Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Moderator: Homer J. Simpson
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Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Liebes Forum,
nun mache ich hier meinen Einstand mit einem etwas merkwürdigen Thema, für das ich mich vielleicht vorab entschuldigen sollte, da es sich nicht direkt um römische Münzen handelt, sondern vielmehr um ein kleines Stück Numismatikgeschichte, bei dem ich ehrlich gesagt leicht ratlos bin und auf eure Hilfe hoffe. Vielleicht findet es ja aber der eine oder die andere interessant.
Unten seht ihr ein Detail aus einem von zwei bekannten Textzeugen der ungedruckten Chronik der Stadt Augsburg von Adam Claus. Die prächtig illuminierte und unveröffentlichte Handschrift, durch Wasserzeichenanalyse datierbar auf ca. 1640, befand sich bis vor kurzem in Privatbesitz und ist jetzt Teil der Universitätsbibliothek Stanford, Kalifornien (noch ohne Signatur, an der wissenschaftlichen Beschreibung bin ich beteiligt, daher auch mein Interesse). An einer Stelle des Textes kommt der Verfasser auf römische Stadtgründungsrituale zu sprechen, insbesondere auf das Ziehen des Pomeriums mit einem Pflug. Zur Illustration dieses Brauchs sind kolorierte Federzeichnungen zweier kaiserzeitlicher Münzreverse eingefügt, die ihr hier seht:
Nun sind meine numismatischen Kenntnisse eher bescheiden, mit etwas Nachforschungsarbeit habe ich die beiden Münzen (meine ich zumindest) aber recht gut identifizieren können. Es handelt sich, denke ich, um überraschend detailgetreue Abzeichnungen von:
Links: Revers einer Provinzialprägung des Claudius aus Berytus, Provinz Syria, AE, ca. 24 mm, RPC 4546, SNG Copenhagen 83. Pflug mit zwei Ochsen nach rechts, Legende COL IVL – AVG. Hier ausgegeben als Münze des Augustus, von dem ähnliche Prägungen existieren.
Rechts: Revers eines As des Commodus, geprägt in Rom, AE, ca. 26 mm, RIC 570. Pflug mit zwei Ochsen nach rechts, Legende COL LAN COM PM TR P XV IMP VIII [hier als "8" realisiert] – COS VI.
Soweit, so gut – die folgenden Fragen brennen mir aber noch unter den Nägeln, und deshalb hoffe ich auf das geballte Fachwissen dieses Forums:
1.) In der Handschrift sind die Münzen ausdrücklich als Goldmünzen ("Beede von goldt") bezeichnet. Gehe ich recht in der Annahme, dass eine Prägung dieser Münzbilder in Gold nicht existiert haben dürfte? Das ist für mich insofern wichtig, als dass ich dann mit relativer Sicherheit annehmen könnte, dass es sich hierbei nicht um Abzeichnungen von dem Schreiber der Handschrift tatsächlich vorliegenden Münzen handelt, sondern um Kopien einer Bildvorlage.
2.) Sollte es sich hier tatsächlich um Kopien von früheren Abzeichnungen handeln, muss es eine Bildquelle geben, die ich gerne identifizieren würde. Sind eventuell irgendjemandem frühe (d.h. in diesem Fall vor 1640) numismatische Abbildungen römischer Münzen bekannt, die einem Ausgsburger Chronisten der Frühen Neuzeit zugänglich gewesen sein könnten und hier evtl. als Vorlage gedient haben könnten? Hier tappe ich, da ich wie gesagt nicht ganz vom Fach bin, völlig im Dunkeln.
3.) Weiß vielleicht jemand von vergleichbaren frühneuzeitlichen Münzabbildungen?
Ich wäre für alle Hinweise unglaublich dankbar! Mit besten Grüßen,
Orielensis
nun mache ich hier meinen Einstand mit einem etwas merkwürdigen Thema, für das ich mich vielleicht vorab entschuldigen sollte, da es sich nicht direkt um römische Münzen handelt, sondern vielmehr um ein kleines Stück Numismatikgeschichte, bei dem ich ehrlich gesagt leicht ratlos bin und auf eure Hilfe hoffe. Vielleicht findet es ja aber der eine oder die andere interessant.
Unten seht ihr ein Detail aus einem von zwei bekannten Textzeugen der ungedruckten Chronik der Stadt Augsburg von Adam Claus. Die prächtig illuminierte und unveröffentlichte Handschrift, durch Wasserzeichenanalyse datierbar auf ca. 1640, befand sich bis vor kurzem in Privatbesitz und ist jetzt Teil der Universitätsbibliothek Stanford, Kalifornien (noch ohne Signatur, an der wissenschaftlichen Beschreibung bin ich beteiligt, daher auch mein Interesse). An einer Stelle des Textes kommt der Verfasser auf römische Stadtgründungsrituale zu sprechen, insbesondere auf das Ziehen des Pomeriums mit einem Pflug. Zur Illustration dieses Brauchs sind kolorierte Federzeichnungen zweier kaiserzeitlicher Münzreverse eingefügt, die ihr hier seht:
Nun sind meine numismatischen Kenntnisse eher bescheiden, mit etwas Nachforschungsarbeit habe ich die beiden Münzen (meine ich zumindest) aber recht gut identifizieren können. Es handelt sich, denke ich, um überraschend detailgetreue Abzeichnungen von:
Links: Revers einer Provinzialprägung des Claudius aus Berytus, Provinz Syria, AE, ca. 24 mm, RPC 4546, SNG Copenhagen 83. Pflug mit zwei Ochsen nach rechts, Legende COL IVL – AVG. Hier ausgegeben als Münze des Augustus, von dem ähnliche Prägungen existieren.
Rechts: Revers eines As des Commodus, geprägt in Rom, AE, ca. 26 mm, RIC 570. Pflug mit zwei Ochsen nach rechts, Legende COL LAN COM PM TR P XV IMP VIII [hier als "8" realisiert] – COS VI.
Soweit, so gut – die folgenden Fragen brennen mir aber noch unter den Nägeln, und deshalb hoffe ich auf das geballte Fachwissen dieses Forums:
1.) In der Handschrift sind die Münzen ausdrücklich als Goldmünzen ("Beede von goldt") bezeichnet. Gehe ich recht in der Annahme, dass eine Prägung dieser Münzbilder in Gold nicht existiert haben dürfte? Das ist für mich insofern wichtig, als dass ich dann mit relativer Sicherheit annehmen könnte, dass es sich hierbei nicht um Abzeichnungen von dem Schreiber der Handschrift tatsächlich vorliegenden Münzen handelt, sondern um Kopien einer Bildvorlage.
2.) Sollte es sich hier tatsächlich um Kopien von früheren Abzeichnungen handeln, muss es eine Bildquelle geben, die ich gerne identifizieren würde. Sind eventuell irgendjemandem frühe (d.h. in diesem Fall vor 1640) numismatische Abbildungen römischer Münzen bekannt, die einem Ausgsburger Chronisten der Frühen Neuzeit zugänglich gewesen sein könnten und hier evtl. als Vorlage gedient haben könnten? Hier tappe ich, da ich wie gesagt nicht ganz vom Fach bin, völlig im Dunkeln.
3.) Weiß vielleicht jemand von vergleichbaren frühneuzeitlichen Münzabbildungen?
Ich wäre für alle Hinweise unglaublich dankbar! Mit besten Grüßen,
Orielensis
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
die können auch beide entpatiniert und aus messing gewesen sein. vielleicht konnte der herr das nicht von gold unterscheiden?
grüsse
frank
grüsse
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Ja, den Commodus gibt es nicht nur als Kupfer-As, sondern auch als "goldigen" Sesterz. Das SC auf der Commodus Münze spricht auch für "Messing". Goldmünzen haben kein SC.
http://www.britishmuseum.org/collection ... _001_l.jpg
Das Ochsen-Motiv selbst gibt es sowohl für Commodus als auch für Augustus auch als Aureus, aber mit anderen Legenden.
z.B.:
Hubert Goltzius, Fasti Magistratuum et Triumphorum Romanorum, 1566
oder
Enea Vico, Omnium Caesarum,1554
http://www.britishmuseum.org/collection ... _001_l.jpg
Das Ochsen-Motiv selbst gibt es sowohl für Commodus als auch für Augustus auch als Aureus, aber mit anderen Legenden.
Frühe Münzabbildungen gibt es jede Menge, das hat schon 100 Jahre früher begonnen. Ob und wo da allerdings genau diese Münzen abgebildet sein könnten weiß ich nicht.Orielensis hat geschrieben: Weiß vielleicht jemand von vergleichbaren frühneuzeitlichen Münzabbildungen?
z.B.:
Hubert Goltzius, Fasti Magistratuum et Triumphorum Romanorum, 1566
oder
Enea Vico, Omnium Caesarum,1554
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
War auch mein erster Gedanke. Fallen ja auch heute noch genug Käufer bei ebay auf die entpatinierten Römer reinbeachcomber hat geschrieben:die können auch beide entpatiniert und aus messing gewesen sein. vielleicht konnte der herr das nicht von gold unterscheiden?
grüsse
frank
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Vielen Dank an euch drei für die schnellen und kundigen Antworten!
Der Hinweis auf die goldene Messingfarbe der beiden Münzen ist tatsächlich sehr hilfreich und bedenkenswert. Da muss ich wohl auch die Alternativerklärung in Betracht ziehen, dass der gute Adam Claus sich einfach getäuscht hat. Gleichzeitig würde ich eigentlich ganz naiv vermuten, dass ein humanistisch gebildeter (d.h. auch: dementsprechend wohlhabender) Augsburger Bürgerchronist des frühen 16. Jahrhunderts im Umgang mit den Goldprägungen seiner eigenen Zeit ein Auge für die Unterscheidung von Gold und Messing entwickelt haben dürfte. Als plausible Möglichkeit bleibt die Metallverwechslung aber natürlich im Raum stehen.
Shanxi, ganz besonderen Dank für den unglaublich nützlichen Hinweis auf Goltzius und Vico. Die Drucke sind ja online verfügbar und so konnte ich sie mir gleich genauer anschauen. Exakt das, wonach ich gesucht habe! Bei Goltzius finden sich auf den (Bild-)Seiten 1, 194, 215, 217, 220, 221 und 226 zumindest vergleichbare Münzabbildungen für Augustus, die in einem Artikel von Wilhelm Hollstein ("Die Fasti Magistratuum et Triumphorum Romanorum des Hubert Goltzius. Eine Analyse der Münzbilder", 2013) auch sehr schön beschrieben und analysiert sind; bei Vico ähneln Nr. 32 und 38 für Augustus Claus' linker Münze. Die exakten Bildquellen dürften dies jedoch nicht sein, und beide Drucke behandeln auch die Münzen der Adoptivkaiser inkl. Commodus nicht mehr. Während ich ein bisschen zu Goltzius recherchiert habe, bin ich jedoch auf einen sehr interessanten Aufsatz von Margaret Daly Davis ("Die antiken Münzen in der frühen antiquarischen Literatur", 2004) gestoßen, der eine umfassende Bibliographie zur frühneuzeitlichen Numismatik enthält. Von hier aus kann die Schnitzeljagd jetzt weitergehen...
Ihr seht, eure Hinweise haben mir sehr viel weitergeholfen! Mit besten Grüßen und nochmaligem Dank,
Orielensis
Der Hinweis auf die goldene Messingfarbe der beiden Münzen ist tatsächlich sehr hilfreich und bedenkenswert. Da muss ich wohl auch die Alternativerklärung in Betracht ziehen, dass der gute Adam Claus sich einfach getäuscht hat. Gleichzeitig würde ich eigentlich ganz naiv vermuten, dass ein humanistisch gebildeter (d.h. auch: dementsprechend wohlhabender) Augsburger Bürgerchronist des frühen 16. Jahrhunderts im Umgang mit den Goldprägungen seiner eigenen Zeit ein Auge für die Unterscheidung von Gold und Messing entwickelt haben dürfte. Als plausible Möglichkeit bleibt die Metallverwechslung aber natürlich im Raum stehen.
Shanxi, ganz besonderen Dank für den unglaublich nützlichen Hinweis auf Goltzius und Vico. Die Drucke sind ja online verfügbar und so konnte ich sie mir gleich genauer anschauen. Exakt das, wonach ich gesucht habe! Bei Goltzius finden sich auf den (Bild-)Seiten 1, 194, 215, 217, 220, 221 und 226 zumindest vergleichbare Münzabbildungen für Augustus, die in einem Artikel von Wilhelm Hollstein ("Die Fasti Magistratuum et Triumphorum Romanorum des Hubert Goltzius. Eine Analyse der Münzbilder", 2013) auch sehr schön beschrieben und analysiert sind; bei Vico ähneln Nr. 32 und 38 für Augustus Claus' linker Münze. Die exakten Bildquellen dürften dies jedoch nicht sein, und beide Drucke behandeln auch die Münzen der Adoptivkaiser inkl. Commodus nicht mehr. Während ich ein bisschen zu Goltzius recherchiert habe, bin ich jedoch auf einen sehr interessanten Aufsatz von Margaret Daly Davis ("Die antiken Münzen in der frühen antiquarischen Literatur", 2004) gestoßen, der eine umfassende Bibliographie zur frühneuzeitlichen Numismatik enthält. Von hier aus kann die Schnitzeljagd jetzt weitergehen...
Ihr seht, eure Hinweise haben mir sehr viel weitergeholfen! Mit besten Grüßen und nochmaligem Dank,
Orielensis
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Hallo,
nur ein etwas vager Hinweis: es gibt eine umfangreiche Bibliographie zu numismatischer Literatur (nur antike ? Oder auch Neuzeit ???) bis 1700 ?
Den Verfasser oder genauen Titel kann ich auswendig nicht nennen... Aber damit hättest du wohl ein gutes Hilfsmittel, um systematisch die alten Publikationen durchzugehen.
Schöne Grüsse,
MR
nur ein etwas vager Hinweis: es gibt eine umfangreiche Bibliographie zu numismatischer Literatur (nur antike ? Oder auch Neuzeit ???) bis 1700 ?
Den Verfasser oder genauen Titel kann ich auswendig nicht nennen... Aber damit hättest du wohl ein gutes Hilfsmittel, um systematisch die alten Publikationen durchzugehen.
Schöne Grüsse,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Das ist gemein!
Du verweist nur auf die Bibliographie, dann muß man sich noch durch einige Einträge durcharbeiten
Der Verweis auf diese beiden Münzen sollte keinesfalls in eine Dissertation enden.
Grüße
Zwerg
Du verweist nur auf die Bibliographie, dann muß man sich noch durch einige Einträge durcharbeiten
Ich glaube, daß man die Anforderungen in diesem Fall nicht so hoch ansetzen sollte.No less than 3032 illustrations accompany the entries.
Der Verweis auf diese beiden Münzen sollte keinesfalls in eine Dissertation enden.
Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Re: Frühneuzeitliche Abbildungen kaiserzeitlicher Münzen?
Naja, als gemein empfinde ich den Literaturhinweis nicht, eher als ausgesprochen hilfreich – dankeschön, Numis-Student! Dass die Sache, wie Zwerg anmerkt, durchaus aufwendig wird, schwant mir aber auch langsam.
Trotzdem habe ich mir die vier Bände von Dekesel (16. u. 17. Jh.) jetzt erstmal aus meiner Universitätsbibliothek ausgeliehen und werde schauen, ob sich da nicht etwas findet. Der Hintergrund dessen ist weniger Detailverliebtheit als die Tatsache, dass eine datierte Bildquelle mir einen terminus post quem für die Abfassung dieser historisch recht spannenden Chronik geben würde – und das wäre durchaus erhellend, insbesondere da ich erstens davon ausgehe, dass es sich bei "meiner" Handschrift nicht um Claus' Autographen, sondern um eine spätere Abschrift handelt, und zweitens mehrere Augsburger Bürger namens Adam Claus fürs späte 16. und frühe 17. Jahrhundert belegt sind und somit theoretisch als Verfasser in Frage kämen. Fände ich also eine sichere Quelle für die Münzabbildungen, ließe sich das eventuell etwas eingrenzen... Daher die ganze Mühe.
In die in Arbeit befindliche Dissertation wird das Ganze aller Voraussicht nach höchstens am Rande einfließen.
Trotzdem habe ich mir die vier Bände von Dekesel (16. u. 17. Jh.) jetzt erstmal aus meiner Universitätsbibliothek ausgeliehen und werde schauen, ob sich da nicht etwas findet. Der Hintergrund dessen ist weniger Detailverliebtheit als die Tatsache, dass eine datierte Bildquelle mir einen terminus post quem für die Abfassung dieser historisch recht spannenden Chronik geben würde – und das wäre durchaus erhellend, insbesondere da ich erstens davon ausgehe, dass es sich bei "meiner" Handschrift nicht um Claus' Autographen, sondern um eine spätere Abschrift handelt, und zweitens mehrere Augsburger Bürger namens Adam Claus fürs späte 16. und frühe 17. Jahrhundert belegt sind und somit theoretisch als Verfasser in Frage kämen. Fände ich also eine sichere Quelle für die Münzabbildungen, ließe sich das eventuell etwas eingrenzen... Daher die ganze Mühe.
In die in Arbeit befindliche Dissertation wird das Ganze aller Voraussicht nach höchstens am Rande einfließen.
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