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von Numis-Student » Di 12.03.24 21:53
Noch ein Hinweis zu Lochungen, Schmuckverwendung und Zahlungsvorgängen:
Für uns ist es in keiner Weise vorstellbar, dass eine gelochte oder gehenkelte Münze zum Bezahlen geeignet sein könnte. Wir reden hier, ausgehend von unseren modernen Empfindungen und monetären Gewohnheiten davon, dass eine Münze dem Zahlungsverkehr entnommen wird, gelocht wird und dem Geldverkehr nun nicht mehr zur Verfügung steht.
Ich habe gerade einen Schatzfund auf dem Tisch, ein paar tausend Münzen aus der Zeit um 1700 bis 1800, wohl verborgen im Zusammenhang mit den Franzosen unter Napoleon. Ich habe noch keine genauen Zahlen, die wissenschaftliche Bearbeitung läuft erst langsam an... Aber da ist ein spürbarer Anteil gelocht. Und es ist jetzt nicht so, dass da irgendwelche Ketten, Münzschmuck oder sonstige Edelmetallbeimischungen dabei sind, sondern es dürfte wohl noch im Zahlungsverkehr um 1800 nicht ungewöhnlich gewesen sein, dass auch gelochte, zwischenzeitlich als Schmuck genutzte Münzen wieder in den Zahlungsverkehr aufgenommen wurden.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)