Caracalla oder Elagabal aus Stobi, Makedonien ?
Moderator: Homer J. Simpson
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Caracalla oder Elagabal aus Stobi, Makedonien ?
Hallo Sammlerkollegen,
die nächste Zweifelsfrage: Eine AE 20, 6,6, g aus Stobi, Makedonien. Ich meine, das Stück ist nach Moushmov eher Elagabal als Caracalla zuzuordnen (Moushmov 6569). Liege ich damit richtig und kennt ihr noch andere Referenzen für das Stück (Viktoria steht n.r. mit Schild) ? Im WWW (das mir mangels anderer Spezialliteratur als Bestimmungshilfe dienen muss) finde ich für Elagabal sonst keine Stücke mit diesem Revers. Vielleicht doch etwas Seltenes ?
Gruß
Marius
die nächste Zweifelsfrage: Eine AE 20, 6,6, g aus Stobi, Makedonien. Ich meine, das Stück ist nach Moushmov eher Elagabal als Caracalla zuzuordnen (Moushmov 6569). Liege ich damit richtig und kennt ihr noch andere Referenzen für das Stück (Viktoria steht n.r. mit Schild) ? Im WWW (das mir mangels anderer Spezialliteratur als Bestimmungshilfe dienen muss) finde ich für Elagabal sonst keine Stücke mit diesem Revers. Vielleicht doch etwas Seltenes ?
Gruß
Marius
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Stobi hat für Elagabal nicht mehr geprägt, es handelt sich also um Caracalla. Ich habe kürzlich eine Kopie eines seltenen Spezialwerkes über Stobi* erwerben können, allerdings ist es noch nicht eingetroffen - ich erwarte es aber in den nächsten Tagen. Sobald ich es habe, werde ich deine Münze hoffentlich mit einer besseren Referenz als einer Moushmov-Nummer versehen können.
Übrigens eine hübsche Patina!
Gruss, Pscipio
* Pero Josifovski, Roman Mint of Stobi, National Bank of the Republic of Macedonia, 2001.
Übrigens eine hübsche Patina!
Gruss, Pscipio
* Pero Josifovski, Roman Mint of Stobi, National Bank of the Republic of Macedonia, 2001.
Nata vimpi curmi da.
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Hallo Pscipio,
Ich würde mich freuen, wenn Du wegen meines Stückes gelegentlich in Deinem neuen Spezialkatalog nachschauen würdest.
Stobi ist ein interessantes Sammelgebiet - die Prägungen aus Stobi sind jedoch nach meiner Erfahrung nicht allzu häufig im Gegensatz zu anderen Provinzialprägungen aus dem Balkanraum. Erst recht gilt dies für manche Varianten der Nike-Rückseite und andere spezielle Rückseiten, die zwar katalogisiert sind, aber im Handel so gut wie nie auftauchen.
Mein Stück aus einem Lot war bei EBAY nur mit einem nicht allzu guten Foto abgebildet. Umso erfreuter war ich über die Erhaltung - und die wie ich auch meine schöne Patina!
Gruß
Marius
Dies zeigt wieder einmal, dass Moushmov nicht aktuell ist, da hier genauso wie bei Henry Cohen (auch als Online-Katalog zu finden) Prägungen aus Stobi auch Elagabal zugeordnet werden. Beide Kataloge sind ja knapp 100 Jahre bzw. 125 Jahre alt.Stobi hat für Elagabal nicht mehr geprägt, es handelt sich also um Caracalla.
Ich würde mich freuen, wenn Du wegen meines Stückes gelegentlich in Deinem neuen Spezialkatalog nachschauen würdest.
Stobi ist ein interessantes Sammelgebiet - die Prägungen aus Stobi sind jedoch nach meiner Erfahrung nicht allzu häufig im Gegensatz zu anderen Provinzialprägungen aus dem Balkanraum. Erst recht gilt dies für manche Varianten der Nike-Rückseite und andere spezielle Rückseiten, die zwar katalogisiert sind, aber im Handel so gut wie nie auftauchen.
Mein Stück aus einem Lot war bei EBAY nur mit einem nicht allzu guten Foto abgebildet. Umso erfreuter war ich über die Erhaltung - und die wie ich auch meine schöne Patina!
Gruß
Marius
- Pscipio
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http://www.ancientcoinart.com/moushmov.html weist für Elagabal-Stobi keine Einträge auf.
Die Konfusion, welche man in alten Katalogen zuweil bei Zuweisungen von Provinzbronzen zu Elagabal oder Caracalla findet, rührt von der Namensgleicheit her. In den meisten Fällen kann man aber schon anhand des Porträts eine Unterscheidung treffen, denn wenn der Kopf bärtig ist, handelt es sich im Normalfall um Caracalla.
Münzen aus Stobi sind nicht wirklich selten, allerdings nicht ganz so häufig wie solche aus Nikopolis oder Markianopolis. Wie in jedem numismatischen Teilgebiet gibt es aber natürlich auch hier richtige Seltenheiten (im US-Forum hat es übrigens einen Spezialsammler für Stobi-Münzen).
Gruss, Pscipio
Die Konfusion, welche man in alten Katalogen zuweil bei Zuweisungen von Provinzbronzen zu Elagabal oder Caracalla findet, rührt von der Namensgleicheit her. In den meisten Fällen kann man aber schon anhand des Porträts eine Unterscheidung treffen, denn wenn der Kopf bärtig ist, handelt es sich im Normalfall um Caracalla.
Münzen aus Stobi sind nicht wirklich selten, allerdings nicht ganz so häufig wie solche aus Nikopolis oder Markianopolis. Wie in jedem numismatischen Teilgebiet gibt es aber natürlich auch hier richtige Seltenheiten (im US-Forum hat es übrigens einen Spezialsammler für Stobi-Münzen).
Gruss, Pscipio
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Hallo Pscipio,Pscipio hat geschrieben:http://www.ancientcoinart.com/moushmov.html weist für Elagabal-Stobi keine Einträge auf.
doch, die Münzen für Elagabal sind bei http://www.ancientcoinart.com/moushmov.html (Moushmov online Makedonien, Stobi) unter den Nummern 6564 bis 6571 verzeichnet. Daher kam mein Gedanke der Zuordnung meiner Münze zu Elagabal.
Gruß
Marius
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Heute habe ich nun das erwartete Werk erhalten. Josifovski hat versucht, alle bekannten Stempel und ihre Kombinationen zu katalogisieren - deine Rückseite entspricht seinem Rückseitenstempel R154, aber den Vorderseitenstempel kann ich nicht finden. Ich habe deine Münze daher Tom White gezeigt, dem Stobi-Sammler aus dem US-Forum, und er hat mir bestätigt, dass dieser Vorderseitenstempel (M AV ANTONINVS - PI AVG, belorbeerte Büste nach rechts) Josifovski nicht bekannt war. Nun ist das keine grosse Sensation, denn "neue" (d.h. im Josifovski nicht verzeichnete) Stobi-Stempel tauchen immer wieder auf, aber Tom war doch etwas überrascht, weil auch er diesen Stempel nicht zu kennen scheint. Er lässt fragen, ob die Büste kürassiert ist oder nicht (ich denke, sie ist es nicht, aber dein Foto ist leider etwas klein und undeutlich) und verspricht, seine Datenbank nochmals zu überprüfen.
Die einzige im Josifovski verzeichnete Kombination mit deinem Rückseitenstempel:
Obv: M AVR ANTNINV PIV AVG, laureate bust of Caracalla, turned right.
Rev: MVNICI STOBEN, Victory standing right, with her foot lifted on a globe, holding an oval shield leaning on her knee and writes; according to literature, on the shield there is a five line inscription: MVNICIP STOBENSI.
V 113 - R154
h 0; 21.3 mm, 5.70 g.
Josifovski 464
Sein Englisch ist leider nicht das Gelbe von Ei, aber die Beschreibungen sollten verständlich sein.
Gruss, Pscipio
Die einzige im Josifovski verzeichnete Kombination mit deinem Rückseitenstempel:
Obv: M AVR ANTNINV PIV AVG, laureate bust of Caracalla, turned right.
Rev: MVNICI STOBEN, Victory standing right, with her foot lifted on a globe, holding an oval shield leaning on her knee and writes; according to literature, on the shield there is a five line inscription: MVNICIP STOBENSI.
V 113 - R154
h 0; 21.3 mm, 5.70 g.
Josifovski 464
Sein Englisch ist leider nicht das Gelbe von Ei, aber die Beschreibungen sollten verständlich sein.
Gruss, Pscipio
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Hallo Pscipio,
erstmal vielen Dank für Deine schnelle und umfassende Auskunft. Zwar ist die Münze zum Teil etwas „glatt“, aber ich meine auch, dass die Büste nicht kürassiert ist. Zur Verdeutlichung habe ich nochmals einen besseren Scan mit höherer Auflösung gefertigt, den ich beifüge. Es ist zudem zweifelsfrei erkennbar, dass die Reverslegende im Gegensatz zu dem bei Josifovski verzeichneten Exemplar MVNICI (also ohne P) STOB(EN?) lautet. Der Nike-Typ mit Schild scheint im Gegensatz zu der schreitenden Nike mit Kranz und Palmzweig weniger häufig vorzukommen (im WWW habe ich bis jetzt noch kein Belegexemplar finden können). Richte bitte auch Tom White vom US-Forum meinen Dank aus. Vielleicht gibt es ja noch weitere interessante numismatische Erkenntnisse.
Herzliche Grüße
Marius
erstmal vielen Dank für Deine schnelle und umfassende Auskunft. Zwar ist die Münze zum Teil etwas „glatt“, aber ich meine auch, dass die Büste nicht kürassiert ist. Zur Verdeutlichung habe ich nochmals einen besseren Scan mit höherer Auflösung gefertigt, den ich beifüge. Es ist zudem zweifelsfrei erkennbar, dass die Reverslegende im Gegensatz zu dem bei Josifovski verzeichneten Exemplar MVNICI (also ohne P) STOB(EN?) lautet. Der Nike-Typ mit Schild scheint im Gegensatz zu der schreitenden Nike mit Kranz und Palmzweig weniger häufig vorzukommen (im WWW habe ich bis jetzt noch kein Belegexemplar finden können). Richte bitte auch Tom White vom US-Forum meinen Dank aus. Vielleicht gibt es ja noch weitere interessante numismatische Erkenntnisse.
Herzliche Grüße
Marius
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