Fälschungen

Münzen des alten Byzanz

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Porphyrogennetos
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Beitrag von Porphyrogennetos » Mi 12.11.08 18:44

Hallo @Wurzel,

ich danke dir für die Antwort und freue mich so ein Forum hier gefunden zu haben. Ich kann leider kein Foto von meiner Münze machen, meine Kamera funktioniert nicht, würde dir aber gerne zeigen wie sie aussieht.
Also ich denke das klingt plausibel, wenn wie du sagst die dunklen Flecken von eventuellen Verunreinigungen des Metalls herrühren.
Wie kann man eigentlich ein Original von einer Fälschung unterscheiden?
Danke im voraus. :D

Herzlichen Gruß,
Danny
"Lieber einen Tag als Löwe leben denn hundert Jahre als Schaf."

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Beitrag von Porphyrogennetos » Mi 12.11.08 21:03

Ich würde gerne wissen, wie ich meine Münze am besten fotografieren kann?
Ich habe es mit meinem Handy und meiner Digitalkamera probiert, aber immer kam ein kleines und sehr unscharfes Bild heraus. Ich weiß nicht wie ich sie sonst noch fotografieren könnte.
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Danke.

Gruß
Danny
"Lieber einen Tag als Löwe leben denn hundert Jahre als Schaf."

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Mi 12.11.08 22:51

Hallo Danny,

ich erstelle meine Fotos mit einem Scanner, um sie mit einer Kamera zu machen bin ich zu blöd.
Deine Kamera sollte eine Makrofunktion besitzen, meist ist das das Symbol einer Blume, damit kannst du Aufnahmen aus ein bis zwei cm Nähe machen.
Bei einem Scanner sollte du eine Auflösung von ca 600 dpi wählen.

Deine andere Frage, die sich um das erkenne von Fälschungen dreht, lässt sich nicht pauschal und universell beantworten.
Zum einen muss man einfach Erfahrung haben, dann bekommt man ein Gefühl für das "richtige" Aussehen der Münze.
Zum anderen sind durchaus auch Kenntnisse des jeweiligen Sammelgebietes sinnvoll.
Es gibt unendlich viele Fälschungen, von reinen Fantasiemünzen, bis hin zu perfekten Nachahmungen, die sich nur vom Fachmann unter dem Microskop erkennen und entlarven lassen.

So kann man anhand eines Fotos sicherlich keine Expertise anfertigen.

Micha
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Beitrag von Porphyrogennetos » Mi 12.11.08 23:00

Hallo Micha,

danke für die Antwort, ich werd mal versuchen ob ich es mit meinem Scanner hinkriege. Danke auch für die Beantwortung meiner anderen Frage, ich denke mal mit der Zeit kann man so ein Gespür für die Echtheit der Münzen schon bekommen, je länger man sammelt umso mehr Erfahrung gewinnt man.

Aber vor allem bei Solidi ist es schwierig, da man ja auch das nötige Kleingeld benötigt, wenn ich mir ansehe was da so für Preise gezahlt werden.
Aber bei Folles ist es ja das gleiche, obwohl hier gibt es auch günstigere Exemplare, wobei aber auch ziemlich gut erhaltene Exemplare den Wert manch eines Solidus weit übersteigen.

Gruß
Danny
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Beitrag von Wurzel » Mi 12.11.08 23:17

In der Tat,

ich selbst nenne keinen einzigen Solidus mein eigen (wird aber noch kommen, wozu hätte ich sonst mit dem Rauchen aufgehört?).
Derzeit scheinen die Preise aber recht hoch zu sein, ich habe schon mehrfach die Vermutung gehört, das dies mit der Wirtschafts- und Finanzkrise zusammenhängt, die Leute flüchten in vermeintlich sichere "Geldanlagen".
Aber irgendwann geht auch diese Krise vorbei und die Preise fallen wieder.
Die Dinger haben bald 1500 Jahre auf dem Buckel, da kommt es wirklich nicht auf ein paar Jahre mehr oder weniger an.

Micha
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Beitrag von Porphyrogennetos » Do 13.11.08 21:05

Ja das stimmt, viele investieren heute ihr Geld in antike Münzen, weil sie sie nur als Geldanlagen betrachten. Wäre die Nachfrage nicht so hoch, würden Solidi viel billiger sein.
Ich jedenfalls habe mir nach langer Zeit eben den von mir in einem vorherigen Beitrag erwähnten Solidus von Justinian "gegönnt". Jedoch bin ich sehr zufrieden damit, ein Stück der wertvollsten Münze der damaligen Zeit in der Hand halten zu dürfen. Aber die Solidi von Kaiser Konstantin und vor allem auch die Aurei der römischen Kaiserzeit sind um ein vielfaches teurer. Bis ich so einen mein eigen nennen kan wird wohl noch ein Weilchen vergehen müssen, aber wie du schon gesagt hast, die haben fast 2000 Jahre auf dem Buckel, da kommt's auf die paar Jahre mehr auch nicht an.
Ich für meinen Teil sammle jedoch Münzen nicht aus dem Grund, weil ich eine sichere Geldanlage will, sondern weil ich mit diesen ein Stück Geschichte in der Hand halten kann. Und wer weiß, wer die Münze nach 1500 Jahren so in der Hand hatte, ein Händler, vielleicht sogar der Kaiser selbst oder ein mongolischer Krieger, dem sie als Sold ausgezahlt wurde von seinem Khan, der sie wiederum von Byzanz als Tribut empfangen hat.

Gruß
Danny
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Beitrag von Chandragupta » Mo 19.01.09 16:03

An dieser Stelle noch einmal der thematisch passende Hinweis auf ein hier im Forum bereits von mir vorgestelltes Stück meiner kleinen Goldfälschungssammlung (das dürfte der einzige "falsche Fuffziger" sein, den ich in meiner Byzantinersammlung habe, die allerdings nur wenige Belegstücke aus frühbyzantinischer Zeit umfaßt):

http://www.numismatikforum.de/ftopic24897.html
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von helcaraxe » Sa 28.03.09 20:33

Ziemlich sicher falsch, wenn man sich die anderen (römischen) Münzen dieses Anbieters anschaut:

http://cgi.ebay.de/JOHANNES-VI-KANTAKUZ ... 240%3A1318
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von klosterschueler » Sa 28.03.09 21:23

„Was du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“

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Beitrag von Timesitheus » Fr 10.04.09 14:27

Von der "Fabrik von Metallwaren und kunstgewerblichen Erzeugnissen, Wilhelm Mayer Stuttgart" wurde (wahrscheinlich um 1900 !!) eine Serie von 56 Repliken antiker Münzen hergestellt (überwiegend Griechen und Römer).

Die enthaltene Kopie einer byzantinischen Münze möchte ich Euch hier hauptsächlich als Beispiel dafür zeigen, daß auch der (Ur-)Opa schon Repliken/Fälschungen antiker Münzen besitzen konnte.

Nr 51 ist eine Kopie eines Follis des Justinian I., Cyzicus, Jahr 14, 2. Offizin, Sear BCV 207.

Die mir vorliegende Kopie hat 18,4 Gramm, 39,7-41,3 mm Durchmesser und 6h Stempelposition.
Dateianhänge
mayer-replik51-rv.jpg
mayer-replik51-av.jpg
mayer-repliken.jpg
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Re: Fälschungen

Beitrag von Posa » Di 27.04.10 14:31

Fröhliche Fehlersuche, Leute! Was ist alles falsch?:

http://cgi.ebay.de/groser-Follis-BYZANZ ... 3a5a1be43d

Gruß: Posa

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Re: Fälschungen

Beitrag von Wurzel » Di 27.04.10 22:36

Altbekannte Fälschung, ist hier im Forum auf Seite 1 dieses Threads in Beitrag eins und 5 mit Foto verewigt. Das Ding ist nicht totzukriegen


Micha
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Re: Fälschungen

Beitrag von dionysus » Mi 28.04.10 16:05

Und wird bestimmt auf 30 bis 40 Euro hochgehen.
Gut, man muß sagen, dass die Teile mit Sandpatina gefährlicher sind als die blanken zinkfarbenen davon - aber trotzdem, so langsam sollte den Leuten doch auffallen, dass etwas nicht stimmen kann, wenn alle paar Tage dieselbe Münze versteigert wird.

Gruß
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Re: Fälschungen

Beitrag von Antonian » Mi 28.04.10 21:47

möchte Euch heute diesen falsche Leo VI vorstellen, auf den ersten Blick schaut er nicht mal schlecht aus. Ich hab ihn eigentlich nur nähers untersucht weil er in schlechter Gesellschaft war. Die anderen Münzen mit denen er vergesellschaftet war waren grottenfalsch und auf den ersten Blick als Fälschung zu erkennen. Unter dem Vergrößerungsglas erkennt man deutlich diverse Pickel die auf einen Guß schließen lassen.Die Buchstaben sind auch etwas flau.Ist diese Leo VI-Münze als Fälschung bekannt, habs sie bisher nicht gesehen.Zu den technischen Daten : Durchmesser 26 mm , gewicht 12,42 g.Was haltet Ihr von dem Stück ?
Gruß
Antonian
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CARPE DIEM ---- nutze den Tag (Horaz 65-8 vChr) Pecunia non olet -- Geld stinkt nicht (Spruch bei der Einführung der Latrinensteuer unter Vespasian)

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Re: Fälschungen

Beitrag von dionysus » Mi 28.04.10 22:13

Bisher ist mir noch kein gefälschter Leo untergekommen.
Seine Münzen sind beliebt, aber auch recht häufig, was bestimmt nicht die schlechteste Sache ist wenn man Fälschungen an den Mann bringen möchte. Bei einer häufigen Münze wird ja im Allgemeinen nicht so genau hingeschaut.

Wäre es möglich, von dem Stück etwas grössere Detailbilder anzufertigen, besonders z.B. von dem Bereich um das Gesicht?

Gruß,
Maico
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