Hallo Comthur,
im Gebiet der Hanse (Kerngebiet um Lübeck; Braunschweig, Hannover Göttingen gehörten schließlich auch lange zur Hanse) und des Deutschenordens gab wohl es nur ungestempelte
Silberbarren.
Bis ins 12. Jahrhundert waren dies Stabbarren. Sie wurden wohl um 1200 von den runden abgelöst.
Als man im 13. Jahrhundert in Niedersachsen dazu überging die Barren zu stempelt,
hörte man im Bereich der Hanse und in anderen Teilen des Reiches mit der Herstellung der Barren auf.
Hier zwei ältere Literaturangaben zur diesem Thema:
Bauer, N.: Die Silber- und Goldbarren des russischen Mittelalters. In: Numismatische Zeitschrift. 62. Band. Wien 1929. S. 77-120.
Loehr, A.: Probleme der
Silberbarren. In: Numismatische Zeitschrift. 64. Band. Wien 1931. S. 101-109.
Im Codex Manesse gibt es eine Miniatur, auf der neben Münzen auch zwei ungestempelte Barren abgebildet sind.
In der Miniatur werden wohl die Barren mit Münzen aufgewogen.
Es muss also neben den mittelalterlichen Münzen paralel auch
Silberbarren gegeben haben.
In der Regel muss man davon ausgehen, wenn in mittelalterlichen Quellen gewogene Mark o.ä. genannt werden, dass es sich um gestelmpelte oder ungestemplete
Silberbarren handelt.
Viele Grüße