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Bodenfund
Verfasst: Do 21.09.23 19:51
von DerDude
Vor kurzem habe ich das erste Mal bei diversen Münzen mitgeboten, jedoch leider keine ersteigert. Mich juckt es schon länger in den Fingern meine kleine Sammlung um einen schönen Denar zu erweitern. Augustus, Hadrian, Aurel oder Commodus gefallen mir sehr gut. Aber auch der ein oder andere Trajan, Nerva oder Caracalla gefallen mir sehr. Caligula wäre ein Traum, ist aber viel zu teuer für mich. Naja, die Zeit war wohl noch nicht reif.
Heute habe ich dann, völlig unerwartet, meine Sammlung um einen Hadrian erweitern können. Am Waldrand habe ich mich mit dem Metalldetektor um ein Stückchen grün gekümmert, welches durch jahrelange Forstarbeiten durch und durch mit Nägeln verseucht ist. Da sich dort ein Hund beim Spielen verletzt an einem Nagel verletzt hat, wollte ich die Stelle von den rostigen Hinterlassenschaften befreien. Dabei fand ich total unvorbereitet diesen Hadrian Denar. Das war eine wirklich famose Überraschung! Für einen Bodenfund finde ich die Münze auch noch sehr schön! Nun habe ich also doch noch meinen ersten nennenswerten Denar erhalten.
Ich würde mich sehr über eine Bestimmung freuen. Bei der Legende des Revers bin ich nicht ganz sicher. Irgendwie finde ich in Google nichts dazu. Seht selbst:
Gewicht 3,05g
Av.: HADRIANVS AVG COS III PP
Rv.: ADVENTVS AVG
Re: Bodenfund
Verfasst: Do 21.09.23 20:45
von Numis-Student
Hallo,
die Legenden liest Du schon richtig.
Schöne Grüße,
MR
Re: Bodenfund
Verfasst: Do 21.09.23 20:50
von Numis-Student
Hier dann noch die weiteren Infos zu dem Stück:
http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_3(2).hdn.1981
Schöne Grüße,
MR
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 14:08
von DerDude
Vielen Dank für den Link. Ich bin ziemlicher Grünschnabel auf dem Gebiet. Wenn eine Münze unter einer RIC Nummer festgeschrieben wird, bezieht sich das dann auf Avers und Revers? Also müssen die Vorderseite und Rückseite immer das selbe Motiv darstellen? Bei meiner Münze handelt es sich ja um den Hadrian ohne Lorbeerkranz und das ADVENTVS AUG auf dem Revers ist durch die Köpfer der abgebildetes Personen durchbrochen -> ADVE NT VS AUG. Diese Darstellung der Rückseite finde ich online bisher nur in Kombination mit einem Lorbeerkranz auf der Vorderseite. Sind diese Details relevant? Oder werden solche Abweichungen nicht so genau dokumentiert beim Katalogisieren? Ich weiß, dass für ein und dieselbe Serie beim prägen mehrere „identische“ Stempel verwendet wurden, die kleine Abweichungen haben (z.B. kleine Unterschiede bei den Schleifen des Lorbeerkranz). Aber bis zu welchem Grad werden diese Abweichungen toleriert? Unter der im Link von Numis-Student angegeben RIC II Hadrian 227a steht auf der Rückseite ADVENTVS AVGVSTI. Das ist meiner Meinung nach doch schon ein sehr großer Unterschied und kann demnach nicht die korrekte RIC sein für meine Münze?
Ich würde mich sehr freuen wenn mich jemand über diese grundsätzlichen Dinge aufklärt. Dankeschön.
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 14:56
von antoninus1
Du siehst das alles richtig
Eine RIC-Nummer bezieht sich immer auf Vorder- und Rückseite. Beide müssen im Prinzip Deiner Münze entsprechen, damit es die Nummer ist.
Dann gibt es verschiedene Kriterien, wenn von den Autoren eine andere Nummer zugewiesen wird. Bei Aversen ist das in der Regel die Umschrift, bei Reversen die Darstellung.
Deine Münze ist wegen der Umschriftenvariante AVG eine andere RIC-Nr. als die Variante AVGVSTI. Da hat Malte sich getäuscht.
Für Varianten der Büstendarstellung werden meistens keine eigenen Nummern vergeben. Da werden dann kleine Buchstaben wie a, b, usw. vergeben.
Ich habe leider nur die erste Ausgabe des RIC bei mir. Da finde ich Deine Münze mit der Rückseitenumschrift als Denar gar nicht. Aber für die Edition in Gold hatte Roma rechts, Kaiser links die Nr. 225, umgekehrte Stellung hatte 226.
Den Denar finde ich nur mit AVGVSTI, aber nicht mit AVG. AVG dafür beim Aureus. Das ist jetzt interessant. Ist ein Fehler im alten RIC oder gibt es den Typ wirklich nur als Aureus mit AVG und als Denar mit AVGVSTI ? Dann hättest Du ein sehr interessantes Stück gefunden.
Ein Beispiel zur Rückseitenunterscheidung: Etwas weiter unten im RIC wurde ein Denar mit Aequitas aufgeführt. Da unterscheiden sie die Typen bei gleicher Vorderseite und gleicher Rückseitenumschrift nach den Attributen der Aequitas. Mit Stab und Waage ist es 228, mit Füllhorn 229.
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 15:02
von friedberg
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 15:05
von antoninus1
Dann war es tatsächlich ein Fehler in der ersten Ausgabe des RIC. Da haben die Autoren das D für Denar vergessen.
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 15:20
von didius
Hi Dude,
gut aufgepasst. Es müsste 225a sein, aufgrund der RV Legende
https://www.ma-shops.com/koelnermuenzka ... p?id=15642
Ganz 100% einig sind sich die Autoren des RIC nicht immer, wie nun genau Varianten separate Nummer, etc. bekommen.
Unterschiedliche Legenden eigentlich immer, Legendentrennungen meistens nicht. Unterschiedliche Büstendarstellungen meistens.
Na da war ich ja spät dran
, hatte angefangen zu schreiben und mich dann ablenken lassen
Re: Bodenfund
Verfasst: Sa 23.09.23 20:13
von DerDude
Okay, dann hab ich wohl doch kein so interessantes Stück gefunden. Macht aber nichts, ich freue mich trotzdem sehr über diesen Zufallsfund. Jetzt suche ich mal weiter ob ich eine mit der Legendentrennung ADVE-NT-VS AUG finde, bisher konnte ich das so noch nicht bei einem Denar finden.
Ich danke euch allen für die Antworten, meine Fragen bezüglich des RIC wurden damit vorerst alle geklärt.