--- "Der Schaukasten" ---

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

n.......s
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Beitrag von n.......s » Sa 10.01.09 19:08

es ist aber nur eine oberflächliche Ähnlichkeit und sicher eher Zufall.
Allein die Variantenvielfalt bei Caracalla ist derart riesig, daß hier sicher keine systematischen Ähnlichkeiten geplant waren.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 10.01.09 19:38

Geplant vielleicht nicht. Aber warum sollten nicht der Ähnlichkeit wegen Stempel mit für Geta gedachtem Portrait mit Caracalla-Legende versehen worden sein? Diese wurden ja zeitgleich für beide Kaiser in der selben Münzstätte hergestellt. Und wenn dann noch für Portrait und Legende unterschiedliche Arbeiter zuständig waren...

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

n.......s
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Beitrag von n.......s » Sa 10.01.09 19:44

quisquam hat geschrieben:Geplant vielleicht nicht. Aber warum sollten nicht der Ähnlichkeit wegen Stempel mit für Geta gedachtem Portrait mit Caracalla-Legende versehen worden sein? Diese wurden ja zeitgleich für beide Kaiser in der selben Münzstätte hergestellt. Und wenn dann noch für Portrait und Legende unterschiedliche Arbeiter zuständig waren...

Grüße, Stefan
ganz sicher, weil beide ganz dicke Freunde waren :wink:
Zufall deshalb, weil die Variantenvielfalt schon für jeden Kaiser einzeln extrem groß ist bei den Porträts - wenn das gewollt wäre, gäbe es sicher Serien dieser (fast) ähnlichen Porträts.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 10.01.09 19:58

Na klar, die beiden Kaiser waren ganz dicke Freunde; vor allem Caracalla hatte Geta zum Fressen gern...

Aber im Ernst: Zumindest sollte es im Rahmen der kaiserlichen Propaganda so aussehen, als herrsche Friede, Freude, Eierkuchen in der kaiserlichen Familie. Von daher wurden Unterschiede in der Physiognomie sicher eher heruntergespielt als betont.

Homer
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imperator44
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Beitrag von imperator44 » Sa 10.01.09 22:01

Hallo Freunde,
also seid mir nicht böse, aber Caracalla und Geta sind eigentlich unverwechselbar. Ihre Gesichtszüge weisen doch gravierende Unterschiede auf, und das sowohl als Kinder wie als Erwachsene.
Anbei zwei Beispiele aus meiner Sammlung.
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DSC00304JPG.jpg
DSC00256JPG.jpg
Schöne Grüße vom imperator44

taurisker
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Beitrag von taurisker » Sa 10.01.09 22:05

imperator44 hat geschrieben:Hallo Freunde,
also seid mir nicht böse, aber Caracalla und Geta sind eigentlich unverwechselbar. Ihre Gesichtszüge weisen doch gravierende Unterschiede auf, und das sowohl als Kinder wie als Erwachsene.
Anbei zwei Beispiele aus meiner Sammlung.
Klasse Münzen!!
Der Flancrack beim Geta liegt nochdazu an dezenter Stelle und fällt in Natura sicher nicht so ins Auge ... tolle Severer, Kompliment ebenfalls an die anderen Zeigefreudigen.
Salü
taurisker

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Beitrag von imperator44 » Sa 10.01.09 22:15

Hallo taurisker,
danke für Deine positive Beurteilung, aber, auch wenn ich mich jetzt blamiere, was ist ein Flancrack ?
Schöne Grüße vom imperator44

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Beitrag von antoninus1 » Sa 10.01.09 22:24

Das ist ein Schrötlingsriss.
(Jetzt hast wieder mal was von mir gelernt :wink: )
Gruß,
antoninus1

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 10.01.09 22:28

Sind halt auf Englisch fünf Buchstaben weniger zum Schreiben. :wink:

Homer
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Beitrag von beachcomber » Sa 10.01.09 23:09

liebr imperator,
natürlich sind geta und caracalla 'eigentlich' unverwechselbar :)
aber darum ging's hier gar nicht, sondern um die familienähnlichkeit, und ob die manchmal auf den münzen betont wird oder nicht.
und so gibt es eben exemplare, wo es gar nicht so einfach ist, nur anhand des porträts, zu sagen ob's jetzt geta oder caracalla ist!
grüsse
frank
p.s deine exemplare sind natürlich, wie gewohnt, klasse! :)

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Beitrag von drakenumi1 » So 11.01.09 10:38

Wenn wir glauben, eine Unverwechselbarkeit erkennen zu können, wird das wohl aus dem Gesamteindruck eines Kopfes bzw. einer Büste abgeleitet werden, und nicht alleine aus den Gesichtszügen des Abgebildeten. Nimmt man die Züge alleine und stellt so den Caracalla und Geta nebeneinander, wird es wohl zumeist sehr schwer, sich richtig zu entscheiden. Und nicht nur untereinander gilt das, auch zu anderen Kaisern dürften sich da Hürden aufbauen. Die meisten Kaiser haben an ihren Köpfen etwas ganz Spezifisches, was es uns denkbar leicht macht, sie zu indentifizieren, und sei es ein besonders struppiger, spitzer oder lockiger Bart. Hinzu kommen besondere Darstellungsweisen, die im Moment aktuell sind, z.B. der Haare oder des Bartes oder das, was wir nur schlecht in Worte fassen können, am besten noch unter dem Begriff "Stil" einzuordnen.
Denkt man an Ähnlichkeiten in der Familie, drängt sich zuerst die Familie der Flavier in den Sinn, hier unten mit Vater (Vespasianus) und Söhnen (Titus und Domitianus) vertreten. Bei diesen sollte man es am leichtesten schaffen, aus den Gesichtszügen auf die Flavier zu schließen. Aber klappt das auch bei Vespasian und Titus, sie richtig auseinanderzuhalten?
Viel Spaß beim Betrachten wünscht

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Beitrag von imperator44 » So 11.01.09 14:02

Da muß ich Dir recht geben, drakenumi1, die Flavier immer gleich zu unterscheiden, speziell Vespasian und Titus, ist oft ein schwieriges Unterfangen. Selbst ein Domitian reiht sich manchmal, wie Deine drei wunderbaren Stücke beweisen, in diese Schwierigkeit ein. Die Drei sind halt alteingesessener, italienischer Landadel, und ihre markanten Bauernköpfe sind nun mal schwer zu unterscheiden.
Schöne Grüße vom imperator44

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Beitrag von drakenumi1 » So 11.01.09 15:21

imperator44 hat geschrieben: die Flavier immer gleich zu unterscheiden, speziell Vespasian und Titus, ist oft ein schwieriges Unterfangen. Selbst ein Domitian reiht sich manchmal in diese Schwierigkeit ein.
@imperator,
Danke Dir für die Anerkennung der obigen Flavier. Das "manchmal" allerdings, und darauf wollte ich hinaus: ist hier der Domitian von oben als Ausnahme von der Regel. Sein Kopf ist wohl mehr eine Homage an die dickschädlige Landadligenfamilie (in der die Gene des Vaters sich durchgesetzt haben) und entspricht nicht dem, was man an Domitian-Portraits in 9 von 10 Fällen vorgesetzt erhält. Es paßte nur eben so gut zum vorherigen Inhalt des threads bei der Indentifizierung von Caracalla und Geta, etwas zu beweisen, was durch eine Ausnahme nicht zu beweisen ist :wink: .
Wie Domitian auf Münzen üblicherweise dargestellt wird, erinnert mich entfernt an eine Abstraktion, wie die "jungen Heroen" auch üblicherweise im 3. Reich abgebildet wurden.
Ein sehr schönes, edles aber auch herablassendes Portrait und weit entfernt vom Abbild des buckelnasigen Vaters hat wohl dieser Denar des Domitian:

Beste Grüße von

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Beitrag von beachcomber » So 11.01.09 15:43

weit entfernt vom Abbild des buckelnasigen Vaters
trotzdem immer noch als mitglied der flavier-familie zu erkennen.
grüsse
frank

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Beitrag von emieg1 » So 11.01.09 16:02

Na hier passt vielleicht auch ein bescheidener Vespasianus von mir, einer meiner letzten Neuerwerbungen. Ich halte dieses Portrait für noch extrem "jugendlich"... er stach mir irgendwie ins Auge - und für 26 Euronen sicher nicht überbezahlt, oder? :)

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