Halfpenny Coventry

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hotzenplotz
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Halfpenny Coventry

Beitrag von hotzenplotz » Di 22.02.05 19:20

Hallo Freunde,

kürzlich habe ich einen Halfpenny von Coventry erstanden, doch seltsamerweise ist diese Münze nur einseitig geprägt :?: . Ich bin kein Kenner von britischen Token, bin aber der Meinung, dieses Stück schon mit zwei Seiten gesehen zu haben. Nun die frage an die Spezialisten: ist diese einseitige Prägung in Ordnung oder hat da jemand herummanipuliert :?: :?: (Das Gewicht ist 8,89g bei 29,4mm Durchmasser)
Ich freue mich auf Eure Antworten :D .
Gruß

hotzenplotz
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 23.02.05 09:58

Es handel sich um die Vorderseite von DH 231 ff. Ein Stück mit blanker Rückseite ist bei DH nicht erwähnt. Möglicherweise ist es ein Ausreißer in der Herstellung, möglicherweise wurde die Rückseite auch abgeschliffen, das Gewicht liegt an der Untergrenze des Üblichen, also kein Indiz für eine der beiden Möglichkeiten. Schau doch mal die Randschrift an, vielleicht kann man da noch was erkennen.
Grüße, KAM
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Beitrag von hotzenplotz » Mi 23.02.05 17:23

Hallo KAM,

herzlichen dank für Deine schnelle und präzise Antwort :D . Also von einer Randschrift läßt sich bei meinem Stück nichts (mehr?) erkennen. Vielleicht ist es auch eine Nachahmung eines Coventry Tokens ??? Die Prägung ist recht flau - ich weiß nicht so recht, was ich von der Münze halten soll :?: .
Noch eine kurze Frage zur Literaturangabe: Was verbirgt sich hinter "DH"?
Nochmals vielen Dank und freundliche Grüße

hotzenplotz

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 23.02.05 18:08

bei genauer Betrachtung handelt es sich wahrscheinlich um die Rückseite von DH 238 ff., die nichtvorhandene Randschrift deutet auf DH 240b. Eine Nachahmung halte ich nicht für wahrscheinlich, der Stempel war halt schon abgenutzt und die Erhaltung tut ein übriges. DH bedeutet Dalton&Hamer, der Katalog für diese Token. Die Nrn. sind nach Grafschaften geordnet, vollständig müßte zitiert werden: DH Warwickshire 240b. Der Katalog bezieht sich nur auf Token zwischen ca. 1787 und 1800, unter Ausschluß der sog. "Evasions" also derjenigen Token, die auf den ersten Blick Kopien des staatl. Geldes darstellen sollten. Eingeschlossen sind bei DH auch etliche Jetons und Medaillen. Die Einteilung nach Grafschaften wurde ziemlich willkürlich vorgenommen. Das Werk erschien ab 1910 in mehreren Lieferungen. In Ermangelung von etwas besserem ist er immer noch das Zitierwerk für diese Tokenprägung. Nicht zu vergleichen mit dem gar nicht hoch genug zu preisenden Katalog von Withers für die Zeit zwischen 1811 und 1820 (außer Silber). - Für mich ist jetzt die Frage, ob die Rückseite von Anfang an blank war (dann wäre das eine neue DH-Nummer) oder ob die Seite wegbearbeitet wurde. (Müßte man unter dem Mikroskop eigentlich erkennen können). Grüße, KAM
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Beitrag von Canadian Coins » Mi 23.02.05 23:19

Na,na,na - meine Herren, das ist aber nicht Gentlemen-like hier über die fehlende Lady Godiva einfach hinweg zu diskutieren. :wink:

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass diese blanke Seite eigentlich eine hübsche nackte Reiterin zieren müßte.
[ externes Bild ]

Bislang lag mein "Lady Godiva Token" mehr oder weniger unbeachtet im Schuber.
Und bis zu diesem Beitrag wußte ich nicht wer die holde Reiterin war. Vielleicht interessant für einige Leser :

Die Adelige Lady Godiva (Godgifu) lebte im 11. Jahrhundert. Sie war Gemahlin des Earl Leofric of Mercia.

Einer Legende nach bat sie Ihren Gemahlen die hohen Steuern zu senken, die er als "Lord of Coventry" erhob.
Der Graf kam ihrer Bitte nach, jedoch stellte er die Bedingung, dass sie nackt auf einem Pferd durch die Stadt reiten solle.

Vor Ihrem Ausritt bat sie alle Bewohner in ihren Häusern zu verweilen und so ritt sie, nur gekleidet von ihrem langen Haar, durch sie Strassen der Stadt.
Beeindruckt vom Mut seiner Gemahlin erließ der Graf alle Steuern, außer die auf Pferde.

Nach einer späteren Erzähung wagte nur ein Schneider namens Tom den Blick durch einen Fensterladen und erblindete auf der Stelle.
Daraus leitet sich die Phrase "Peeping Tom" ab, was wohl übersetzt "Spanner" bedeutet.

....nun aber wieder zum eigentlichen Thema.
Es würde mich auch interessieren, ob sich auf der blanken Seite Spuren zeigen, die darauf hindeuten, dass Material entfernt wurde.
Und desweiteren würde ich gerne erfahren, was der Elefant für eine Bedeutung hat.

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von mumde » Mi 23.02.05 23:52

Zum Elefanten geht's hier: http://www.coventry.historians.co.uk/cityarms.htm
Der Elefant auf dem Coventry-Token sieht lustig aus, weil er seine Hinterbeine verkehrt herum eingeschraubt hat: Die Knie knicken nach hinten ein.
Gruß mumde

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Beitrag von Canadian Coins » Do 24.02.05 09:17

Vielen Dank @ mumde. Jetzt bin ich im Bilde. :D

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Beitrag von hotzenplotz » Do 24.02.05 12:54

Hallo Freunde,

vielen Dank für die zahlreichen Wortmeldungen. Also unter dem Mikroskop sind natürlich jede Menge Krazer zu sehen - ABER - im Vergleich mit dem Feld der geprägten Seite ist dies etwa identisch, so dass doch wahrscheinlich von einer normalen Abnutzung auszugehen ist.
Nach CC`s Ausführungen ist natürlich auch eine Zensur - wegen der Nackten - in Betracht zu ziehen :P
Freundliche Grüße

hotzenplotz

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