Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Di 13.01.09 12:42

Vergleicht mal die Bilder bei CA. Auf dem leichteren Exemplar sieht man ein kleines bischen mehr vom Muenzbild oder drum herum. Also entweder das Muenzbild ist geschrumpft oder die Muenze ist duenner. Weil an einen Messfehler von 15% glaube ich nicht. Dass die Dicke unterschiedlich ausfaellt koennte ich mir vorstellen. Wer weiss wie die das giessen. Moeglich waere auch, dass die verwendete Legierung unterschiedlich ist.

vale
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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Di 13.01.09 15:46

Und wenn das schwerere das Original ist, von dem der Guss genommen ist?
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Di 13.01.09 17:39

Wenn ich mir die Raender bei CA anschaue, dann scheint mir beim leichteren ein groesserer, unbepraegter Rand vorhanden zu sein, der ueber das Bild der schwereren Muenze hinausgeht und von diesem als Kante abgrenzbar ist. Das einzige wo das anders ist ist auf dem Revers oberhalb der Lehne. Hier scheint wirklich der gepraegte Bereich bei der leichteren Muenze groesser zu sein. So 100%ig eindeutig scheint es mir nicht, aber es koennte durchaus so sein wie Helcaraxe schreibt.

valete
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agrippa1
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Beitrag von agrippa1 » Do 15.01.09 18:23

Um es komplizierter zu machen: das gewicht von mein exemplar ist 3,09 g.
Damalls gekauft als Ex. CNG mail bid 70 ...

MfG

Jos
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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Do 15.01.09 19:51

Jos, auf dem Revers beim ...IA ist so eine Kante. Wie sieht das da aus?

vale,
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Beitrag von drakenumi1 » Do 15.01.09 22:03

Ich war zwar nicht gefragt, aber wenn es zur allgemeinen Info beiträgt: Auch mein Exemplar hat eine solche Kante an gleicher Stelle, jedoch etwas zur Dickenmitte hin verschoben.

Meine Deutung aller dieser hier schon festgestellten Abweichungen von einer einheitlichen Form: Schrötling wurde gegossen mit der komplizierten und wie echt wirkenden Randausbildung und anschließend geprägt (muß hier besser heißen: gepreßt). Dabei verschoben sich die vorhandenen Randkonturen ein wenig.
Warum dieses zweigeteilte Verfahren? Möglicherweise wollte man keine Erhitzung der Schrötlinge vor dem Pressen durchführen, da dies wiederum relativ genau einzuhaltende Erwärmung bedeutet hätte, erschwerend. Also hat man kalt gepreßt. Kalt Prägen hätte ein vielfaches Aufreißen der Randpartien der Münze bedeutet, bis hin zum Zerbröckeln des Randes. War also auch nicht gangbar.
Ergo: Gegossener Schrötling und kalt gepreßte Münze.

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Beitrag von n.......s » Do 15.01.09 22:06

die Dinger werden immer gefährlicher! Augen auf beim Münzenkauf!

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Beitrag von beachcomber » Do 15.01.09 22:25

Meine Deutung aller dieser hier schon festgestellten Abweichungen von einer einheitlichen Form: Schrötling wurde gegossen mit der komplizierten und wie echt wirkenden Randausbildung und anschließend geprägt (muß hier besser heißen: gepreßt). Dabei verschoben sich die vorhandenen Randkonturen ein wenig.
drakenumi, mit verlaub, das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich!
warum sollte man sich solche mühe geben die münzen gleich aussehen zu lassen?
wenn ich schon einen stempel habe, dann kann ich ja auch verschiedene schrölingsformen produzieren und damit die entdeckung der fälschung schwerer machen.
nein, diese münzen kommen alle aus der gleichen form, und damit eindeutig gegossen.
die kleinen unterschiede erklären sich für mich durch die verschiedenen fotos (winkel, beleuchtung) und vielleicht fehler beim wiegen.
eine andere möglichkeit wäre vielleicht noch, dass mit irgendeinem feuerfesten silikon immer neue formen von der selben münze abgenommen wurden, und dabei leicht unterschiede entstehen.
grüsse
frank

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Beitrag von cepasaccus » Do 15.01.09 22:28

drakenumi1, hm ...

Einen Rohling fertig zu giessen koennte die Herstellung verbilligen, aber so wesentlich wird das in osteuropaeischen Laendern nicht sein.

Das Kaltpraegen wird bestimmt kein Grund sein. Ich kenne bisher nur Untersuchungen, die anhand der Kristallstruktur zeigen, dass Muenzen kalt gepraegt wurden. Falls jemand eine Publikation kennt, die zeigt, dass heiss gepraegt wurde, waere ich dankbar fuer einen Hinweis.

Was ich mir aber wirklich vorstellen koennte ist, dass sie Rohlinge gegossen haben um praezise die Nutzflaechen von Stempeln aus Transfers nach zu formen. Wo eine originale Muenze kein Muenzbild hat kann ein abgeformter Stempel auch keines haben.

Aber ob die Muenze wirklich gepresst oder ganz gegossen ist moegen Leute entscheiden, die sich auskennen.

vale,
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Beitrag von beachcomber » Do 15.01.09 22:30

die Dinger werden immer gefährlicher! Augen auf beim Münzenkauf!
ich fürchte bei dieser qualität hilft augen auf nur VOR dem kauf!
denn wenn man nicht schrötlingsgleiche kennen würde, hätte wohl niemand diese fälschung erkannt!
und wer hat schon alle bekannten fälschungen im kopf?
im netz kann man ja immer mal in den bekannten datenbanken nachschauen, aber auf einer börse? :(
grüsse
frank

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Beitrag von cepasaccus » Do 15.01.09 22:47

Notebook? UMTS? :)
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Beitrag von beachcomber » Do 15.01.09 23:09

Notebook? UMTS?
na klar, hab ich - aber meinst du ich schau' dann nach? :)
grüsse
frank
p.s.im übrigen bevorzuge ich bronzen- die sind nicht so gefährdet!

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Beitrag von n.......s » Fr 16.01.09 09:19

cepasaccus hat geschrieben:Notebook? UMTS? :)
nö - iphone :lol:

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Beitrag von drakenumi1 » Fr 16.01.09 16:34

beachcomber hat geschrieben:
die kleinen unterschiede erklären sich für mich durch die verschiedenen fotos (winkel, beleuchtung) und vielleicht fehler beim wiegen.
Also da fühle ich mich tatsächlich ertappt: Aus Unsicherheit habe ich heute beim Juwelier mein Exemplar nachwiegen lassen, und tatsächlich. Das reale Gewicht sind 3,24g. Kann meine "Präzisionswaage" in den Müll werfen!
Aber immerhin erklärt noch nichts diese Unterschiede zwischen den mittlerweile bekannten Exemplaren.

@agrippa1: Könntest Du Dein Exemplar auch nachwiegen; vielleicht stellt sich eine Systematik heraus, aus der sich auf die Ursachen dieser viel zu großen Differenzen schließen läßt?

Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Fr 16.01.09 20:13

cepasaccus hat geschrieben:



Ich kenne bisher nur Untersuchungen, die anhand der Kristallstruktur zeigen, dass Muenzen kalt gepraegt wurden. Falls jemand eine Publikation kennt, die zeigt, dass heiss gepraegt wurde, waere ich dankbar fuer einen Hinweis.
Hallo, cepasaccus,
Habe eine Weile über Deine Worte nachgedacht. Bevor ich falsche Schlüsse daraus ziehe, frage ich nach:
Sagst Du, antike Münzen seien generell nur kalt geprägt worden und was anhand von Kristrallgitterstrukturen auch nachgewiesen sei? Das würde vieles bei mir durcheinanderbringen. Besonders deshalb, weil ich mir nicht vorstellen könnte, wie die erforderliche Verformungsenergie (durch Masse oder Geschwindigkeit) aufgebracht worden sein sollte. Man denke an Sesterze oder noch viel größere. Da sehe ich förmlich den hammerschwingenden Riesen zwischen Liliput-Zwergen :wink: Mal ganz abgesehen, daß wohl dann die Außenkontur der Münzen (ohne Zwischenglühen) völlig zerrissen wäre, wie z.B. auch bei folgendem (falschen) Vespasian, wo wohl tatsächlich die Fälscherküche kaltgeblieben war:
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