Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Xanthos
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Beitrag von Xanthos » Mi 12.03.08 12:25

Wieso Bulgaren? Zumindest die 3 Denare sehen für mich nicht gegossen, sonderen gepresst aus und wenn der Stil noch etwas besser wäre, hätten wir es mit sehr gefährlichen Fälschungen zu tun.

goldschatz
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Beitrag von goldschatz » Mi 12.03.08 12:30

Hallo nephrurus,

von den angebotenen Stücken sind aber nur drei falsch:
Trajanus Decius, Volusianus und Gordianus.
Oder?

Grüße goldschatz

n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 12.03.08 12:34

goldschatz hat geschrieben:Hallo nephrurus,

von den angebotenen Stücken sind aber nur drei falsch:
Trajanus Decius, Volusianus und Gordianus.
Oder?

Grüße goldschatz
...richtig - aber ist es Zufall , dass diese Fälschungen mit ein paar echten gemischt werden ?

goldschatz
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Beitrag von goldschatz » Mi 12.03.08 13:16

Zufall sicher nicht..vielleicht sollte der Verkäufer nicht so extrem gegensätzliche Münzen in einem Lot anbieten.
Zum einen perfekt erhaltene gefälschte Münzen,zum anderen echte,dafür aber völlig gammlige Stücke.
Das kommt,denke ich,fast jedem nicht koscher vor.

goldschatz

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Fr 14.03.08 23:52

Diese Muenze hat jetzt noch 22 Stunden vor sich und ist bei USD 0.99.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0220471992

Ist das eine Faelschung? Ist da was faul? Warum bietet da keiner?

valete
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Beitrag von Peter43 » Sa 15.03.08 00:10

Eine furchtbar schlechte Fälschung! Schau Dir nur mal die Rs. an!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Sa 15.03.08 10:34

Das einzige was mir auffaellt ist, dass die Uebergaenge alle sehr weich sind. Bei der Uebung mit den 15(?) Faelschungen hatte ich aber auch nur die statistische Trefferquote von 5.

vale
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Rupees
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Beitrag von Rupees » So 16.03.08 19:28

Hallo,

ich habe hier zwei Münzen in der Sammlung gefunden. Bei dem einen (glänzenden) Exemplar bin ich überzeugt, dass es eine Fälschung ist, weil die Ränder schön rund abgeschliffen sind und die Münze nicht von einer Patina überzogen ist. L. Livineius Regulus R. ist auf der Rückseite eingraviert. Ist der Typ auf der Vorderseite mit dem Lorbeerkranz G. J. Caesar? Livineius war doch Münzmeister in dem Jahrhundert vor Christus?

Interessanter als die glänzende Münze finde ich jedoch die daneben. Kann mir jemand sagen, was das für eine Münze sein könnte. Auf der einen Seite ist eine Person mit Helm und Federschmuck zu sehen. Den Text kann ich nicht entziffern, da unvollständig. Auf der Rückseite ist eine Person zu sehen, die auf einem Schiff zu stehen scheint. Ein einzelner Buchstabe "T" ist unter dem Arm der Person zu sehen. Die Figur schaut nach rechts und zeigt die offene Handfläche. Am linken Rand ist die Buchstabenfolge C oder G; LORI; M ? oder H?; R oder D oder P; O.
Weiß jemand etwas zu dieser Münze oder wo das Original (vielleicht ist auch die eine Fälschung) herkommt?

Besten Dank!
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Beitrag von areich » So 16.03.08 19:34

Die Bronzemünze ist von Theodosius, GLORIA ROMANORVM.
Für eine genauere Bestimmung müßtest Du die Buchstaben unter der Galeere
lesen können, bzw. was davon überhaupt da ist.
Möglich sind:
CONA
CONB
SMKA
SMKB
SMK gamma
SMK delta
SMNB
SMN gamma
SMN delta
ANT gamma
ANT delta


für Constantinopel, Kyzikus, Nikomedia und Antiochia.

Andreas

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Beitrag von alexander20 » So 16.03.08 19:59

Hallo Rupees,

also Deine "glänzende Münze" ist ein republikanischer Denar. Unsere Experten für römische Republikmünzen werden Dir hier sicher noch weiterhelfen können.

Das zweite Stück ist ein Follis, genauer Mittefollis, des Kaisers Theodosius I. mit einer klassischen "Gloria Romanorum " Rückseite.
Die Vorderseitenlegende Deiner Münze lautet : D N THEODOSIVS P F AVG
Die Vorderseite zeigt die Büste des Kaisers mit Helm.

Die Rückseitenlegende lautet: GLORIA RO MANORVM
Sie zeigt den in einem Schiff stehenden Kaiser mit einem Ruderer.

Das T im linken Feld gibt es nur für drei Münzstätten. Dies sind Constantinopel, Cyzicus und Nikomedia.Anhand dessen, was ich im Abschnitt zu erkennen vermag, vermute ich, es handelt sich um die Münzstätte Nikomedia. Das Stück ist sicherlich echt, aber aufgrung der mäßigen Erhaltung und der Häufigkeit nicht sehr viel wert.

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Beitrag von Rupees » So 16.03.08 20:32

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Das ist wirklich sehr interessant. Ihr seid wirklich kompetent, habe ich den Eindruck. 8O

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Beitrag von Numis-Student » Sa 22.03.08 14:08

Hallo Alexander, Hallo Rupees,
es handelt sich bei der Kupfermünze nicht um einen Follis, sondern eine Maiorina, die bei der Münzreform 348 (?, Kankelfitz schreibt 346) eingeführt wurde und den Follis ablöste.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Beitrag von Numis-Student » Sa 22.03.08 14:25

Hallo,

noch kurz ein Literaturzitat:
Follis 294-348
Maiorina 348-395
Centenionalis 348- nach 400

Aus: Muntwijzer voor de romeinse tijd, Prof. Dr. A.N. Zadoks-Josephus Jitta und Prof. Dr. W.A. van Es, 2. Aufl. Bussum 1974

Tut mir leid, dass es holländisch ist, es ist das einzige, was zu dem Thema noch in meinem geplünderten Bücherschrank steht :wink:

Schöne Grüße,
MR

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Beitrag von alexander20 » Sa 22.03.08 17:05

Hallo Numis-student,

Du hast natürlich recht. Es handelt sich um eine Maiorina.
Noch ein kleiner Hinweis, der Dich als Numismatiker vielleicht interessiert. Während es für den Begriff "Follis" in der antiken Literatur keinen Hinweis auf dieses Nominal gibt, gibt es einen solchen Hinweis für die Nominale "Maiorina" und "centenionalis" in der antiken Literatur sehr wohl. Im Codex Theodosianus wird Bezug genommen auf ein Edikt, welches den Transport von Geldsorten "maiorinas vel centenionalis appellant" verbietet.

alexander20

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Beitrag von Numis-Student » Sa 22.03.08 17:12

Hallo Alexander,
genau diese Textstelle habe ich auch vorhin gelesen :D Steht im Kankelfitz auf Seite 489.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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