Numismatikforum

Hallo Rainer,

selbstverständlich hast Du völlig Recht und ich muss meine Aussage
dahingehend abändern:
Da das Stück aus solidem Silber besteht UND vom Prägebild / Stil
keine wesentlichen Abweichungen zu anderen zeitlich nahe stehenden
Stücken aus Ephesus zeigt halte ich die Möglichkeit einer antiken
Imitation für eher unwahrscheinlich.

Zeitlich bzw. von der RIC II 1² Prägegruppe I, 69 n. Chr. - 70 n. Chr.
Prägestätte Ephesus aus am nähsten wäre:
RIC II 1² Vespasian 1392
http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).ves.1392
https://www.acsearch.info/search.html?t ... sd&order=1

Eine antike Imitation würde bedeuten das das betreffende Stück
nicht in der Prägestätte Ephesus geschlagen wurde oder zumindest
nicht mit "offiziellen" Stempeln.
Die ersten "Flavier" aus Ephesus streuen zwar im Prägebild / Stil
aber das betreffende Stück fügt sich im Vergleich zu anderen
meiner Meinung nach dort ganz gut ein in dem Sinne das es sich
hierbei um eher keine Imitation handelt.

Grundsätzlich tauchen ja immer noch neue Typen auf die bisher
noch nicht erfasst wurden oder bekannt sind.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,

ich habe heute eine Nachricht auf meine Anfrage von Professor Ian Carradice erhalten:

"Dear Dirk,
Many thanks for sending me this information and images, I can confirm that I have no previous records of this coin type.
On the basis of your images I can find no reason to doubt that the coin is ancient and presumably from the mint of Ephesus, as you suggest.
I think it should be added to our Addenda for the time being as a footnote to Vesp 1392,
but should any other reverse dies emerge with AVG / PP it might be given a new number of its own.
Thanks again,
Ian"

Nach dem Datensatz zu Vespasian in "Römische Kaisertabelle / Dietmar Kienast"
wurde Vespasian PATER PATRIAE vor Oktober 70 n. Chr.
RIC II 1² datiert die Prägegruppe I, Ephesus, 69 n. Chr. - 70 n. Chr.
In diesem Zusammenhang würde ein Revers mit AVG P P wie er bei diesem Stück vorliegt
ja durchaus Sinn ergeben. Ab der Prägegruppe III, Ephesus 70 n. Chr. erscheint das P P
dann in der weiteren Prägefolge im Rahmen der Avers Titulatur.
Vielleicht wurde der bei diesem Stück vorliegende Revers mit AVG P P zeitlich demnach
nur in einem engen Rahmen von wenigen Monaten geschlagen.

Immerhin bekommt das Stück bis auf weiteres eine Fussnote in den Nachträgen zu RIC II 1²

Mit freundlichen Grüßen

friedberg hat geschrieben: ↑

Fr 28.10.22 17:46

Immerhin bekommt das Stück bis auf weiteres eine Fussnote in den Nachträgen zu RIC II 1²

Mit freundlichen Grüßen

Das ist ja mal cool. Glückwunsch zu diesem kuriosen Stück!

MfG Stefan

Mein Neuzugang von der letzten Peus

Vespasian
As,Rom 72/73
VICTORIA NAVALIS
Diese Münze bezieht sich aller Voraussicht nach auf den römischen Sieg in der Schlacht auf dem Tiberiassee ( Josephus, Der jüdische Krieg, Kap x, 6- 9 )

Av: Vespasian n. re. Umschrift. IMP CAES VESPASIANVS AVG PP COS IIII
Re; Victoria mit Kranz und palmzweig auf Prora n. re. Umschrift: VICTORIA NAVALIS

Wenn ich die Titulaturen richtig entziffert habe, müste es sich um RIC 407 handeln, wie auch Peus angegeben hat. Im Kampmann findet sich diese Prägung nur sehr summarisch wieder unter K. 20.131

Gewicht. 10,71 g

Dieser interessante As ist auch ein guter Beweiss dafür, wie willkürlich die Auktionspreise für antike Münzen springen können. Ich habe das Stück zum Ruf bekommen. Mein Gebot habe ich erst kurz vor Ende der Vorgebotsabgabefrist abgeschickt. Vor zwei Jahren hatte Peuss dieses Stück schon mal utner dem Hammer gehabt, da wurde es, bei fast identischem Rufpreis fast doppelt so teuer.

Hallo Mynter,

ein schönes Stück. Gratulation !

Deine Zuordnung ist so wie ich das sehe völlig richtig.

RIC II 1² Vespasian 407 (R2 / sehr selten)
Av.: IMP CAES VESPASIAN AVG P P COS IIII
Rv.: VICTORIA NAVALIS S C
http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).ves.407

Ich kann lediglich ergänzen das es sich bei allen Typen dieser Buntmetall Reihe
mit COS IIII, welche die RIC II 1² Nummern Vespasian 372 - 410 umfasst jeweils um
seltene Münzen bzw. Einzelstücke (R3) handelt. Kein einziger Typ davon kommt häufig vor.

Leider wird heutzutage von den Sammlern die Erhaltung wesentlich höher bewertet
als die Seltenheit. Das spiegelt sich dann wohl auch bei den Zuschlagpreisen wieder.
Umgekehrt betrachtet ergibt sich für den Spezialisten damit aber auch die Möglichkeit
sehr seltene Stücke relativ preiswert zu erwerben

Mit freundlichen Grüßen

Vielen Dank, Friedberg für Deine freundliche Einschätzung. Ich freue mich sehr über dieses Stück. Vor ein paar Monaten hatte ich einen Artikel über diese Ausgabe gelesen und mir diese Münzen als potenziell von Interesse gemerkt. Als ich diesen schönen As dann sah, dachte ich mir, daß ich mein Glück Mal probieren wollte.

erledigt

Hey, der ist aber in Würde gealtert.
Schickes Teil!
Meinen Glückwunsch zu diesem attraktiven Stück.

Martin

Schöne ruhige Oberfläche. Macht sichgut!

Kiko

Vielen Dank, dem kann ich nur zustimmen..mir gefallen das detaillierte Porträt und die schöne Patina wie auch die glatte Oberfläche. Hier kann man sich sicher sein, dass es eine absolut unberührte Münze ist

VG
kc

Moin KC,

ich würde das anders ausdrücken:

Die Berührungen sind schon so lange her, das ihre Spuren verblasst sind.
Ich glaube nicht, dass dieser Dupondius genau so aus der Erde gekommen ist.

Martin

Du könntest recht haben, auf jeden Fall ist schon wieder eine schöne Patina gewachsen

LG
kc

Da kann ich nicht widersprechen.
Das Braun im Portrait gefällt mir sehr gut.
Ich würde mir wünschen, das ginge bei meinen "Übungsobjekten" etwas schneller.

Martin

mike h hat geschrieben: ↑

So 27.11.22 13:22

Da kann ich nicht widersprechen.
Das Braun im Portrait gefällt mir sehr gut.
Ich würde mir wünschen, das ginge bei meinen "Übungsobjekten" etwas schneller.

Martin

Kannst ja bisschen nachhelfen

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erledigt