Im Zusammenhang mit einem Vortrag zu den verschiedenen Varianten der Regenbogenschüsselchen Kellner IX tauchten verschiedene offene Fragen auf.
1. Kellner differenziert die Varianten grob in Typ A, B, C. Meines Wissens besteht die A-Variante mehrheitlich aus Gold, die B-Variante mehrheitlich aus Silber, die C-Variante mehrheitlich aus Kupfer. In Auktionskatalogen werden jedoch Exponate mit hohem Goldgehalt vielfach mit Kellner IX B angegeben und umgekehrt Elektronstücke mit hohem Silbergehalt mit Kellner IX A. Mangels entsprechender Literatur: Wie differenziert Kellner, bzw. sind diese Angaben korrekt?
2. Bei der Durchsicht mehrerer Münzen des sog. Bochumer Fundes kam die Mutmaßung auf, diese (Kellner IX C) wurden nicht geprägt, sondern gegossen. Einer der Gründe: Avers und Revers weisen durchweg keinerlei Stempeldrehung auf. Deckt sich diese Vermutung mit den vorliegenden Erkenntnissen? Und wenn ja, gibt es auch Exemplare von Kellner IX C, die geprägt wurden?
3. Wie ist es hier mit den verschiedenen Beizeichen? Auch wenn es eher ins Spekulative geht, lässt sich irgendetwas halbwegs Gesichertes über ihre Bedeutung sagen?
4. Wo befindet sich die nördlichste Fundstelle dieser Münztype, wo die westlichste?
5. Die bekannten Exemplare von Kellner IX weisen bei hohem Goldgehalt ein Maximalgewicht von ca. 7,5 g auf. Wenige der verauktionierten sind schwerer (bis knapp 7,9 g), geben aber Zweifel an der Echtheit auf. Gibt es ein wahrscheinlich zu machendes Höchstgewicht?
Und 6. Die Interpretation der Bedeutung der Symbole dieser Münze wie Triskeles, Kreise, Zickzacklinien variiert von Autor zu Autor. Gibt es dennoch eine Art Grundkonsens der verschiedenen Verständnisse?
Fragen über Fragen. Doch der eine oder andere hilfreiche Beitrag zumindest zu einer dieser Fragen würde schon helfen.
Beste Grüße,
AS
Fragen zu Kellner IX
Moderator: Numis-Student
Re: Fragen zu Kellner IX
Guten Abend,
zu 4) - Der Schatz von Maastricht-Amby liegt ziemlich weit westlich: https://vici.org/image/3251
https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... t_Amby.jpg
Siehe auch:
http://www.academia.edu/12732816/2012_L ... thern_Gaul
Viele Grüße,
Docisam
zu 4) - Der Schatz von Maastricht-Amby liegt ziemlich weit westlich: https://vici.org/image/3251
https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... t_Amby.jpg
Siehe auch:
http://www.academia.edu/12732816/2012_L ... thern_Gaul
Viele Grüße,
Docisam
Re: Fragen zu Kellner IX
Hallo Antisto,
zu 2) Robert Forrer, der sich eingehend mit dem Bochumer Fund befasst hat und einen Teil davon selbst besaß, ging in seinem Aufsatz von 1910 über die 'Triquetrumgepräge' (s.u.) von gegossenen Schrötlingen und geprägten Motiven aus.
Auf S. 454 schreibt er:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k33665j/f456.image
dort unter: Annuaire de la Société d'histoire et d'archéologie lorraine
Viele Grüße,
Docisam
zu 2) Robert Forrer, der sich eingehend mit dem Bochumer Fund befasst hat und einen Teil davon selbst besaß, ging in seinem Aufsatz von 1910 über die 'Triquetrumgepräge' (s.u.) von gegossenen Schrötlingen und geprägten Motiven aus.
Auf S. 454 schreibt er:
Und auf S. 456:... Von Gußzapfen ist nun allerdings nur in seltenen Fällen etwas zu sehen, aber in der Tat befanden sich in dem von mir erworbenen Teil des Fundes mehrere Stücke mit ersichtlich schon in alter Zeit abgebrochenen Rändern, daher stark verringertem Gewicht.
Robert Forrer, Die keltogermanischen Triquetrumgepräge der. Marser, Sugambrer, Tenkterer und Ubier. Jahrbuch der Gesellschaft für Lothrigische Geschichte 22, 1910, 442-486.Bei weiteren ca. 150 Stücken war das Beizeichen nicht mehr deutlich zu erkennen oder es fehlt, weil bei der Prägung zufälligerweise diese Randseite des Prägestempels außerhalb des Schrötlings zu liegen kam.
Übrigens muß beiläufig betont werden, daß innerhalb der genannten Varianten mehrfach kleine Stempelverschiebungen zu konstatieren sind, welche mehr vom Nachgravieren des stumpf gewordenen Stempels, als vom Neugravieren gleicher herstammen dürften.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k33665j/f456.image
dort unter: Annuaire de la Société d'histoire et d'archéologie lorraine
Viele Grüße,
Docisam
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