Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Stater
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Beitrag von Stater » Sa 24.10.09 12:51

Numis-Student hat geschrieben:Hallo Stater, klar, es ist ein Alexandriner, aber dort wurden die Schrötlinge mit Randschrägung gegossen, diese wurde nicht durch Feilen hergestellt. Dann wäre aber das Prägebild klarer, nicht so verschwommen.
Schöne Grüße,
MR
Vielen Dank für die Info.

Gruß

Stater :)

diwidat
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Beitrag von diwidat » Sa 24.10.09 14:21

Die Spuren, die man vom Revers aus sieht, sind auch sehr informativ.
Am oberen Rand sind deutlich Feilspuren zu erkennen und am rechten Rand erscheint eine Stufe, die üblicherweise entsteht, wenn die Gussformen nicht genau übereinander passen.

Gruß diwidat
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.10.09 00:45

Hallo Freunde,

heute sind mir beim Durchgehen von Iii-Bäh mal wieder etliche Fälschungen eines bekannten Fälschungsverkäufers aufgefallen. Die meisten waren stilistisch klar erkennbar, dieser Claudius hier stach etwas hervor - den finde ich stilistisch sehr gut; wenn jemand den noch etwas abgreift und altert, könnte der wirklich gefährlich sein.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0517684439

Viele Grüße und bleibt sauber (d.h. ohne Zuwachs fürs "black cabinet")

Homer
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Beitrag von Theo » So 25.10.09 01:42

Warum kaufen Leute dann diese Fälschungen? Aus Unwissenheit, oder wollen sie einfach ihr Geld schnell ausgeben? Lol



Ich bin noch kein Kunde von Ebay( mag ich irgendwie Online-Shops nicht), deswegen kann das kaufverhalten von Ebay-Kunden schlecht einschätzen.


Danke

Theo

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.10.09 02:11

Ganz klar: Gier frißt Hirn, d.h. wir glauben leicht, was wir gern glauben wollen, nämlich daß Leute uns etwas schenken. Z.B. einen Claudius-Denar in vorzüglich (kostet im echten Leben um die 5000 Euro) für 30 Euro. In diesem Fall denke ich, daß hier alle Beteiligten gewußt haben, daß die Münze falsch ist, und sich einen Lückenfüller kaufen wollten. Es sind aber auch schon wirklich stilistisch schlechte Fälschungen für über 1000 Euro weggegangen, da haben eben dann mindestens zwei Leute an den Weihnachtsmann geglaubt.

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Beitrag von curtislclay » So 25.10.09 05:05

Die Vs.Legende auf der Fälschung kommt, meine ich, auf echten Münzen nie vor.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.10.09 09:36

Das ist richtig, da fehlt etwas; insofern haben die besseren Fälschungen, denke ich manchmal, etwas von einer Warnung: Schaut mal, wie gut wir's schon können!

Homer
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Beitrag von mias » So 25.10.09 09:58

Hallo Homer,

Gier frisst das Gehirn. Was meinst Du hierzu:

http://www.muenzauktion.com/cichos/item ... g=de&id=42

Ist nicht Ebay, ist teuer, aber trotzdem wuerde ich es mir nicht in die Sammlung legen.

Gruss,

Mias

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.10.09 10:00

Nicht nach DEM Bild, jedenfalls. Auch auf Ebay dürfen wir ja die Fotokünste von Herrn Cichos bewundern... :roll: Danach würde ich mir einfach kein Urteil zutrauen. Mit den Fälschungsdatenbanken habe ich das Bild jetzt noch nicht abgeglichen.

Homer
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Beitrag von Stater » So 25.10.09 10:12

Ich habe schon öfftes beim Herr Cichos eingekauft und kann kein schlechtes Wort über ihn sagen.
Ich vermute es liegt an den eingescanten Fotos. Ich denke, wenn Herr Cichos sich mal eine Digicam zulegt, wird es deutlich besser werden.

Gruß

Stater

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Beitrag von Peter43 » So 25.10.09 10:48

Ich kann Staters Meinung nur bestätigen.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.10.09 10:51

Sorry, ich hoffe, ich habe mich nicht zu sehr um die Ecke ausgedrückt. Ich meinte lediglich auch, daß seine Bilder oft so schlecht sind, daß man danach wenig über die Münze aussagen kann.

Homer
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Beitrag von n.......s » So 25.10.09 11:31

Homer J. Simpson hat geschrieben:Sorry, ich hoffe, ich habe mich nicht zu sehr um die Ecke ausgedrückt. Ich meinte lediglich auch, daß seine Bilder oft so schlecht sind, daß man danach wenig über die Münze aussagen kann.

Homer
die Fotos - insbesondere das hier gezeigte- sind einfach unterirdisch!
Die gezeigte Münze mag in der Hand tatsächlich besser sein - allerdings ist der Preis für einen derart häufigen Typ alles andere als angemessen - selbst bei der Hälfte würde ich noch diskutieren!
Dass er es mit den Erhaltungsgraden nicht so genau nimmt nimmt, ist ja an verschiedenen Stellen bereits hinreichend gezeigt worden :wink:

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Beitrag von Freyr vinr » So 25.10.09 11:57

Hallo an die Forumsgemeinde...

ich möchte hier eine relativ plumpe Gußfälschung aus einer Kupfer-Nickel-Legierung aus meiner Sammlung mit dem dazugehörigen Original vorstellen.

Es handelt sich um einen Gordianus III. mit Iovi Statori auf dem Revers.
Das Gewicht der Fälschung beträgt ca. 3,5 g und der Durchmesser liegt bei 21 mm. Im Gegensatz zum Original, das ein Gewicht von 4 g auf die Waage bringt und den gleichen Durchmesser im Mittel hat. Bei der Fälschung sieht man auf dem Revers unter dem letzten I noch sehr schön deutlich die Gußnase, mal vom gesamten vergöberten Eindruck abgesehen.

Mit bestem Gruß, Freyr vinr.
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Gordianus III. Iovi - Rv.jpg
Gordianus III. Iovi - Av.jpg

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Beitrag von drakenumi1 » So 25.10.09 12:44

Sehr schön, diese Gegenüberstellung. Ich teile natürlich Deine Beurteilung, was das Vorliegen einer Fälschung anbetrifft. Aber der Punkt unter dem "I" kann kaum der Angußsteiger gewesen sein: Solche Fälschungen wurden zwecks rationeller Fertigung in gleich vielfacher Anzahl in "Batterieform" gegossen, was heißt, daß das flüssige Metall von einer Münze zur nächsten weiterläuft. (Auch andere Anordnungen wurden genutzt, wo die Einzelformen gleichzeitig parallel befüllt wurden). Die Formen stehen dabei senkrecht, damit eingeschlossene Luftblasen sich nicht auf den Flächen absetzen, sondern durch die überdies vorhandenen Entlüftungskanäle entfernen konnten.
Gegossene Münzen haben daher meist je einen An- und Ausgußkanal und häufig senkrecht dazu auch 2 Entlüftungskanäle, insgesamt also 4 am Rande liegende Anbindungen, die am Schluß entfernt werden mußten. Der unverputzte gegossene Rohling hatte also dann das Aussehen der Münze mit seitlich anhängenden kreuzförmig angeordneten 4 "Schwänzchen". Entlüftungskanäle waren nur sehr fein und bildeten sich beim Guß nur gering ab, sie hatten ja nur die Luft entweichen zu lassen, aber nicht das flüssige Metall.

Grüße von

drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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