Pariser Oxyd

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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curtislclay
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Pariser Oxyd

Beitrag von curtislclay » Sa 31.12.05 00:16

"die dunkle tönung kannst du mit 'pariser oxyd' übrigens beschleunigen", hat beachcomber im Schaukasten geschrieben.
Besonders nützlich ist dieses Mittel bei Münzen aus Orichalcum, die sich mit einer Schwefelpaste nur mässig oder gar nicht tönen lassen.
Unser Vorrat läuft aber aus, und das Mittel ist in den USA leider nicht erhältlich.
Kann mir jemand sagen, ob ich in Europa leicht Pariser Oxyd kaufen kann? Z. B. wenn ich das nächste Mal nach Wien komme?

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 31.12.05 00:26

hallo curtis,
kein problem, mittlerweile wird das mittel, das ja eigentlich von gold- und silberschmieden benützt wird, auch auf den münzbörsen verkauft.
ein wiener händler, schüller ist sein name, bietet es immer auf der numismata und anderen börsen in münchen, und den münztreffen in wien im westend an.
grüsse
frank

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 31.12.05 00:30

Ist erhältlich bei Firmen für Juwelierbedarf. Z.B. bei
http://www.fischer-pforzheim.de/ als Pariser Edeloxid, oder in Österreich bei
http://www.oegussa.at/neu/schmuckmetall ... rtikel.htm

MfG
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adson
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Beitrag von adson » Sa 31.12.05 00:44

Wie haltet ihr es generell mit dem Nachtönen von Silbermünzen?
Ich nenne nämlich zwei sehr gründlich gereinigte Republik-Denare mein eigen (ebay-USA, kam auf dem Foto nicht so raus).
Nachhelfen oder lieber der Natur ihren Lauf lassen?

Grüße
adson

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 31.12.05 03:11

Ich glaube, das ist eine Geschmackssache. Ich würde es eher nicht machen. Aber was heißt das schon!

MfG
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Fridericus
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Beitrag von Fridericus » Sa 31.12.05 09:27

Ich lehne jegliche "Nachbearbeitung" von Münzen, die über die Entfernung von anhaftendem Schmutz hinausgeht, als Manipulation ab. Solche Mittelchen, die künstliche Patina erzeugen, werden von Fälschern verwendet. Das darf man meiner Meinung nach nicht unterstützen! Ich habe auch schon scharf gereinigte Münzen (entsprechend billiger) gekauft, die liegen jetzt eben schön blank in meiner Sammlung.

B.A.
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Beitrag von B.A. » Sa 31.12.05 10:49

Generell finde ich es schöner, vorausgesetzt es sind Silbermünzen mit hohem Silbergehalt, der Zeit ihren Lauf zu lassen.

Ich kenne mich nicht aus mit pariser oxyd, aber muß man damit die ganze Münze bearbeiten, oder kann man auch kleine Stellen (Kratzter bei Reinigung) "Überdecken". Sozusagen "Make-Up" für Münzen?

Mfg
SCheibe
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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 31.12.05 11:38

hallo scheibe,
ja, man kann auch kleine stellen mit pariser oxyd behandeln.
man betupft einfach die blanke stelle mit einem getränkten Q-tip, solange bis man den gewünschten ton hat.
im übrigen, macht euch nichts vor. ich wage zu behaupten, dass die mehrheit der angebotenen münzen,(wenn man von den ungereinigten absieht), in der einen oder anderen weise 'kosmetisch' behandelt wurde, was den meisten sammlern wahrscheinlich gar nicht auffällt!
grüsse
frank

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Beitrag von B.A. » Sa 31.12.05 12:08

@beachcomber
Danke für deine Antwort.
Ich glaube auch, dass behandelte Münzen oft ohne Hinweis darauf zu ihrem neuen Besitzer/Besitzerin (zwecks Gleichberechtigung :wink: ) gelangen.
Schändlich finde ich eine Nachbearbeitung erst dann, wenn die Münze grob "verletzt" wird. Darunter zählt vor allem das Nachschneiden, oder auch die komplette Entfernung der Patina, um beim nachpatinieren eine gewünschte durchgehende Farbe zu erhalten.
Ich glaube etwas "Maku-Up", vor allem bei meinen alten Selbstgereinigten mit einigen Kratztern, schadet der/den Münze/-n nicht.

Mfg
SCheibe
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Beitrag von Pscipio » Sa 31.12.05 12:19

beachcomber hat geschrieben:im übrigen, macht euch nichts vor. ich wage zu behaupten, dass die mehrheit der angebotenen münzen,(wenn man von den ungereinigten absieht), in der einen oder anderen weise 'kosmetisch' behandelt wurde, was den meisten sammlern wahrscheinlich gar nicht auffällt!
Frank, ich glaube kaum, dass wir uns "etwas vormachen". Da ich aber, wie Fridericus, prinzipiell jede Nachbearbeitung von Münzen ablehne, besteht für mich immer noch ein grosser Unterschied darin, ob ich eine schon bearbeitete Münze kaufe oder ob ich sie selber noch bearbeite! Bloss weil alle anderen die 300 m zur Bäckerei mit dem Wagen zurücklegen, bedeutet das ja nicht, dass ich es auch tun muss!

Die Ästhetik einer Münze ist wichtig, aber sie darf meiner Meinung nach nicht das oberste Ziel darstellen - wenn eine Münze einem Sammler nicht ästhetisch genug ist, soll er sie nicht bearbeiten, sondern sie schlicht nicht kaufen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Gluteus Maximus » Di 03.01.06 10:55

Entschuldigt meine Ignoranz, aber beschleunigt man damit wirklich nur die Tönung, oder 'malt' man die Münze nur an?

'Frohet Neuet'!

Andreas
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Beitrag von curtislclay » Do 05.01.06 03:05

Frank und Peter43,
danke für die Auskunft, die ich abgeschrieben habe. Es freut mich, dass ich Pariser Oxyd in Wien offenbar bekommen kann!
Gruss,
Curtis

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Beitrag von adson » Di 10.01.06 14:47

@ Gluteus:

Wenn ich es richtig verstanden habe, fördert das Pariser Oxyd die Oxidation das Silbers.
Es wird also ein natürlicher Prozess beschleunigt oder evtl. auch verstärkt.
Allerdings gibt es auch Fälle, wo die Münze neu gestrichen wird, zum Beispiel dieses Stück:

http://cgi.ebay.es/pkobm-017-CONSTANTIN ... dZViewItem

Grüße
adson

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