Löwe aus Regensburg, oder?
- leodux
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Löwe aus Regensburg, oder?
Hallo,
kennt jemand von Euch diese Münze?
Vorderseite: Ein nach rechts schreitender Löwe, auf dem Rand Sternchen oder Kreuzchen
Rückseite: Reiter mit Schwert (?) nach rechts reitend
Es könnte eine Münze aus Regensburg sein, denn sie paßt zu den anderen herzoglichen Münzen, die um 1230-1240 geprägt wurden. Das Rückseitenmotiv gibt es z.B. als Vorderseitendarstellung bei einer Münze von Herzog Otto II. (vgl. Emmerig 242) Und der Löwe hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Emmerig 227, jedoch sieht der Löwe bei meiner Münze nach rechts.
Allerdings habe ich jetzt die mir zur Verfügung stehende Literatur (den Emmerig habe ich leider nicht) und diverse Auktionskataloge durchgesehen und diesen Münztyp nirgends gefunden.
Deshalb die üblichen Fragen: Wo und wann geprägt? Gibt's eine Katalognummer bzw. Literaturzitat zu diesem Münztyp?
Für Eure Antworten schon mal recht herzlichen Dank im Voraus!
Grüße
leodux
kennt jemand von Euch diese Münze?
Vorderseite: Ein nach rechts schreitender Löwe, auf dem Rand Sternchen oder Kreuzchen
Rückseite: Reiter mit Schwert (?) nach rechts reitend
Es könnte eine Münze aus Regensburg sein, denn sie paßt zu den anderen herzoglichen Münzen, die um 1230-1240 geprägt wurden. Das Rückseitenmotiv gibt es z.B. als Vorderseitendarstellung bei einer Münze von Herzog Otto II. (vgl. Emmerig 242) Und der Löwe hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Emmerig 227, jedoch sieht der Löwe bei meiner Münze nach rechts.
Allerdings habe ich jetzt die mir zur Verfügung stehende Literatur (den Emmerig habe ich leider nicht) und diverse Auktionskataloge durchgesehen und diesen Münztyp nirgends gefunden.
Deshalb die üblichen Fragen: Wo und wann geprägt? Gibt's eine Katalognummer bzw. Literaturzitat zu diesem Münztyp?
Für Eure Antworten schon mal recht herzlichen Dank im Voraus!
Grüße
leodux
- bernima
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Hallo, Leodux
Schöne, interessante Münze. Aber ich glaube der Löwe darauf lacht uns aus und lässt seine Herkunft um Dunklen.
Die Rückseite hast du ja schon sicher bestimmt, ganz klar Regensburg. Nur die Vorderseite, und da weiss ich auch nicht weiter. Weder in Regensburg ( Emmerig ), noch in Nürnberg ( Erlanger ) oder in Wien ( Koch ) ist so ein Löwe vertreten.
Doch irgendwo glaube ich hab ich das Tierchen mit dem lachenden Gesicht schon mal gesehen. Werde also weitersuchen.
mfg. bernima
Schöne, interessante Münze. Aber ich glaube der Löwe darauf lacht uns aus und lässt seine Herkunft um Dunklen.
Die Rückseite hast du ja schon sicher bestimmt, ganz klar Regensburg. Nur die Vorderseite, und da weiss ich auch nicht weiter. Weder in Regensburg ( Emmerig ), noch in Nürnberg ( Erlanger ) oder in Wien ( Koch ) ist so ein Löwe vertreten.
Doch irgendwo glaube ich hab ich das Tierchen mit dem lachenden Gesicht schon mal gesehen. Werde also weitersuchen.
mfg. bernima
- leodux
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Hallo bernima und heripo,
vielen Dank für Eure Unterstützung bei der Suche nach der Heimat meines Löwen!

Zumindest ist die Münze, wenn nicht direkt in Regensburg, dann in einer von Regensburg beeinflußten Münzstätte geprägt worden. Die Machart ist den Regensburgern so ähnlich, daß dies kein Zufall sein kann.
Wie bernima hatte ich auch neben Regensburg an Nürnberg (da paßt der Rand aber nicht) und Wien (es gibt von Leopold II. einen Wiener Pfennig mit sehr ähnlicher Rückseite, aber mit einem Adler als Vorderseite) gedacht.
@heripo: An Böhmen glaube ich eigentlich nicht so recht. Möglich wäre allerdings eine Prägung Premyzl Ottokars, denn der hat ja nicht nur in Prag prägen lassen. Obwohl ich eigentlich denke, daß der Pfennig noch vor Premyzls Regierungszeit geprägt wurde.
@bernima: Wie wäre es denn mit Eger als Reichsmünzstätte zur Zeit Friedrichs II.? Dort hat man doch auch die Nürnberger (und Regensburger?) nachgeahmt. Du hast doch den Katalog von Haskova. Kannst Du dort bei Gelegenheit vielleicht mal nachsehen?
Ansonsten wäre ich für jeden Tipp auf die Herkunft meines Löwen dankbar.
Herzliche Grüße
leodux
vielen Dank für Eure Unterstützung bei der Suche nach der Heimat meines Löwen!
Genauso ging es mir auch, als ich die Münze das erste Mal gesehen habe, aber dann...bernima hat geschrieben:Doch irgendwo glaube ich hab ich das Tierchen mit dem lachenden Gesicht schon mal gesehen.

Zumindest ist die Münze, wenn nicht direkt in Regensburg, dann in einer von Regensburg beeinflußten Münzstätte geprägt worden. Die Machart ist den Regensburgern so ähnlich, daß dies kein Zufall sein kann.
Wie bernima hatte ich auch neben Regensburg an Nürnberg (da paßt der Rand aber nicht) und Wien (es gibt von Leopold II. einen Wiener Pfennig mit sehr ähnlicher Rückseite, aber mit einem Adler als Vorderseite) gedacht.
@heripo: An Böhmen glaube ich eigentlich nicht so recht. Möglich wäre allerdings eine Prägung Premyzl Ottokars, denn der hat ja nicht nur in Prag prägen lassen. Obwohl ich eigentlich denke, daß der Pfennig noch vor Premyzls Regierungszeit geprägt wurde.
@bernima: Wie wäre es denn mit Eger als Reichsmünzstätte zur Zeit Friedrichs II.? Dort hat man doch auch die Nürnberger (und Regensburger?) nachgeahmt. Du hast doch den Katalog von Haskova. Kannst Du dort bei Gelegenheit vielleicht mal nachsehen?
Ansonsten wäre ich für jeden Tipp auf die Herkunft meines Löwen dankbar.
Herzliche Grüße
leodux
... und da ich dieser Tage gelesen habe, daß die Löwen unvermeindbar im Aussterben begriffen sind ..............
also, lieber leodux - sieh zu, daß Du derer noch so viele als möglich einfangen kannst, bevor das tragische Ereignis eintritt:
Mir hatte mal ein Münzhändler auf einer Börse in München - als ich auch solch einen ähnlichen "niedlichen Lowen" kaufte erklärt - es sei eine Propaganda-Münze aus der Zeit des Streits der Staufer mit heinrich den Löwen - das nach links aus dem Bild wandelnde "zahme Kätzchen" ohne jedwelche Macjtsymbole soll den gezähmten davonschleichenden Welfen symbolisieren! Mir hatte nämlich genau dieser als "kätzchen" erscheinende Löwe wie auch die Annektdote gefallen ...... allerdings, ich hab sie nie in der Litaratur bestätigt gefunden - wenngleich es durchaus berechtigt ist, die heimliche Sprache einer Münzprägung jender Zeit zu interpretieren. Daher könnte Dein Gedanke, unter einer sonstigen staufischen Münzstätte zu suchen die ggf. nach Regensburger Schlag arbeitete durchaus logisch. Ich werd mich auch noch bemühen, weil ich ebenso wie Du diese "Kätzchen" nuneinmal liebe !
Gruß heripo
also, lieber leodux - sieh zu, daß Du derer noch so viele als möglich einfangen kannst, bevor das tragische Ereignis eintritt:
Mir hatte mal ein Münzhändler auf einer Börse in München - als ich auch solch einen ähnlichen "niedlichen Lowen" kaufte erklärt - es sei eine Propaganda-Münze aus der Zeit des Streits der Staufer mit heinrich den Löwen - das nach links aus dem Bild wandelnde "zahme Kätzchen" ohne jedwelche Macjtsymbole soll den gezähmten davonschleichenden Welfen symbolisieren! Mir hatte nämlich genau dieser als "kätzchen" erscheinende Löwe wie auch die Annektdote gefallen ...... allerdings, ich hab sie nie in der Litaratur bestätigt gefunden - wenngleich es durchaus berechtigt ist, die heimliche Sprache einer Münzprägung jender Zeit zu interpretieren. Daher könnte Dein Gedanke, unter einer sonstigen staufischen Münzstätte zu suchen die ggf. nach Regensburger Schlag arbeitete durchaus logisch. Ich werd mich auch noch bemühen, weil ich ebenso wie Du diese "Kätzchen" nuneinmal liebe !
Gruß heripo
- tournois
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Ich meine so einen Reiter mit den "Löchern" in der Couverture des Pferdes schon einmal bei einem askanischen Pfennig gesehen zu haben.
Glaube das war Bahrfeldt Nr. 254 bis 264 oder so um den Dreh rum. Wohl 2te Hälfte 13. Jahrhundert.
Womit ich nicht sagen will das es ein Askanischer Pfennig ist!
Könnte es sich vielleicht um eine Stempelvariante handeln?
Glaube das war Bahrfeldt Nr. 254 bis 264 oder so um den Dreh rum. Wohl 2te Hälfte 13. Jahrhundert.
Womit ich nicht sagen will das es ein Askanischer Pfennig ist!
Könnte es sich vielleicht um eine Stempelvariante handeln?
[b]tournois[/b]
[img]http://www.my-smileys.de/smileys3/zensurmann.gif[/img]
"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
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- leodux
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Hallo heripo, da wollen wir doch mal hoffen, daß das eine Zeitungsente war.heripo hat geschrieben:... und da ich dieser Tage gelesen habe, daß die Löwen unvermeindbar im Aussterben begriffen sind ..............
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, daß man Löwen bald nur noch im Museum und auf alten Münzen sehen kann.

Eine schöne Geschichte ist stattdessen die mit der Kätzchen-Münze.
Ich glaube, Du könntest einen Nürnberger Pfennig meinen. Ob's stimmt, ich weiß es nicht. Aber es ist schon klar, daß wir heutzutage nur noch bruchstückhaft die Symbolik der alten Münzen erkennen können. Bei Römern ist dies seltsamerweise noch einfacher als bei Mittelaltermünzen.
Ja, Du hast Recht, es gibt auch einige Askanische Münzen, bei denen diese Lochverzierungen auf den Rössern zu sehen sind.tournois hat geschrieben:Ich meine so einen Reiter mit den "Löchern" in der Couverture des Pferdes schon einmal bei einem askanischen Pfennig gesehen zu haben.
Glaube das war Bahrfeldt Nr. 254 bis 264 oder so um den Dreh rum. Wohl 2te Hälfte 13. Jahrhundert.
Es gibt aber viele Münzen, auf denen der Stempelschneider versucht hat, dem Fell von Tieren durch dieses Lochdesign eine strukturierte Oberfläche zu geben. Ich habe z.B. noch einen Löwen und einen Greif, bei denen das Fell ebenfalls durch solch kleine Löcher angedeutet ist. Beide aus dem regensburger Währungsgebiet.
Ich finde das auch künstlerisch sehr ansprechend, mir gefällt es jedenfalls viel besser, als wenn es einfach nur glatte Oberflächen wären.
@bernima: Nicht Regensburg, nicht Nürnberg, nicht Wien, nicht Eger und Passau, Bamberg und Würzburg auch nicht. Was bleibt denn dann noch übrig? Vielen Dank schon mal für's Suchen.

Herzliche Grüße
leodux
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