Seite 13 von 24

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mi 14.08.13 12:12
von Comthur
Albert von Pietengau hat geschrieben:
Was ich auch nicht ganz verstehe, ist der Umstand, dass ich bei gewissen Abbildungen immer nur das "Negativ" sehe, also in diesem Fall das Kreuz als Vertiefung. Bei Abbildungen von NSW Leipzig ergeht es mir ausschließlich so?! Nur in den seltensten Fällen, wenn ich mich sehr bemühe - und ich weiß gar nicht in welche Richtung die Bemühung geht :mrgreen: - kommt es zum Umspringen. Sehe ich dann kurz weg, ist wieder alles invers. :drinking:
Geht mir auch manchmal so --- auch bei der Bildbearbeitung am Computer, da kann man eine derartige "Ansicht" absichtlich hervorrufen. Eigentlich ganz praktisch ... auf diese Art auf den ursprünglichen Stempel zu sehen, wenn auch gespiegelt (... ! ).

Ansonsten könnte ein Augenarzt dieses Phänomen sicher genau erklären.

Im 13.Jh. wurden vom Orden nur Brakteaten und um 1300 auch Hohlpfennige geprägt. Kann ich in den nächsten Tagen ja auch ein paar Stücke hier einstellen.

P.S.: NSW Leipzig, Münzhändler Dr. Hansen : Daumen hoch ! Ebenfalls als sehr sammlerfreundlich und völlig unkompliziert empfehlenswert !

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mi 14.08.13 17:18
von cepasaccus
Albert von Pietengau hat geschrieben:Auch hier gespiegelt und gedreht:
Also ich wuerde schon sagen, dass da was auf der Unterseite zu sehen ist, aber die Fotos sind nicht wirklich gut.

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Fr 16.08.13 22:21
von Albert von Pietengau
Dem kann abgeholfen werden. Außerdem habe ich mich dazu entschlossen, das "Unkraut" aus der Krone zu entfernen, da man sonst nicht wirklich etwas sehen kann.
BTW: Hat jemand eine Ahnung, was das sein kann: so gut wie unöslich in Salzsäure, Wasser, Alkohol und Benzin. Vielleicht von einem Münzalbum aus PVC ? Oder sieht das anders aus?

Jetzt wo das Grünzeug mechanisch entfernt wurde, erkennt man - zumindest, wenn man die Münze in der Hand hält -, dass es in der Tat das Negativbild der Krone ist, wobei das rechte Kreuz der Rückseite durch eine undefinierbare Prägung (des Unterstempels) deformiert ist.

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Fr 16.08.13 23:37
von cepasaccus
Ich suche Dir naechste Woche eine Vergleichsseite heraus um die Praegespuren besser deuten zu koennen.

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: So 18.08.13 13:21
von Comthur
Hier schnell noch ein paar Münzen des 13. Jahrhunderts :

Dies sind die 2 Grundtypen an Brakteaten des Deutschen (Ritter-)Ordens in Preussen. Mein Beispiel eines Ritter-Typen weicht von den bisher bekannten Stücken ab, wurde aber von der WAG a) unter Deutscher Orden und b) als Original verauktioniert. Bei mir immer noch mit Fragezeichen in der Sammlung.
siehe zum Vergleich die Stücke von Princes Polonie, welcher er ungünstiger Weise unter "Fälschungsgalerie" - obwohl Original ! - eingestellt hatte. Beitragvon Princes Polonie » Fr 19.07.13 09:11 : 3 Rittertypen + etwas weiter oben eine moderne Fälschung.
Da ich von ihm leider keine Unterstützung bzgl. Bildmaterial für meine mt-Katalog-Veröffentlichung bekam (keine Antwort auf eine Anfrage) möchte ich mich daher auch hier nicht an den Bildern seiner posnaner Auktionen vergreifen.

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: So 13.10.13 21:24
von Numis-Student
Ob es Schönheiten sind, mögen die Mittelalter-Experten beurteilen, zumindest möchte ich meine drei neuesten Zugänge hier mal eben zeigen.
Es handelt sich um 2 Friesacher Pfennige und um einen Pfennig aus St. Veit. Genaue Bestimmungen habe ich noch nicht, da fehlt mir momentan die Zeit.

Schöne Grüße,
MR

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mo 14.10.13 21:30
von Andechser
Na da hast du dir doch einen schönen Grundstock für eine Sammlung von Friesacher Pfennigen zugelegt. Die Stücke sind alle sehr gut erhalten und haben die üblichen Verprägungen.

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mi 16.10.13 09:00
von Andechser
Es geht ja nicht an, dass Malte hier mehr Friesacher vorgestellt hat als ich :wink:

Deswegen möchte ich hier folgendes Stück präsentieren, das letzte Woche den Weg in meine Sammlung gefunden hat. Es handelt sich um einen Friesacher Pfennig, der laut Luschin von Ebengreuth um 1235 geprägt wurde und dessen Prägeherr, im Gegensatz zur Prägestätte, unbekannt ist. Da der Typ doch zu den recht seltenen Typen des Friesacher Raums gehört, dürfte dieses Stück schon deutlich überdurchschnittlich erhalten sein. Zumindest konnte ich im Handel oder in den Auktionen der letzten 15 Jahre kein besseres nachweisen.
AVklein.jpg
RVklein.jpg
Friesacher Pfennig um 1235
Prägestätte: Gutenwert / Otok
Prägeherr: unbekannt
20mm
0,97g
Avers: Zwei Fische. GVTENVVERD
Revers: Brustbild und Adler über Mauer. Darüber Stern zwischen Punkten.
CNA Cj55

Viele Grüße
Andechser

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Sa 22.02.14 22:08
von Menace
Hallo liebe Sammlerfreunde,

Ein toller Thread!
Da ich durch mein jüngst begonnenes Sammelgebiet "Die Prägungen der Mainzer Erzbischöfe" erstmals auch Kontakt mit dem MA bekam, möchte ich die Gelegenheit ergreifen und hier mein aktuell liebstes Stück aus diesem Teilbereich vorstellen. Weder besonders selten, noch teuer und trotzdem könnte ich es mir den ganzen Tag lang ansehen :D
01.jpg
Heinrich I. von Harburg, 1142-1153
Brakteat Erfurt "HEINRICH ERPESFORDI"
Brustbild des heiligen Martin mit Krumm- und Kreuzstab hinter Mauerbogen mit zwei Zinnentürmen, darunter der Erzbischof mit betend erhobenen Händen, zwischen Turm und Stern.
0,72 g, ca. 49 mm.

Viele Grüße,
Martin

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Sa 15.03.14 13:49
von Andechser
Liebe Freunde der Mittelaltermünzen,
ich möchte diese Stelle und Gelegenheit nutzen um hier ein Stück vorzustellen, dass letzte Woche auf der Numismata den Weg in meine Sammlung gefunden hat. Auf Grund der großen Seltenheit (RRR) stellt dieses Münzlein den bisherigen Höhepunkt meiner Sammlung dar, weswegen ich mich umso mehr freue es ergattert zu haben. Aber nun genug der Vorrede.
Bei diesem Friesacher Pfennig handelt es sich um ein äußerst seltenes Beispiel der allgemein sehr seltenen Reihe aus drei Typen, die den Namen der Prägestätte Gutenwert in der Umschrift nennen. Von diesen drei unterschiedlichen Typen ist einer, der einen Löwen zeigt, nur in einem Exemplar belegt, während dieser Typ, der einen Adler zeigt, bisher in zwei Funden mit jeweils einem Exemplar nachgewiesen werden konnte und nur sehr selten am Markt anzutreffen ist. Die Zeitstellung der Serie kann mit den Jahren zwischen 1228 und 1235 als relativ gesichert gelten, während die Prägestätte zweifelsfrei feststeht. Allerdings ist es bisher noch nicht gelungen einen Prägeherren zu benennen, der diese drei Typen oder auch nur einen davon ausgegeben haben könnte.
CNACj53AV.jpg
CNACj53RV.jpg
Friesacher Pfennig um 1235
Prägestätte: Gutenwert / Otok
Prägeherr: unbekannt
19mm
1,20g
Avers: Adler. GVTENVVERT
Revers: Zwei Brustbilder über Mauer, darüber Punkte, dazwischen Kreuzstab .
CNA Cj53

Viele Grüße
Andechser

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mo 24.03.14 20:52
von Albert von Pietengau
Andechser hat geschrieben:Es geht ja nicht an, dass Malte hier mehr Friesacher vorgestellt hat als ich :wink:

Deswegen möchte ich hier folgendes Stück präsentieren, das letzte Woche den Weg in meine Sammlung gefunden hat. Es handelt sich um einen Friesacher Pfennig, der laut Luschin von Ebengreuth um 1235 geprägt wurde und dessen Prägeherr, im Gegensatz zur Prägestätte, unbekannt ist. Da der Typ doch zu den recht seltenen Typen des Friesacher Raums gehört, dürfte dieses Stück schon deutlich überdurchschnittlich erhalten sein. Zumindest konnte ich im Handel oder in den Auktionen der letzten 15 Jahre kein besseres nachweisen.
AVklein.jpg
RVklein.jpg
Friesacher Pfennig um 1235
Prägestätte: Gutenwert / Otok
Prägeherr: unbekannt
20mm
0,97g
Avers: Zwei Fische. GVTENVVERD
Revers: Brustbild und Adler über Mauer. Darüber Stern zwischen Punkten.
CNA Cj55

Viele Grüße
Andechser
Hallo!

http://www.ebay.de/itm/G-N-PFENNIG-FRIE ... true&rt=nc

Hat einen stattlichen Preis erzielt. "Dein" Adler aber ist viel schöner. Ein wirklich interessantes Stück.

VG
AvP

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: Mo 24.03.14 21:01
von Albert von Pietengau
Menace hat geschrieben:Hallo liebe Sammlerfreunde,

Ein toller Thread!
Da ich durch mein jüngst begonnenes Sammelgebiet "Die Prägungen der Mainzer Erzbischöfe" erstmals auch Kontakt mit dem MA bekam, möchte ich die Gelegenheit ergreifen und hier mein aktuell liebstes Stück aus diesem Teilbereich vorstellen. Weder besonders selten, noch teuer und trotzdem könnte ich es mir den ganzen Tag lang ansehen :D
01.jpg
Heinrich I. von Harburg, 1142-1153
Brakteat Erfurt "HEINRICH ERPESFORDI"
Brustbild des heiligen Martin mit Krumm- und Kreuzstab hinter Mauerbogen mit zwei Zinnentürmen, darunter der Erzbischof mit betend erhobenen Händen, zwischen Turm und Stern.
0,72 g, ca. 49 mm.

Viele Grüße,
Martin
Hallo Menace,

ich kann Dich voll und ganz verstehen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es dasselbe Stück, das bei ebay angeboten wurde. Stand auf meiner Wunschliste ganz weit oben.

VG
AvP

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: So 06.04.14 19:40
von Albert von Pietengau
Und weil heute mein Numismatiktag ist, auch hier noch die Präsentation meiner Lieblingswinzlinge (ca. 1 cm d und 0,4g):

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: So 06.04.14 19:47
von Andechser
Albert von Pietengau hat geschrieben: http://www.ebay.de/itm/G-N-PFENNIG-FRIE ... true&rt=nc

Hat einen stattlichen Preis erzielt. "Dein" Adler aber ist viel schöner. Ein wirklich interessantes Stück.
Hallo AvP,
ja, über das Stück ärger ich mich noch immer, da ich da mal wieder nur Zweitbieter war :mad:

Viele Grüße
Andechser

Re: Schönheiten des Mittelalters!

Verfasst: So 06.04.14 19:53
von Albert von Pietengau
Und 2 sec vor Schluss: das ist bitter. Mein Beileid!
Aber Du hast alles in allem das schönere Stück.

Wie gefallen Dir die flämischen Ritter?