Die Darstellung eines Lectisterniums kommt meines Wissens auf reichsrömischen Prägungen nicht vor. Das Lectisternium (lat. aus lectus – das Bett und sternere – ausbreiten, ausstrecken, also wörtl. „das auf einem Bett Ausgestrecktsein“) war eine Götterbewirtung, d. h. bei einem Gastmahl, das in der Antike bekanntlich im Liegen eingenommen wurde, bereitete man einem Gott oder einer Göttin ebenfalls eine Liege (griech. „kline“, daher Klinik, wo man bekanntlich ebenfalls liegt) und stellte auch Speisen dazu. In der Fachliteratur und in Verkaufskatalogen wird häufig diese Liege als Lectisternium bezeichnet, was aber sprachlich nicht korrekt ist. Gemeint ist damit, wie oben dargelegt, die Bewirtung einer Gottheit und nicht das Möbelstück. Auf den abgebildeten Münzen ist es immer die Göttin Fortuna (griech. Tyche), die mit lässig aufgestütztem Ellbogen auf einer Kline ruht.
1. Drachme des Trajanus (Tyche mit Steuerruder; Kline ohne Girlandenverzierung)
2. Drachme des Antoninus Pius (Tyche mit Steuerruder; Kline mit Girlandenverzierung)
3. Drachme des Antoninus Pius (Tyche ohne Steuerruder; Kline mit Girlandenverzierung)
4. Tetradrachme des Philippus I Arabs (Tyche mit Steuerruder; Kline mit Girlandenverzierung)
Gruß
chinamul
Das Lectisternium auf Münzen Alexandrias
Moderator: Homer J. Simpson
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