Fragen zu Goldmünzen

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stilgard
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Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von stilgard » Mo 28.05.18 14:41

Hallo Sammlergemeinde,

in absehbarer Zeit möchte ich mir endliche eine mittelalterliche Goldmünze in meine Sammlung legen, vorzugsweise einen Goldgulden. Bevor ich aber diese Investition tätige, hab ich doch vorab ein paar Fragen an die Fachleute hier im Forum.

1. bestehen mittelalterliche Goldmünzen aus Feingold bzw gibt es große Schwankungen was den Goldgehalt angeht?
2. Wie sieht es auf diesem gebiet mit Fälschungen aus? Worauf muß man achten?
3. Wo sollte man am besten so eine Goldmünze kaufen? Ich habe einige schöne Münzen bei Händlern im MA-Shop gesehen, sind das gute Adressen?

Vielen Dank und Gruß
Alex

stilgard
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von stilgard » Di 29.05.18 09:12

kann niemand helfen? :-(

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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Numis-Student » Di 29.05.18 09:43

Hallo Alex,

habe etwas Geduld. Gerade die rheinischen Goldgulden der Spätzeit sind ziemlich mies, was den Goldgehalt angeht, was aber an der geschichtlichen Bedeutung nichts ändert.

Fälschungen gibt es prinzipiell immer, darum nur der generelle Hinweis: kaufe bei seriösen Anbietern, wo du erstens auch gut beraten wirst und im schlimmsten Fall auch reklamieren kannst.

Schöne Grüsse,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von stilgard » Di 29.05.18 10:18

Hallo Malte,

danke für deine Antwort.
Im MA-Shop werden schöne Goldgulden angeboten, sind die Händler wie z.B. Rittig, Loebbers, nsw-Leipzig etc diesbezüglich gute Adressen?

Vom Motiv her finde ich diesen Gulden äußerst ansprechend, ich denke es wird wohl so einer werden, allerdings möglichst ohne Prägeschwäche

https://www.ma-shops.de/rittig/item.php?id=180424007

Gruß
Alex

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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Numis-Student » Di 29.05.18 15:58

Ja, diese Händler sind sicher OK. Diese Prägeschwächen gehören aufgrund der dünnen Schrötlinge eigentlich zum typischen Erscheinungsbild, Stücke ohne jede Prägeschwäche kommen so gut wie gar nicht vor...

MR
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 30.05.18 15:47

Hi,

wie Num.-Stud. bereits geschrieben hat, ist der verlinkte Gulden sicherlich ok. Es ist sogar ein sehr gut ausgeprägtes, wirklich schönes Stück. Wenn man so etwas kostengünstiger haben will, muss man an der einen oder anderen Auktion teilnehmen. Da kann man dann den Preis selbst bestimmen: entweder es klappt oder eben nicht. Diese Art von Münzen sind nicht so selten, dass man sehr hoch bieten müsste, um den Zuschlag zu erhalten.
Es gibt auch seltene Fälle, in denen man bei VCoins oder ma-shops sogar weniger bezahlt als bei Auktionen (Ist aber die Ausnahme).

Echt oder unecht:
Abgesehen von ganz wenigen Stücken tue ich mir bei Gold richtig schwer. Bei Silbermünzen ist der Rand viel charakteristischer und auch der Gesamteindruck viel überzeugender. Das liegt nicht nur an der Patina einer Silbermünze.
Mit "unecht" meine ich eine gelungene Fälschung im Gussverfahren. Neu gemachte Stempel weisen so gut wie immer stilistische Fehler auf. Manche Fälschungen, insbesondere Goldmünzen, sind so perfekt gemacht - z.T. der Rand nachbearbeitet -, dass es bestenfalls erst dann auffällt, wenn stempelgleiche Stücke vorliegen, die auch dieselben kleinen Kratzer/Dellen aufweisen. Bei schlecht gemachten Güssen erkennt man diverse Gusslöcher mit freiem Auge. Die sind natürlich nie an derselben Stelle. :P

Gruß
AvP
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 30.05.18 16:11

Kleine Auswahl an ungarischen Goldgulden, die i.d.R. bestens ausgeprägt sind:
https://www.numisbids.com/n.php?p=sale& ... &cid=69380
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von stilgard » Mi 30.05.18 16:40

danke euch, für die hilfreichen Ausführungen.
Die ungariscchen Goldmünzen im link sind wirklich sehr ansprechend, aber ich bevorzuge eine aus deutschen Landen. Kann man bei Vcoins auch ohne Anmeldung mitbieten?

Was die Originalität angeht, verlasse ich mich auf den Fachhändler, da ich leider nicht beurteilen kann ob echt oder nicht.
Gibt es zufällig einen Fachhändler, der Experte auf dem Gebiet mittelalterlicher Goldmünzen ist?

Gruß
Alex

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Albert von Pietengau
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 30.05.18 19:10

Registrierung (direkt od. indirekt) ist immer erforderlich.
Die deutschen Fachhändler kennen sich bei deutschen Münzen sicherlich am besten aus;
ganz egal, ob Gold oder Silber. Bei orientalischen Münzen hingegen würde ich sehr vorsichtig sein.
Die sind oftmals falsch bestimmt.
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 30.05.18 19:34

Noch eine Anmerkung zur allgemeinen Unterscheidung von Originalen und Güssen:
Wenn man sich die Übergänge zwischen hoch und tief (z.B. an der Umschrift) ansieht,
sollten diese scharf umrissen sein. Güsse wirken vergleichsweise "unscharf".
Wenn man ein Mikroskop besitzt, sieht man beim Original die feinen Flussspuren vom Material (Kalter Fluss),
die beim Prägevorgang entstehen.
Selbst die modernste Schleudergusstechnik oder elektrochemische Methoden ("Galvano")
sind nicht dazu geeignet, diese winzigen, leicht strahlenförmigen Spuren nachzubilden.
Aber auch beim Betrachten mit freiem Auge sollte der Unterschied auffallen,
allerdings nur im direkten Vergleich.
Es ist wie bei Brillianten; der eine hat mehr "Feuer" als der andere.
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Re: Fragen zu Goldmünzen

Beitrag von stilgard » Mi 30.05.18 20:56

super, vielen Dank für die interessanten und hilfreichen Informationen!

Bei dünnen mittelalterlichen Münzen sieht man häufig auf, dass durch den Prägevorgang Teile des Motivs der Rückseite auf der Vorderseite zu sehen sind. Werden solche natürlichen Prägemerkmale bei Fälschungen auch schon imitiert?

Ich hoffe, dass Künker in München mal den ein oder anderen schönen Goldgulden im Angebot hat, von allen Händlern hab ich zu dem das größte Vertrauen, und ich könnte das Stück dann persönlich abholen :-)

Gruß
Alex

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