--- "Der Schaukasten" ---

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 29.12.07 01:42

Jawoll, jetzt kriege ich das Bild. Dazu zwei Anmekungen:

1. Sind das nicht eher 45% als 35% der Münze?

2. Bist Du sicher, daß die Münze durchtrennt wurde und nicht z.B. an einem Schrötlingsriß gebrochen ist? Ich sehe hier keine Werkzeugspuren - meist sieht man doch die Spur des Meißels.

Gute Nacht,

Homer
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Beitrag von curtislclay » Sa 29.12.07 01:47

Ja, danke!

Mehr als 35% des Stückes, eher 45% würde ich sagen!

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Sa 29.12.07 10:25

Über die Prozentzahl brauchen wir uns nicht zu streiten! Meinetwegen einigen wir uns auf 45%.
@Curtis
Natürlich kann man nicht mit Sicherheit behaupten, daß das Motiv für das Durchtrennen von Münzen die Herstellung von Kleingeld gewesen sein muß. Wenn das nämlich gängige Praxis gewesen wäre, müßte man eigentlich auch sehr viel mehr derartige Stücke antreffen. Aber in Ermangelung einer einleuchtenderen Erklärung muß es wohl zunächst bei dieser Hypothese bleiben, bis sie widerlegt wird. Wodurch das allerdings geschehen kann, ist mir nicht ganz klar. Möglicherweise liefern bisher unbeachtet gebliebene Hinweise in den Alltagsbeschreibungen römischen Lebens weitere Aufschlüsse.
Bis dahin sollten wir vielleicht weitere Beispiele zusammentragen in der Hoffnung, daß sich daraus ein gewisser Erkenntnisgewinn ergibt.

Gruß

chinamul
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Beitrag von beachcomber » Sa 29.12.07 11:16

ja :)
@ curtis,
ich bin mir nicht so sicher ob dieses phänomen so selten ist. ich selber habe mehrfach offensichtlich geteilte sesterzen oder asse gefunden.
sie kommen halt nicht in den handel, weil viele finder ihnen keinen kommerziellen wert zuordnen, diese stücke dann gleich wegwerfen, oder verschenken.
grüsse
frank

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Beitrag von chinamul » Sa 29.12.07 13:27

Wegwerfen??? Wohin denn????
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Beitrag von McBrumm » Sa 29.12.07 14:01

chinamul hat geschrieben:Wegwerfen??? Wohin denn????
alles zu mir, alles zu mir :-)
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Beitrag von beachcomber » Sa 29.12.07 14:36

wahrscheinlich ins nächste gebüsch, hab' ich alles schon erlebt!
grüsse
frank

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Beitrag von Chippi » Sa 29.12.07 14:39

Frank, wenn du einen findest, der die Dinger verschenkt - ich hätte gerne noch welche. :wink:

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von beachcomber » Sa 29.12.07 17:22

diesen hab' ich noch, chippi. kannst ihn haben!
die anderen habe ich schon einem freund geschenkt, der kuriosa sammelt.
wie's ausschaut, handelt es sich hierbei um einen sesterz des marc aurel, vielleicht kann man ja noch mehr herausbekommen, obwohl von dem rv ja nun wirklich nicht viel zu isehen ist.
grüsse
frank
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Beitrag von Gast » So 30.12.07 16:53

Bezüglich der Häufigkeit dieser geteilten Münzen möchte ich mich der Meinung von beachcomber anschließen. Sie tauchen im Fundmaterial der Grenzprovinzen gelegentlich auf und erfüllten eine Funktion des Wechselgeldes. Als Beispiel ein zu einem Quinar umfunktionierter Republikdenar mit Kontermarke, dessen Bestimmung ich (wenn möglich?) unseren Experten überlasse.
Grüße
Harald
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Beitrag von Gast » So 30.12.07 17:06

Diese Praxis war übrigens auch beiden Ostkelten durchaus gebräuchlich, was die hohe Anzahl an halbierten Tetradrachmen zeigt.
Gerade in diesem Gebiet herrschte im dritten Jahrhundert permanenter Kleingeldmangel.
Grüße Harald

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Beitrag von Pscipio » So 30.12.07 17:31

Allerdings bezogen sich die Aussagen bezüglich der Seltenheit auf das 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 30.12.07 17:35

Gab es irgendeinen Grund, gefütterte Münzen zu halbieren? Ich habe hier einen sonst - auch stilistisch - sehr schönen frühen Republikdenar, der sauber halbiert wurde. Daß es sich um eine subaerate Münze handelt, sieht man auf der Vs. am Rand bei 3-4 Uhr.

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Beitrag von Pscipio » So 30.12.07 17:46

Ich wollte das Thema eigentlich teilen, um aus der Diskussion einen eigenen Thread zu machen, aber irgendwie klappt das nicht :(
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von beachcomber » So 30.12.07 18:48

Daß es sich um eine subaerate Münze handelt, sieht man auf der Vs. am Rand bei 3-4 Uhr.
bist du sicher? am deutlichsten sollte man es doch am schnitt sehen?
das grüne könnte auch nur ein kupfereinschluss im silber sein.
wenn die münze wirklich subaerat ist, dann ist sie mit diesem 'prüfhieb' aber wirklich der zirkulation entzogen worden :)
grüsse
frank

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