Kreuzzüge und Kreuzfahrerstaaten
Verfasst: So 19.01.14 22:08
Die Kreuzzüge
Offiziell fing alles 1095 mit der Synode von Clermont an: Papst Urban II. berichtete von diversen Gräueltaten (z.B. Bauchaufschlitzen), die Moslems an Christen begangen hätten, und von Schändungen christlicher Heiligtümer im Hl. Land.
Dass die wohl größte Schändung, die Zerstörung der Grabeskirche durch Kalif al-Hakim, bereits 1009 stattgefunden hatte und (von den Pilgern in all den Jahren) auch nicht unbemerkt geblieben sein konnte, ist als Indiz dafür zu werten, dass es Papst Urban weniger um die Bekämpfung der Moslems ging - die Hilferufe des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenus, der sein Reich von den Seldschuken bedroht sah, boten einen weiteren Vorwand -, sondern vorrangig darum, die innenpolitische Lage zu seinen Gunsten bzw. zu Gunsten der Kirche zu drehen: Kaiser, Könige und Fürsten sollten im Interesse der Kirche "beschäftigt" und so an einem bedrohlichen Machtzuwachs gehindert werden. Und dann gab es noch den Gegenpapst, gegen den man sich behaupten musste...
Die mit dem Aufruf zur Befreiung der christlichen Heiligtümer verbundene "Erlassung der Sünden in alle Ewigkeit" darf als geschickter Schachzug angesehen werden, mit dem man den Kämpfern für das Christentum einen Anreiz bot, zu ihrer Einsatzbereitschaft auch noch die notwendigen finanziellen Mittel für den zermürbenden Kampf zur Verfügung zu stellen.
So kam es schließlich dazu, dass sich die Ritter, die auf ihrem langen Marsch sogar auf Eseln und auf Ochsen reiten mussten, mit dem Schlachtruf "Gott will es" in ein Kampfgetümmel stürzten, aus dem sie erst gar nicht mit heiler Haut hervorzugehen hofften: so groß war die Übermacht des feindlichen Reiterheeres, dem sie bereits in der heutigen Türkei ausgesetzt waren.
Nachdem 1098 unter Bohemund von Tarent (Sohn von Robert Guiskard) die (mit über 400 Türmen) befestigte Stadt Antiochia durch Verrat eingenommen wurde, ging es unter der Führung von Raimund IV.von Toulouse weiter nach Jerusalem...
Doch davon später.
Was mich immer wieder amüsiert, ist der Umstand, dass Gottfried von Bouillon die Königswürde für Jerusalem mit der Begründung abgelehnt hat, dass er in der Stadt, in der Jesus die Dornenkrone getragen hätte, keine Krone tragen möchte,
dass es aber in der Folge eine ganze Reihe von Herrschern gab - und vermutlich auch noch gibt -, die den Titel "König von Jerusalem" für sich beansprucht haben.
Offiziell fing alles 1095 mit der Synode von Clermont an: Papst Urban II. berichtete von diversen Gräueltaten (z.B. Bauchaufschlitzen), die Moslems an Christen begangen hätten, und von Schändungen christlicher Heiligtümer im Hl. Land.
Dass die wohl größte Schändung, die Zerstörung der Grabeskirche durch Kalif al-Hakim, bereits 1009 stattgefunden hatte und (von den Pilgern in all den Jahren) auch nicht unbemerkt geblieben sein konnte, ist als Indiz dafür zu werten, dass es Papst Urban weniger um die Bekämpfung der Moslems ging - die Hilferufe des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenus, der sein Reich von den Seldschuken bedroht sah, boten einen weiteren Vorwand -, sondern vorrangig darum, die innenpolitische Lage zu seinen Gunsten bzw. zu Gunsten der Kirche zu drehen: Kaiser, Könige und Fürsten sollten im Interesse der Kirche "beschäftigt" und so an einem bedrohlichen Machtzuwachs gehindert werden. Und dann gab es noch den Gegenpapst, gegen den man sich behaupten musste...
Die mit dem Aufruf zur Befreiung der christlichen Heiligtümer verbundene "Erlassung der Sünden in alle Ewigkeit" darf als geschickter Schachzug angesehen werden, mit dem man den Kämpfern für das Christentum einen Anreiz bot, zu ihrer Einsatzbereitschaft auch noch die notwendigen finanziellen Mittel für den zermürbenden Kampf zur Verfügung zu stellen.
So kam es schließlich dazu, dass sich die Ritter, die auf ihrem langen Marsch sogar auf Eseln und auf Ochsen reiten mussten, mit dem Schlachtruf "Gott will es" in ein Kampfgetümmel stürzten, aus dem sie erst gar nicht mit heiler Haut hervorzugehen hofften: so groß war die Übermacht des feindlichen Reiterheeres, dem sie bereits in der heutigen Türkei ausgesetzt waren.
Nachdem 1098 unter Bohemund von Tarent (Sohn von Robert Guiskard) die (mit über 400 Türmen) befestigte Stadt Antiochia durch Verrat eingenommen wurde, ging es unter der Führung von Raimund IV.von Toulouse weiter nach Jerusalem...
Doch davon später.
Was mich immer wieder amüsiert, ist der Umstand, dass Gottfried von Bouillon die Königswürde für Jerusalem mit der Begründung abgelehnt hat, dass er in der Stadt, in der Jesus die Dornenkrone getragen hätte, keine Krone tragen möchte,
dass es aber in der Folge eine ganze Reihe von Herrschern gab - und vermutlich auch noch gibt -, die den Titel "König von Jerusalem" für sich beansprucht haben.