Römische Münzen aus Alexandria
Moderator: Homer J. Simpson
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Hallo!
Ist es unhöflich zu fragen, wo du die Münze her hast und was du dafür zahlen musstest.
Im übrigen ein wirklich tolles Stück, Glückwunsch.
andi89
Da ich es für ein Obol des Septimius Severus halte und die halt leider extrem schwer zu bekommen sind(zumindest meine Erfahrung), gehe ich davon aus, dass das der Grund war.antoninus1 hat geschrieben:Wer kann sich denken, warum?
Ist es unhöflich zu fragen, wo du die Münze her hast und was du dafür zahlen musstest.
Im übrigen ein wirklich tolles Stück, Glückwunsch.
andi89
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- helcaraxe
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Ich vermute noch einen anderen Grund:
Die Jahresbezeichnung lautet L- Θ (= Jahr 9) Da auch der Tod ΘANATOΣ mit einem Theta beginnt (schlechtes Omen... ), ist diese Schreibweise sehr viel seltener als die Version LENATOY (so eine suche ich übrigens noch, da die vier ersten Buchstaben der Name meiner Freundin sind.... ).
Die Jahresbezeichnung lautet L- Θ (= Jahr 9) Da auch der Tod ΘANATOΣ mit einem Theta beginnt (schlechtes Omen... ), ist diese Schreibweise sehr viel seltener als die Version LENATOY (so eine suche ich übrigens noch, da die vier ersten Buchstaben der Name meiner Freundin sind.... ).
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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- antoninus1
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@pscipio und andi89:
genau, habt ihr gleichzeitig richtig erkannt
@helcaraxe: das Jahr Theta war es nicht
Bronzen des Septimius Severus gehören zu den seltensten alexandrinischen Prägungen.
Ein Domitius Domitianus taucht jährlich ein paar Mal auf Auktionen auf.
Eine Tetradrachme von Septimius schon seltener, eine Bronze habe noch keine gesehen.
Dieses Stück ist als "unediert" unter der Nr. 2274 in der Kölner Sammlung vorhanden. Die Vs. stempelgleich, aber schlechter erhalten.
Es scheint kein weiteres Stück zu existieren, zumindest in keiner publizierten Sammlung.
Auch bei Dattari ist es nicht vorhanden (nur Jahr 10 mit etwas anderer Rs.).
Ich hab´s auf Ebay entdeckt. Bezahlt habe ich 105 €. Ich wollte es halt unbedingt haben. Ob´s viel ist, weiß ich nicht, es gibt halt keine Vergleichsmöglichkeit, da ich keine weitere Bronze im Internet finden konnte.
Es würde mich schon interessieren, wann zuletzt ein Diobol des S. versteigert wurde oder in einer Verkaufsliste war.
genau, habt ihr gleichzeitig richtig erkannt
@helcaraxe: das Jahr Theta war es nicht
Bronzen des Septimius Severus gehören zu den seltensten alexandrinischen Prägungen.
Ein Domitius Domitianus taucht jährlich ein paar Mal auf Auktionen auf.
Eine Tetradrachme von Septimius schon seltener, eine Bronze habe noch keine gesehen.
Dieses Stück ist als "unediert" unter der Nr. 2274 in der Kölner Sammlung vorhanden. Die Vs. stempelgleich, aber schlechter erhalten.
Es scheint kein weiteres Stück zu existieren, zumindest in keiner publizierten Sammlung.
Auch bei Dattari ist es nicht vorhanden (nur Jahr 10 mit etwas anderer Rs.).
Ich hab´s auf Ebay entdeckt. Bezahlt habe ich 105 €. Ich wollte es halt unbedingt haben. Ob´s viel ist, weiß ich nicht, es gibt halt keine Vergleichsmöglichkeit, da ich keine weitere Bronze im Internet finden konnte.
Es würde mich schon interessieren, wann zuletzt ein Diobol des S. versteigert wurde oder in einer Verkaufsliste war.
Zuletzt geändert von antoninus1 am Do 09.07.15 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
antoninus1
antoninus1
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Anfang der 70er Jahre, als die Sammlung Dattari aus Ägypten herausgeschmuggelt und verkauft wurde, kaufte ich daraus um die zehn Diobole von Septimius und Familie, die sich jetzt in der Oxforder Sammlung befinden.
Wieviele severische Diobole beinhaltete die erstaunliche Sammlung Dattari? Im Catalogo Completo findet man Abreibungen von den folgenden:
Sept. Sev.: 25 Stück, dazu eine Hemidrachme.
J. Domna: 7 Diobole, eine Hemidrachme.
Caracalla: 10 Diobole.
Plautilla: 4 Diobole.
Geta als Caesar: 16 Diobole.
Dazu kommen aus der Alleinregierung von Caracalla 2 Diobole von ihm und eine Menge Drachmen von ihm und von Julia Domna.
Das sind wahrscheinlich zumindest die Hälfte von allen je publizierten Exemplaren, und 5-10 mal so viele wie in der besten öffentlichen Sammlung!
105 Euro für dein schönes Exemplar betrachte ich als zwar kein Geschenk, aber noch günstig! Nehme ich richtig an, dass die Durchbohrung antik ist, nicht modern?
Wieviele severische Diobole beinhaltete die erstaunliche Sammlung Dattari? Im Catalogo Completo findet man Abreibungen von den folgenden:
Sept. Sev.: 25 Stück, dazu eine Hemidrachme.
J. Domna: 7 Diobole, eine Hemidrachme.
Caracalla: 10 Diobole.
Plautilla: 4 Diobole.
Geta als Caesar: 16 Diobole.
Dazu kommen aus der Alleinregierung von Caracalla 2 Diobole von ihm und eine Menge Drachmen von ihm und von Julia Domna.
Das sind wahrscheinlich zumindest die Hälfte von allen je publizierten Exemplaren, und 5-10 mal so viele wie in der besten öffentlichen Sammlung!
105 Euro für dein schönes Exemplar betrachte ich als zwar kein Geschenk, aber noch günstig! Nehme ich richtig an, dass die Durchbohrung antik ist, nicht modern?
Zuletzt geändert von curtislclay am Sa 14.04.07 00:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Vielen Dank für diese interessanten Informationen, Curtis
In der Veröffentlichung der Sammlung Dattari von 1901 sind 8 Diobole aufgeführt. Er hatte also noch 17 weitere.
Es ist wirklich erstaunlich: es tauchen heutzutage keine Diobole im Handel auf und Dattari hatte gleich 25!
Bei E. Christiansen habe ich gelesen, dass Dattari den Handel mit Alexandrinern viele Jahre praktisch unter Kontrolle hatte. Dattari behauptete wohl, dass kein Stück aus Ägypten ´rausgehe, dass er nicht vorher in den Händen gehabt habe.
Das würde das natürlich erklären. Ein Monopol auf severische Diobole
Weißt Du, ob mein Typ im Catalogo Completo vorhanden ist?
Die Bohrung dürfte antik sein, da die Innenwand die gleiche Tönung wie die Oberfläche der Münze aufweist und stellenweise leicht korrodiert ist.
Die hat wohl ein antiker Bewunderer von Septimius angebracht.
In der Veröffentlichung der Sammlung Dattari von 1901 sind 8 Diobole aufgeführt. Er hatte also noch 17 weitere.
Es ist wirklich erstaunlich: es tauchen heutzutage keine Diobole im Handel auf und Dattari hatte gleich 25!
Bei E. Christiansen habe ich gelesen, dass Dattari den Handel mit Alexandrinern viele Jahre praktisch unter Kontrolle hatte. Dattari behauptete wohl, dass kein Stück aus Ägypten ´rausgehe, dass er nicht vorher in den Händen gehabt habe.
Das würde das natürlich erklären. Ein Monopol auf severische Diobole
Weißt Du, ob mein Typ im Catalogo Completo vorhanden ist?
Die Bohrung dürfte antik sein, da die Innenwand die gleiche Tönung wie die Oberfläche der Münze aufweist und stellenweise leicht korrodiert ist.
Die hat wohl ein antiker Bewunderer von Septimius angebracht.
Zuletzt geändert von antoninus1 am Do 09.07.15 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
antoninus1
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"Weißt Du, ob mein Typ im Catalogo Completo vorhanden ist?"
Nein, aber Vogt führt ein Exemplar in Berlin auf, deins wäre also das dritte bekannte, nach Köln und Berlin.
Dattari hatte nur die Nr. 4009 bis aus Jahr 10, aber mir kommt vor, dass der Rs.-Stempel derselbe ist! Man hat hinter Alexandria eine hohe Vase auf Basis hinzugraviert, um das Theta zu überdecken, und links vor dem L ein I=10 hinzugefügt!
Nein, aber Vogt führt ein Exemplar in Berlin auf, deins wäre also das dritte bekannte, nach Köln und Berlin.
Dattari hatte nur die Nr. 4009 bis aus Jahr 10, aber mir kommt vor, dass der Rs.-Stempel derselbe ist! Man hat hinter Alexandria eine hohe Vase auf Basis hinzugraviert, um das Theta zu überdecken, und links vor dem L ein I=10 hinzugefügt!
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Für eine späte alexandrinische Tetradrachme ein recht attraktives und sicher echtes Stück, aber keine ausgesprochene Seltenheit. Du solltest nicht viel mehr als 30 Euro dafür ausgeben.
Ich schicke Dir mal eine PN.
Gruß
chinamul
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Gruß
chinamul
Zuletzt geändert von chinamul am Di 31.03.09 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- antoninus1
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Fälschung auf Ebay
Wieder eine Fälschung einer alexandrinischen Münze auf Ebay. Auch die anderen Stücke sehen sehr zweifelhaft aus:
http://cgi.ebay.de/Agypten-Alexandria-S ... dZViewItem
Zum Vergleich, zu finden im unteren Drittel der Site:
http://www.beastcoins.com/Fakes/Fakes.htm
http://cgi.ebay.de/Agypten-Alexandria-S ... dZViewItem
Zum Vergleich, zu finden im unteren Drittel der Site:
http://www.beastcoins.com/Fakes/Fakes.htm
Gruß,
antoninus1
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- chinamul
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Die Stücke kommen auch mir sämtlich oberverdächtig vor, weswegen ich auch nicht bieten werde.
Interessant ist, daß trotz der ausgesprochen günstigen Preise unsere Skepsis von vielen potentiellen Käufern geteilt zu werden scheint. Wie sonst wäre zu erklären, daß die Gebote nicht teilweise längst auf für Originale angemessene 80 - 100 Euro gestiegen sind?
Nicht überzeugend ist auch die ganze Aufmachung des Abgebots, besonders aber die Angabe "Direktimport aus Ägypten, Keine Fälschungen", als wäre das ein Gütesiegel für die Echtheit.
Natürlich handelt es sich hier, wie nicht anders zu erwarten, um ein privates Abgebot ohne jegliche Gewährleistung.
Gruß
chinamul
Interessant ist, daß trotz der ausgesprochen günstigen Preise unsere Skepsis von vielen potentiellen Käufern geteilt zu werden scheint. Wie sonst wäre zu erklären, daß die Gebote nicht teilweise längst auf für Originale angemessene 80 - 100 Euro gestiegen sind?
Nicht überzeugend ist auch die ganze Aufmachung des Abgebots, besonders aber die Angabe "Direktimport aus Ägypten, Keine Fälschungen", als wäre das ein Gütesiegel für die Echtheit.
Natürlich handelt es sich hier, wie nicht anders zu erwarten, um ein privates Abgebot ohne jegliche Gewährleistung.
Gruß
chinamul
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Da die Ausfuhr von Antiken aus Ägypten streng verboten ist, mahnt das schon zur Vorsicht!chinamul hat geschrieben: Nicht überzeugend ist auch die ganze Aufmachung des Abgebots, besonders aber die Angabe "Direktimport aus Ägypten, Keine Fälschungen", als wäre das ein Gütesiegel für die Echtheit.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
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