Ostkelte?

Keltische Münzen

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Tejas552
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Ostkelte?

Beitrag von Tejas552 » Di 27.10.15 21:38

Hallo zusammen,

kann mir jemand etwas zu der Münze unten sagen? Ein Freund von mir hat sie in der Ukraine gefunden. Das Material dürfte Silber sein der Durchmesser liegt bei genau 20mm. Das Gewicht beträgt etwa 3.5 gr (meine Wage aus China is nicht sehr genau).
Das sonderbare ist, dass die Vorderseite geprägt ist, während die Rückseite Gravuren zeigt.
Ich vermute, dass es sich um eine Münze der Ostkelten handelt, konnte aber nirgends etwas vergleichbares finden.

Vielen Dank
Dirk
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harald
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Re: Ostkelte?

Beitrag von harald » Mi 28.10.15 10:48

Hallo Dirk!


Unter den ostkeltischen Prägungen ist mir keine auch nur annähernd ähnliche Prägung bekannt.
Besonders die plane Seite mit dem relativ sorgfältig angelegtem Zirkelmuster ist für eine keltische Münze absolut ungewöhnlich.

Irgendwie hinterläßt diess Objekt auf mich einen ambivalenten Eindruck.

Zur Vorderseite:
Sowohl dieses Motiv, als auch die Oberfläche sehen nicht unbedingt antik aus.
Im Gegensatz dazu halte ich die originelle Darstellung auf der anderen Seite durchaus für keltisch, kann sie aber mangels Vergleich keinem Stamm zuordnen.

Nur so eine Idee- möglicherweise könnte es sich um eine keltische Tessera handeln.
Diese sind mir von den Kelten zwar bisher nur aus Blei bekannt, aber wie ich schon oft erwähnte- bei den Kelten ist nichts unmöglich.

Vielleicht könnten bessere und farbechte Bilder mit höherer Auflösung zur Klärung beitragen.

Grüße
Harald

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Tejas552
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Re: Ostkelte?

Beitrag von Tejas552 » Mi 28.10.15 20:21

Hallo Harald,

vielen Dank für die Informationen. Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass die "Münze" nicht antik ist. Ich habe sie nicht gekauft und sie wurde auch niemals zum Kauf angeboten. Ein Freund von mir hat sie in der Ukraine (Vinnitza) gefunden. Anderenfalls würde ich zustimmen und wäre ebenfalls skeptisch.
Die Vorderseite (also das zweite Bild) gibt einen guten Eindruck von der Färbung der Münze.
Ansonsten kann ich das Stück nicht einmal einer Zeitperiode zuordnen. Die Striche vor dem Kopf sind sicher Trugschrift. Das Vorbild war also eine Münze mit legende. Unter dem bärtigen Kopf ist ein merkwürdiges, blattförmiges Symbol. Hinter dem Kopf sind ebenfalls Symbole, die aussehen wie Blätter.

Das Zirkelmuster auf der Rückseite ist graviert, bzw. mit einem Metallzirkel sehr sorgfältig gezogen. In der Mitte sieht man ein Einstichloch des Zirkel für die vollen Kreise. Die Kreisausschnitte machten es erforderlich, dass der Zirkel ausserhalb der Münze eingestochen wurde. Jemand hat sich damit viel Arbeit gemacht. Vermutlich wurden davon nur sehr wenige Stücke hergestellt. Ich behalte den Vorschlag mit den Tesserae mal im Hinterkopf.

Nochmals, vielen Dank für die kompetente Antwort.
Gruss
Dirk

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Tejas552
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Re: Ostkelte?

Beitrag von Tejas552 » Di 16.04.19 18:49

Hallo,

ich möchte diesen Faden nochmal aufnehmen, weil ich die Münze am Anfang des Fadens nun einordnen kann. Die beigefügte Gold-Imitations zeigt ein ganz ähnliches Porträt. Es handelt sich also offensichtlich nicht um eine keltische Münze.

Hier ist die Beschreibung aus dem Leu Katalog:

UNCERTAIN GERMANIC TRIBES, Pseudo-Imperial coinage. Late 3rd-early 4th centuries. 'Aureus' (Gold, 18 mm, 5.18 g, 12 h). IIIII II Laureate, draped and cuirassed imperial bust to left. Rev. IIIIIIII[...]IIIIII / IIIII Roma seated left, holding Victory in her right hand and long scepter in her left. With original suspension loop attached, but deformed and broken and the reverse weakly struck, otherwise, very fine.

Gruss
Dirk
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