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Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Do 10.10.13 14:37
von Tube
Comthur hat geschrieben: Gefährlich wird es allerdings, wenn mittels moderner (Laser-)Technik Stempel nachgeschnitten werden.
Ist das bei Mittelalter Münzen wirklich so einfach möglich? In der Regel gibt es doch kaum ein gut zentriertes, voll ausgeprägtes Stück das dann auch noch vorzüglich sein müsste. Denn nur von so einem Stück währe es möglich einen originalgetreuen Stempel anzufertigen. Würde man nicht, wenn die Prägeschwäche im Stempel kopiert würde, es an der Münze sehen?

Solche Versuche sind mir eigentlich nur vom Byzantiner Gold bekannt. Leider habe ich davon noch keinen in der Hand gehabt.

Comthur hat geschrieben:@Tube

Ich denke mal, daß auch die Heckenmünzer der früheren Zeit ein gewisses Maß an Können an den Tag legten, sodaß nicht diese üblen Ergebnisse zustande kamen.
Mir sind keine sich deutlich unterscheidende Heckenmünzen bekannt. Sie werden doch oft nur wegen anderen Umschriften oder anderen Beizeichen, wo man sich auch oft nicht sicher ist, ob es nicht nur Emissionszeichen sind, einer Heckenmünzstätte mit großem Fragezeichen zugeordnet. Aber der Stiel kommt doch im großen und ganzen hin, was ja auch sonst keinen Sinn machen würde.

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Do 10.10.13 14:45
von Locnar
Comthur hat geschrieben:Gefährlich wird es allerdings, wenn mittels moderner (Laser-)Technik Stempel nachgeschnitten werden.
Möglich ja!

Ich habe eine Ausbildung am Laser und in CAD-CAM.
Wer aber mal solche Schnitte sehen hat, kann eine Fälschung jederzeit erkennen / Sie würden aussehen wie bei Becker
Nur das die Ränder der Buchstaben und die Flächen unter der Lupe aussehen wie eine Kraterlandschaft

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Fr 11.10.13 21:45
von Tube
Laut Ergebnis-Liste ist der hessische Weißpfennig Falsch.

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Fr 11.10.13 22:04
von Albert von Pietengau
:oops:

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Sa 26.10.13 11:34
von Albert von Pietengau
Dass es sich hierbei (wieder einmal) um einen schlechten Touri-Guss handelt, könnte ja selbst noch ein Blinder ertasten:
http://www.ebay.de/itm/281193283338?ssP ... 1438.l2649

Aber was sagt ihr hierzu?
http://www.ebay.de/itm/Brakteat-oder-Ho ... 4d143571eb


Gruß
Roland

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Sa 26.10.13 11:47
von Andechser
Also bei dem Brakteaten habe ich kein gutes Bauchgefühl.

Viele Grüße
Andechser

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Sa 26.10.13 12:08
von Albert von Pietengau
Hi,

ich auch nicht. Mal sehen, was Comthur dazu sagt...

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: So 27.10.13 13:37
von Comthur
Nun, ich sage definitiv falsch.
Schon die technischen Daten passen absolut nicht - dürften bei ca. 14mm und 0,2 g liegen. Die Prägung sieht im ganzen irgendwie "flach" aus. Wie bei den Touristenprägungen aus der Marienburg (zu haben für etwa 4 PLN = 1 Euro), dort allerdings aus Messing o.ä. hergestellt. Dieses Stück kann aber auch manipuliert worden sein.
Vielleicht sollte man das Teil zu 2 Euronen ersteigern und dem Verkäufer eine entsprechend negative Bewertung geben. Von nichts eine Ahnung aber "original" dran schreiben ?! Wenigstens hat man es hier nicht mit einem Händler zu tun.

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: So 27.10.13 18:03
von Albert von Pietengau
Mit den "Technischen Daten" bin ich leider nicht vertraut. Die Oberflächenbeschaffenheit gefällt mir aber ganz und gar nicht, und das graue Holz als Unterlage soll wohl hohes Alter suggerieren. :mrgreen: Was mich aber richtig wundert, ist der "perfekte" kreisrunde Rand. In anderen Worten: Wie kann man als Fälscher so bescheuert sein?

Habe inzwischen einen ähnlichen Brakteaten - mit hoher Wahrscheinlichk. keine Fälschung - erworben. Über dem DO-Schild ist ein kleines Kreuz zu sehen. Eine Mittelalter-Sammlung ohne DO-Münze ist schließlich eine Schande :!: Ich werde demnächst ein Bildchen einstellen.


@Locnar:

Bei dieser Gelegenheit schließe ich mich Comthurs Anregung bzw. Ansinnen an, die echten, sonst nirgends zu findenden DO-Brakteaten von Princ. Polon. in diesem Thread in den DO-Thread od. Schönheiten des MA-Thread zu verlegen bzw. zu kopieren.


Gruß
Roland

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: So 27.10.13 22:18
von Comthur
Nur mit einer Abbildung als Diskussionsgrundlage halte ich mich bzgl. Dingen wie Schrötling oder Oberfläche lieber etwas zurück. Ich habe die Stücke auch lieber vor Augen um etwas definitives sagen zu können.
Schöne - m.E. - perfekte Schrötlinge habe ich gerade auch bei den Schildpfennigen durchaus schon gesehen. Ist da eher die Regel als die Ausnahme.

Auch ich denke, ein paar Deutschordensmünzen (Deutscher Ritterorden in Preussen) gehören in jede deutsche Sammlung dieser Zeit - insbesondere die hansischen Gebiete betreffend. Aber auch Lokalpatrioten könnten ihre Freude daran haben da viele Deutschordensritter resp. Angehörige aus allerlei deutschen Landen kamen ... .

Ich freue mich schon auf die Abbildung des Schildpfennigs !

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Mo 28.10.13 21:52
von cepasaccus
Versucht von Euch jemand den fuer ein paar Euro zu bekommen? Wenn nicht wuerde ich es vielleicht versuchen, aber da Versand nur nach Deutschland ist geht mein Sniper nicht und die Erfahrung der letzten Zeit zeigt mir, dass ich die Auktion verbummeln werde.

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Di 29.10.13 07:58
von Arminius
Hallo,

bei diesem DO-Stück habe ich ein ungutes Gefühl, da mir der Rand zu scharfkantig und "wie ausgesägt" erscheint:


Deutscher Orden, Heinrich Reffle v Richtenberg (1470-77), Königsberg,
Schilling (19,5-21 mm / 1,60 g), ↑↘ (ca. 140°),
Av.: * mΠ6ST [H]InRICVS QVΠ
Rev.: [mOn]ЄTΠ DNORVM PRV ,
vergl.: Saurmasche Samml. Nr. 5031 (illustration number 2663) .

Was meinen die Mittelalter-Experten dazu :?:

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Di 29.10.13 08:57
von Comthur
Ja, m.E. eine Fälschung. Wohl auch von unserem "königsberger" Möchtegern-Stempelschneider, der sich an vielem probiert hat.
Sollte wohl ein Schilling Heinrich Reffle von Richtenbergs werden ... allerdings sind auch hierbei Stempelschnitt / Stil völlig verunglückt.
Nun, für einen Laien gefährlich und der "Stempelschneider" hat sich ja auch wirklich Mühe gegeben ... nur daß es nicht in die entsprechende Zeit passt :mrgreen:

Natürlich ließe sich auch über eine alte Fälschung streiten ... aber da hätten diese Stücke auch schon früher auftauchen müssen und nicht erst in den letzten 20 Jahren bzw. verstärkt erst um / nach dem Jahr 2000. UND, warum sollte ein "alter" Fälscher gleich mehrere Hochmeistermünzen zu fälschen versuchen anstatt sich mit der gängigsten Münze zu begnügen ... darüber hinaus die korrekten Dm + Gewichte.
Alles in allem - m.E. ein modernes Machwerk ! Und um so länger man nachdenkt, um so mehr Kontra-Argumente kommen zu derlei Stücken auf den Tisch. Das Wort "polnischer Beischlag" kann ich schon nicht mehr hören --- so Silberreich waren die (spät-)mittelalterlichen Polen - angesichts ihrer vielen vermeintlichen Prägungen - nun wahrlich nicht (auch wenn es der eine oder andere polnische Auktionator immer noch nicht wahrhaben möchte).
Hier hilft auch weiterhin nur Vergleichsmaterial heranschaffen, was möglich ist - und in die Münzkabinette mit alten Sammlungsbeständen einmarschieren !

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Di 29.10.13 08:59
von Andechser
Hat eigentlich schon mal jemand diese fraglichen, höchstwahrscheinlich modernen, Stücke metallurgisch untersucht und ermittelt, ob es sich um modernes Silber oder zeitgenössisches Silber handelt?

Re: Fälschungs - Galerie

Verfasst: Di 29.10.13 09:15
von Comthur
@cepasaccus
Die Ersteigerung des Ebay-Stückes macht keinen Sinn - schon wegen der "technischen Daten" nicht. Und der eine Bieter dürfte auch noch ein Kumpel des Anbieters sein (bei 2 Geboten 50% auf diesem Anbieter).
Das Stück von Arminius wäre da schon weitaus interessanter - diese Teile sollte man versuchen, für ein paar Euro zu bekommen. Von mir aus mit Rückkaufrecht.