Seite 84 von 117

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mo 10.08.15 20:14
von Priscus
Salve,

nachdem ich nun mal die gesamten Neuerwerbungen der letzten Monate sortiert und bestimmt habe, möchte ich dieses nette Paar noch zeigen:

Av. IMP MIVL PHILIPPVS AVG
Radiate, draped and cuirassed bust right
Rv. LIBERALITAS AVG
Liberalitas stg. left, holding abacus and cornucopiae
RIC 37A, 4,73g , Rom , RR+
RIC 37A(NF).jpg
Av. IMP MIVL PHILIPPVS AVG
Radiate, draped and cuirassed bust right
Rv. LIBERALITAS AVG
Liberalitas stg. left, holding abacus and cornucopiae
RIC 37A, 3,77g , Rom , RR+
RIC 37A(d1)(NF).jpg
Diese seltene Ausgabe der 1. Emission von 245 n.Chr. habe ich erst einige Jahre gesucht und dann bekomme ich gleich 2 Stück von unterschiedlichen Stempel innerhalb von nur 5 Monaten. Naja und da der Trend zur Zweitmünze geht - habe ich auch noch die zweite gekauft. :D :D

Jedoch finde ich den Stilunterschied - gerade bei den Haaren der LIberalitas - schon beträchtlich. Da es im Jahr 248 n.Chr. gerade bei dem Aequitas - Typen eine Änderung gerade bei der Darstellung der Haare gab war schon bekannt. Jedoch hatte ich bei den frühen Antoninianen nicht damit gerechnet oder hat jemand noch eine andere Idee bzw. sehe ich hier etwas falsch ?

Grüsse Priscus

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mo 10.08.15 22:45
von drakenumi1
Hm, da bin ich nun künftig bei der Suche nach diesem offenbar ziemlich seltenen Stück dem Erfolg ein kleines Stück näher gekommen, - ein Konkurrent hat sich sozusagen selbst als solcher aus dem Weg geschossen :wink: .
Mir soll's recht sein :wink: . Aber natürlich trotz erfolgloser 8jähriger Suche meinerseits neidlos: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu Deinem Jagderfolg. :)
Irgendwann auf dieser Durststrecke konnte ich mich dann allerdings ganz zufällig entschädigen, in Form des auch recht seltenen Antons aus Antiochia mit PAX FVNDATA CVM PERSIS, RIC 72, selten durch die Av-Legende IMP IVL PHILIPPVS PIVS FEL AVG P M, für den ein Liegeplatz auf meinen Brettern auch längst reserviert war. Soviel zum Thema "Sammlerglück und Sammlerleid" .....

Grüße von

drake

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Di 11.08.15 02:34
von curtislclay
Priscus hat geschrieben:Jedoch finde ich den Stilunterschied - gerade bei den Haaren der LIberalitas - schon beträchtlich. Dass es im Jahr 247 n.Chr. bei dem Aequitas - Typen eine Änderung gerade bei der Darstellung der Haare gab war schon bekannt. Jedoch hatte ich bei den frühen Antoninianen nicht damit gerechnet oder hat jemand noch eine andere Idee bzw. sehe ich hier etwas falsch ?
Darstellerische Freiheit des Graveurs, denke ich, ohne weitere Bedeutung.

Im J. 247 wurden ja alle Antoninian-Typen leicht geändert, um eine neue Prägephase zu markieren. Und bei Aequitas wurde nicht nur ihre Frisur, sondern auch die Haltung ihres r. Arms geändert, und der Gewandzipfel unter ihrem l. Arm verschwand.

Im J. 244 wurde der Liberalitas-Typ offenbar nur kurze Zeit geprägt. Im Laufe des Jahres wurden zwar die Legenden der anderen Typen gekürzt, aber erst Ende des Jahres oder Anfang 245, als der Liberalitas-Typ wohl längst gestrichen war, wurden neue Typenvarianten eingeführt.

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Di 11.08.15 16:02
von Priscus
@ drake - ein wirklich nettes Stück das da hast :) Vielen Dank für die Glückwünsche!

@ curtis - Danke für die Erläuterung - ich finde den Stilunterschied auch weiterhin sehr aussergewöhnlich :)

Priscus

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Di 11.08.15 16:14
von Schwarzschaf
eine dumme! Frage:
Die Münzstempel wurden doch händisch graviert.... Ist es da nicht normal, daß es Unterschiede gibt?

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Di 11.08.15 16:29
von Priscus
Es gibt keine dummen Fragen :) - die Frage ist wohl berechtigt.

Natürlich sind die Münzstempel handgraviert , jedoch hat jede Zeit seinen eigen Stil oder Mode. Bei dem oberen Beispiel finde ich das die erste Münze viel feinere Darstellungen hat als die zweite. - Und gerade beim Stil der Frisuren kann man auch den zeitlichen unterschied sehen. Zum Beispiel ist die Haarmode des 2 Jhd. anders als die des 4 Jhd. und in der Zeit des Philippus gab es anscheinend auch einen Wechsel im Geschmack der Graveure.

Hier mal das Beispiel von Curtis aus der Münzstätte Rom:

http://www.forumancientcoins.com/galler ... os=-110020

http://www.forumancientcoins.com/galler ... os=-111347

http://www.forumancientcoins.com/galler ... os=-108607

Priscus

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 15.08.15 10:23
von Andicz
Guten Morgen zusammen.

Ich habe kürzlich ein Stück ersteigert, welches als Sesterz angeboten wurde. Angesichts der Angaben zu Größe und Durchmesser erschien mir das jedoch unwahrscheinlich. Alles sprach recht eindeutig für einen As, und so war es dann auch. Aufgrund der mäßigen Erhaltung (und vielleicht auch der falschen Beschreibung) konnte ich das Exemplar für 28 Euro zu mir holen. Das war es mir wert, um das Stück genauer zu betrachten.

Nun frage ich mich: Habe ich es hier mit einer offiziellen Prägung zu tun oder kann das auch eine Imitation sein? Gewicht spricht vielleicht eher für offiziell. Die leicht flauen Konturen brachten mich auf den Gedanken. Körnigkeit und dadurch entstehende Unschärfe der Konturen kann natürlich auch einfach durch Oberflächen-Korrosion erfolgt sein...

Danke für Eure Einschätzungen dazu.
Beste Grüße. Andreas.
RIC 166b 244-249 Philippus I. Arabs_Av.jpg
RIC 166b 244-249 Philippus I. Arabs_Rv.jpg
244-249 n.Chr. Philippus I. Arabs
AE As, Rom / Durchmesser: 24-27 mm / Gewicht: 12,09 g / RIC IV, Part III, 166b

Av: IMP M IVL PHILIPPVS AVG
Drapierte und kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach rechts (v.h.g.)

Rv: AEQVITAS AVGG
Aequitas nach links stehend, Waage und Cornucopiae haltend

links und rechts im Feld: S C

Hier noch einige Impressionen der Ränder.
Rand.jpg

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 15.08.15 11:16
von Homer J. Simpson
Schöner As, und sowohl von der Schrötlings- als auch der Stempelgröße sicher ein As.
Was bewöge Dich, hier eine Imitation in Erwägung zu ziehen? Ich finde das Stück ganz zweifelsfrei offiziell.

Homer

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 15.08.15 12:24
von Andicz
Erstmal Danke für deine Beurteilung. Ich war mir einfach nicht ganz sicher – die flauen Konturen ließen mich an einen Guss denken. Allerdings war das nur eine wage Vermutung. Stil und Gewicht beurteilend würde ich mich auch eher auf deine Seite schlagen :)

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Sa 15.08.15 13:01
von Homer J. Simpson
Das geht, denke ich, mit Korrosion auf, die wohl schon vor der Bildung der Patina stattgefunden hat. Ein Guß müßte wesentlich kleiner und leichter sein; die Limesfalsa, die ich habe, haben alle so was um die 4 bis 7 Gramm.

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: So 16.08.15 14:58
von ga77
Auch in meinen Augen eindeutig offiziell.

Vale
Gabriel

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Mo 17.08.15 21:23
von Priscus
Ich sehe auch keinen Grund für Bedenken. Ich hatte das Stück bei Äbay auch auf dem Schirm :)

Priscus

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Do 20.08.15 11:17
von Andicz
Dank für euren Input.
Ist so einsortiert ;)

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 21.08.15 13:53
von mike h
Diese Woche gab's Philippus I.....

Für 13,50 € gabs diesen Fides Exercitus
IMG_6205AR01.JPG
Aufgrund des geringen Gewichts von 12 g bin ich zwar etwas unsicher, denke aber, das es sich um einen Sesterzen handelt.
Ist zwar nicht der schönste....

Für 26,50 € gab es einen etwas besseren: Pax Aeterna
IMG_6207AR01.JPG
Der sieht schon eher nach Sesterz aus.

Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Verfasst: Fr 21.08.15 14:45
von Homer J. Simpson
Auch der obere ist sicher ein Sesterz. Du mußt nach der Stempelgröße gehen. Wenn die Münze genau so groß wäre, aber der Stempel vollrandig drauf mit Perlkreis und einem Millimeter Rand drumrum, wär's ein As.

Homer