Reparatur einer Römischen Münze?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Antworten
battlecore
Beiträge: 70
Registriert: Mi 03.05.17 11:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von battlecore » Mi 21.06.17 13:04

Wo ich grad hier bin wollt ich mal was fragen.

Ich hatte vor zwei oder drei Wochen einen Denar gesehen der mal so richtig klasse war. Richtig schön erhalten, nicht zerschnitzt oder sonstwas, ein wenig schwarze Patina, sehr zentrisch geprägt, nur ganz leichte Ausbrüche am Rand, kaum erwähnenswert.

Aber,
Er hatte einen Bruch etwa bis zur Mitte der natürlich auch ein wenig aufgegangen ist und sich so vielleicht 1mm verbogen hat. Das hat den Denar, für mich, vollkommen versaut.


Kann man das reparieren lassen vielleicht beim Goldschmied oder woanders? Erfahrungen? Hat da jemand vielleicht schonmal sowas machen lassen?

Benutzeravatar
beachcomber
Beiträge: 10728
Registriert: Mi 13.07.05 19:53
Wohnort: portimão,portugal
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von beachcomber » Mi 21.06.17 13:44

so ein schrötlingsriss entsteht schon bei der prägung, gehört also gewissermassen zum erscheinungsbild antiker münzen! sowas bewirkt natürlich eine erhebliche preisminderung, ist aber niemals zu "reparieren"!
grüsse
frank

battlecore
Beiträge: 70
Registriert: Mi 03.05.17 11:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von battlecore » Mi 21.06.17 15:25

Niemals zu reparieren weil "Frevel"? Oder weil technisch nicht möglich?
Ich mein...Frevel sind mir ja fremd, wirste ja sicher schon erkannt haben :mrgreen:

Theo
Beiträge: 638
Registriert: Mi 23.09.09 22:35
Wohnort: Raetia, Castra Regina
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von Theo » Mi 21.06.17 19:46

Niemals reparieren, weil manipuliert und hiermit nicht echt ist. Sie ist doch ein Stück der Vergangenheit und hat eigene Geschichte. Ob es überhaupt möglich und v.a. wirtschaftlich ist- ist natürlich eine andere Frage. Manchmal in osteuropäischen Foren lese ich über recht erfolgreiche Versuche seltene Münzen zu "heilen"

battlecore
Beiträge: 70
Registriert: Mi 03.05.17 11:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von battlecore » Mi 21.06.17 21:08

Diesen Standpunkt kann ich so halb nachvollziehen. "Manipuliert" vielleicht nicht im Sinne von gefälscht, aber ja es ist eine Veränderung.
Echt ist die Münze ja trotzdem, die ist alt und echt, die bleibt auch nach einer Reparatur alt und echt.

Einen besonderen Wert hatte die Münze nicht, aber richtig richtig schöne Abbildungen, da gabs drei oder vier von und alle unter 20 euro, diese gebrochene glaub ich sogar unter 10 Euro. Aber ausgerechnet diese gebrochene war von der Erhaltung und Gesamtbild her die beste. Wiederfinden werd ich die wohl nicht mehr, aber für die Zukunft wärs halt interessant obs da Erfahrungen gibt. Wirtschaftlichkeit lass ich in so einem Fall mal aussen vor, wenn so eine Reparatur nicht gleich Unsummen kostet dann würd ich das ins Auge fassen. Falls mir mal eine derart schöne Münze nochmal unterkommt.

Hast du mal einen Link zu so einer Sache? Ich hab keinen Dunst wonach ich Osteuropäisch suchen müsste

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 20336
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 8858 Mal
Danksagung erhalten: 3499 Mal

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von Numis-Student » Mi 21.06.17 21:15

Manipuliert ist nicht gefälscht, aber es lässt sich am besten mit "VERfälscht" gleichstellen.
Denn diese Risse entstehen, wie gesagt, durch die Prägung, und alles, was man da machen kann, sieht halt wirklich bescheiden aus, Lötzinn oder ähnliches. Einfach verpfuscht und vermurkst.

Wenn dich solche Risse wirklich stören, ist es sinnvoll, gezielt nach Antoninianen und Denaren -etwa die Zeit der Flavier bis hin zu Philippus I.+II.- zu suchen, in der Zeit ist die Schrötlingsherstellung in der Regel sehr sorgfältig und du bekommst genug Stücke, an denen nicht "herumgeschraubt" werden muss ;-)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

battlecore
Beiträge: 70
Registriert: Mi 03.05.17 11:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von battlecore » Do 22.06.17 13:21

Ne ich glaub das kann man richtig mit Silber reparieren, Lot gibt es auch in Silber, sowas hab ich auch, aber das wäre glaub ich nicht stabil genug wenn man die Münze richtet damit die wieder gerade ist und der Riss geschlossen werden kann.

Aber ich weiß auch gar nicht ob ich jemals wieder so eine Münze sehe wo mich das interessieren würde. Bei der war es halt nur so das sie mir ausserordentlich gefiel und der Riss eben das Gesamtbild versaut hat.

Ansonsten stört mich das eigentlich nicht so sehr. Kommt auf die Münze an wie sie mir gefällt undso.

Benutzeravatar
Mynter
Beiträge: 3028
Registriert: Do 03.09.09 23:11
Wohnort: Huttaheiti, Finsterstes Barbaricum
Hat sich bedankt: 1007 Mal
Danksagung erhalten: 1273 Mal

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von Mynter » Do 22.06.17 19:19

Das Problem ist eben, dass Münzen an denen rumgedoktort wurde im Ansehen der Sammler i.d.R.soweit sinken, dass sie meisstens nur noch als " Belegexemplar " wahrgenommen werden.
Grüsse, Mynter

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 20336
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 8858 Mal
Danksagung erhalten: 3499 Mal

Re: Reparatur einer Römischen Münze?

Beitrag von Numis-Student » Do 22.06.17 20:28

Hallo battlecore,

auch wenn du das professionell machen willst: Unsichtbar geht auch das nicht... und im Allgemeinen sind die Reparaturspuren ebenso sichtbar und oft deutlich störender als der Riss... Der Riss ist sozusagen "natürlich" und gehört zur Münze dazu. Die Reparaturstelle ist halt moderne Veränderung...

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], DerSammler und 15 Gäste