Jahreszahlen auf Münzen - Realität ?

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

Moderator: Sebastian D.

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Jahreszahlen auf Münzen - Realität ?

Beitrag von Gast » So 08.01.06 21:49

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich frage mich schom seit langen nach welchen Kriterien die Jahreszahlen geprägt werden . :roll:

Ist es nicht so gedacht, dass das Prägejahr auf einer Münze angeben soll in welchem Jahr sie angefertigt wurde - deswegen ja auch

P R Ä G E - J A H R

oder :?: 8O

Leider ist es in der Realität anders, Finnland prägt jedes jahr schon für seine KMS vor, Deutschland gibt Rollen im Jahr 2005 aus mit Prägejahr 2003, verwendet auch noch alte Noch-Verwendbare-Prägestempel, da die Teile schweineteuer sind, Griechenland gibt an keine normalen 2 Euro-Münzen zu prägen und nächstes Jahr geben sie dann eine normale 2 Euro-Münze mit Vorjahreszahl an !

Was soll man da noch glauben und denken .
Vorallem welchem dieser Länder soll man noch als Sammler bzw. Münzhändler trauen . :cry:

Für Münzhändler ist im Moment die 10 Cent Rolle Finnland 2001 verhasst - erst gesucht und um mehrere 100 Euro gehandelt, jetzt bekommt man die für 8 Euro hinterher geworfen ... . :!: :oops:

Gruß :cry:

vatican-coin

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Beitrag von Gast » So 08.01.06 21:53

Noch zu Griechenland, die 5 Cent 2003 sind auch einfach im Folgejahr erschienen . Angegebene Auflage war 2003 noch 180.000 Stück - 2005 waren es dann auf einmal 750.000 Stück - also wegen der riesen Nachfrage nachgeprägt .
Auch wurden andere Nominale von 2003 im Februar 2004 nachgerägt !

Gruß

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Henrik
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Beitrag von Henrik » So 08.01.06 21:55

ich bin auch vorsichtig geworden, also für mich heißts bei Massenware, zuschlagen, bei "seltenen" Münzen abwarten bis der nächste Jahrgang verausgabt ist und dann den seltenen kaufen. Warte aber eigntlich eh immer etwas ab damit sich die Preise stabilisieren.
Auch Euro und Deutsche Mark erzählen viele Geschichten, ihr müsst nur hinhören ;)

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Beitrag von Gast » So 08.01.06 22:13

Es ist immer zu beobachten gewesen, dass die Preise nach Ausgabe stark abfallen . Nach einigen Jahren ist der Wert nochmal gefallen, jedoch nicht mehr so stark .
Man weis halt leider nie, wann man warten sollte und wann nicht . Beispielsweise habe ich nach Ausgabe des Vatikan KMS 2002 gewartet und ihn nicht für 398,- Euro gekauft . Ich ärgere mich noch heute . Ich hoffe, dass da der Preis wieder in diesen Bereich fällt - oder hat jemand von euch noch so einen, den er unbedingt loswerden will ?

Gruß

Thiesauger
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Prägejahr von Münzen

Beitrag von Thiesauger » Mi 11.01.06 12:04

@vatican-coin:
Das Prägejahr von Münzen sagt absolut gar nichts über das Jahr der Entstehung der Münze aus!
Nehmen wir doch z.B. einmal Deutschland:
Die ersten Euros gibts mit Prägejahr 2002.
Ich habe meine ersten 2002er Euros schon eine Woche vor der wirklichen Einführung in Starterkits gehabt :lol: (also 2001)
An diesem wirklich simplen Beispiel sieht man schonmal sehr gut, wie das gehandhabt wird.

Andere Länder (z.B. Frankreich) haben schon die 1999 und folgende als Prägejahr (da wo angefangen wurde die Euros zu prägen). Da hat man sich halt entschieden ab 1999 anzufangen.

Finnland war und IST ein Extrembeispiel! Hieß es nicht erst, es werden keine 1+2 Cent Münzen mehr geprägt? (das Thema kam mitte 2002 auf)
Da wurde dann von offizieller Stelle gesagt, dass es 2003 keine 1+2 Centmünzen mehr geben wird - :lol: :lol: :lol:
Dass ich nicht lache. Die Rollen gibt es Tonnenweise - genauso wie aus den Vorjahren. Ich kann mich noch dran erinnern, als eine Rolle 1c 1999 aus Finnland für 180 Euro gehandelt wurde :D

Es existieren sogar noch die Originalstempel der teuersten deutschen Münze (3M Friedrich der Weise, Auflage (angeblich) 100 Ex.). Ein Schelm wer böses denkt! :roll:

Die Auflage eines Bestimmten Jahrganges richtet sich in erster Linie nach Kontingenten. Wird dieses nicht ausgeschöpft, so kann ein Land für dieses Jahr bei Bedarf nachprägen. Interessant ist das natürlich bei Monaco, da dort einzelne Münzen (bisher) nicht geprägt wurden, obwohl ein Kontingent dafür existiert. Monaco kann also theoretisch für vergangene Jahre nachprägen.

Finnland treibts damit m.E. etwas zu weit. Speziell bei den 2€ Sondermünzen wird die Auflage gerne mal im Nachhinein angehoben...

Noch eine ganz andere Sache ist, was bereits alles an Münzen in den Umlauf gegeben wurde. Wer von uns weiß denn, was die Deutsche Bundesbank alles in ihren Tresoren zurückhält?
Ich will nicht wissen, wieviele Tonnen Münzen von 2002 noch lagern. Schließlich braucht man immernoch eine Reserve! Da werden einige "Seltenheitssammler" noch gehörig auf die Nase fallen! Angeblich seltene Exemplare können von heute auf morgen zu Massenware werden. Und das gleiche gilt andersherum. Ein heißer Kandidat dafür ist das 10c F 2003.
Ich kenne keinen einzigen, der so ein Stück im Umlauf gefunden hat, geschweigedenn eine Rolle davon hat.
Nehmen wir mal an, die Rollen lagern 20 Jahre in den Tresoren und irgendwann brauchen wir einmal andere Nominale aus diesem Material, wobei die Rohstoffpreise dafür extrem gestiegen sind. Da kann man sich schnell mal dazu entscheiden die alten 10c F 2003 einzuschmelzen und 50c F 2026 draus zu machen. Auf einmal wird dieses Stück deutlich seltener (nur noch im KMS).
Natürlich ist dies ein sehr fiktives Beispiel, aber wer weiß, was bei der DM jetzt so alles selten geworden ist durch das Einschmelzen :p

Ich sehe, ich schweife vom Thema ab...

Fazit:
Die Ausgabepolitik einiger Länder ist für Sammler tödlich! Dazu gehören m.E.: Finnland, Griechenland, Österreich (1000 Unzen Gullideckel), Frankreich (Gedenkmünzen).

Was lernen wir daraus:
Nicht alles was glänzt, ist Gold :)

Da jage ich lieber nach den "inoffiziellen" Raritäten :lol:
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Beitrag von sir0815(-; » Mi 11.01.06 13:01

und genau aus diesen gründen kaufe ich NIE münzen, die eigentlich Umlaufmünzen sind! irgendwann fallen sie mir sowieso in die hände! Ich habe alle Gedenkmünzen, bis auf die vom Vatikan und aus san marino im Umlauf gefunden! die meißten waren makellos!
wie viel geld manche für die Gedenkmünzen aus finnland und luxemburg abgedrückt haben will ich da lieber gar nicht wissen... Es ist doch wirklich fast immer so: eine auflage von mehreren millionen münzen...ist doch eigentlich selbstverständlich, dass nicht alle verkauft werden können, also schmeißt man den restbestand ohnehin in den umlauf. Und ich hab übrigens letztens in der Zeitung gelesen, dass Tonnen von 2-Euromünzen aber auch große mengen von 10-50ct-Münzen in der Bundesbank lagern! Vielleicht ja auch wirklich ne palette mit 10c F 2003... gruß an alle, die so eine gekauft haben :evil:
Suchen statt kaufen! und man spart bares geld! und die abzocke mancher zentralbanken sollte man ohnehin nicht unterstützen...eine rolle 1ct stücke für mehr als 50ct anzubieten ist nicht zu rechtfertigen. ich hab auch eine 1ct aus finnland... im umlauf war sie dann irgenwie doch! fragt mich nicht, welcher trottel sie ausgeben hat. 8O

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Beitrag von Lutz-der-liebe » Mi 11.01.06 15:09

Zitat sir0815:

" ich hab auch eine 1ct aus finnland... im umlauf war sie dann irgenwie doch! fragt mich nicht, welcher trottel sie ausgeben hat. "

Ich denke, es war kein Trottel, sondern ein "Widerstandskämpfer" gegen den "Raritätenwahn"... :wink:
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Beitrag von Gast » Mi 11.01.06 15:51

hatte auch mehrere 1 und 2 Cent Stücke Finnland aus dem Umlauf .

Gruß

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Beitrag von Gast » Fr 13.01.06 14:45

Das Phänomen der "unpassenden" Jahreszahlen ist uralt.

Ein typisches Beispiel bieten die spanischen Münzen der 50er bis 80er Jahre: Die deutlich ausgeprägte Jahreszahl auf den damaligen Pesetas kennzeichnet immer das Datum des Jahres, in dem das Gesetz zur Prägung der entsprechenden Auflage im Parlament verabschiedet wurde. Ähnlich verhält es sich auch mit den 1999er Euros.

Das Jahr der tatsächlichen Ausprägung findet sich winzig klein in den Sternen irgendwo anders auf dem Münzbild.

Ein entsprechendes Kennzeichnungsverfahren findet sich auch auf Banknoten. Dort wird fast ausschliesslich, egal welcher Staat die Scheine ausgegeben hat, nicht das Druckjahr, sondern das Jahr des entsprechendes Druckerlasses angegeben. Das tatsächliche Produktionsjahr lässt sich aus der Seriennummerncodierung ableiten.

... Also - absolut kein Grund zur Panik oder zum Ärger.

Die administrativen Kennzeichnungen auf Münzen und Banknoten sind schliesslich nicht zur Freude der Sammler, sondern zu amtlichen Kontrollzwecken aufgebracht.

petzlaff

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Beitrag von androl » Mo 16.01.06 15:13

petzlaff hat geschrieben:Ein entsprechendes Kennzeichnungsverfahren findet sich auch auf Banknoten. Dort wird fast ausschliesslich, egal welcher Staat die Scheine ausgegeben hat, nicht das Druckjahr, sondern das Jahr des entsprechendes Druckerlasses angegeben. Das tatsächliche Produktionsjahr lässt sich aus der Seriennummerncodierung ableiten.
Also beim Euro steht weder das Druckjahr, noch das Jahr des Druckerlasses, sondern das Copyrightjahr drauf.
Seriennummercodierung? Meinst du damit sowas wie die Schweizer Banknoten, wo das Jahr in der Seriennummer steht? Das gibts beim Euro nicht. Oder so "Erfahrungswerte" wie "10 Euro x28... wurden 2005 gedruckt"? Aber wie will man da das genaue Druckdatum wissen?

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Beitrag von Gast » Mo 16.01.06 17:32

Hi,

der normale Benutzer von Banknoten kann natürlich nichts mit der Seriennummer anfangen - Bei Euros bestenfalls mit dem Buchstaben, der den Staat angibt, in dem die Banknote gedruckt wurde, sofern er numismatisch interessiert und informiert ist.

Aber das allein wäre zu einfach - schliesslich lauern überall Fälscher, und die Seriennummer ist eine fälschungspräventive Codierung. Ähnliche Codierungen, die das Ausgabejahr unkenntlich für den potentiellen Fälscher in die Seriennummer integrieren gab es übrigens auch in den in Frankreich hergestellten 5-, 50- und 100-Mark Scheinen der ersten BRD-Serie in den frühen Fünfziger Jahren.

Auch die US-amerikanischen Banknoten sind seit mindestens den späten 20er Jahren entsprechend über die Seriennummer codiert. Die heute noch verwendete Codierung dort stammt von einem Deutschen namens Hollerith, einem der Gründer der IBM. Der Code arbeitet nach einem durch die Israelischen/Amerikanischen Informationstheoretiker Lempel und Ziv perfektionierten Codierungsverfahren und ist für Otto Normalverbaucher (selbst für mich als Mathematiker) nicht zu durchschauen.

Hilft aber ungemein erfolgreich bei der Falschgeld-Enttarnung, wenn man das richtige Dechiffrierungsprogramm (gibt es leider nicht als Freeware) hat.

Gruß - petzlaff

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Beitrag von eurotracer » Sa 21.01.06 19:12

petzlaff hat geschrieben:Auch die US-amerikanischen Banknoten sind seit mindestens den späten 20er Jahren entsprechend über die Seriennummer codiert. Die heute noch verwendete Codierung dort stammt von einem Deutschen namens Hollerith, einem der Gründer der IBM. Der Code arbeitet nach einem durch die Israelischen/Amerikanischen Informationstheoretiker Lempel und Ziv perfektionierten Codierungsverfahren und ist für Otto Normalverbaucher (selbst für mich als Mathematiker) nicht zu durchschauen.
In den 20er Jahren gab es Isreal noch nicht :-)

Hast Du zu dem Verfahren einen Literaturhinweis, dem ich als Mathematiker nachgehen kann?
registriert eure €'s bei [url=http://www.eurotracer.net]EuroTracer[/url],
da sind sie gut aufgehoben!

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