Eine vergoldete Bronze hatte ich bisher nicht, jedoch ist die Problematik hier ähnlich wie bei vielen Silbersudstücken:
Korrosion und Krusten befinden sich nicht nur oberhalb der Goldauflagen, sondern auch darunter. Dadurch hat die Goldauflage natürlich einen deutlich verringerten Halt auf der Münzoberfläche, in den Feldern befinden sich bereits Aufwölbungen durch Korrosionsnester.
Ausserdem gibt es auf der Münze Bereiche, in denen die Goldauflage beschädigt oder verschlissen war,so das die Korrosion direkt den Münzkörper angreifen konnte.
In meinen Augen bleibt der erste Ansatz die mechanische Reinigung. Dabei gilt das höchste Augenmerk dem Erhalt der Goldauflage.
Nach einigen Stunden vorsichtiger Arbeit unter dem Mikroskop sieht der Sesterz nun so aus:
Auf der Rückseite ist es mir relativ gut gelungen, die Verkrustungen im Bereich der Kaiserfigur, am Rad der Quadriga, sowie auf den Feldern zu lösen.
Der Korrosionsherd im Bereich der Vorderbeine war nicht nur besonders hartnäckig, sondern bereits tief in den Münzkörper vorgedrungen. Hier gab es teilweise schon Korrosionsaufwölbungen (verm. Cuprit).
Um mich nicht dem Vorwurf der Schnitzerei auszusetzen, habe ich diese Korrosionsaufwölbung nur teilweise abgetragen, um die Kontur der Beine anzudeuten.
An der Rückseite sehe ich keine weiteren Möglichkeiten mehr. Ich denke auch, das mit mechanischen Mitteln hier das bestmögliche Ergebnis erreicht ist.
Leider ist die Vorderseite deutlich schlechter, sprich: so tief Korrodiert, das bereits vor der Reinigung Teile der Münzoberfläche abgetragen waren (Teile von Buchstaben der Legende, Locken in der Frisur, sowie das Kinn haben schon Löcher)
Ich habe zwar noch das Auge und die Nase so gut es geht freigelegt... aber bei der Wange und dem Bart bin ich mir unschlüssig, ob ich an dieser Stelle nicht besser aufhöre.
Martin.