Münzen des Königreiches Kleinarmenien
- Albert von Pietengau
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- Albert von Pietengau
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
@Numis-Student:
Ich habe zwar einmal in Wien gewohnt, aber dort war ich noch nie:
http://mechitharisten.org/die-schatze-d ... ammlungen/
Und Du?
Falls nicht, ein Pflichtbesuch!
Liebe Grüße
AvP
Weiter geht es nun mit einem Kardez (mittelgroße Kupfermünze) und einem Tank (große Kupfermünze) von Hetoum I.
[Eine kleine Kupfermünze (Follis) wird Pogh genannt]
Ich habe zwar einmal in Wien gewohnt, aber dort war ich noch nie:
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Liebe Grüße
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[Eine kleine Kupfermünze (Follis) wird Pogh genannt]
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo AvP,
schöne Stück, was ja bei Bronze nicht so unbedingt die Regel ist.
Aber da wir bei Hethum nun schon bei den Bronzestücken sind, kann ich auch zwei beitragen, ebenfalls zwei Tanks:
schöne Stück, was ja bei Bronze nicht so unbedingt die Regel ist.
Aber da wir bei Hethum nun schon bei den Bronzestücken sind, kann ich auch zwei beitragen, ebenfalls zwei Tanks:
- Numis-Student
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo AvP,Albert von Pietengau hat geschrieben:@Numis-Student:
Ich habe zwar einmal in Wien gewohnt, aber dort war ich noch nie:
http://mechitharisten.org/die-schatze-d ... ammlungen/
Und Du?
Falls nicht, ein Pflichtbesuch!
nie gehört
Danke für den Tip
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Um die Münztypen unter Levon I. zu vervollständigen, wäre noch der Tahekan zu nennen - mit dem Motiv des Tram, allerdings in Gold (den ich natürlich nicht habe). Aber hier gibt's immerhin ein Bild:
https://www.spink.com//lot-description.aspx?id=13012180
Und falls sich jemand in der Stilistik auskennen sollte, würde ich mich freuen, wenn er die bei Nercessian genannten Stilformen für den Tram ...
- Ornate style
- Artistic, semi-artistic, non-artistic style
... etwas genauer beschreiben könnte.
Gruß klaupo
https://www.spink.com//lot-description.aspx?id=13012180
Und falls sich jemand in der Stilistik auskennen sollte, würde ich mich freuen, wenn er die bei Nercessian genannten Stilformen für den Tram ...
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Gruß klaupo
- Albert von Pietengau
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo klaupo,
die von Dir genannte Einteilung stammt von Sibilian und bezieht sich ursprünglich auf die Avers-Gestaltung (Beschriftung und Bildnis) der Münzen von Levon I. Allgemein nimmt man an, dass sich die Stempelqualität mit zunehmender Regierungsdauer kontinuierlich verschlechterte. Münzen von Levon I. wurden auch noch posthum geprägt (Regierungszeit von Phillip v. Antiochia).
Qualitativ minderwertige Bildnisse gingen angeblich Hand in Hand mit mangelhafter Beschriftung (viele fehlende Buchstaben). Man muss schon sehr viele Silberlinge untersucht haben - in Sibilian's Fall über 500 -, um so eine Klassifizierung vornehmen zu können...
Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Begriff "Takvorin" vorstellen:
Darunter ist ein untergewichtiger Tram (2,5 statt 3 g) von geringem Silbergehalt (60% statt 90%) zu verstehen, wie er ab
Levon II. (bei den nach rechts gewandten Löwen auf dem Revers) vorkam. "Leider" habe ich nur nach links gewandte Löwen zu bieten...
Der "goldene Levon" ist ebenfalls etwas untergewichtig. Weltweit sind an die zehn Exemplare mit einem Gewicht zwischen 5,5 und 6,5 g bekannt! Bei dem gezeigten Typ liegt das Gewicht noch höher (6-7g). Die Fälschungen eines türkischen Juweliers weisen allerdings ein Gewicht von nur 2,5 g auf.
So löchrig wie der Bezant aussieht, scheint der Goldgehalt nicht allzu hoch zu sein. Die Prägequalität hingegen ist erstaunlich hoch. Was mich jedoch am meisten erstaunt, ist der niedrige Zuschlagspreis.
Liebe Grüße
AvP
PS:
Falls Du einen Tram von Het./Kaykubad Dein Eigen nennst, würde ich Dich bitten, ihn in diesem Thread zu präsentieren. Vielleicht hast Du auch Lust, die Einführung in die "Halbwelt" der Rum-Seldschuken zu übernehmen...
die von Dir genannte Einteilung stammt von Sibilian und bezieht sich ursprünglich auf die Avers-Gestaltung (Beschriftung und Bildnis) der Münzen von Levon I. Allgemein nimmt man an, dass sich die Stempelqualität mit zunehmender Regierungsdauer kontinuierlich verschlechterte. Münzen von Levon I. wurden auch noch posthum geprägt (Regierungszeit von Phillip v. Antiochia).
Qualitativ minderwertige Bildnisse gingen angeblich Hand in Hand mit mangelhafter Beschriftung (viele fehlende Buchstaben). Man muss schon sehr viele Silberlinge untersucht haben - in Sibilian's Fall über 500 -, um so eine Klassifizierung vornehmen zu können...
Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Begriff "Takvorin" vorstellen:
Darunter ist ein untergewichtiger Tram (2,5 statt 3 g) von geringem Silbergehalt (60% statt 90%) zu verstehen, wie er ab
Levon II. (bei den nach rechts gewandten Löwen auf dem Revers) vorkam. "Leider" habe ich nur nach links gewandte Löwen zu bieten...
Der "goldene Levon" ist ebenfalls etwas untergewichtig. Weltweit sind an die zehn Exemplare mit einem Gewicht zwischen 5,5 und 6,5 g bekannt! Bei dem gezeigten Typ liegt das Gewicht noch höher (6-7g). Die Fälschungen eines türkischen Juweliers weisen allerdings ein Gewicht von nur 2,5 g auf.
So löchrig wie der Bezant aussieht, scheint der Goldgehalt nicht allzu hoch zu sein. Die Prägequalität hingegen ist erstaunlich hoch. Was mich jedoch am meisten erstaunt, ist der niedrige Zuschlagspreis.
Liebe Grüße
AvP
PS:
Falls Du einen Tram von Het./Kaykubad Dein Eigen nennst, würde ich Dich bitten, ihn in diesem Thread zu präsentieren. Vielleicht hast Du auch Lust, die Einführung in die "Halbwelt" der Rum-Seldschuken zu übernehmen...
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Di 15.04.14 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo,Albert von Pietengau hat geschrieben: PS:
Falls Du einen Tram von Het./Kaykubad Dein Eigen nennst, würde ich Dich bitten, ihn in diesem Thread zu präsentieren. Vielleicht hast Du auch Lust, die Einführung in die "Halbwelt" der Rum-Seldschuken zu übernehmen...
noch ein kurzer Einwurf von mir (man möge mir die Unwissenheit verzeihen ): Haben die Rum-Seldschuken das gleiche Gebiet beherrscht wie die hier thematisierten "Kleinarmenier" ? Falls nicht (oder nicht vollständig) und falls sie sich NICHT als Nachfolger der "Kleinarmenier" gesehen haben, wäre in meinen Augen ein separater Thread für die Rumseldschuken sinnvoll.
Schöne Grüße,
MR
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Moin AvP,
erst einmal danke für die Hinweise zur stilistischen Unterscheidung der Levon Trams - für mich als Ungeübten allerdings unmöglich nachzuvollziehen ohne anschauliches Bildmaterial der verschiedenen Versionen. Die Abb.-Qualität bei Bedoukian und Nercessian scheint mir dafür gleichermaßen ungeeignet.
Die Regierungszeit Hetoums I. war bekanntlich die längste innerhalb der Rupeniden-Dynastie, und er hatte sich mit mächtigen Nachbarn zu arrangieren. Überliefert sind u.a. Reisen an den Hof des Ilkhan der Mongolen zwischen 1247 und 1255, denen er in dieser Zeit als Vasall verpflichtet war.
In den beiden Jahrzehnten davor dagegen hatte Hetoum sich mit den Herrschern der Rum-Seldschuken auseinanderzusetzen, deren Reich in dieser Phase seine größte Machtentfaltung erlebte. Bereits kurz nach 1220 hatte Armenien die Oberhoheit des Seldschuken-Sultans Ala al-Din Kayqubad bin Kayka'us (1220-1237) anerkennen müssen. Als unter dessen Sohn und Nachfolger Ghiyath al-Din Kaykhusraw II. bin Kayqubad (1237-1246) um 1243 der Mongolenangriff auf Rum drohte, wurde Hetoum nach Kayseri (ehemals Kaisareia / Caesarea) zitiert und als Verbündeter verpflichtet 1400 Lanzen zu stellen. Hetoum sagte zwar zu, stand aber bereits in Verhandlungen mit den Mongolen und hielt seine Krieger zurück, als es 1243 zur Schlacht bei Köse Dag kam. Die Rum-Seldschuken erlitten eine vernichtende Niederlage, ihre Elite fiel, Kayseri wurde geplündert. Dem Sultan nebst Harem und Kriegskasse gelang jedoch die Flucht, und Konya (ehemals Ikónion / Iconium) blieb ihm als Hauptstadt.
Im oben geschilderten Zeitraum entstand unter den gegebenen Umständen in Armenien eine interessante Gruppe von Prägungen, die sog. bilingualen Trams. Sie wurden in Sis geprägt und zeigen auf einer Seite den König zu Pferd mit armenischer Umschrift, auf der anderen wird der Sultan der Rum-Seldschuken genannt. Die Prägungen unter Kayqubad sind undatiert, die unter Kaykhusraw II. sind ab 1237 fortlaufend datiert und enden mit dem Jahr 1246, dem Sterbejahr des Sultans. Ich stelle hier beide Typen vor, denen ich jeweils einen Dirhem der beiden Seldschuken-Sultane an die Seite stelle, die in den oben genannten Städten - Kayseri bzw. Konya - geprägt wurden.
Bild 1
Hetoum I the Great, Armenians of Cilicia and Kay-Qubadh I, Seljuqs of Rum, no mint no date, AR tram, 23 mm, 2.88 g, Nercessian 319 var., Album 1214
Av. King Hetoum on horseback, holding royal scepter capped with fleur-de-lis. Cross in field.
ՀԵԹՈՒՄ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՈՑ
Hetowm Tagawor Hayots. Hetoum King of Armenians
Rv. "Es-sultan'ül muazzam Ala ed-din Keykubad bin Keyhüsrev"
Seljuqs of Rum, Kay-Qubadh I, AR Dirhem AH 617, Kayseri, citing caliph al-Nasir, 2,91 g, 22,5 mm, Album 1211
Av. "El-imam el-Nasır lidinillah emir'ül müminin. Sene 617."
Rv. "Essultan'ül muazzam Keykubad bin Keyhüsrev. Duribe haza el-dirhem bi-Kayseri"
Bild 2
Hetoum I the Great, Armenians of Cilicia and Kay-Khusraw II, Seljuqs of Rum, Sis mint, 637 AH, AR tram, 24 mm, 2,89 gm, Nercessian 323, Album 1214 (overstruck on Kayqubad legend).
Av. King Hetoum on horseback, holding royal scepter capped with fleur-de-lis. Cross and crescent in field.
ՀԵԹՈՒՄ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՈՑ
Hetowm Tagawor Hayots. Hetoum King of Armenians
Rv. "Es-sultan'ül azam gıyaseddünya veddin Keyhüsrev bin Keykubad duribe bi-Sis sene 637"
Seljuqs of Rum, AR dirhem, Konya 643 AH, Kaykhusraw II, citing caliph al-Mustasim, 2,92 g, 23,8 mm, Album 1216.2
Av. "Bismillahirrahmanirrahim Lailahe illallah Muhammed resulullah El-imam el-Musta'sım billah emir'ül müminin fi sene 643"
Rv. "Es-sultan'ül azam zıllullahü fi'l alem gıyaseddünya veddin Keyhüsrev bin Keykubad kasım emir'ül müminin. Duribe haza el-dirhem bi-Medinet Konya"
Die Transkription der Legenden habe ich aus "Anatolian Coins" übernommen.
http://mehmeteti.150m.com/armenians/hetoum1.htm
http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic ... 19&p=17594
Gruß klaupo
erst einmal danke für die Hinweise zur stilistischen Unterscheidung der Levon Trams - für mich als Ungeübten allerdings unmöglich nachzuvollziehen ohne anschauliches Bildmaterial der verschiedenen Versionen. Die Abb.-Qualität bei Bedoukian und Nercessian scheint mir dafür gleichermaßen ungeeignet.
Mache ich gerne. Da ich aber einen derartigen Beitrag bereits in einem anderen Forum gepostet habe, möchte ich darauf zurückgreifen und ihn in leicht abgewandelter Form hier anfügen.Falls Du einen Tram von Het./Kaykubad Dein Eigen nennst, würde ich Dich bitten, ihn in diesem Thread zu präsentieren. Vielleicht hast Du auch Lust, die Einführung in die "Halbwelt" der Rum-Seldschuken zu übernehmen...
Die Regierungszeit Hetoums I. war bekanntlich die längste innerhalb der Rupeniden-Dynastie, und er hatte sich mit mächtigen Nachbarn zu arrangieren. Überliefert sind u.a. Reisen an den Hof des Ilkhan der Mongolen zwischen 1247 und 1255, denen er in dieser Zeit als Vasall verpflichtet war.
In den beiden Jahrzehnten davor dagegen hatte Hetoum sich mit den Herrschern der Rum-Seldschuken auseinanderzusetzen, deren Reich in dieser Phase seine größte Machtentfaltung erlebte. Bereits kurz nach 1220 hatte Armenien die Oberhoheit des Seldschuken-Sultans Ala al-Din Kayqubad bin Kayka'us (1220-1237) anerkennen müssen. Als unter dessen Sohn und Nachfolger Ghiyath al-Din Kaykhusraw II. bin Kayqubad (1237-1246) um 1243 der Mongolenangriff auf Rum drohte, wurde Hetoum nach Kayseri (ehemals Kaisareia / Caesarea) zitiert und als Verbündeter verpflichtet 1400 Lanzen zu stellen. Hetoum sagte zwar zu, stand aber bereits in Verhandlungen mit den Mongolen und hielt seine Krieger zurück, als es 1243 zur Schlacht bei Köse Dag kam. Die Rum-Seldschuken erlitten eine vernichtende Niederlage, ihre Elite fiel, Kayseri wurde geplündert. Dem Sultan nebst Harem und Kriegskasse gelang jedoch die Flucht, und Konya (ehemals Ikónion / Iconium) blieb ihm als Hauptstadt.
Im oben geschilderten Zeitraum entstand unter den gegebenen Umständen in Armenien eine interessante Gruppe von Prägungen, die sog. bilingualen Trams. Sie wurden in Sis geprägt und zeigen auf einer Seite den König zu Pferd mit armenischer Umschrift, auf der anderen wird der Sultan der Rum-Seldschuken genannt. Die Prägungen unter Kayqubad sind undatiert, die unter Kaykhusraw II. sind ab 1237 fortlaufend datiert und enden mit dem Jahr 1246, dem Sterbejahr des Sultans. Ich stelle hier beide Typen vor, denen ich jeweils einen Dirhem der beiden Seldschuken-Sultane an die Seite stelle, die in den oben genannten Städten - Kayseri bzw. Konya - geprägt wurden.
Bild 1
Hetoum I the Great, Armenians of Cilicia and Kay-Qubadh I, Seljuqs of Rum, no mint no date, AR tram, 23 mm, 2.88 g, Nercessian 319 var., Album 1214
Av. King Hetoum on horseback, holding royal scepter capped with fleur-de-lis. Cross in field.
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Seljuqs of Rum, Kay-Qubadh I, AR Dirhem AH 617, Kayseri, citing caliph al-Nasir, 2,91 g, 22,5 mm, Album 1211
Av. "El-imam el-Nasır lidinillah emir'ül müminin. Sene 617."
Rv. "Essultan'ül muazzam Keykubad bin Keyhüsrev. Duribe haza el-dirhem bi-Kayseri"
Bild 2
Hetoum I the Great, Armenians of Cilicia and Kay-Khusraw II, Seljuqs of Rum, Sis mint, 637 AH, AR tram, 24 mm, 2,89 gm, Nercessian 323, Album 1214 (overstruck on Kayqubad legend).
Av. King Hetoum on horseback, holding royal scepter capped with fleur-de-lis. Cross and crescent in field.
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Rv. "Es-sultan'ül azam gıyaseddünya veddin Keyhüsrev bin Keykubad duribe bi-Sis sene 637"
Seljuqs of Rum, AR dirhem, Konya 643 AH, Kaykhusraw II, citing caliph al-Mustasim, 2,92 g, 23,8 mm, Album 1216.2
Av. "Bismillahirrahmanirrahim Lailahe illallah Muhammed resulullah El-imam el-Musta'sım billah emir'ül müminin fi sene 643"
Rv. "Es-sultan'ül azam zıllullahü fi'l alem gıyaseddünya veddin Keyhüsrev bin Keykubad kasım emir'ül müminin. Duribe haza el-dirhem bi-Medinet Konya"
Die Transkription der Legenden habe ich aus "Anatolian Coins" übernommen.
http://mehmeteti.150m.com/armenians/hetoum1.htm
Ein eigener Thread für die Rum-Seldschuken wäre sicher sinnvoll. Aber da ich auch zu diesem Thema bereits etwas geschrieben habe und mich nicht wiederholen möchte, sollte das jemand anders übernehmen. Ein paar Münzbilder könnte ich allerdings noch beisteuern. Zum Beitrag geht's hier:Haben die Rum-Seldschuken das gleiche Gebiet beherrscht wie die hier thematisierten "Kleinarmenier" ? Falls nicht (oder nicht vollständig) und falls sie sich NICHT als Nachfolger der "Kleinarmenier" gesehen haben, wäre in meinen Augen ein separater Thread für die Rumseldschuken sinnvoll.
http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic ... 19&p=17594
Gruß klaupo
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo,Numis-Student hat geschrieben:Hallo,Albert von Pietengau hat geschrieben: PS:
Falls Du einen Tram von Het./Kaykubad Dein Eigen nennst, würde ich Dich bitten, ihn in diesem Thread zu präsentieren. Vielleicht hast Du auch Lust, die Einführung in die "Halbwelt" der Rum-Seldschuken zu übernehmen...
noch ein kurzer Einwurf von mir (man möge mir die Unwissenheit verzeihen ): Haben die Rum-Seldschuken das gleiche Gebiet beherrscht wie die hier thematisierten "Kleinarmenier" ? Falls nicht (oder nicht vollständig) und falls sie sich NICHT als Nachfolger der "Kleinarmenier" gesehen haben, wäre in meinen Augen ein separater Thread für die Rumseldschuken sinnvoll.
Schöne Grüße,
MR
zunächst eine Klarstellung:
Meine Befürchtung, dass der Begriff "Halbwelt" falsch oder gar nicht verstanden werden könnte, scheint sich bewahrheitet zu haben. Entgegen der üblichen abwertenden Bedeutung bezog sich "Halbwelt" in diesem speziellen Fall auf eine Hälfte der Münze, die mit ihren arabischen Schriftzeichen die (muslimische) Welt der Rum-Seldschuken repräsentiert.
Dennoch ist alles bester Ordnung, da ein jeweils eigener Thread für die Nachbarn der Kreuzfahrer auch m. E. wünschenswert wäre. Dies betrifft insbesondere Kleinarmenien - haben wir ja bereits -, das Emirat von Damaskus (siehe Imitationen ayyubidischer Dirhems) und die Rum-Seldschuken, die ich gerne im "Mittelalter" (ebenfalls unter Kreuzfahrer ) angesiedelt hätte - ich bin gerne bereit, die Einführung zu machen -, und nicht unter "Asien", wo es in erster Linie fernöstlich und neuzeitlich zugeht.
Und dann wären noch die Mamluken und die Mongolen zu nennen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen...
LG
AvP
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Lieber AvP,
ich würde mich freuen, wenn du für:
Rum-Seldschuken
Emirat von Damaskus
Mamluken
Mongolen
je eine Einführung vorbereiten könntest. Das kann aus meiner Sicht gerne im Kreuzfahrer-Bereich geschehen, wenn es zum zeitlichen und räumlichen Umfeld einigermaßen passt
Schöne Grüße und herzlichen Dank für deine aktive Schreiberei
MR
PS: auf das Wort Halbwelt habe ich eigentlich gar nicht reagiert...
ich würde mich freuen, wenn du für:
Rum-Seldschuken
Emirat von Damaskus
Mamluken
Mongolen
je eine Einführung vorbereiten könntest. Das kann aus meiner Sicht gerne im Kreuzfahrer-Bereich geschehen, wenn es zum zeitlichen und räumlichen Umfeld einigermaßen passt
Schöne Grüße und herzlichen Dank für deine aktive Schreiberei
MR
PS: auf das Wort Halbwelt habe ich eigentlich gar nicht reagiert...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- Albert von Pietengau
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Hallo klaupo,klaupo hat geschrieben:...für mich als Ungeübten allerdings unmöglich nachzuvollziehen ohne anschauliches Bildmaterial der verschiedenen Versionen. Die Abb.-Qualität bei Bedoukian und Nercessian scheint mir dafür gleichermaßen ungeeignet.
mir ergeht es nicht anders, und ich denke, wir sind sicher nicht die einzigen Sammler, die bestenfalls eine Handvoll Münzen (gesehen) haben. Richtig "barbarisch" wirken auf mich die Poghs von Smpad oder Hetoum III., zu denen wir noch kommen werden. Was die frühen Trams (Levon I., Hetoum I.) anbelangt, erkenne ich bezüglich der Stilistik keine Unterschiede.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag!
Abgeshen von meinen beiden Hetoum /Kaykushraw - Exemplaren, von denen es eine Menge Varianten gibt (z.B. zusätzlich mit Stern unter dem Pferdekopf), möchte ich noch etwas näher auf die Datierung eingehen. Wie bereits in "Die Imitationen islamischer Münzen" erwähnt, ist das Prägejahr (vorwiegend?) auf Diwani angegeben, und Bedouikian war wohl nicht der Einzige, der mit Lese-Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Die Übersetzung der armenischen Umschrift lautet:
"Hetoum, König der Armenier"
Die Übersetzung der arabischen (Um)schrift lautet:
"Der erhabene Sultan/Beschützer der Welt und des Glaubens/Kaykushraw, Sohn von Kaykubad (Geprägt in Sis/im Jahr sieben und/dreißig/-/und sechshundert)"
[637 AH = 1239/1240 AD]
Prägestätte und Prägejahr finden sich entlang (innerhalb) des Punkterings und nehmen die gesamte Kreisbahn ein. Anders als bei den ayyubidischen Dirhems aus Aleppo oder Damaskus, wo sie durch einen Stern bzw. ein Quadrat von der gerade verlaufenden Inschrift deutlich abgetrennt sind (siehe auch klaupo's Kaykushraw II), ist dies hier nicht der Fall. Wenn man nicht arabisch kann, könnte man die Randlegende - so wie ich anfangs - als Teil der gerade verlaufenden Inschrift ansehen!
Ab 635 (Kaykushrew II.) sind die Trams/Dirhems datiert. Ab 637 verbessert sich der Stempelschnitt und auch die Münzstätte (Sis) wird genannt. Mit der Jahreszahl 638 ist keine Münze bekannt. Mit den Jahreszahlen 639 - 644 existieren Exemplare in unterschiedlichen Ausführungen.
Von beiden muslimischen Herrschern wurden auch Half Trams gefunden, die noch viel seltener als die bilingualen Trams sind (ca. 1 : 10). Sie sind alle ohne Datum.
Der Tram von 637 (2. Bild) ist eine deutlich erkennbare Überprägung, was für diese Jahreszahl typisch ist. Vermutlich handelt es sich bei der ursprünglichen Prägung um ein Stück von Kaykubad oder auch Kaykushrew II.
LG
AvP
Siehe hierzu: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p421992
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Sa 02.08.14 12:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Lieber numis-student,
da habe ich ja eine Menge Arbeit vor mir: schwitz!
Ansonsten freut es mich, dass Dir die Kreuzfahrer, insbes. die mittelalterlichen Armenier zusagen.
Auf das Wort "Halbwelt" hast Du m. E. insofern reagiert, als Du aus der halben eine ganze Welt (eigener Thread für die Rum-Seldschuken) gemacht hast.
LG nach Wien
AvP
Wie klaupo lasse auch ich hier noch ein bisschen die "ganze (heile) Welt" der R-S einfließen:
Hetoum I. (1226-1270) - mit ihm erschien die Reiter-Darstellung erstmalig auf einem Tram der Könige - reitet zeitlich zwischen Kaykushrew I. (1192-1197 und 1205-1211) bzw. Rukn ad-Din Sulaiman II. (1197-1204) und Kilitsch (Qilij) Arslan IV. (1248 - 1265 (z.T. mit seinen Brüdern)), von denen ich nun je einen Fals und einen Dirhem präsentiere:
da habe ich ja eine Menge Arbeit vor mir: schwitz!
Ansonsten freut es mich, dass Dir die Kreuzfahrer, insbes. die mittelalterlichen Armenier zusagen.
Auf das Wort "Halbwelt" hast Du m. E. insofern reagiert, als Du aus der halben eine ganze Welt (eigener Thread für die Rum-Seldschuken) gemacht hast.
LG nach Wien
AvP
Wie klaupo lasse auch ich hier noch ein bisschen die "ganze (heile) Welt" der R-S einfließen:
Hetoum I. (1226-1270) - mit ihm erschien die Reiter-Darstellung erstmalig auf einem Tram der Könige - reitet zeitlich zwischen Kaykushrew I. (1192-1197 und 1205-1211) bzw. Rukn ad-Din Sulaiman II. (1197-1204) und Kilitsch (Qilij) Arslan IV. (1248 - 1265 (z.T. mit seinen Brüdern)), von denen ich nun je einen Fals und einen Dirhem präsentiere:
- Dateianhänge
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Um auf klaupo's Link zurückzukommen:
Preisfrage: Welcher Herrscher (König des Kupfers )ist das bzw. wo gehört er hin?
http://mehmeteti.150m.com/armenians/aq229.htm
Hier noch der "berühmte" Sonne/Löwe-Kaykushrew II., der denselben Revers (möglicherweise auch Avers) wie das bilinguale Pendant aufweist, womit insgesamt schon vieles von den Rum-Seldschuken gezeigt wurde:
Preisfrage: Welcher Herrscher (König des Kupfers )ist das bzw. wo gehört er hin?
http://mehmeteti.150m.com/armenians/aq229.htm
Hier noch der "berühmte" Sonne/Löwe-Kaykushrew II., der denselben Revers (möglicherweise auch Avers) wie das bilinguale Pendant aufweist, womit insgesamt schon vieles von den Rum-Seldschuken gezeigt wurde:
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Mi 09.04.14 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
Weiter geht's mit Levon II., dem Sohn von Hetoum I. und Zabel, dessen Reiter-Trams zu meinen Lieblingen zählen. Auch den Kardez finde ich sehr gelungen. Vielleicht kann ischbierra einige Löwen beisteuern: würde mich freuen.
Wie bereits erwähnt, können die Exemplare mit nach links schreitendem Löwen noch als Tram bezeichnet werden, wohingegen die späteren Münzen, bei denen die Laufrichtung umgekehrt ist, Takvorin genannt werden: Gewicht und Silbergehalt sind vermindert, was nicht zuletzt daran lag, dass Levon II. hohe Abgaben sowohl an die Mongolen als auch an die (mit diesen verfeindeten) Mamluken zu leisten hatte.
Bereits sein Vater, der mit Zabel 6 Kinder hatte, musste einiges an Lösegeld für seinen ältesten Sohn und 40.000 Soldaten bezahlen, die während seiner Abwesenheit von Baibars, dem gefürchteten Mamluken-Sultan, unter dessen Führung erstmalig ein Sieg gegen die Mongolen errungen werden konnte, gefangen genommen wurden (Schlacht von Mari (1266)). Nachdem Hetoum I. in ein Franziskaner-Kloster eintrat, wurde sein ältester Sohn König. Dieser war sowohl den Mamluken als auch den Mongolen (Ilchanen) tributpflichtig und darüber hinaus musste er noch ein Dutzend Kinder ernähren.
Da jedoch der Handel florierte, musste niemand am Hungertuch nagen. Laut Marco Polo waren die Armenier früher große Krieger, zum Zeitpunkt seines Besuches aber nur noch große Säufer. Aber nicht nur die Trinkkultur wurde gepflegt; auch in anderer (kultureller) Hinsicht erlebte das Reich einen Aufschwung.
Die Umschrift bei den Trams lautet in der Regel: "Leon, König aller Armenier". Um ein wenig Platz für das "aller" zu schaffen, hatte man bei "Levon" einen Buchstaben eingespart: ԼԵ(Ւ)ՈՆ ԹԱԳԱՒՈՐ ԱՄԵՆԱՅՆ ՀԱ(ՅՍ); Le(w)on Tagawor Amenayn Ha(yo).
Die Takvorin-Umschrift folgt in der Regel der üblichen Beschriftung: Levon, König der Armenier;
Lewon Tagawor Hayots; ԼԵՒՈՆ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՒՈՑ.
Wie bereits erwähnt, können die Exemplare mit nach links schreitendem Löwen noch als Tram bezeichnet werden, wohingegen die späteren Münzen, bei denen die Laufrichtung umgekehrt ist, Takvorin genannt werden: Gewicht und Silbergehalt sind vermindert, was nicht zuletzt daran lag, dass Levon II. hohe Abgaben sowohl an die Mongolen als auch an die (mit diesen verfeindeten) Mamluken zu leisten hatte.
Bereits sein Vater, der mit Zabel 6 Kinder hatte, musste einiges an Lösegeld für seinen ältesten Sohn und 40.000 Soldaten bezahlen, die während seiner Abwesenheit von Baibars, dem gefürchteten Mamluken-Sultan, unter dessen Führung erstmalig ein Sieg gegen die Mongolen errungen werden konnte, gefangen genommen wurden (Schlacht von Mari (1266)). Nachdem Hetoum I. in ein Franziskaner-Kloster eintrat, wurde sein ältester Sohn König. Dieser war sowohl den Mamluken als auch den Mongolen (Ilchanen) tributpflichtig und darüber hinaus musste er noch ein Dutzend Kinder ernähren.
Da jedoch der Handel florierte, musste niemand am Hungertuch nagen. Laut Marco Polo waren die Armenier früher große Krieger, zum Zeitpunkt seines Besuches aber nur noch große Säufer. Aber nicht nur die Trinkkultur wurde gepflegt; auch in anderer (kultureller) Hinsicht erlebte das Reich einen Aufschwung.
Die Umschrift bei den Trams lautet in der Regel: "Leon, König aller Armenier". Um ein wenig Platz für das "aller" zu schaffen, hatte man bei "Levon" einen Buchstaben eingespart: ԼԵ(Ւ)ՈՆ ԹԱԳԱՒՈՐ ԱՄԵՆԱՅՆ ՀԱ(ՅՍ); Le(w)on Tagawor Amenayn Ha(yo).
Die Takvorin-Umschrift folgt in der Regel der üblichen Beschriftung: Levon, König der Armenier;
Lewon Tagawor Hayots; ԼԵՒՈՆ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՒՈՑ.
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Re: Münzen des Königreiches Kleinarmenien
@klaupo:
Vielleicht ist das mit "barbarisch" gemeint, was Lanz zur Zeit in rauen Mengen anbietet: die Buchstaben sind eckig, und die Prägung ist schlecht:
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=&LH ... acat=18466
gruß
AvP
Vielleicht ist das mit "barbarisch" gemeint, was Lanz zur Zeit in rauen Mengen anbietet: die Buchstaben sind eckig, und die Prägung ist schlecht:
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=&LH ... acat=18466
gruß
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