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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: So 22.05.11 20:27
von kc
Besten Dank ischbierra und nummis.

Einen schönen Sesterzen kann ich auch von Philippus I beisteuern.

Obv. IMP M IVL PHILIPPVS AVG, laureate, draped and cuirassed bust right
Rev. PAX AETERNA S C, Pax walking left, holding branch and scepter
Mint: Rome

27mm 18.2g

RIC 184a


Grüße

kc

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mo 23.05.11 21:30
von n.......s
ein weiteres Stück aus Antiochia:

Antiochia , 244 n.Chr.
AV: IMP M IVL PHILIPPVS P F AVG P M
RV: SPES FELICITATIS ORBIS
RIC: 70

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mi 25.05.11 21:50
von nostronomo
Hier nochmals ein Octacilia-Antoninian mit Concordia AVGG revers,
dieses aber nach RIC 126, Concordia sitzend vor Altar.

Av.: M OTACIL SEVERA AVG
Rv.: CONCORDIA AVGG
Ø23 / 4g
IMG_3689.JPG

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mi 25.05.11 23:26
von drakenumi1
@ nostronomo: Auch ein sehr interessantes Portrait der Otacilia: Recht sorgenvoll und betrübt schaut sie drein. Da ich nun mal eine ausgeprägte Neigung für interessante Gesichter habe, ist mir dieses besonders aufgefallen. Danke Dir für's Zeigen.


@ nephrurus: Dein Vorrat an exzellenten Philippi scheint unerschöpflich zu sein. Und Dein Stück mit SPES FELICITAS ORBIS ist wohl auch nicht gerade häufig, also wohl selten, wenn man RIC in diesem Punkte heute noch glauben darf. Mir ist dieser Typ noch nie begegnet, aber das soll nichts bedeuten. Schade ist dieser Riß! Da findet man schon mal ein Exemplar mit einer anständigen Rv.-Prägung, und dann solch Defekt. Aber für mich verliert es trotzdem nicht an Begehrlichkeit.

Einen Philippus II (RIC 217; RSC 59) möchte ich Euch noch zeigen, dessen Portrait mich zu sehr verlockt hat, als daß ich ungerührt an ihm hätte vorbeigehen können. Dieses wunderbare Bubengesicht! Ich muß mir tatsächlich überlegen, ob ich dieses Portrait nicht zu dem unausgesprochenen Wettbewerb um das schönste unter den Philippi schicke. Schaut selbst!

Grüße von

drake

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Do 26.05.11 08:34
von n.......s
ein wunderbares Stück drake!

Mein Vorrat an Münze des Philippus ist sehr begrenzt, ein paar ganz wenige Münzen habe ich noch nicht gezeigt, diese hebe ich mir allerdings noch auf :wink:

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Do 26.05.11 23:05
von drakenumi1
Da wohl die Philippi nur eine recht überschaubare Anzahl von interessanten Rückseiten prägen ließen, die heute unsere besondere Aufmerksamkeit erregen könnten, müssen wir uns eben mit den mehr oder weniger abwechslungsreichen Portraits zufriedengeben. Die allerdings sind in hohem Maße abwechslungsreich, fast geeignet für eine ausgiebige Charakterstudie. Aber ich denke, diese uns so besonders interessant erscheinenden Gesichter sind mehr oder weniger Zufallsprodukte, in denen wir besondere Charaktereigenschaften erkennen wollen, oder auch nur Momentaufnahmen der Stimmungen eines Kaisers.
Sei es, wie es wolle, der unten vorgestellte Philipp I. (RIC 53; RSC 240) mit einer schönen Virtus-Darstellung aus einem sehr frischen Stempel zeichnet sich portraitmäßig durch die so elend hohlwangig und traurig - niedergeschlagene Physiognomie aus, daß er so gar nicht kaiserlich - stark daherkommt und man selbst als Betrachter ein Gefühl des Mitleids entwickeln kann: Armer Kaiser!
Nun, seht selbst:

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Do 26.05.11 23:33
von nostronomo
Ein Augenmerk schenke ich auch den verschiedenen und teils auch aussergewöhnlichen Schrötligs-„Karakteren“, vor allem bei den Grossbronzen.
Hier ein Sesterz der Otacilia Severa mit CONCORDIA revers, den ich eigentlich nur des Schrötlings wegen gekauft habe.
IMG_2868.jpg

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 27.05.11 00:38
von ischbierra
Hallo drake, ein schönes Stück zeigst Du da. Die verschiedenen Portraitdarstellungen bei Philipp I. sind schon recht interessant. Meistens liegt ein Hauch von Ernst über dem Gesicht, Nachdenklichkeit, Schmerz. Auch bei dem ,den ich kürzlich erwarb: Antoninian, Rom 245, 5,46 gr, RIC 2b.
Gruß ischbierra

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 27.05.11 10:06
von aquensis
Hallo drake, selten so tolle Stücke gesehen ! Voll zentriert, auf breitem Schrötling, auch die Rs. aus frischen Stempeln ! Absolute highlights jeder Sammlung ! Sieht man nicht alle Tage, Glückwunsch !

Franz

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 27.05.11 10:09
von n.......s
ein Prachtstück drake !!!

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 27.05.11 12:32
von drakenumi1
Hallo, iscbierra, aquensis und nephrurus,

herzlichen Dank für Eure wohlwollende Beurteilung meiner Philippi.

Du, ischbierra, hast mit Deiner Auffassung ganz sicher recht, daß ein Mittelding zwischen Nachdenklichkeit und schmerzlichem Ernst die Prägungen des Arabs beherrschen, wenn nicht gar total bestimmen. Ich habe mir alle Mühe beim Durchblättern vieler Kataloge gegeben, mal ein etwas freundlicheres Portrait zu finden, - Fehlanzeige. Es muß wohl eine Weisung an alle Stempelschneider gewesen sein, den Kaiser ausschließlich ernst dreinschauen zu lassen.

Als Bekräftigung dessen hier mal ein in diesem Sinne "Durchschnittsstück" einer ganz vorzüglichen Graveursarbeit in stempelfrischer Erhaltung (ein Zeichen für die hohe Qualität der Legierung in Bezug auf den Korrosionsschutz). Den Rv. spare ich mir, ist sozusagen 0 8 15.

Grüße von

drake

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 28.05.11 00:30
von Priscus
drakenumi1 hat geschrieben:Hallo, iscbierra, aquensis und nephrurus,

herzlichen Dank für Eure wohlwollende Beurteilung meiner Philippi.

Du, ischbierra, hast mit Deiner Auffassung ganz sicher recht, daß ein Mittelding zwischen Nachdenklichkeit und schmerzlichem Ernst die Prägungen des Arabs beherrschen, wenn nicht gar total bestimmen. Ich habe mir alle Mühe beim Durchblättern vieler Kataloge gegeben, mal ein etwas freundlicheres Portrait zu finden, - Fehlanzeige. Es muß wohl eine Weisung an alle Stempelschneider gewesen sein, den Kaiser ausschließlich ernst dreinschauen zu lassen.

Als Bekräftigung dessen hier mal ein in diesem Sinne "Durchschnittsstück" einer ganz vorzüglichen Graveursarbeit in stempelfrischer Erhaltung (ein Zeichen für die hohe Qualität der Legierung in Bezug auf den Korrosionsschutz). Den Rv. spare ich mir, ist sozusagen 0 8 15.

Grüße von

drake
salve drake,

tolle münzen die du hier eingestellt hast !! RESPEKT MEIN LIEBER!!
lass mich mal wetten ob das reveres der münze die umschrift VICTORIA AVG trägt?

zu deiner anderen meinung: das der kaiser immer nur "hohlwangig und traurig " aussieht kann ich nur sagen: wenn er lachen würde dann würden ihn sein volk auch nicht ernst nehnen! es gibt über den kaiser ein sehr intressantes buch: Christian Körner "Philippus Arabs" im de gruyter-verlag. eine dissertation zum thema.

philippus braucht dieses eher harte gesicht da er mit der propaganda der münzen zeigen wollte das er ein starker kaiser ist und für stabilität im römischen reich steht.
das zeigt sich auch darin das er nach dem frieden mit den persers nicht den direkten weg nach rom gesucht hat, sondern eine reise von 4-6monaten über die türkei und griechenland nach rom gemacht hat um sich dem volk zu zeigen.
´
wenn ich richtig liege ist der tod des gordian III. auf den februar datiert und seine ankunft in raum muss mitte august 244 n.chr. erst gewesen sein.

Dein VIRTVS AVG datiert auch in das Jahr 244 n.chr., also ein frühes stück. und bei den frühen ausgaben 244 /245 n.chr. wirkt der kaiser immer noch etwas "schlanker" auch dazu
kann ich dir nur mal die arbeit von Samuel K.EDDY "the Minting of Antoniniani A.D 238.249 and the Smyrna Hoard" empfehlen.

und zu deiner tollen münze ohne Rv. würde ich auf das jahr 246 / 247 n.chr. datieren , VICTORIA AVG , Victoria stehend. geprägt wohl nicht in rom sondern in viminacium.

also jetzt bin ich mal gespannt ob ich richtig liege?? :D

anbei mal noch ein portrait wo der kaiser etwas freundlicher aussieht (denke ich)

ciao priscus

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 28.05.11 10:20
von drakenumi1
Hallo, Priscus,

mehr als erstaunlich: Du liegst mit Deiner Vermutung ganz nahe an der Wahrheit: Es handelt sich um VICTORIA AVGG (RIC 51; RSC 235). Wie kommst Du auf Deine Deutung, es könne Viktoria sein? Ein Rückschluß von einer anderen Dir bekannten Av - Pägung von gleichem Stempel auf die Rückseite? Hut ab vor Deiner Übersicht!

Ich bin ja nicht der Sammler, der die wissenschaftlichen Hintergründe aufzudecken sucht, eher bin ich der Genußmensch, der sich an der Schönheit der Prägungen erfreut und deshalb immer wieder über solche Details, wie Du sie beispielsweise hier aufdeckst, ins Erstaunen gerät.

Für Deine anerkennenden Worte über meine Sammlungsstücke herzlichen Dank, und auch für die Lieteraturangaben. Ich werde mal beim nächsten Besuch in der StaBi in Berlin nach dem Werk von Christian Körner fragen, wenn sich solche Wissensquelle anbietet, werde ich sie auch gerne nutzen.

UNd hier noch als Beweis die Rückseite zur obigen Vorderseite:

Nochmals Dank und beste Grüße von

drake

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 28.05.11 13:14
von drakenumi1
Recht variantenreich ist auch die Gruppe der Antoniniane mit der Pietas - Darstellung, hier bei der Otacilia:
Da gibt es schon in der Legende diverse Varianten:
PIETAS AVG
PIETAS AVGG
PIETAS AVG N
PIETAS AVGVSTAE
PIETAS AVGVSTE.
Und dazu noch die darstellerischen Varianten mit
brennendem Altar vor ihr
stehd. Kind vor ihr
im Felde hinzugefügtem "Delta"
Globus statt patera in d. Hand
(usw. ?)

richard 55 hat bereits eine dieser Varianten weiter oben gezeigt, ich folge mal mit der Variante PIETAS AVGG und dem "Delta" im Rv - Felde (RIC 115; RSC 39):

drake

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 28.05.11 13:51
von n.......s
wiederum ein sehr feines Stück!
Interessant ist ganz sicher diese Vielfalt an Pietas-Darstellungen- mit denen ich mich bisher allerdings (noch) nicht näher beschäftigt habe, dies aber gern nachhole.