Die Schönheit der Münzen des Commodus
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Mal wieder eine Provinzialmünze:
Troas, Alexandreia, Commodus, 180-192
AE 28, 7.81g
Av.: AVT C AI M AV COM - MODO AVG BA
belorbeerter Kopf n.r.
Av.: COL AVG - TROAD
Kultstatue des Apollo Smintheus, in Himation, Köcher über der re. Schulter, auf niedriger Basis frontal stehend, hält Bogen in der li. Hand und opfert aus
Patera in der re. Hand über brennendem Dreifuß mit Lebes.
Ref.: nicht in Bellinger (cf. Bellinger A193), Aulock, Copenhagen, Righetti, BMC, Lindgren, RPC IV online.
SS/VZ, brown-grüne Patina
Dieser Typ ist bisher nur bekannt mit einem li. stehenden Apollo und einem Raben zwischen Apollo und dem Dreifuß.
Mit freundlichem Gruß
Troas, Alexandreia, Commodus, 180-192
AE 28, 7.81g
Av.: AVT C AI M AV COM - MODO AVG BA
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Av.: COL AVG - TROAD
Kultstatue des Apollo Smintheus, in Himation, Köcher über der re. Schulter, auf niedriger Basis frontal stehend, hält Bogen in der li. Hand und opfert aus
Patera in der re. Hand über brennendem Dreifuß mit Lebes.
Ref.: nicht in Bellinger (cf. Bellinger A193), Aulock, Copenhagen, Righetti, BMC, Lindgren, RPC IV online.
SS/VZ, brown-grüne Patina
Dieser Typ ist bisher nur bekannt mit einem li. stehenden Apollo und einem Raben zwischen Apollo und dem Dreifuß.
Mit freundlichem Gruß
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- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Die archaisierende frontale Statue ist toll!
Homer
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Eine ähnliche ist diese:
Troas, Alexandreia, Commodus, 180-192
AE 24, 4.75g
Av.: IMP C AI M AR - COMMODVS
bärtige Büste, etwas Draperie auf der li. Schulter, belorbeert, n.r.
Rv.: COL AVG - TROAD
Kultstatue des Apollo Smintheus, in Himation, auf einer niedrigen Basis n.r. stehend, Köcher über der re. Schulter, hält in seiner li. Hand den Bogen
und opfert aus Patera in seiner re. Hand über brennendem Tripod mit Lebes
Ref.: Bellinger A213 (type 2); SNG Copenhagen 125 (derselbe Rv.-Stempel)
fast SS, dunkelgrüne Patina
Pedrigree:
ex M&M Auction 2006
ex Auktion Dr.Peus Nachf. AD 2000
Der hübscheste Apollo Smintheus, den ich kenne.
Mit freundlichem Gruß
Troas, Alexandreia, Commodus, 180-192
AE 24, 4.75g
Av.: IMP C AI M AR - COMMODVS
bärtige Büste, etwas Draperie auf der li. Schulter, belorbeert, n.r.
Rv.: COL AVG - TROAD
Kultstatue des Apollo Smintheus, in Himation, auf einer niedrigen Basis n.r. stehend, Köcher über der re. Schulter, hält in seiner li. Hand den Bogen
und opfert aus Patera in seiner re. Hand über brennendem Tripod mit Lebes
Ref.: Bellinger A213 (type 2); SNG Copenhagen 125 (derselbe Rv.-Stempel)
fast SS, dunkelgrüne Patina
Pedrigree:
ex M&M Auction 2006
ex Auktion Dr.Peus Nachf. AD 2000
Der hübscheste Apollo Smintheus, den ich kenne.
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- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Faszinierend, daß die sich die Mühe gemacht haben, eine Statue aus zwei verschiedenen Blickwinkeln abzubilden!
Homer
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Immerhin bleibt die Darstellung des Apollo Smintheus gleich. Es ist eben die Standarddarstellung einer tatsächlichen Kultstatue.
Jochen
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Einen hätt ich noch... bei dem mich aber regelmäßig ein seltsames Gefühl beschleicht.
Schaut doch bitte mal genauer hin.
AV: M COMMODUS ANTONINUS AVG
RV: LIB AVG V TR P VII IMPIIII COSIII P P
Martin
Schaut doch bitte mal genauer hin.
AV: M COMMODUS ANTONINUS AVG
RV: LIB AVG V TR P VII IMPIIII COSIII P P
Martin
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Hallo Martin,
an deinem Denar (geprägt 1. Jahreshälfte 182 AD, Grund der Ausgabe: die vereitelte Lucilla-Verschwörung) ist nichts Auffälliges zu entdecken, was gegen die Echtheit spräche.
Zumindest die Rückseite scheint Rückstände einer früheren Beprägung des Schrötlings aufzuweisen.
an deinem Denar (geprägt 1. Jahreshälfte 182 AD, Grund der Ausgabe: die vereitelte Lucilla-Verschwörung) ist nichts Auffälliges zu entdecken, was gegen die Echtheit spräche.
Zumindest die Rückseite scheint Rückstände einer früheren Beprägung des Schrötlings aufzuweisen.
- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Meinst Du die leicht geriffelten Felder und die Einsenkungen um die Buchstaben?
Das sind m.E. Kennzeichen eines sehr frischen Stempels, bei dem man die Oberflächenglättungsspuren noch sieht, ebenso die Metallverdrängung nsch außen-oben im Stempel beim Einpunzen der Buchstabenpatrizen.
Homer
Das sind m.E. Kennzeichen eines sehr frischen Stempels, bei dem man die Oberflächenglättungsspuren noch sieht, ebenso die Metallverdrängung nsch außen-oben im Stempel beim Einpunzen der Buchstabenpatrizen.
Homer
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Hallo Ihr Beiden,
Ihr habt genau die Punkte angesprochen, die meine Unsicherheit verursachten.
Als ich das Stück damals (ganz am Anfang..) auspackte, hatte ich das Gefühl, es wäre "zu schön, um wahr zu sein"
Damals hatte ich gerade einen Commodus im Löwenfell von Mangazite und einen gut gemachten Carus als Fälschung entlarvt.
Ich bin doch sehr erleichtert, das Ihr meine Bedenken zerstreuen konntet.
Danke Euch
Martin
Ihr habt genau die Punkte angesprochen, die meine Unsicherheit verursachten.
Als ich das Stück damals (ganz am Anfang..) auspackte, hatte ich das Gefühl, es wäre "zu schön, um wahr zu sein"
Damals hatte ich gerade einen Commodus im Löwenfell von Mangazite und einen gut gemachten Carus als Fälschung entlarvt.
Ich bin doch sehr erleichtert, das Ihr meine Bedenken zerstreuen konntet.
Danke Euch
Martin
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Hallo Homer,
ja, genau das meinte ich.
Deine Erklärung vom frisch in Dienst gestellten Stempel ist sehr überzeugend, danke für diese neue Erkenntnis.
ja, genau das meinte ich.
Deine Erklärung vom frisch in Dienst gestellten Stempel ist sehr überzeugend, danke für diese neue Erkenntnis.
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Dieser Thread ist noch nicht am Ende:
Moesia inferior, Dionysopolis, Commodus, 177-192
AE 17 (sog. Einer), 3.41g, 16.82mm, 210°
Av.: AVT KAI M AVRH - KO - MODOC (beginnend re. oben)
Belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: DIONYC[O] - POLEITWN (beginnend re. oben)
brennendes Thymiaterion
Ref.: a) nicht in AMNG (aber dieselbe Rs. für Lucilla bekannt)
b) Jekov No.10
c) Varbanov (engl.) 446 (Beschreibung als brennender Altar!)
d) RPV IV online temp no. 4552
Sehr selten, fast SS, hübsche dunkelgrüne Patina
Die Abb. auf der Rs. zeigt ein sog. Thymiaterion, ein Räuchergerät zum Abbrennen von z.B. Weihrauch zu religiösen Zwecken. Meist in Kandelaberform, aus Metall, Stein oder gebranntem Ton. Der Stil des Portraits entspricht übrigens vollkommen dem von Nikopolis. Dieselben Stempelschneider?
Mit freundlichem Gruß
Moesia inferior, Dionysopolis, Commodus, 177-192
AE 17 (sog. Einer), 3.41g, 16.82mm, 210°
Av.: AVT KAI M AVRH - KO - MODOC (beginnend re. oben)
Belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: DIONYC[O] - POLEITWN (beginnend re. oben)
brennendes Thymiaterion
Ref.: a) nicht in AMNG (aber dieselbe Rs. für Lucilla bekannt)
b) Jekov No.10
c) Varbanov (engl.) 446 (Beschreibung als brennender Altar!)
d) RPV IV online temp no. 4552
Sehr selten, fast SS, hübsche dunkelgrüne Patina
Die Abb. auf der Rs. zeigt ein sog. Thymiaterion, ein Räuchergerät zum Abbrennen von z.B. Weihrauch zu religiösen Zwecken. Meist in Kandelaberform, aus Metall, Stein oder gebranntem Ton. Der Stil des Portraits entspricht übrigens vollkommen dem von Nikopolis. Dieselben Stempelschneider?
Mit freundlichem Gruß
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Eine bemerkenswerte Münze des Commodus aus Nikopolis:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 27, 10.4g
geprägt unter dem Statthalter Caecilius Servilianus
Av.: AV - T KAI MAR AVRH - KOMODOC
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: HGEM KAIK CEROVEIL - NEIKOP PROC ICT
Zeus in Himation n.l. thronend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und
hält in der ausgestreckten Rechten Patera; li. zu seinen Füßen der Adler n.l. stehend
und nach re. zu ihm aufblickend
Ref.: a) nicht in AMNG
b) Varbanov (engl.) 2154 corr. (schreibt CEROVBEIL and zitiert fälschlicherweise
AMNG 1234)
c) nicht in Hristova/Hoeft/Jekov (2012); hinzugefügt zu Nikopolis Addenda II
VZ, Flächen geglättet
Bemerkenswert an dieser Münze ist, daß der Name des Statthalters Servilianus hier mit CEROVEI(lioc) wiedergegeben ist. Üblicherweise heißt es CERBEILIANOC, d.h. das V von Servilianus wird auf Griechisch mit B wiedergegeben, hier aber als OV. Dies gibt es nur noch bei AMNG I/1, 1234 (Hygieia und Aklepios).
Bekannt ist es aber von Septimius Severus, dessen Name CEVHROC auch manchmal CEOVHROC geschrieben wird.
Mit freundlichem Gruß
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Commodus, 177-192
AE 27, 10.4g
geprägt unter dem Statthalter Caecilius Servilianus
Av.: AV - T KAI MAR AVRH - KOMODOC
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: HGEM KAIK CEROVEIL - NEIKOP PROC ICT
Zeus in Himation n.l. thronend, stützt sich mit der erhobenen Linken auf Szepter und
hält in der ausgestreckten Rechten Patera; li. zu seinen Füßen der Adler n.l. stehend
und nach re. zu ihm aufblickend
Ref.: a) nicht in AMNG
b) Varbanov (engl.) 2154 corr. (schreibt CEROVBEIL and zitiert fälschlicherweise
AMNG 1234)
c) nicht in Hristova/Hoeft/Jekov (2012); hinzugefügt zu Nikopolis Addenda II
VZ, Flächen geglättet
Bemerkenswert an dieser Münze ist, daß der Name des Statthalters Servilianus hier mit CEROVEI(lioc) wiedergegeben ist. Üblicherweise heißt es CERBEILIANOC, d.h. das V von Servilianus wird auf Griechisch mit B wiedergegeben, hier aber als OV. Dies gibt es nur noch bei AMNG I/1, 1234 (Hygieia und Aklepios).
Bekannt ist es aber von Septimius Severus, dessen Name CEVHROC auch manchmal CEOVHROC geschrieben wird.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Eine Münze des Commodus mit einer enigmatischen Rückseite:
Syrien, Seleukis und Pieria, Gabala, Commodus, 177-192
AE 25, 12.18g, 150°
geprägt 187/188 (Jahr 234)
Av.: AVT KAI - [KOMMODOC] (von re. oben)
belorbeerter Kopf n.l.
Rv.: [..]AN[...]
Tyche (Stadgöttin) in langer Kleidung und mit Mauerkrone n.l. thronend, im li. Arm
Cornucopiae haltend und in der vorgestreckten Rechten Ruder; vor ihr die Statue einer
weiblichen Gottheit in langer Kleidung und mit Polosauf einem Piedestal frontal stehend,
hält in der erhoobenen Rechten Bipennis und in der Linken Schild; zu beiden Seiten des
Piedestals die Vorderseite eines Pferdes nach außen blickend.
oben im Feld [DLC] (Jahr 234 = 287/288)
im Abschnitt GABALE[WN]
Ref.: H. Seyrig 'Cultes de Gabala', Rev. Num (1964), p.22-27 (zitiert 2 Ex. in ANS und 2 Ex.
in Paris); Lindgren III, 1186 (diese Münze); nicht in SNG Copenhagen; nicht in BMC
Galatia; nicht in RPC IIV online
sehr selten, S+, braune Patina, etwas rauh
Pedigree:
ex coll. J.S.Wagner
ex CNG electronic auction 201, Lot 290
Es ist die Identität der Kultstatue auf der Rückseite, die Fragen aufwirft. CNG schreibt einfach weibliche Gottheit und ist damit auf der sicheren Seite. Auch ich halte die Figur für weiblich, während ANS schreibt: "Male figur holding bipennis and sceptre". Imhoof-Blumer meint, es handele sich um Astarte oder Aphrodite, und R. Dussaud hält sie gleich für Venus. HN: Veiled cultus-statue of a Syrian goddess (Astarte or Aphrodite) accompanied by two sphinxes! Während S. Ronzevalle meint, die Statue werde von 2 Löwen flankiert und damit handele es sich um den Paredros des Jupiter Heliopolitanus, d.h. Atargatis. Aber hier sind es ganz klar 2 Pferde!
H. Seyrig hält sie für Astarte. Aber die Pferde? Und sieht nicht der Schild aus wie einer der Schilde der Amazonen?
Auch habe ich bisher nicht herausbekommen könne, was das AN auf der Rs. bedueten soll.
Natürlich würde ich mich über jede Meinung zu dieser Münze freuen!
Mit freundlichem Gruß
Syrien, Seleukis und Pieria, Gabala, Commodus, 177-192
AE 25, 12.18g, 150°
geprägt 187/188 (Jahr 234)
Av.: AVT KAI - [KOMMODOC] (von re. oben)
belorbeerter Kopf n.l.
Rv.: [..]AN[...]
Tyche (Stadgöttin) in langer Kleidung und mit Mauerkrone n.l. thronend, im li. Arm
Cornucopiae haltend und in der vorgestreckten Rechten Ruder; vor ihr die Statue einer
weiblichen Gottheit in langer Kleidung und mit Polosauf einem Piedestal frontal stehend,
hält in der erhoobenen Rechten Bipennis und in der Linken Schild; zu beiden Seiten des
Piedestals die Vorderseite eines Pferdes nach außen blickend.
oben im Feld [DLC] (Jahr 234 = 287/288)
im Abschnitt GABALE[WN]
Ref.: H. Seyrig 'Cultes de Gabala', Rev. Num (1964), p.22-27 (zitiert 2 Ex. in ANS und 2 Ex.
in Paris); Lindgren III, 1186 (diese Münze); nicht in SNG Copenhagen; nicht in BMC
Galatia; nicht in RPC IIV online
sehr selten, S+, braune Patina, etwas rauh
Pedigree:
ex coll. J.S.Wagner
ex CNG electronic auction 201, Lot 290
Es ist die Identität der Kultstatue auf der Rückseite, die Fragen aufwirft. CNG schreibt einfach weibliche Gottheit und ist damit auf der sicheren Seite. Auch ich halte die Figur für weiblich, während ANS schreibt: "Male figur holding bipennis and sceptre". Imhoof-Blumer meint, es handele sich um Astarte oder Aphrodite, und R. Dussaud hält sie gleich für Venus. HN: Veiled cultus-statue of a Syrian goddess (Astarte or Aphrodite) accompanied by two sphinxes! Während S. Ronzevalle meint, die Statue werde von 2 Löwen flankiert und damit handele es sich um den Paredros des Jupiter Heliopolitanus, d.h. Atargatis. Aber hier sind es ganz klar 2 Pferde!
H. Seyrig hält sie für Astarte. Aber die Pferde? Und sieht nicht der Schild aus wie einer der Schilde der Amazonen?
Auch habe ich bisher nicht herausbekommen könne, was das AN auf der Rs. bedueten soll.
Natürlich würde ich mich über jede Meinung zu dieser Münze freuen!
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Der Schild ist das, was mir zuerst aufgefallen ist. Der Schild erinnert mich an böotische Münzen, auch an die Rs. der Antoninus-Pius-Asse mit Leg. ANCILIA. Ein Amazonenschild hat, soweit ich mich erinnere, nur einen Einschnitt, aber da bist Du viel mehr Experte als ich. Evtl. soll der Schild auch nur "ungewöhnlich, alt und ehrwürdig" wirken. Ich bin sicher, daß das "Podest" einen Wagen darstellen soll, der von zwei Pferden frontal zum Beobachter hin gezogen wird, ähnlich wie später auf den Antoninianen des Probus. Die Figur hat einen Helm auf und hält wahrscheinlich einen Speer in der re. Hand, den man sich aus der Münzebene auf den Betrachter zu gehalten vorstellen muß. Also eine Darstellung einer Statue, strengen oder klassischen Stiles, einer bewaffneten Göttin in einer Biga frontal. Und die Gestalt rechts scheint mir das Gewand nur um die Hüften geworfen zu haben und mit bloßem Oberkörper dazusitzen. Dabei läßt sich Tyche üblicherweise nicht fotografieren. Mir scheint diese Gestalt männlich.
Vielen Erfolg beim Deuten wünscht
Homer
Vielen Erfolg beim Deuten wünscht
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