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Verfasst: Mo 22.06.09 18:05
von tilos
Maximianus evtl.?

Verfasst: Mo 22.06.09 18:43
von chinamul
Nein, Diocletianus!

Tetradrachme Alexandria 284/285 (Jahr 1)
Av.: A K Γ OYAΛ ΔIOKΛHTIANOC CЄB - Belorbeerte und geharnischte Büste rechts
Rv.: Alexandria mit Mauerkrone nach links stehend; die Rechte erhoben, Zepter in der Linken
Links im Feld: LA (= Jahr 1)
Geißen/Weiser 3200; Dattari 5621; Milne 4759; Kampmann /Ganschow 119.2; Slg. Frankf. 1241

Gruß

chinamul

Verfasst: Mo 22.06.09 19:09
von tilos
Danke recht herzlich! Werde gleich das Etikett (Unterlegzettel!) schreiben.
Beste Grüße
Tilos
: i.Ü. 6,30 g

Verfasst: Do 25.06.09 11:58
von chinamul
Gerade mit der Post aus USA gekommen, also quasi noch ofenwarm:

PHILIPPUS I ARABS 244 - 249
BI Tetradrachme Alexandria 244 (Jahr 1)
Av.: A K M IOY ΦIΛIΠΠOC ЄYCЄB - Belorbeerte und geharnischte Büste rechts
Rv.: Athena auf Thron mit hoher Lehne nach links sitzend; auf der Rechten nach rechts stehende Nike, Linke an Zepter; seitlich an ihren Thron gelehnt ein ovaler Schild
Links und rechts im Feld: L - A (= Jahr 1)
Geißen 2697; Datt 4866; Milne 3501; Curtis X-1330; Kampmann /Ganschow 74.2
13,41 g

Mit einem Gesamtpreis von € 76 war das Stück sicher kein ausgemachtes Schnäppchen, aber gute Zentrierung, voll lesbare Legende, kaum Abnutzung und völlige Freiheit von Korrosion haben mich veranlaßt, es dennoch zu kaufen.

Gruß

chinamul

Verfasst: Fr 10.07.09 10:50
von chinamul
Wie schon verschiedentlich festgestellt wurde, sind die Münzen Alexandrias in aller Regel weniger gut erhalten als die Reichsmünzen. Dafür könnte es die unterschiedlichsten Gründe geben:
Die im Vergleich zur Reichsprägung verhältmismäßig häufig vorkommenden stempelgleichen Münzen weisen auf eher geringe Prägezahlen hin, was wiederum zu einem beschleunigten Umlauf mit einer entsprechend stärkeren Abnutzung führte. Das gilt insbesondere für die schweren Drachmen, die im Gegensatz zu den aus einer härteren Legierung bestehenden Sesterzen aus dem weicheren Kupfer sind. Neben den so möglicherweise erklärbaren abgeschliffenen Großbronzen war es insbesondere die im Niltal alljährlich stattfindende Überflutung, die den Boden durchfeuchtete und damit die Korrosion förderte. Dies alles führte vermutlich dazu, daß außer einer allgemein zu beobachtenden Knappheit an Alexandrinern auf dem Münzmarkt vor allem schön erhaltene Exemplare eher zu den Ausnahmen zählen und dann meist recht teuer sind. Das zwingt den Sammler zu teilweise weitgehenden Konzessionen bezüglich des Erhaltungszustandes der Alexandriner und erfordert in dieser Hinsicht eine größere Bescheidenheit. Nach meiner Erfahrung aber kann man sich im Laufe der Zeit doch so konditionieren, daß man sich allmählich auch mit weniger schön erhaltenen Stücken anfreundet.

Als Beispiel zeige ich hier ein Stück, das viele durch die Reichsrömer verwöhnten Puristen vielleicht als kaum noch sammelwürdig ablehnen würden. Ich habe es aber dennoch gern in meine Sammlung aufgenommen, zumal es eindeutig bestimmbar ist. (2005 für 69 Euro gekauft)

ANTONINUS PIUS 138 - 161
Æ Drachme Alexandria 147/148 (Jahr 11)
Av.: AYT K T AIΛ AΔP ANTωNINOC CЄB ЄYC - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: Dikaiosyne in Chiton und Peplos nach links stehend; in der Rechten Waage, in der Linken Füllhorn und Gewandbausch
Rundum: L ЄNΔЄ – KATOY (= Jahr 11)
Geißen 1576; Dattari 2515; BMC 1061; Milne 1958; SNG Cop. 486; Slg. Frankf. 632; Kampmann/Ganschow 35.402
23,80 g

Gruß

chinamul

Verfasst: Fr 10.07.09 11:14
von cepasaccus
Ist das eigentlich wirklich eine Drachme oder ist das eigentlich eine Tetradrachme?

vale

Verfasst: Fr 10.07.09 11:41
von Posa
Eine Drachme, cepasaccus, Die alexandrinische Drachme ist eine AE-Münze, Tetradrachme Billon, also prinzipiell mit Silbergehalt. Beide haben zu diesem Zeitpunkt nichts mehr mit der alten griechischen Gewichtsregelung gemein.
Später schon gleich gar nicht mehr...

Posa

Verfasst: Fr 10.07.09 11:53
von chinamul
Das ist eindeutig eine Drachme. Dafür sprechen mehrere Merkmale. Zum ersten ist es das einem Sesterz entsprechende Gewicht, dann die Metallfarbe und schließlich die Schrötlingsform, die bei den Kupfermünzen (Drachme, Hemidrachme, Diobol, Obol, Dichalkum, Chalkum) in fast allen Fällen einen trapezförmigen Querschnitt (s. Abb. a) aufweist, der auch auf der gezeigten Münze klar zu erkennen ist. Die Tetradrachme hingegen hat einen mehr oder weniger senkrechten Rand, wie Abb. b zeigt.

Gruß

chinamul

Verfasst: Fr 10.07.09 11:54
von cepasaccus
Danke.

Verfasst: So 12.07.09 17:24
von emieg1
Oki, dann werde ich meinen Tacitus aus Alexandria mal in diesem thread unterbringen :wink:

Wie schon gesagt, konnte ich die grünen Ablagerungen auf der Rückseite entfernen; trotzdem gefallen mir die roten Rückstände nicht so wirklich. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie man diese auch noch entfernt?!

Und jetzt sagt hier bitte niemand, diese Frage dann im Reinigungthread zu posten!! :evil:

Zum Vergleich nochmal das Auktionsbild der Rückseite vor der Reinigung...

Verfasst: So 12.07.09 17:28
von Chippi
Also mich stören sie nicht, schöner Farbkontrast!

Gruß Chippi

Verfasst: So 12.07.09 17:39
von beachcomber
obwohl ich tendenziell ja immer für reinigen bin, würde ich sie in diesem fall auch so belassen.
im übrigen bekommst du sie natürlich auch menachinsch runter.
und wenn's dich absolut stört, kannst du sie ja mit pariser oxyd dunkel färben! 8)
grüsse
frank

Verfasst: So 12.07.09 19:38
von chinamul
Hallo Frank!

"menachinsch" klingt nach einer interessanten israelischen Reinigungsmethode, die ich aber noch nicht kenne. Verrate uns bitte mehr!
Davon mal abgesehen ist die Tetradrachme völlig in Ordnung, wie sie ist. Die kann man jetzt nur noch verderben, was wegen des schönen Porträts wirklich schade wäre.
Ich nehme an, daß zu dem Stück bereits genügend Literaturzitate vorliegen, anderenfalls wäre ich gerne bereit, welche zu liefern.

Gruß

chinamul

Verfasst: So 12.07.09 19:56
von emieg1
chinamul hat geschrieben: Ich nehme an, daß zu dem Stück bereits genügend Literaturzitate vorliegen, anderenfalls wäre ich gerne bereit, welche zu liefern.
Es ist halt kein seltenes Stück und auch nicht in einer superben Erhaltung, aber für kleines Geld eben.. So war es meine - und wie ich denke, auch Homers Idee, die Münzen im thread "Günstige Schönheiten" vorzustellen :-)
beachcomber hat geschrieben:obwohl ich tendenziell ja immer für reinigen bin, würde ich sie in diesem fall auch so belassen.
Also wenn du das schon sagst... dann lass ich da mal vorläufig meine Griffel davon!

Verfasst: So 12.07.09 20:24
von Apocolocyntosis
"menachinsch" klingt nach einer interessanten israelischen Reinigungsmethode
Bedeutet in der Übersetzung: koscherer Vinho Verde, nur zur innerlichen Anwendung, in Maßen genossen besondere Katharsis :wink:.