8000 Brakteaten Schatzfund 1997

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Andy63
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8000 Brakteaten Schatzfund 1997

Beitrag von Andy63 » So 05.03.06 18:55

Hallo :D
Bei uns im Bodenfundforum ist ein Sondlerkollege der 1997 in Hessen
einen stattlichen Münzfund gemacht hatt 8000 Brakteaten,Heller,Denare
alle aus Silber.Dieser Fund wurde in Hessen gemacht und ist ordnungsgemäss gemeldet und erfasst.Der Hortfund wurde ins Ende
des 13Jahrhundert datiert ,da die jüngste Münze ein Denar Adolf von
Nassau 1292-1298 ist.Der Finder hatt mir gestattet das Bild hier ins Forum
einzustellen.
So Long
Andy63
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leodux
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Beitrag von leodux » So 05.03.06 20:07

Hallo Andy63,

davon träumen nicht nur Schatzsucher, sondern auch so mancher Sammler.
Und wenn die Brakteaten alle so schön erhalten waren, wie die auf dem Foto, dann ist der Fund wirklich etwas ganz besonderes.
Weißt Du, ob dieser Fund auch schon in der Fachliteratur beschrieben worden ist?

Grüße

leodux

heripo
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Beitrag von heripo » Mo 06.03.06 09:22

... und davon ( Erhaltung ) gleich 8000 Stück ???? - WOW - da würde mich freilich die Fundbeschreibung auch sehr interessieren - aber auch;

W e r war das wohl, der damals dieses "kurzlebige" Geld - anstatt es schnell unter die Leute zu bringen -"gespart" hatte - und was waren wohl die Hintergründe dafür ? Erst die Summe des Fundes bewertet mit der damaligen Kaufkraft, liesse wohl auf den "Sparer" schliessen!

Wenn Andy die Möglichkeit hätte etwas über eine Fundbeschreibung zu erfahren - wäre sicherlich interessant , denn bei D e r Qualität der Erhaltung kann man sich ja allein über die Bilder solch fantastischer Brakteaten freuen !

Das Schöne am Schönen ist, daß es auch Schön ist, wenn's einem nicht selbst gehört !

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Andy63
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Beitrag von Andy63 » Mo 06.03.06 11:11

Hallo
In den Fundberichten von Hessen soll demnächst eine genauer Bericht darüber erscheinen sollen.Ob alle Stücke so prima erhalten sind weiss Ich nicht.Dieser Münzhortfund ist ein sogenannter Waldfund,an einem Weg oder
Handelstrasse gemacht und wahr in einem Erdtresor ein Behälter oder Gefäss
zumeist aus Ton gelagert.Einen genaueren Bericht über den Zusamenhang
gibt es im Schatsuchermagazin DSM Ausgabe Nr.1 leider nicht zu meinen Händen sondern verliehen,Details und Infos werden von mir nachgereicht.
So wurde der Hortfund aus der Erde gehoben.
So Long
Andy63
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heripo
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Beitrag von heripo » Mo 06.03.06 13:30

S u p e r - danke Andy für die weitere Information ... da werd' ich mal am Ball bleiben, um mehr über die Auswertung zu erfahren !
Ich weiß "Thema Schatzsuche" ist ein zweischneidiges Thema - und ich bekenne mich ( wenn auch kein solcher ) als Pro - denn, wie z.B. dieser Beitrag von Andy zeigt ! Es gibt auch solche Finder, die den Schatz einer öffentlichen Auswertung zugänglich machen. Längst gehört m.E. das unsinnige Gesetz abgeändert um den Schatzsuchern einen Anreiz zu geben sollte letztlich Ihnen ein angemessener Wertersatz zustehen ( allerdings nur dann, wenn sie sich an die erforderlichen Spielregeln gehalten hätten - nicht in Grabungsschutzgebieten und nur mit Erlaubnis des Grundeigentümers ).
Ich will damit auf keinen Fall der Raubgräberei das Wort sprechen , denn ich unterscheide sehr wohl zwischen der unsachgemässen Zerstörung eines Funds und der Erfassung der Fundsituation und dies dazu noch in ausgewiesenen Schutzgebieten - und dem Zufallsfund im Wald und auf der
Flur ! - Wie oben zu lesen, wenn z.B. Münzen nicht in einem extrem guten Behältnis und an einem relativ trockenen Ort bewahrt worden waren, dann wird leider die Natur in der Summe weit mehr "zerstören" ( Staub zu Staub ) als die Summe aller ach so verpönten Schatzgräber !

Ich glaube daran - wenn man den Menschen belohnt, dann dankt er's dem Be-Lohnenden - wenn nicht, wird er sich heimlich "seinen Lohn " holen und der Belohnende ist der Besch..... Als erziehender Vater habe ich immer Wert darauf gelegt, daß die Kinder sich belohnt und gelobt wußten, wenn sie's verdienten - und Kinder brauchen sehr viel Lob und Belohnung - und sie danken's dann mit Vertrauen ! Wer dumme Gesetzt "sät" wird "raffinierte Bürger" ernten .... bis hinauf in die höchsten "Spitzen der Polit- und Wirtschaftshierarchien" ... !

So, und weil ich letztes Jahr nicht ein Knöllchen gekriegt hab, fahr ich jetzt zur Polizei und hol mir ein Gutschrift ab für 1 Punkt in Flensburg ... ;-)))

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Re: 8000 Brakteaten Schatzfund 1997

Beitrag von tournois » Mo 06.03.06 13:47

Andy63 hat geschrieben:8000 Brakteaten, Heller, Denare
alle aus Silber.
Da handelt es sich also nicht nur um Brakteaten. Mich würde auch die Zusammensetzung sehr interessieren!
heripo hat geschrieben: So, und weil ich letztes Jahr nicht ein Knöllchen gekriegt hab, fahr ich jetzt zur Polizei und hol mir ein Gutschrift ab für 1 Punkt in Flensburg ... ;-)))
Dann müssen es schon ein paar mehr gewesen sein, was?! ;)
[b]tournois[/b]
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Andy63
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Beitrag von Andy63 » Mo 06.03.06 14:13

Hallo Heripo
Bedauerlicherweise ist die Sondelei nicht besonders angesehen,durch einige
schwarze Schafe die in kürzester Zeit fast alles zerstört haben,was sich anständige Sondengeher,Heimatforscher und Schatzsucher aufgebaut haben
wird es immer komplizierter und aufwendiger zu suchen.Zu meiner Entlastung
Ich bin Inhaber einer gültigen Genehmigung zum Sondengehen und Graben
gem. §13 DSchG(NRW) gehört eigentlich nicht hier ins Forum,dieses nur alls
Vergleich für den Laien.
So Long
Andy63 :D

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Beitrag von Marc » Mo 06.03.06 14:49

Ich bin auch ein Anhänger der bedingten Freigabe. Gesucht wird eh, ob erlaubt oder nicht. Jedoch wenn der ehrliche Finder einen Anteil am Schatz bekommt, so werden viele den Fund anmelden. Schließlich können bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung auch Wertsteigernde Sachen gefunden werden, welche beim Verkauf auf dem Graumarkt dem Finder nicht bekannt waren ( und welcher Käufer weist da schon drauf hin ;) ). Somit würde es sich für den Finder lohnen, Funde anzumelden. Das führt dazu, das Fundzusammenhänge erhalten bleiben, und das ist insbesondere bei mittelalterlichen Münzen zur Bestimmung der Prägezeit und zur Identifizierung der Prägeorte ( insbesondere bei Beischlägen ) sehr wichtig.
Aber leider scheinen die meisten Bundesländer zu glauben alles von dem wenigen was angemeldet wird sei mehr als ein Teil von allem, und ziehen das Geld der Forschung vor.

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Beitrag von Salier » Mo 06.03.06 15:25

Hallo Miteinander,

auf der Jnternetseite des VddM steht unter der Überschrift
Neue Einsichten in Geschichte und Wirkung des Schatzregals
ein ganz interessanter Artikel der so wie ich glaube den Nagel
was das Sondengehen angeht genau auf den Kopf trifft. :)


Gruß
Salier
Sancta Colonia Agrippina

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Beitrag von heripo » Mo 06.03.06 17:09

Exakt @ salier - ich hab mir erlaubt, den Link herzuholen - hier:

http://www.vddm.de/frame.htm

genau diese Meinung vertre ich auch ! Übrigens ist die Schatzsuche und die mit ihr verbundene "Raub" - Gräberei so alt, wie die Sitte, wertvolles Gut der Mutter Erde anzuvertrauen bzw. der/m in die Ewigkeit Reisende/n gut mit Reisegepäck auszustatten.

Bin mal gespannt wann die ersten Gen-manipulierten Zucht-Maulwüfe auf den Markt kommen, die man mit gezielten Suchaufträgen auf die Wiese setzt und nur noch drauf warten muß, bis die Schätze geliefert werden ! Wehe, so ein Viech geht mir eines Tags an die Goldzähne !!! :drinking:

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Beitrag von leodux » Mo 06.03.06 21:38

@Andy63: Danke für die zusätzlichen Infos und Fotos.
Wenn Du noch weitere Informationen bekommen kannst, immer her damit. Ich finde es sehr interessant.
Wer auch immer damals seine Barschaft vergraben hat, muß ein wohlhabender Mensch gewesen sein.
heripo hat geschrieben:Bin mal gespannt wann die ersten Gen-manipulierten Zucht-Maulwüfe auf den Markt kommen, die man mit gezielten Suchaufträgen auf die Wiese setzt und nur noch drauf warten muß, bis die Schätze geliefert werden ! Wehe, so ein Viech geht mir eines Tags an die Goldzähne !!!
:D:D:D

Übrigens zerstören die durch den Menschen geschaffenen Umwelteinflüsse, wie saurer Regen, schwere landwirtschaftliche Maschinen, usw. in den letzten Jahrzehnten mehr Bodendenkmäler (und nicht nur diese) als dies in den ganzen letzten Jahrhunderten der Fall war.

Grüße

leodux

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Beitrag von Andy63 » Mo 06.03.06 22:33

Hallo leodux
Normalerweise müsste hier einiges über den besagten Münzhortfund zu finden sein.Bin durch Zufall auf dieser Seite gelandet.
Viel spass
Andy63 :D

http://www.hlgl.de/numismatik_inhalt.html
Achtung wichtig,scrollt die Seite nach der Übersicht ganz nach unten
zwecks der Thematik dieses Threads.
Zuletzt geändert von Andy63 am Mi 08.03.06 19:36, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von leodux » Di 07.03.06 00:57

Hallo Andy63,

vielen Dank für den Link! Diese Seite kannte ich noch gar nicht.
Ich glaube, die 3,50 Euro werde ich mal in das Heft über den Fund investieren.

Herzliche Grüße

leodux

Fridericus
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Beitrag von Fridericus » Mi 08.03.06 10:51

Ich kann die Hasstiraden von Museen und Archäologen auf Sondengänger auch nicht vollständig nachvollziehen. Man darf nicht vergessen, daß zwei der bedeutensten archäologischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland (der vermutliche Ort der Varusschlacht und die Himmelsscheibe von Nebra) von Privatleuten gemacht worden sind! Über das Verhalten der Finder der Himmelsscheibe kann man ganz sicher sehr geteilter Meinung sein, aber die pauschale Kriminalisierung aller Sondengänger ist nicht zielführend. Es bleibt ja den staatlich angestellten Damen und Herren Archäologen völlig unbenommen, außerhalb ihrer tariflich geregelten Arbeitszeit auch mal durch die Felder und Wälder zu latschen! Und wer schon mal das Vergnügen hatte, in ein Magazin eines etablierten Museums blicken zu dürfen (ich habe vor einigen Jahren mal für ein Museum ehrenamtlich einen Münzschatz bearbeitet), der fragt sich ohnehin, worin der Sinn dieses ungezügelten Anhäufens (unbearbeiteter) Funde liegen mag. Speziell Münzen werden in aller Regel extrem stiefmütterlich behandelt.

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Nicht nur die Sondengänger....

Beitrag von Lutz-der-liebe » Mi 08.03.06 17:00

Hallo Fridericus !

Tröste Dich, nicht nur die Sondengänger sind einem "richtigen eingefleischten Museums-Onkel" ein Dorn im Auge.
Auch der Antiquitäten- und Münzhandel insgesamt (einschließlich Sammlerschaft) ist vielen Berufs-Archäologen und -Historikern ein "Riesen-Dorn im Auge".... 8)

Da prallen Welten aufeinander. Auf der einen Seite die "reine Wissenschaft" und auf der anderen Seite "die bösen Sammler und Händler", welche die wertvollen Altertümer der Wissenschaft "vorenthalten"... :evil:

Eine sachliche Argumentation ist bei solcher "Lagerbildung" unmöglich....

Fehlverhalten wird es immer geben (bei Sondengängern, Sammlern und Museen), das kann aber nicht verallgemeinert werden. Mir wäre eine Regelung wie in Großbritannien lieb. Da kann sich der Finder wenigstens uneingeschränkt und öffentlich freuen - und die Wissenschaft hat auch was davon (nämlich deutlich weniger "Raub"-Finder !) :lol:

Lutz

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