Lieblingsmünze
Moderator: Numis-Student
Lieblingsmünze
So wie ich wird wohl jeder von euch eine Lieblingsmünze in seiner Sammlung haben.
Um euch auf den Geschmack zu bringen zeige ich euch ein Foto des Averses einer Kleinsilbermünze mit einem Durchmesser von 10mm.(!)
und einem Gewicht von 0,93Gramm.
Es handelt sich dabei um das zweite bekannte Exemplar.
Ich kenne kaum eine andere keltische Kleinsilbermünze mit ähnlich hoher Qualität des Stempelschnitts bei diesen geringen Ausmaßen.
Die Gesichtszüge wirken fast wie der Versuch eines Portraits und in der Wiedergabe des Helms wird wunderbar die keltische Vorliebe zum Ornament ersichtlich.
Weitere Details zu dieser Münze, sowie deren Rückseite folgen nach dem Erscheinen meiner Publikation in den MÖNG in einigen Wochen.
Viele Grüße
Harald
Um euch auf den Geschmack zu bringen zeige ich euch ein Foto des Averses einer Kleinsilbermünze mit einem Durchmesser von 10mm.(!)
und einem Gewicht von 0,93Gramm.
Es handelt sich dabei um das zweite bekannte Exemplar.
Ich kenne kaum eine andere keltische Kleinsilbermünze mit ähnlich hoher Qualität des Stempelschnitts bei diesen geringen Ausmaßen.
Die Gesichtszüge wirken fast wie der Versuch eines Portraits und in der Wiedergabe des Helms wird wunderbar die keltische Vorliebe zum Ornament ersichtlich.
Weitere Details zu dieser Münze, sowie deren Rückseite folgen nach dem Erscheinen meiner Publikation in den MÖNG in einigen Wochen.
Viele Grüße
Harald
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Sowas Hübsches Kleines! Bin maximal begeistert und vielen Dank fürs Zeigen Harald!!
Absolute Lieblingsmünze ist bei mir relativ, da gibts mehrere
aber um nun vom Winzigen ins Große zu schwenken, hier eine meiner Lieblingsexemplare unter meinen Kelten:
Tetradrachme Audoleon-Typ der Philipp II. Nachahmungen der Ostkelten im mittleren bis unteren Donauraum, Matragebirge im heutigen Ungarn
Av. belorbeerter Zeuskopf rechts
Rv. Reiter mit Helmbusch auf Pferd rechts, zwischen den Vorderbeinen Punkt AVDWLEON-TOY mit der typischen Triskeles-Punze im Zentrum
23,9mm 13,28g Göbl OTA 402, Lanz 704ff
Salü
taurisker
Absolute Lieblingsmünze ist bei mir relativ, da gibts mehrere

Tetradrachme Audoleon-Typ der Philipp II. Nachahmungen der Ostkelten im mittleren bis unteren Donauraum, Matragebirge im heutigen Ungarn
Av. belorbeerter Zeuskopf rechts
Rv. Reiter mit Helmbusch auf Pferd rechts, zwischen den Vorderbeinen Punkt AVDWLEON-TOY mit der typischen Triskeles-Punze im Zentrum
23,9mm 13,28g Göbl OTA 402, Lanz 704ff
Salü
taurisker
das kann ich nachvollziehen: so was schönes muss man lieb haben! meine keltische lieblingsmünze waere der rolltierstater aus dem umfeld der boier (nicht der hässliche vindeliker!) - habe aber leider keinen zum zeigen. wenn er bloss mal auf dem markt auftauchen wuerde und dann auch noch nur einiger massen erschwinglich waer...
Taurisker, neidlose Gratulation zu diesem schönen Audoleon- Typ.
Im Gegensatz zu den Münzen des Stammes der Deinen Namen trägt sind diese Münzen noch einigermaßen günstig am Markt zu bekommen.
Der Zeuskopf trägt durchaus noch einige Merkmale seines griechischen Vorbildes.
Dieser Typ gehört in die früheste Phase der keltischen Prägungen Ungarns und datiert 250-200v.Chr. (nach M. Torbagyi in Numismatische Zeitschrift 104/105, Wien 1997)
Das erklärt auch den guten Stil und das relativ hohe Gewicht Deiner Münze.
Seine Verbreitung ist nicht nur auf das Matra Gebirge beschränkt, sondern liegt in den Komitaten Nograd und Heves, wo neben größeren Schatzfunden auch zahlreiche Streufunde zutage kamen.
Kollboy,
Der Rolltierstater, den Du meinst ist sicher eines der am meisten begehrten Objekte eines jeden Sammlers keltischer Münzen und wird auf Grund der großen Nachfrage für unsereins immer unerschwinglich bleiben.
Abgesehen davon, auch im Falle eines Lottosechser werden wir ihn kaum bekommen. Ich habe zumindest in den letzten Jahrzehnten nur eine schwache Variante ein Mal bei Gorny gesehen.
Viele Grüße
Harald
Im Gegensatz zu den Münzen des Stammes der Deinen Namen trägt sind diese Münzen noch einigermaßen günstig am Markt zu bekommen.
Der Zeuskopf trägt durchaus noch einige Merkmale seines griechischen Vorbildes.
Dieser Typ gehört in die früheste Phase der keltischen Prägungen Ungarns und datiert 250-200v.Chr. (nach M. Torbagyi in Numismatische Zeitschrift 104/105, Wien 1997)
Das erklärt auch den guten Stil und das relativ hohe Gewicht Deiner Münze.
Seine Verbreitung ist nicht nur auf das Matra Gebirge beschränkt, sondern liegt in den Komitaten Nograd und Heves, wo neben größeren Schatzfunden auch zahlreiche Streufunde zutage kamen.
Kollboy,
Der Rolltierstater, den Du meinst ist sicher eines der am meisten begehrten Objekte eines jeden Sammlers keltischer Münzen und wird auf Grund der großen Nachfrage für unsereins immer unerschwinglich bleiben.
Abgesehen davon, auch im Falle eines Lottosechser werden wir ihn kaum bekommen. Ich habe zumindest in den letzten Jahrzehnten nur eine schwache Variante ein Mal bei Gorny gesehen.
Viele Grüße
Harald
Hallo Bernina
Der gleiche Typ aus meiner Sammlung:
Besonders faszinierend finde ich den detailreichen Stempelschnitt auf dieser winzigen Münze. Mir ist es immer noch nicht klar, wie die immer als grobschlächtig dargestellten Kelten mit dieser winzigen Währung umgehen konnten.
Gewicht: 0,31Gramm, D: 5mm
Boier in Bohmen, etwa220v.Chr.
1/24 Stater des Typs Athena Alkis aus einer frühen Prägephase mit noch erkennbarer Aversdarstellung.
Avers: Kopf mit "Punkfrisur" nach rechts
Revers: Athena Alkis als Krieger mit Speer Schild und Gürtel
nach links eilend auf Standlinie.
In den Feldern aus Punkten zusammengesetzte Beizeichen.
Grüße
Harald
Der gleiche Typ aus meiner Sammlung:
Besonders faszinierend finde ich den detailreichen Stempelschnitt auf dieser winzigen Münze. Mir ist es immer noch nicht klar, wie die immer als grobschlächtig dargestellten Kelten mit dieser winzigen Währung umgehen konnten.
Gewicht: 0,31Gramm, D: 5mm
Boier in Bohmen, etwa220v.Chr.
1/24 Stater des Typs Athena Alkis aus einer frühen Prägephase mit noch erkennbarer Aversdarstellung.
Avers: Kopf mit "Punkfrisur" nach rechts
Revers: Athena Alkis als Krieger mit Speer Schild und Gürtel
nach links eilend auf Standlinie.
In den Feldern aus Punkten zusammengesetzte Beizeichen.
Grüße
Harald
@harald
jau, und diese schwache variante ging - wenns der ist, der auf coinarchives abgebildet ist - fuer 2.800 euronen ueber den tisch. aber das ist weder der preis (zu hoch!), noch die qualitaet (zu schlecht), die mir vorschwebt - also wirds wohl ewig ein traum bleiben!
andererseits, wenn ich zurueckdenk an den stater, den carolus rex letzten april hier vorgestellt hat, wird mir auch der mund waessrig. könnt mir vorstellen, dass ein rolltier preislich ungefaehr in der höhe liegen könnte (ca 6000.- lt. schaetzung in dem thread).
@alle:
mannomann, ihr zeigt nette sachen her! da freut sich das auge.
jau, und diese schwache variante ging - wenns der ist, der auf coinarchives abgebildet ist - fuer 2.800 euronen ueber den tisch. aber das ist weder der preis (zu hoch!), noch die qualitaet (zu schlecht), die mir vorschwebt - also wirds wohl ewig ein traum bleiben!
andererseits, wenn ich zurueckdenk an den stater, den carolus rex letzten april hier vorgestellt hat, wird mir auch der mund waessrig. könnt mir vorstellen, dass ein rolltier preislich ungefaehr in der höhe liegen könnte (ca 6000.- lt. schaetzung in dem thread).
@alle:
mannomann, ihr zeigt nette sachen her! da freut sich das auge.
Hallo Bernina
Der gleiche Typ aus meiner Sammlung:
Besonders faszinierend finde ich den detailreichen Stempelschnitt auf dieser winzigen Münze. Mir ist es immer noch nicht klar, wie die immer als grobschlächtig dargestellten Kelten mit dieser winzigen Währung umgehen konnten.
Gewicht: 0,31Gramm, D: 5mm
Boier in Bohmen, etwa220v.Chr.
1/24 Stater des Typs Athena Alkis aus einer frühen Prägephase mit noch erkennbarer Aversdarstellung.
Avers: Kopf mit "Punkfrisur" nach rechts
Revers: Athena Alkis als Krieger mit Speer Schild und Gürtel
nach links eilend auf Standlinie.
In den Feldern aus Punkten zusammengesetzte Beizeichen.
Grüße
Harald
Der gleiche Typ aus meiner Sammlung:
Besonders faszinierend finde ich den detailreichen Stempelschnitt auf dieser winzigen Münze. Mir ist es immer noch nicht klar, wie die immer als grobschlächtig dargestellten Kelten mit dieser winzigen Währung umgehen konnten.
Gewicht: 0,31Gramm, D: 5mm
Boier in Bohmen, etwa220v.Chr.
1/24 Stater des Typs Athena Alkis aus einer frühen Prägephase mit noch erkennbarer Aversdarstellung.
Avers: Kopf mit "Punkfrisur" nach rechts
Revers: Athena Alkis als Krieger mit Speer Schild und Gürtel
nach links eilend auf Standlinie.
In den Feldern aus Punkten zusammengesetzte Beizeichen.
Grüße
Harald
In meinem 2005 erschienenen Aufsatz über die genese und Verbreitung des Kleinsilbers vom Typ RI und RII habe ich das Verbreitungsgebiet dieses Typs beschrieben.
Deine Beschreibung "Südböhmen" stimmt nur eingeschränkt, da dieser Typ seine hauptsächliche Verbreitung im Weinviertel, in Mähren und ebenfalls im Raum von Sankt Pölten hat.
Als Erklärung für die Verbreitung keltischen Kleinsilbers über eine derart große Distanz habe ich einen bis in die Bronzezeit zurückreichenden Handelsweg gefunden.
Das Kleinsilber des Typs Roseldorf I und II datiert nach neuesten Grabungsergebnissen zeitgleich wie das Gold vom Typ Athena Alkis.
Beginn seiner Ausprägung liegt im letzten Viertel des dritten Jahrhunderts und die Ausprägung verlief mindestens über vier Jahrzehnte.
In meiner Typentafel habe ich Deine Münze unter dem Typ 12a angeführt.
Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es sowohl vom Typ RI, als auch von RII Averse mit deutlich erkennbarer Kopfdarstellung.
Das beweist eine Weiterverwendung von Stempeln des Typs Leier/Stern, dem Vorgänger des Roseldorfer Typs.
Gruß
Harald
Deine Beschreibung "Südböhmen" stimmt nur eingeschränkt, da dieser Typ seine hauptsächliche Verbreitung im Weinviertel, in Mähren und ebenfalls im Raum von Sankt Pölten hat.
Als Erklärung für die Verbreitung keltischen Kleinsilbers über eine derart große Distanz habe ich einen bis in die Bronzezeit zurückreichenden Handelsweg gefunden.
Das Kleinsilber des Typs Roseldorf I und II datiert nach neuesten Grabungsergebnissen zeitgleich wie das Gold vom Typ Athena Alkis.
Beginn seiner Ausprägung liegt im letzten Viertel des dritten Jahrhunderts und die Ausprägung verlief mindestens über vier Jahrzehnte.
In meiner Typentafel habe ich Deine Münze unter dem Typ 12a angeführt.
Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es sowohl vom Typ RI, als auch von RII Averse mit deutlich erkennbarer Kopfdarstellung.
Das beweist eine Weiterverwendung von Stempeln des Typs Leier/Stern, dem Vorgänger des Roseldorfer Typs.
Gruß
Harald
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Ist ja hochinteressant !!!
Gibt es Näheres zu diesem Handelsweg? Wo finden sich Deine Publikationen?? Hast Du für mich Tipps über Weiterführendes??? Bin auch stets aufgeschlossen gegenüber netten Kontakten und persönlichem Erfahrungsaustausch auf den Gebieten Historie, Archäologie in Österreich und Sammeln von Antiken bzw. antiken Prägungen unterschiedlicher Provenience!
Beste Grüße in unsere schöne Donaumetropole
Herfried
Gibt es Näheres zu diesem Handelsweg? Wo finden sich Deine Publikationen?? Hast Du für mich Tipps über Weiterführendes??? Bin auch stets aufgeschlossen gegenüber netten Kontakten und persönlichem Erfahrungsaustausch auf den Gebieten Historie, Archäologie in Österreich und Sammeln von Antiken bzw. antiken Prägungen unterschiedlicher Provenience!
Beste Grüße in unsere schöne Donaumetropole
Herfried
Bis jetzt habe ich über die Gesellschaft für Archäologie im Römischen Österreich publiziert.
2005:Überlegungen zur Genese und Verbreitung der Kleinsilbermünzen des Typs Roseldorf
2003: Keltische Münzgewichte und Tiefiguren mit möglicher Gewichtsfunktion aus Österreich.
2000: Scheibenfibeln mit Pressblechauflage.
Meines Wissens liegt diese Publikation in allen Universitätsbibliotheken Österreichs auf.
03. 2008 in den Mitteilungen der Österr. Numismatischen Gesellschaft (MÖNG):
Keltische Münzen aus Österreich und deren Vorbilder.
Vielleicht kommt es mal zu einem persönlichen Gespräch in Wien.
Dazu wurde sich die im Juni beginnende Keltenausstellung im KHM, meinem Arbeitsplatz anbieten.
Herzliche Grüße
Harald
2005:Überlegungen zur Genese und Verbreitung der Kleinsilbermünzen des Typs Roseldorf
2003: Keltische Münzgewichte und Tiefiguren mit möglicher Gewichtsfunktion aus Österreich.
2000: Scheibenfibeln mit Pressblechauflage.
Meines Wissens liegt diese Publikation in allen Universitätsbibliotheken Österreichs auf.
03. 2008 in den Mitteilungen der Österr. Numismatischen Gesellschaft (MÖNG):
Keltische Münzen aus Österreich und deren Vorbilder.
Vielleicht kommt es mal zu einem persönlichen Gespräch in Wien.
Dazu wurde sich die im Juni beginnende Keltenausstellung im KHM, meinem Arbeitsplatz anbieten.
Herzliche Grüße
Harald
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