Echte Banknoten oder Ebola Schwindel *g?

Banknoten / Papiergeld

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Metatron
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Echte Banknoten oder Ebola Schwindel *g?

Beitrag von Metatron » Sa 10.12.05 06:29

Abend oder besser gesagt Guten Morgen ^^

Ich bin bei ebola auf jede Menge Assignaten aus den Jahr 1793 gestoßen, also von der Französischen Revolution (Schreckensherrschaft) 8O

Nun wollte ich folgendes wissen:

1. Sind die echt?

1a. Warum kosten die so wenig wenn sie echt sind (über 200 Jahre alt) ?

2. Warum gibt es soviel Banknoten aus dieser Zeit und nichts z.B von Napoleon o.O?

3. Haben die überhaupt einen Wert ?

gruß
meta

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Beitrag von Wechsler » Sa 10.12.05 12:31

Hallo,

Den mit E bola kannte ich noch nicht; passt aber dazu :mrgreen:

Nun kommt es auf das Nominal an.
Die Assignaten in Sols / Sous wurden massenhaft gedruckt, sind noch leicht in jeder Erhaltung aufzutreiben, deswegen werden sie noch nicht (oder?) für Sammler gefälscht (doch vielleicht bald in China ...)

Es gibt nichts von Napoleon weil die Banque de France nur "seriöse" Scheine ausgab, die damals kaum von Sammlern behalten wurden (1000 Francs z.B. waren mehr als der Jahresgehalt eines kleinen Beamten).

Assignaten haben einen Sammlerwert.
Konkretes Beispiel = konkrete Schätzung.

Um schnell zum grossen Geld zu kommen würde ich raten, die Numismatik zu vergessen. 8)

Gruss
wewe

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Metatron
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Beitrag von Metatron » Mo 12.12.05 00:40

Stimmt Reich wird man damit nicht, selbst wenn man 10.000 Stück davon besitzt :D

Da bleib ich doch wohl besser bei den Münzen ^^

danke
meta

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Beitrag von Wechsler » Mo 12.12.05 21:28

Doch Papiergeld bringt die Münzen zur Geltung.

Gruss
wewe

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Huehnerbla
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Re: Echte Banknoten oder Ebola Schwindel *g?

Beitrag von Huehnerbla » Di 13.12.05 18:41

1. Sind die echt?
In der Regel ja, zumindest die Scheine aus dem Jahr 1793

1a. Warum kosten die so wenig wenn sie echt sind (über 200 Jahre alt) ?
Weil das Zeug noch tonnenweise existiert (teilweise noch in ganzen Druckbogen).

2. Warum gibt es soviel Banknoten aus dieser Zeit und nichts z.B von Napoleon o.O?
Diese Banknoten wollte niemand mehr haben und zudem waren sie zum größten Teil völlig wertlos. Zu Napoleons Zeiten wurden sehr wenige Banknoten in Umlauf gesetzt. Zudem in Stückelungen von 250, 500 und 1.000 Franc. Diese Scheine werden heute für 5-stellige Summen gehandelt (wenn mal einer auftaucht).

3. Haben die überhaupt einen Wert ?
Ja, allerdings ist er oft sehr gering. Allerdings gibt es auch Assignaten aus früheren Jahren (1790), für die darf man teilweise auch Summen jenseits der 1.000 Euro hinblättern.

Zur Info über die Zeit:
Die französische Revolution 1789 führte dazu, dass man am 19. Dezember 1789 ein Gesetz verabschiedete, das es erlaubte sogenannte Assignaten im Wert von zunächst 400 Millionen Livres auszugeben. Die Erstausgabe erfolgte im April 1790. Gedeckt waren die Assignaten mit Gütern der Kirche und der vertriebenen Adligen (insgeamt 10 % der Fläche Frankreichs). Bereits im September 1790 wurde eine zweite Ausgabe aufgelegt, diesmal im Wert von 800 Millionen Livres. Zweieinhalb Jahre später waren schon 3 Milliarden Livres an Assignaten ausgegeben und der Wert und das Vertrauen schwanden. Im April 1793 wurde deshalb ein Gesetz erlassen, dass jeder, der unterschiedliche Preise in Münzgeld und in Assignaten forderte, mit sechs Jahren Gefängnis zu rechnen hatte. Ein Jahr später stand auf die bloße Frage der Händlers, ob denn der Kunde mit Münzgeld oder mit Assignaten zahlen möchte, die Todesstrafe. Mitte 1795 erreichten die ausgegebenen Assignaten die 12 Milliarden Livres-Marke. Da die Assignaten aber mit Grundbesitz gedeckt waren, erhöhten sich automatisch die Grundstückspreise. Die Assignaten (mittlerweile 45 Milliarden Livres) wurden am 19. Februar 1796 wieder abgeschafft, nachdem der Wert der Assignaten in den 6 Jahren ihrer Existenz auf weniger als ein Huntertstel gefallen war. Noch am gleichen Tag wurden die Druckplatten der Assignaten zerstört. Anstelle der Assignaten traten dann die Mandaten (Mandats Territoriaux), die im Verhältnis 30 Livres = 1 Franc eingetauscht wurden. Deren Wertverfall ging im gleichen Tempo weiter. 1797 wurden dann auch die Mandaten aus dem Verkehr gezogen. Die Inflation wurde erst mit der Gründung der französischen Nationalbank im Jahr 1800 beendet.
Gruß
Jürgen

"Morgen ist auch noch ein Tag", sagte die Eintagsfliege...

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Beitrag von Metatron » Do 15.12.05 08:21

Danke für die Info ;)

Stimmt Banknoten sind sich auch sehr schön, man kann darauf mehr Kunst und Grafik unterbringen als auf einer Münze.

Nur hab ich halt bedenken Banknoten oder Münzen aus unedlen Metallen zu sammlen, weil ich ja doch eine gewisse Grundsicherung haben möchte.

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Beitrag von Wechsler » Do 15.12.05 17:33

Metatron hat geschrieben:Danke für die Info ;)

Stimmt Banknoten sind sich auch sehr schön, man kann darauf mehr Kunst und Grafik unterbringen als auf einer Münze.

Nur hab ich halt bedenken Banknoten oder Münzen aus unedlen Metallen zu sammlen, weil ich ja doch eine gewisse Grundsicherung haben möchte.
Sammeln = Hobby
Grundsicherung = Geldanlage

Da der Preis älterer Stücke aus Edelmetall weit über dem Materialpreis liegt, müsste man nur Anlagemünzen oder Barren kaufen. Doch die bringen auch, leider, keine Dividenden / Zinsen.

:o

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