F > gr. Φ
lat. langes I > gr. EI oder I, z.B. ANTΩNEINOΣ oder ANTΩNINOΣ
lat. O > kurz zu gr. O, lang zu gr. Ω
lat. V (= u) > gr. OY oder – immer bei Diphthongen - Y
lat. –VS > gr. ΟΣ
lat. V (= v) > gr. B oder OY, z.B. NERBA oder NEROYA für lat. Nerva
Freundliche Grüße
D.F.
* PS für die Oströmer auf speziellen Wunsch von petzlaff: Die Begriffe "Autokrator" und "Sebastos" werden im Osten als Bezeichnung der Kaiser nie wirklich populär und schließlich kehrt man in der Herrschertitulatur zum alten, eigentlich naheliegenden, nur in (älter)römischen Ohren arg verpönten Titel ΒΑΣΙΛΕΥΣ = rex = König zurück.
vergessen (zugegeben - der taucht ja etwas später auf - aber gehören wir nicht alle doch irgendwie ein wenig zusammen ???)