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Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 08:32
von schwarze perle
Guten Morgen,
ich bin hier die Neue und in Sachen Münzen/Medaillen total unbedarft.

Hier meine Frage:
Ich habe einige Medaillen geerbt und mutmaße, dass sie außer dem Edelmetallwert keinen Sammlerwert
darüberhinaus haben. Bei Google habe ich die Medaillen nicht finden können. Meine Bank hat auch
nichts in Erfahrung gebracht.

Am meisten interessiert mich die schwere Goldmedaille, Aufschrift:
Vorderseite: Geophysikalisches Jahr 1957/1958,
Rückseite: UdSSR 4.X.1957 Sputnik/USA 1.II.1958 Alpha.
hier die Daten der Medaille aus Gold:
Durchmesser 4 cm, Dicke 4 mm, Gewicht 70 gr.

Außerdem habe ich noch 4 Goldmedaillen "Ludwig II. und seine Königsschlösser" und 1 Go.Med. Albert Schweitzer, "Ehrfurcht vor dem Leben",
3,4 cm Durchmesser. Darüber konnte ich im Internet auch nichts finden.
Könnt ihr mir was dazu sagen?
Danke für Eure Antworten.
Grüße von der schwarzen Perle

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 08:42
von Zwerg
Guten Morgen shcwarze Perle.

Dies Medaille gibt es - wie seinerzeit üblich - in verschiedenen Gewichten.
Ich habe ein Auktionsergebnis von 2009 gefunden.

Es dürfte schwierig sein, mehr als den Materialwert zu erlösen
Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 66 Auction date: 5 December 2009
Lot number: 461

Price realized: 780 EUR (Approx. 1,161 USD / 702 GBP / 1,176 CHF)

Thematische Medaillen und Plaketten
Luft- und Raumfahrt
Goldmedaille 1958. Geophysikalisches Jahr. Sonne, Erde, Mond und Stern / Erde, darunter die Flugbahnen der Satelliten Sputnik und Alpha. Randpunze: 986. GR. 40 mm, 35,04 g. Kaiser 2009. Vorzüglich-Stempelglanz

Estimate: 840 EUR
Grüße
Zwerg

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 11:00
von Lutz12
Hallo Schwarze Perle,
Deine Vermutung ist richtig, für moderne Medaillen gibt es wenig Interessenten, so dass in der Regel nur der Edelmetallwert zählt. Dabei sind im Verkauf allerdings noch Abschläge einzukalkulieren, bei Goldmedaillen sollte man mindestens 90 % des Goldwertes erzielen können.
Das Stück Geophysikalisches Jahr kenne ich bisher in 3 Metall/Gewichtsvarianten (Silber 835, 26 g / Gold 986 35 und 70 g). Bei Goldmedaillen wurde "früher" oft der alte Dukat als Gewichtseinheit angesetzt, der etwa 3,5 g hatte. Dein Stück ist also gewissermaßen eine Medaille im 10-Dukaten-Gewicht.
Zu Deinen anderen Medaillen kann ich wahrscheinlich etwas sagen, wenn ich Bilder davon sehen könnte. Mein Archiv ist zu umfangreich, um auf die Suche zu gehen, wenn die Angaben zu knapp gehalten sind. Aber auch hier gilt zum Wert die gleiche Aussage von oben ...
Beste Grüße
Lutz

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 14:19
von schwarze perle
Hallo Admin,
ich wollte jetzt ein paar Fotos der Medaillen anhängen. Leider sind die Dateien zu groß, daher nicht zulässig.
Ich habe mit Smartphone fotografiert, dann down geloaded. Wie machen das andere User, wenn sie Münzfotos
einstellen möchten?
Danke für die Mühe, auch an die bisherigen Antwortgeber.
Grüße von der schwarzen Perle

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 15:50
von ischbierra
zB mit Microsoft office bearbeiten (zuschneiden und Größe ändern)
Gruß ischbierra

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Mo 12.06.17 20:39
von Jens_Schubert
Ich nehme fürs Verkleinern immer Tinypic (http://www.efpage.de/Tinypic.html), klappt super...

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Di 13.06.17 17:18
von antoninus1
Lutz12 hat geschrieben:... Dein Stück ist also gewissermaßen eine Medaille im 10-Dukaten-Gewicht.
...Lutz
Im 20-Dukaten-Gewicht, sie hat ja ein 70 Gramm schweres Teil :)

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Sa 17.06.17 14:12
von schwarze perle
K800_20170617_133953.JPG
Geophys. Jahr
Dank an Jens Schubert für Tinypic!
Werde jetzt einige Fotos der Medaillen einstellen. Hoffe, das klappt.

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Sa 17.06.17 14:42
von schwarze perle
Die große Medaille "Geophysikalischer Jahr" trägt die Stempel: "986", "Spanisch" und "Consée".
Albert Schweitzer hat keinen Stempel (?).
Sind die nicht gestempelten überhaupt aus Gold?

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Sa 17.06.17 18:44
von ischbierra
Hallo schwarze Perle,
das sind alles moderne Medaillen; dafür gibt es eigentlich keinen Markt. Wert also Materialwert.
Gruß ischbierra

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Sa 17.06.17 19:12
von schwarze perle
Handelt es sich bei "consée" um Prof. Hanisch-Consée, lt. Internet Medaillenkünstler, der die Euro-Münzen gestaltet hat?

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: Sa 17.06.17 21:31
von Lutz12
Etwas zu den "Bayern". Sie stammen aus einer Serie von 4 Medaillen (also ist Dein Satz komplett) "Ludwig II. und seine Königsschlösser", den ich in Gold und Silber kenne. Die Entstehungszeit ist mir nicht bekannt, ich vermute das Jahr 1986 als 100. Todesjahr oder auch früher, weil sie vom Prägetyp eigentlich eher in die (19)-60er Jahre passen.
Die Silber-Medaillen haben 40 mm Durchmesser und existieren mit (1000 auf der Rückseite) und ohne Silberpunze (sind aber definitiv aus Silber). Die Goldvarianten habe ich bisher nur als 3-Dukaten-Gewichtsvariante (10,5 g bei 25 mm) und als 1-Dukaten-Gewichtsvariante (3,5 g) erfasst. Du hast nicht ausdrücklich geschrieben, ob die "Bayern" eine Punze haben, aber aufgrund der Besonderheit bei den Silber-Medaillen (mit und ohne Punze) ist es vorstellbar, das auch bei den Gold-Medaillen beide Varianten vorkommen. Sie sind aus meiner Sicht aber definitiv aus Gold.
Zur Schweitzer-Medaille kann ich keine Ferndiagnose zum Material machen. Ich kenne die Medaille habe aber keine Detailinformationen dazu. Nach dem Tod von Schweitzer 1965 sind einige Medaillen ausgegeben wurden, ich kenne 9 Typen, 6 in Silber, nur 1 in Gold, 3 unedel (1 Typ kommt sowohl in Silber als auch unedel vor). Das allein ist aber kein Hinweis darauf, dass Dein Stück unedel ist. Natürlich ist es üblich Gold und Silbermedaillen zu punzieren, das Fehlen einer Punze ist daher kein "gutes" Zeichen, aber es gibt eben auch Ausnahmen. Eine einfache Methode das zerstörungsfrei raus zu bekommen, ist eine Dichtbestimmung durch (exaktes) Ausmessen von Durchmesser, Dicke und Gewicht. Dann kann man die Dichte (Formel für Volumen eines Zylinders) bestimmen, die bei Gold mit rund 19 signifikant höher ist als das nächste in Frage kommende Material (Silber vergoldet) mit nur rund 10,8 Dichte.
Zum Wert ist ja schon einiges geschrieben wurden, bei allem Optimismus ist auch nicht damit zu rechnen, dass es irgendwann eine Wertsteigerung aus Sammlersicht geben wird. Wertbestimmend ist der Edelmetall-Preis. Wenn es keinen Verkaufsdruck gibt, ist Gold im Tresor nicht das schlechteste Investment. .... persönliche Meinung - kein Anlagetip ;-) ....
Beste Grüße
Lutz

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: So 18.06.17 08:10
von schwarze perle
Lieber Lutz 12,
vielen Dank für die ausführliche Mail.
Da der Vor-Vorbesitzer der Bayern-Medaillen in den 70-ern verstorben ist, denke ich, dass deine Vermutung stmmt, dass sie eher aus den 60ern stammen.
Bei denen habe ich keine Punze gefunden.
Die Methode mit der Dichtebestimmung ist eine gute Idee. Danke (hier wäre ein Kuss-Smily wenn's ihn gäbe).

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: So 18.06.17 08:14
von schwarze perle
Nachschlag:
hab bei den Bayern grad die "900" entdeckt....
Bin halt etwas blond..... :lol:

Re: Medaille geerbt. Wert?

Verfasst: So 18.06.17 09:12
von schwarze perle
Hier der Vollständigkeit halber noch die Punze von Albert Schweitzer: "986"