As mit zwei Portraits

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Andreas34
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As mit zwei Portraits

Beitrag von Andreas34 » Sa 25.02.06 16:47

Hallo,
ich habe mal wieder eine eher schlechterhaltene Münze. Allerdings beschäftige ich mich schon wieder Stunden mit blättern in Büchern und komme nicht weiter.
Zu lesen ist auf Av: ... ANTON....
D.H, es kommen folgende Kaiser (mit Gattinnen!?) in Frage:
Antoninus Pius
Marcus Aurelius
Commodus
Lucius Versus
Caracalla
Ich meine von der Abbildung her kommt der Sache Commodus am nähsten aber was weis ich schon.
Vielleicht hat jemand eine Idee. In der Literatur (Kampmann, etc) finde ich solche Münzen (mit zwei Köpfen) nicht.
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 25.02.06 17:05

Sieht mir eher aus wie Gordian III. und Tranquillina! Es handelt sich übrigens um eine Provinzialmünze, die findet man im Kampmann nicht.

MfG
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Beitrag von Andreas34 » Sa 25.02.06 17:53

hallo,
das mit Gordian III. und Tranquillina könnte gut sein, ich habe mir die Portraits angesehen. Das mit der Provinzalmünze ist mir schon klar, ich meinte eher, daß ich kenne Münzen mit Doppelportait im Kampmann gefunden habe. heißt das, Doppelportaitmünzen sind immer Provinzialmünzen?

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Sa 25.02.06 18:04

Jedenfalls solche, wie Du sie hier vorgestellt hast. Sie kommen auch erst bei den Severern, also etwa ab 200, in Mode.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Pscipio » Sa 25.02.06 19:39

Richtig, Gordianus III. und Tranquillina,

geprägt 241-244 n. Chr. in Tomis, Moesia inferior.
Av: AVT K M ANTΩNIOC ΓOPΔIANOC / CABEINIA TPANKVΛINA, Büsten des Gordianus und der Tranquillina einander gegenüber.
Rev: MHTPO ΠONTOV TOMEΩC, Δ im Feld rechts; Nemesis mit Waage und Stab nach links stehend, zu ihren Füssen ein Rad.
AMNG 3537

Im Anhang eine Münze von den anscheinend gleichen Stempeln.

Gruss, Pscipio
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Andreas34
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Beitrag von Andreas34 » Sa 25.02.06 20:19

oh, ja das sieht mir sehr danach aus.
Interessant wäre in dem Zusammenhang ja noch die Körnung. Auffällig ist hier doch, das sie sich bei Stempelgleichheit an der selben Stelle befinden müßte, falls die Theorie mit der Niete (siehe anderen Diskussion) stimmt oder irgendetwas mit dem Stempel zu tun hat. Das ist hier nicht der Fall.

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Beitrag von Pscipio » Sa 25.02.06 20:26

Die Theorie mit der Niete kann nicht stimmen, denn
curtislclay hat geschrieben:bei stempelgleichen Münzen ändert sich immer wieder die Plazierung des Loches in Bezug auf den Typ. Einmal findet man das Loch am Ohr des Porträts, das nächste Mal auf der Wange, usw.
Und das scheint eben auch bei deiner Münze im Vergleich zu derjenigen von Coinarchives der Fall zu sein.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Peter43 » Sa 25.02.06 20:34

Außerdem gibt es auch Münzen mit mehreren solcher Löcher!

Mfg
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Beitrag von Oettlalb » Sa 25.02.06 22:05

Peter43 hat geschrieben:Außerdem gibt es auch Münzen mit mehreren solcher Löcher!
Genau! Hier z.B. ein Elagabal aus Thessaloniki; vorne zwei Löcher und
hinten keines:

LG
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Elagabal_Thessaloniki.jpg
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Beitrag von richard55-47 » Sa 25.02.06 22:36

Die Diskussion mit den Löchern führen wir jetzt in zwei threads. Ich habe soeben in dem einen thread einen Sermon losgelassen und finde mich hier vor neue Probleme gestellt.
Bei dem Elagabal oben könnte - ich betone: könnte - das kleinere Loch den Ohreingang darstellen.
Gibt es Münzen mit zwei Löchern auf einer Seite, bei denen das eine aus anatomischen Gründen nicht als Ohreingang in Frage kommt?
do ut des.

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Beitrag von Zwerg » Sa 25.02.06 22:42

Hallo Richard,
Das kleine Loch ist ein Schrötlingsfehler und hat mit dem "Zentrierloch" nichts zu tun. Aber auch hier fehlt das "Loch" auf der Rückseite

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Sa 25.02.06 23:22

Interessant ist übrigens bei Scipios Beispielphoto, daß es ein positives und ein negatives "Loch" gibt.
Das "erhabene" Loch kenne ich von Doppelportraits. Hier wollte der Stempelschneider anscheinend primär die "Mitte" des Stempels festlegen, um sich später nicht zu verhaspeln.
Grüße
Zwerg
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