Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 05.02.06 22:56

Hallo! Sehr interessanter Thread! Zwei kurze Dinge möchte ich hier anfügen:

1. denke ich auch, daß die Vabalathus / Aurelianus-Münzen unter Zenobia geprägt sind; schließlich erscheint der Offizinbuchstabe unter dem Porträt des Aurelian und kennzeichnet diese Seite damit eindeutig als Rückseite, d.h. Vabalathus ist auf der Vorderseite!

2. Meine absolute Nr. 1 unter den Fehlbeschreibungen: die ungezählten Einer-vom-anderen-Abschreibereien (siehe Ebay!), in denen der verschleierte Kopf des Constantin auf seinen posthumen Kleinbronzen als Fausta angesprochen wird! Auf den stilistisch besseren Münzen dieses Typs ist so eindeutig, daß dieser Kopf sehr viel mit den späten, recht stilisierten Porträts des Constantin gemeinsam hat und GARNIX mit Faustas Porträts.

Homer
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Di 02.05.06 14:21

Zum Thema 'Voneinanderabschreiben' hier ein weiteres Beispiel:

Gallienus 253-268, Alleinregierung 260-268
AE - Antoninianus, 2.8g, 20.2mm
Mediolanum 257-259
Av.: GALLIENVS AVG
Büste mit Strahlenkrone n.r
Rv.: [APOLL]O CONSERV
Apollo steht frontal, Kopf n.r., hält den re Arm über den Kopf und
hält mit der li Hand Lyra, die auf einer Säule steht, auf der seine
Chlamys liegt.
RIC V/1, (Mediolanum) 467; C.92; Göbl 1168 (Curtis Clay)
fast SS

Cohen beschreibt die Rs. als 'Apollo stützt sich auf eine Lyra, die auf einem Altar steht, der durch Draperie geschmückt ist.'
RIC sieht, daß diese Beschreibung nicht richtig ist und verbessert in 'Apollo hält Lyra, die auf Felsen steht.'
Eine sog. Verschlimmbesserung!

Die Rs. soll übrigens die Apollostatue des Timarchides aus Athen zeigen. Eine Kopie von ihr steht als 'Apollo von Cyrene' im Britischen Museum (Information von Alex vom FAC-Stab)

MfG
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gallienus_467var.jpg
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Beitrag von Peter43 » Di 23.05.06 01:01

Mars oder Virtus?

Über dieses Thema haben wir bereits einmal im amerikanischen Forum diskutiert http://www.forumancientcoins.com/board/ ... pic=9396.0

Hier habe ich eine Münze im RIC gefunden, wo die Figur auf der Rs. fälschlicherweise als Virtus bezeichnet wird. Es ist ein Follis von Maximinus II. aus Antiochia, RIC 86. Wahrscheinlich wurde der Autor durch die Legende VIRTVS EXERCITVS verführt. Tatsächlich handelt es sich aber um den Kriegsgott Mars!

Beide Figuren sind of schwer zu unterscheiden: Beide tragen Kriegsbekleidung, einen Helm, einen Schild und einen Speer. Der wichtige Unterschied aber ist, VIRTVS ist eine weibliche Figur! VIRTVS als lateinisches Wort selbst ist grammatisch feminin und deshalb wird sie als Personifikation auch stets korrekt weiblich dargestellt. In der Regel ist eine Brusthälfte unbedeckt, und so sieht Virtus wie eine Amazone aus.

MfG
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maximinusII_antioch_RIC_086.jpg
Zuletzt geändert von Peter43 am Di 23.05.06 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von chinamul » Di 23.05.06 09:44

Hallo Peter43!

Daß virtus maskulin sei, ist sicher nur ein Versehen von Dir, wie auch Deine anschließende Argumentation nahelegt. Also, um mögliche Mißverständnisse auszuräumen: virtus, virtutis ist Femininum und gehört der konsonantischen Deklination an, hat demzufolge mit der Maskulinendung der vokalischen ō-Deklination (wie etwa bei Augustus) nichts zu tun.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Peter43 » Di 23.05.06 14:10

Natürlich feminin! Schon verbessert!

Danke!
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Beitrag von Peter43 » Mi 31.05.06 11:56

Serapis oder der Große Gott?

Bei meinen Vorbereitungen zu dem Artikel über den großen Gott von Odessos Darzalas ist mir mehrfach aufgefallen, daß die Benennung dieses Gottes zumindestens bei vielen Münzhändlern durcheinandergeht. Deshalb an dieser Stelle noch einmal eine Klarstellung. Natürlich haben beide Götter viel gemeinsam:
- ältere, würdige Männer
- gekleidet in Himation
- wallendes Haupthaar
- Vollbart
- Kalathos (der Große Gott seit Septimius Severus)

Aber der Große Gott hat immer ein Cornucopiae! Manchmal ist das Cornucopiae auf der Vs. nur schlecht zu sehen, besonders wenn es sich in der Legende versteckt. Im Gegensatz zum Großen Gott hat Serapis aber niemals ein Cornucopiae! In der Regel hält er ein Langzepter in der li Hand.

Zum Vergleich 2 Bilder von Münzvorderseiten. Das obere zeigt den Großen Gott von Odessos, das untere Serapis.

MfG
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odessos_gordianIII&theosmegas_AMNG2337.jpg
markianopolis_gordianIII&serapis_Moushmov815.jpg
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spider
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Beitrag von spider » Mi 31.05.06 18:45

Uups verguckt.

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El Che
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Beitrag von El Che » Sa 24.06.06 13:31

VABALATHUS 271-272

Hier habe ich meinen neuen Antoninian von Aurelian/Vabalathus, RIC V/1, 381; C.1. Wir haben diese Münze in diesem Forum schon mehrfach besprochen. Aber hier geht es um Falschdarstellungen insbesondere im RIC!

Wer die Münze hat prägen lassen, ist nicht geklärt. Einiges spricht dafür, daß es nicht Aurelian war, sondern Zenobia, um damit die Anerkennung ihres Sohnes als Herrscher durch Aurelian zu erreichen.
Hallo Peter,

ich denke auch, dass die Münze von Zenobia geprägt wurde. Einerseits sprechen m. E die genannten Merkmale der Münze dafür, dass das Porträt Aurelians die Rückseite darstellt (Ausstattung beider, Offizinbuchstabe). Auch die wilde Ansammlung von Titeln, die Vaballathus neben dem Imperator (IM) hier zugewiesen werden (VC = Vir clarissimus, R = Rex, DR = Dux Romanorum), sprechen m. E. nicht für eine Prägung Aurelians. Diese Ansammlung aus Amtstiteln und Prestigebezeichnungen, die Vaballathus nach heimischer (nicht aber römischer!) Tradition von seinem Vater Odaenathus nach dessen Tod 268 übernahm, ist m. E. auf einer (west-)römischen Kaiserprägung nicht denkbar; man denke an den Problembegriff Rex.

Die Prägungen erklären sich m. E. aus dem Versuch der Zenobia, zweigleisig zu taktieren: Einerseits wollte (und musste sie wohl) die Autonomie des Ostens - "des Sonderreichs von Palmyra" - die Odaenathus de facto hergestellt hatte, bewahren. Andererseits wollte sie sich nach der Wiedererstarkung des Westens einen Ausgleich mit Aurelian offen halten.
Einen offenen Bruch gab es erst im Frühjahr 272 durch die Annahme des Titels "Augustus/Augusta" durch sie und ihren Sohn. Zu diesem Zeitpunkt stand Aurelian allerdings schon mit einem Heer in Kleinasien, um die Sonderherrschaft im Osten zu beenden. Insofern spricht einiges dafür, die Münze auf 271 zu datieren (und nicht 272).

Die Geschichte der Zenobia und des Sonderreichs Palmyra kann man übrigens in dem aktuellen Heft "Damals" (7/2006) nachlesen; dies ist auch meine Quelle.

Liebe Grüße,
Uli

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Beitrag von Peter43 » Sa 24.06.06 22:03

Hallo Uli!

Über die Entwicklung der Abkürzungen VCRIDR gibt es verschiedene Meinungen. VC = vir clarissimus ist allgemein anerkannt, weil das ein vom römischen Senat verliehener Titel war. Deshalb votieren viele für Romanorum als Erklärung für das R anstelle von Rex.

Dann gibt es noch etwas zu den Portraits des Vabalathus zu sagen, was nicht allgemein bekannt ist: Er trägt nämlich gleichzeitig sowohl einen römischen Lorbeerkranz als auch ein hellenistisches Königsdiadem wie Alexander der Große (ein Band aus weißer Wolle). Das würde natürlich wieder für Rex sprechen!
Dazu folgender Thread: http://www.forumancientcoins.com/board/ ... #msg136684

MfG
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Beitrag von Antinoos » Mo 26.06.06 17:08

Peter43 hat geschrieben:Über die Entwicklung der Abkürzungen VCRIDR gibt es verschiedene Meinungen. VC = vir clarissimus ist allgemein anerkannt, weil das ein vom römischen Senat verliehener Titel war. Deshalb votieren viele für Romanorum als Erklärung für das R anstelle von Rex.
Das ist auch ein ABSOLUT TYPISCHES Beispiel für immer wieder durch Abschreiben wiederholten, völlig überholten Unsinn. :-(

Für "VCRIMDR" gibt es nur EINE sinnvolle Auflösung:
"Vir Consularis Rex IMperator Dux Romanorum".

"VC" ist zwar die auf Inschriften(!) übliche Abk. für "Vir Clarissimus" - aber auf den Alexandriner Münzen (und auch den zahlreichen Papyri, die den vollen Titel nennen) steht als Titulatur des Vaballathus etwa (aus dem Gedächtnis und mit laienhafter lateinischer Transkription sowie mit aufgelösten Abkürzungen): "Iulios Aurelios Septimios Ouabalathos Athenodoros, hypatikos(!) autokrator strategos Romaion" (mit unterschiedlichen, im Laufe der Zeit wie üblich tendenziell kürzer werdenden Abkürzungen) - die Spätform ("Jahr 5") etwa: "I A C OVABALLATHOS ATHEN Y A S R":

"(h)Ypatikos" == "Vir Consularis" (Mann von Consularischem Rang)
"Autokrator" == "IMperator"
"Strategos" == "Dux" (Feldherr, vgl. "Stratege")
"Romaion" == "Romanorum".

Daß man dazu ÜBERHAUPT mal diskutieren konnte, hängt nur damit zusammen, daß zu Zeiten des großen Eckhel und Cohen die besagten Papyri (Oxyrhynchos!!) noch nicht bekannt waren, die diese Frage nunmehr FINAL geklärt haben.

HTH.

-Frank.

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Beitrag von curtislclay » Mo 26.06.06 19:35

Es wundert mich dann, dass vir clarissimus noch bei Kienast, Roemische Kaisertabelle (1990), S. 237, angegeben wird, obwohl Kienast Autoren wie Gawlikowski, Kettenhoffen, Chrysos, Delbrueck, Seyrig und Parsons zitiert, denen die Papyri sicher bekannt waren!

Das scheint nicht für Kienasts Genauigkeit und Verlässlichkeit zu sprechen!

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Beitrag von Zwerg » Mo 26.06.06 21:00

Carson, Coins of the Roman Empire (1990), benutzt natürlich auch die altbekannte Auflösung, ebenso wie sicherlich auch die von Kienast zitierten Autoren.
Solange die absolut stichhaltige Auflösung von Frank nicht in irgendeinem Standardwerk auftaucht, wird sie leider auch nicht wahrgenommen werden. Mich wundert nur, daß die Kölner Schule dies noch nicht publiziert hat, denn dort arbeiten Papyrologen und Numismatiker recht eng zusammen.

Frage an an Frank - ist diese Auflösung bereits einmal vorgestellt worden?

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Beitrag von Antinoos » Di 27.06.06 08:47

Zwerg hat geschrieben:Carson, Coins of the Roman Empire (1990), benutzt natürlich auch die altbekannte Auflösung, ebenso wie sicherlich auch die von Kienast zitierten Autoren.
Solange die absolut stichhaltige Auflösung von Frank nicht in irgendeinem Standardwerk auftaucht, wird sie leider auch nicht wahrgenommen werden. Mich wundert nur, daß die Kölner Schule dies noch nicht publiziert hat, denn dort arbeiten Papyrologen und Numismatiker recht eng zusammen.

Frage an an Frank - ist diese Auflösung bereits einmal vorgestellt worden?
Zur letzten Frage zuerst: Ja, in diversen "versteckten" Artikeln in Zeitschriften und so. Ich habe leider meine Bibliothek nicht greifbar, ich arbeite viel mit dem Gedächtnis. ;-)

Du hast recht: Nicht nur Carson, auch Alföldi, ja sogar Göbl(! - dazu gleich noch mehr; hier hat er sich nämlich mal ziemlich blamiert...) und der neue Sear-Katalog (Bd. 3): Alle schreiben sie munter "clarissimus". :-(

Und es ist ja auch was dran: Es gibt nämlich Inschriften(!), wo Vaballathus als "lamprotatos" genannt wird - i.e. "vir clarissimus". Aber diese Inschriften sind ganz offensichtlich "Rückübersetzungen" aus dem Lateinischen. Und dort stand sicher schon abgekürzt "VC", was "man" flugs zum - kontextuell korrekten, weil bei Inschriften "gewohnten" - "vir clarissimus" machte, griechisch dann: "lamprotatos".

Die Münzen und Papyri haben aber alle "(h)ypatikos", also "vir consularis".

Ich weiß selber, daß in den Münzlegenden der "basileos" (also der "rex" aus "VC_R_IMDR") immer fehlt: Aber hier gehe ich davon aus, daß der im Titel "autokrator" ("IMperator") nach damaligem Empfinden mit enthalten war...

Jetzt zu Göbl: In MIR 47 (also dem an sich wundervollen Band zu Aurelian) schreibt er im Text(!) ... <tätää>: "clarissimus". :-( Dann kommt eine Anmerkung (125), die's in sich hat - sinngemäß(!): "Es gibt auch die Auflösung 'vir consularis ...', doch wegen der Inschriften mit 'lamprotatos' gaben die meisten dem 'clarissimus' den Vorzug. Aber das ganz eindeutige 'hypatikos' auf Münzen und Papyri kann dadurch in der Tat nicht entkräftet werden." Häh?! Er schreibt's ja selber! War er nun Numismatiker oder nicht?! ;-(

Übrigens dasselbe wie mit dem "Horn" des Elagabal - das ist der Vorderteil von einem Stierpenis, damit hat Prof. Krengel völlig recht! Aber bis diese Deutung in der "maßgeblichen" Katalogliteratur "angekommen" ist... ;-(

Okay, manchmal geht's schnell: Der Ort der Varusschlacht ist jetzt sogar schon außerhalb der BRD zur Kenntnis genommen worden: Kalkriese! Das läßt hoffen... ;-)

-Antinoos (aka Frank)

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Beitrag von curtislclay » Fr 07.07.06 01:28

Ich finde zufällig in A. von Sallet, Die Daten der alexandrinischen Kaisermünzen, Berlin 1870, S. 84-86, dass die richtige Deutung YPATIKOC von der Legende auf den Alexandrinern von Mommsen und v. Sallet herrührt, veröffentlicht in v. Sallet, Die Fürsten von Palmyra, 1866.

In Anm. 187 bemerkt v. Sallet: "Ueber Vaballaths Titel und Daten vgl. einen kleinen Aufsatz von mir in der numismatischen Zeitschrift (Wien) Vol. II, Heft 1, welches demnächst erscheint. Das VCRIMDR ist wahrscheinlich Vir Consularis Rex IMperator Dux Romanorum zu lesen."

Die richtige Auflösung wurde also bereits vor 140 Jahren entdeckt und publiziert!

Dass das "Horn" des Elagabal der Vorderteil von einem Stierpenis ist, betrachte ich übrigens als einen interessanten Vorschlag, nicht aber als eine bewiesene Tatsache!
Zuletzt geändert von curtislclay am Fr 07.07.06 21:38, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Chippi » Fr 07.07.06 15:20

Was m ich wundert, ist, dass sich doch eine falsche Auflösung in Laufe der Zeit durchgesetzt hat! Stellt sich noch die Frage, wann sie endlich in die Standartliteratur übernommen und akzeptiert wird?

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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