5 Franken ¦ 1936 Wehranleihe -unz/stempelglanz? fälschung?

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Schwerelos
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5 Franken ¦ 1936 Wehranleihe -unz/stempelglanz? fälschung?

Beitrag von Schwerelos » Mi 07.12.05 21:07

Hi

mein Freund hat eine Münze bei e-bay gekauft und ihm sind ein paar komische "Knubbel" dran aufgefallen. es sind insgesamt 3 am Münzrand und ein kleiner Knopf am Helm. Die frage ist jetzt, ob die am Rand vielleicht von einer medaillon-fassung, etc.. kommen können, ist es eine Fälschung oder was ist die münze überhaupt.

Original ebay-Anzeigentext:


5 Franken ¦ 1936 Wehranleihe -unz/stempelglanz

Artikelbeschreibung

Wertangabe: 5 Franken
Gewicht: 15 Gramm
Material: Silber
Auflage in tsd: 200
Katalognummer: HMZ#1192


Gewicht scheint zu stimmen... hier noch ein paar Bilder

Seite 1: http://people.freenet.de/sims-schwerelo ... seite1.jpg
Seite 2: http://people.freenet.de/sims-schwerelo ... seite2.jpg
Knubbel 1: http://people.freenet.de/sims-schwerelo ... ubbel3.jpg
Knubbel 2: http://people.freenet.de/sims-schwerelo ... ubbel2.jpg
Knubbel 3: http://people.freenet.de/sims-schwerelo ... ubbel1.jpg

was sagt ihr dazu?


LG

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jeggy
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Beitrag von jeggy » Mi 07.12.05 23:31

Die Münze ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit echt.

Diese "Knubbel" sind völlig normal. Das kommt daher, dass die erhabene Randschrift mit 3 separaten Randeisen während des Prägevorgangs auf die Münze gebracht wird. Da die Randeisen nicht zusammenhängen, gibt es an drei Stellen diese "Knubbel". Auch der "Knopf" am Helm gehört da hin.

Am Bild "knubbel3" sieht man übrigens schön, dass die Randeisen eine unterschiedliche Trimmung hatten. Daher ist die Randschrift nicht auf derselben Höhe.

Dieses Prägeverfahren mit den separaten Randeisen gibt es ausser in der Schweiz meines Wissens nirgends. Ronden von Euromünzen zum Beispiel werden vor dem Prägen mit der (nicht erhabenen) Randschrift versehen. Deshalb kann diese manchmal schwach sein, wenn während des Prägevorgangs hoher Prägedruck Material in die bereits vorhandene Randschrift presst.

Da die erhabene Randprägung bei Schweizermünzen nur schwer reproduzierbar ist, kann man Fälschungen daran gut erkennen.

Gruss,
jeggy
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Beitrag von Torfstecher » Mo 12.12.05 21:15

Dieses Prägeverfahren mit den separaten Randeisen gibt es ausser in der Schweiz meines Wissens nirgends.
Obs das heutzutage noch irgendwo gibt weiß ich nicht, aber ich kenne sehr ähnliche Spuren von belgischen und französischen 20-Franc-Goldmünzen, die ebenfalls eine erhabene Randschrift haben.
(Bei den schweizer Vrenelis natürlich auch.)

Ich hatte mir den Prägevorgang daher schon genau so vorgestellt, wie Du ihn jetzt beschrieben hast. :D

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Beitrag von chaoschemiker » Mi 14.12.05 12:34

Andere Münze, aber vielleicht auch "Randeisen":

Ich bin gerade an meiner HP bei den Half Sovereign unter Victoria. Dabei gibt der englische Katalog für 1839 eine Prägung mit "milled edge" an. 1839 wurden ohnehin nur PP's geprägt und die sind schon deutlich im 4-stelligen Bereich, diese Sonderprägung der Sonderprägung ist noch höher bewertet. Könnte das "milled edge" auch das nachträgliche anbringen der üblichen Randriffelung mittels Randeisen sein? PP's wurden damals eigentlich ohnehin nur als Probeprägungen hergestellt. Vielleicht wollten die eine andere Technik für den griffelten Rand testen?
Denn eigentlich bedeuted das milled ja, das die Münzen nicht mehr von Hand geprägt wurden (hammerd), aber das war zu der Zeit ohnehin schon lange nicht mehr der Fall, weshalb diese Katalognotiz eigentlich ja unnötig ist. Mit "Randeisen" gäbe sie für mich allerdings langsam einen Sinn: Es wird darauf hingewiesen das der Rand nachträglich geprägt wurde und nicht wie üblich sonstwie vorher an der Ronde hergestellt wurde?
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

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Beitrag von jeggy » Sa 17.12.05 09:40

"to mill" steht für "fräsen" aber auch für "walzen".

Üblicherweise wurden Riffelränder mittels eines Rändelwerks vor dem Prägen angebracht. Geprägt werden die Münzen dann in einem glatten Prägering. Oder, wie bei den Euromünzen, ist die Riffelung direkt in einem einteiligen Prägering angebracht.

Aber stimmt, die Technik mit den mehrteiligen Randeisen gibt es auch anderswo. Das Randeisen muss bei erhabener Randschrift, welche während des Prägevorgangs angebracht wird, sowieso mehrteilig sein, weil man sonst die hineingequetschte Münze ja gar nicht mehr herausbekommen würde ;)
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