Kniffelige MA Münze

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Halbbrakteat
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Kniffelige MA Münze

Beitrag von Halbbrakteat » Mo 30.04.18 11:33

Liebe Münzfreunde,
nach langer Zeit bin ich hier wieder mal aktiv.
Habe gestern diese MA Münze gefunden und bis 01:00 Uhr das Netz bemüht, leider ohne Erfolg.
Ich denke das die Experten diese Münze gleich erkennen und zuordnen können.
Gefunden auf einem Acker in Bayern Landkreis FFB.
MA Münze Vorderseite-min.jpg
MA Münze Rückseite-min.jpg

Halbbrakteat
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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Halbbrakteat » Di 01.05.18 23:13

PS. Die Münze ist sehr dünn, also sehr leicht(0,2 - 0,5 gr.) und hat einen Durchmesser von 17mm.

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QVINTVS
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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von QVINTVS » Do 03.05.18 22:07

Grüß Dich Halbbrakteat,

die Gewichtsangabe ist ein wenig ungenau. Spontan würde ich sie Richtung Österreich, Böhmen, ... legen. Die Literatur dazu ist etwas umfänglich. Dauert ein wenig. Eger fällt mir auch noch spontan ein.
Viele Grüße

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von QVINTVS » So 06.05.18 14:08

Grüß Dich Halbbrakteat,

bin bisher leider nicht fündig geworden. Das Bild mit der Schwurhand kommt in Regensburg vor: bischöflich und weltlich. Jedoch nie mit Lilienkrone und mittigem Kreuz. Auch in CNA I (Österreich) und Böhmen habe ich nichts entdeckt - was aber auch nichts unbedingt heißen muss, dass nichts drin war. Es ist schnell mal eine Seite überblättert oder ein Bild übersehen.

Als Arbeitshypothese schlage ich vor: königliche Prägung aus Süddeutschland, Böhmen, Österreich oder angrenzende Gebiete. Datierung: von etwa Ende 13. bis ca. Mitte 14. Jh.
Viele Grüße

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Otakar
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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Otakar » So 06.05.18 17:33

Hallo Freunde,
ich trete bei diesem Stück ebenfalls auf der Stelle - beim gleichen Ermittlungsstand wie QUINTUS.
Eine österreichische Prägung würde ich zu 99% ausschließen; da ich mich im CNA I doch einigermaßen auskenne (liegt bei mir wie die Bibel ständig am Schreibtisch...).
Fazit: königlich/kaiserliche Prägung belegt durch die Krone.
Süddeutscher Raum oder Böhmen (Eger?- Friedrich II.?) - darauf deutet das Brustbild mit den "Glubschaugen" und dem "Kussmund" hin.
Als Beispiel kann ich aus meiner Sammlung einen Nürnberger Reichspfennig von König Rudolf I. v. Habsburg zeigen, der ähnliche Merkmale aufzeigt.
Leider fehlt mir die entsprechende Literatur (Erlanger, Emmerich,...)
Einen schönen Sonntag!
OTAKAR
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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von QVINTVS » So 06.05.18 18:06

Grüßt Euch,

die Schwurhand kommt fast identisch in Regensburg vor. Bei Erlanger - Nürnberg wurde ich nicht fündig.

@Halbbrakteat
Könntest Du bitte das genaue Gewicht ermitteln? 0,2 - 0,5 g ist zu ungenau. Nachdem fast nichts fehlt, max 15 %, wäre das vielleicht ein guter Hinweis. Selbst die späten Nürnberger wiegen noch wenigstens 0,86 g. Die noch späteren Stücke wurden wohl nicht in Nürnberg sondern in Schweinfurt geprägt und wiegen um 0,6 g, weisen aber einen anderen Schrötling auf.
Viele Grüße

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Halbbrakteat » Mo 14.05.18 17:31

Hallo Freunde,
sorry für die späte Rückmeldung, ich war eine Woche verreist und konnte nicht antworten.
Erst einmal vielen Dank für die Mühe und das Interesse an meiner Fundmünze.
Fundort ist ja Oberbayern, da würde Regensburg gut passen.
Mit dem wiegen wird es problematisch, meine feinste Waage kann 1g. Werde morgen mal in der Arbeit schauen ob sich irgendwo eine Feinwaage findet.
Viele Grüße

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von bernima » Mo 14.05.18 18:20

Hallo
Im CNA, Koch und im süden Deutschlands ist in der Literatur leider nichts zu finden.
Gefühlt würde ich sagen Regensburg. Machart und Aussehen sprechen dafür.

MfG. bernima

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Halbbrakteat » So 20.05.18 21:19

Hallo Münzfreunde,
konnte die Münze endlich wiegen, sie wiegt 0,45 Gramm.
Vielleicht hilft die Erkenntnis des genauen Gewichtes dabei die Münze zu identifizieren.

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von QVINTVS » Mo 21.05.18 11:21

Komplett würde sie wahrscheinlich um 0,50 bis 0,55 g wiegen. Das ist für einen Regensburger Pfennig untergewichtig. Möglich wäre ein Hälbling!? Für diese Zeit sind mir allerdings keine Hälblinge bekannt. Hier wäre BERNIMA wieder gefragt.
Viele Grüße

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von bernima » Mo 21.05.18 20:01

Hallo
Da muss ich QVINTUS recht geben, Hälblinge sind nicht bekannt, zumindest was speziell als Hälbing geprägte Münzen angeht.
Die gängige Praxis war wohl einen Pfennig soweit herunterzuschneiden bis er das passende Gewicht hatte.
Dünnpfennige wurden einfach halbiert, Dickpfennigen wurde der Rand beschnitten.

Jedoch hilft das im Fall der angefragten Münze auch nicht viel weiter.

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Bavaria Münzhandel » Do 05.07.18 09:29

Otakar hat geschrieben:Hallo Freunde,
ich trete bei diesem Stück ebenfalls auf der Stelle - beim gleichen Ermittlungsstand wie QUINTUS.
Eine österreichische Prägung würde ich zu 99% ausschließen; da ich mich im CNA I doch einigermaßen auskenne (liegt bei mir wie die Bibel ständig am Schreibtisch...).
Fazit: königlich/kaiserliche Prägung belegt durch die Krone.
Süddeutscher Raum oder Böhmen (Eger?- Friedrich II.?) - darauf deutet das Brustbild mit den "Glubschaugen" und dem "Kussmund" hin.
Als Beispiel kann ich aus meiner Sammlung einen Nürnberger Reichspfennig von König Rudolf I. v. Habsburg zeigen, der ähnliche Merkmale aufzeigt.
Leider fehlt mir die entsprechende Literatur (Erlanger, Emmerich,...)
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Hallo Otokar,

Deine Nürnberger Pfennig ist Erlanger 86.
Was das andere Stück von tendiere ich auch zu Regenburg, ca. 13. JH
Wenn ich die Zeit finde, schaue ich mal den Emmerig durch, ob das Stück gelistet ist

Beste Grüße
Julian

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von bernima » Do 05.07.18 12:42

Hallo Julian

das Stück ist nicht im Emmerig.

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Re: Kniffelige MA Münze

Beitrag von Andechser » Do 05.07.18 17:43

Hallo Otakar,
die Katalogangabe Erlanger 86 von Julian stimmt, aber es trotzdem höchstwahrscheinlich kein Nürnberger Pfennig. Erlanger hat selbst daraufhingewiesen, dass der Typ von Gewicht und Machart eher zu Regensburg passen würde. Er hat ihn nur wegen des Fundorts Nürnberg zugewiesen. Aber im Erlanger gehören ja einige Typen nicht nach Nürnberg, die er sogar ohne Bedenken nach Nürnberg gelegt hat. Ein Beispiel ist der Typ 90, der nach Schweinfurt gehört, und sonst betrifft es vor allem die frühen Erlangernummern.
Das Stück von Halbbrakteat lässt mich an Böhmen oder Ungarn denken, aber im Huszar habe ich ihn auch nicht gefunden.

Beste Grüße
Andechser

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