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Verfasst: So 18.02.07 21:28
von Chippi
Lässt sich am Bild schlecht beurteilen.

Gruß Chippi

Verfasst: Mo 19.02.07 11:08
von andi89
Hallo!

Bezüglich des CЄB am Ende stimme ich chippi voll und ganz zu.
Was das Jahr angeht bin ich mir aufgrund des Scanns nicht sicher, sollte es LΔ(Jahr 4) sein, wäre es Geissen 3072(Dattari 5487, Milne 4383), wäre es LZ, wäre sie in Geissen nicht verzeichnet.

andi89

Verfasst: Mo 19.02.07 11:12
von Chippi
Dann ist es L Δ.

Gruß Chippi

Verfasst: Mo 19.02.07 12:55
von helcaraxe
Hallo Andi, hallo Chippi!

Besten Dank für Eure Mühen, es ist ganz sicher L Δ auf der Münze.

Tetradrachme des Maximianus bei Künker

Verfasst: Sa 24.02.07 23:36
von antoninus1
Hallo,

folgende Münze wollte ich eigentlich schon länger einmal hier vorstellen.
Jetzt ist wohl die richtige Zeit dafür gekommen.
Bei Künker wird sie nämlich in einer der nächsten Auktionen angeboten.

http://www.kuenker.de/auction00046/6585 ... =4&nid=145

Ich hab´s jetzt einfach, da im Text zur Münze das und mehr steht, was ich auch schreiben wollte.
Ein paar Fragen stellen sich mir jetzt.
Mein Stück wiegt 6,23 g. Im erläuternden Text ist davon die Rede, dass das Stück mit 7,21 g eines von möglicherwise nur 2 bekannten schweren sei.
Meins dürfte mit 6,23 g auch in die Gewichtsklasse fallen und damit das dritte Stück sein.
Die Frage: sind Stücke mit geringerem Gewicht bekannt?
Ein Gewicht von 6 - 7 g entspricht ja dem üblichen Tetradrachmen-Gewicht der Epoche. Welches Nominal sollten leichtere Stücke darstelen? Didrachmen?

Die Vorderseite der beiden Stücke scheint stempelgleich zu sein, was für die Seltenheit ja typisch wäre.

Die Rückseiten sind wohl nicht stempelgleich, ich bin aber nicht sicher (das erste C ist anders orientiert). Zumindest sind sie sehr ähnlich gestaltet (Gestaltung der Isis, Verteilung der Buchstaben im Feld), so dass die Münzen vom gleichen Stempelschneider sein dürften.
Auf meiner Isis sieht man übrigens den Isisknoten auf der Brust recht gut.

Was war der Anlass der Ausgabe? Die paar Stücke, die ich von Maximianus und Diokletian kenne, sind alle sehr gut erhalten. Im Umlauf scheinen sie nicht oder nur kurz gewesen zu sein.

Stücke von Diokletian mit dem Isis-Rv sieht man alle paar Jahre auf Auktionen.
Kennt jemand weitere Exemplare von Maximianus?

Verfasst: Sa 24.02.07 23:40
von antoninus1
Ach ja, hier meine Münze:

Verfasst: Sa 24.02.07 23:41
von antoninus1
Und die Rückseite:

Verfasst: Sa 24.02.07 23:42
von antoninus1
Nochmal das Stück von Künker

Re: Tetradrachme des Maximianus bei Künker

Verfasst: So 25.02.07 04:02
von j-u.thormann
antoninus1 hat geschrieben:Hallo,
Meins dürfte mit 6,23 g auch in die Gewichtsklasse fallen und damit das dritte Stück sein.
Eher nicht, das Durchschnittsgewicht der mir bekannten Stücke liegt bei 6,29 g. Dein Stück hat also etwa das Durchschnittsgewicht. Lediglich zwei Stücke (das in der Auktion Kuenker 124 und jenes in der Kölner Sammlung) haben ein Gewicht über 7 g.

Die Frage: sind Stücke mit geringerem Gewicht bekannt?
Ja, das niedrigste mir bekannte Gewicht ist 4,98 g (Avers Diocletianus), bei den Stücken des Maximianus ist das niedrigste mir bekannte Gewicht 5,11 g (Exemplar der ANS).
Ein Gewicht von 6 - 7 g entspricht ja dem üblichen Tetradrachmen-Gewicht der Epoche. Welches Nominal sollten leichtere Stücke darstelen? Didrachmen?
Das Durchschnittsgewicht der datierten Tetradrachmen der Tetrarchie liegt bei 7,47 g. Die undatierten Stücke mit Isis auf dem Revers weisen zwar starke Gewichtsschwankungen auf (zwischen 4,98 und 8,76 g), aber aus dem unterschiedlichen Gewicht auf verschiedene Nominale schließen zu wollen, halte ich für verfehlt. Es sind, wie das Stück in Karanis zeigt, zweifellos Tetradrachmen.
Was war der Anlass der Ausgabe?
Ich bin überzeugt, daß die Prägung mit der Münzreform in Zusammenhang steht, wobei zu bedenken ist, daß diese ein Prozeß ist, der mit der Einstellung der regulären Tetradrachmenprägung beginnt und mit dem endet, was Wolfram Weiser als "radikale Münzverrufung" bezeichnet. "Münzverrufung" bedeutet hier den faktischen Wertverlust der Alexandriner. Da wir aber über die praktische Umsetzung der Münzreform und den Zeitpunkt und die Art und Weise, in der die Alexandriner wertlos wurden, nichts wissen, kann man den konkreten Anlaß und den Zeitpunkt der Ausgabe derzeit nicht festlegen. Klar ist nur der Terminus post quem: das ist die Umstellung der Münzstätte Alexandria auf Follisprägung.

Kennt jemand weitere Exemplare von Maximianus?
Ja. Ein Exemplar hat die ANS, eines liegt in der Kölner Sammlung, das Stück aus Karanis befindet sich im Kelsey Museum of Archeology, in Berlin befinden sich zwei Exemplare, 3 weitere Stücke sind mir aus Auktionen bekannt.
Ich kenne noch weitere Exemplare, bei denen aber an der Echtheit Zweifel bestehen (möglicherweise umgeschnittene Stücke).

Gruß,

j-u.thormann

Verfasst: So 25.02.07 22:19
von antoninus1
Hallo J. U. Thormann

vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten :)

Zum Gewicht, bzw. zu dessen Bedeutung hätte ich noch eine Nachfrage.

Das Stück von Künker und meines sind mindestens auf der Vs. stempelgleich. Der Durchmesser der beiden Stücke scheint gleich zu sein (wenn ich meines auf die Katalogabbildung lege) und auch bei meinem Stück entspricht der Stempel der Größe.
Gleiche Stempel plus gleiche Schrötlingsgröße = gleiches Nominal
Damit verliert das Gewicht bzw. der Gewichtsunterschied doch an Bedeutung, scheint nicht absichtlich sondern zufällig zu sein.

Die große Streuung der Gewichte bei dieser Ausgabe wundert mich aber.
Es ist ja eine für die Bewohner Alexandrias besondere Ausgabe, bei der man erwarten könnte, dass mehr Sorgfalt auf ein einheitliches Gewicht gelegt wurde (zumindest würden wir heutzutage so denken.).

Verfasst: So 25.02.07 23:55
von j-u.thormann
antoninus1 hat geschrieben: Das Stück von Künker und meines sind mindestens auf der Vs. stempelgleich. Der Durchmesser der beiden Stücke scheint gleich zu sein (wenn ich meines auf die Katalogabbildung lege) und auch bei meinem Stück entspricht der Stempel der Größe.
Gleiche Stempel plus gleiche Schrötlingsgröße = gleiches Nominal
Damit verliert das Gewicht bzw. der Gewichtsunterschied doch an Bedeutung, scheint nicht absichtlich sondern zufällig zu sein.
Wenn die beiden Stücke stempelgleich sind, dann hat dein Exemplar auch etwa die Größe des Exemplares bei Künker. Es gibt dann schon einen Unterschied, denn die meisten Stücke haben deutlich kleinere Stempel. Und bei den Stücken mit großem Stempel sind dann auch die Schrötlinge entsprechend breit. Bei den Stücken mit kleinen Stempeln reicht das Gewicht dann von 4,98 g bis 6,65 g, bei denen mit großen Stempeln von 6,23 g (dein Stück) bis 8,76 g.

Gruß,

j-u.thormann

Verfasst: Mo 26.02.07 21:53
von Chippi
Hier mal eine Neuerwerbung von mir. Seit langem mal wieder ein Alexandriner.

Tetradrachme, Gallienus, 267/68 n.Chr.

AV: AVT K Π ΛIK ΓAΛΛIHNOC CEB - belorbeerte, cürassierte Büste n.r. mit Paludament
RV: L IE (Jahr 15) Adler n.l. stehend, Kopf mit Kranz im Schnabel gewendet, rechts Palmzweig
Geissen 2944, BMC 2229, Milne 4188; ca. 22mm; 9,49g

Mir fehlt noch ein Literaturzitat, da ich die Münze mit dem n.l. stehenden Adler im Internet nicht gefunden habe.

Ein recht dickes und schweres Stück, dass Relief ist höher als es auf dem Bild rüberkommt. Hab ich bei Ebay erstanden - für 12,73€ inkl. Porto!

Gruß Chippi

Verfasst: Mo 26.02.07 22:31
von Peter43
Der Adler sieht ja aus wie ein Jungvogel, der noch Flaumfedern hat! :D

Verfasst: Di 27.02.07 02:21
von schnecki
sieht eher wie eine eule aus , oder ? :D

Verfasst: Di 27.02.07 13:22
von andi89
Hallo Chippi!

Die Legenden sind richtig gelesen, die Vorderseite zeigt das Brustbild des Gallienus mit Lorbeerkranz n.r., Panzer und Paludament.
Somit ist es Geissen 2944, BMC 2229, Milne 4188;
Schöne Münze, zu einem wirklich günstigen Preis, wie ich finde.

andi89