MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

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emieg1
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von emieg1 » Do 03.11.11 17:40

Ich bin zwar (fast) nur Silbersammler, aber deine Sesterzen gefallen mir gut. Ausgezeichnete Portraits und dazu passende Patina.

Der Tempel der Saecvlum-Ausgabe gefällt mir natürlich besonders; übrigens laut "Bauten Roms auf Münzen und Medaillen" der Tempel der Roma. In seinem Inneren die Sitzstatue der Roma mit Lanze und Victoriola... Klugscheisseranfall/off

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ga77
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von ga77 » Do 03.11.11 18:36

Danke! Ich hatte auch gelesen, dass es sich um Roma handelt. Hab mich aber dazu entschieden, eine allgemeine Beschreibung in die Bestimmung aufzunehmen, damit ich mich nicht plötzlich frage, woher die kommt.

Vale
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chinamul
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von chinamul » Do 03.11.11 19:12

Diese nicht besonders aufregend erhaltenen Sesterzen haben, entgegen dem ersten Anschein, nicht dieselbe RIC-Nummer. Beide sind zwar aus demselben Anlaß geprägt worden, nämlich der Tausendjahrfeier Roms, aber sie unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt: Das eine Stück trägt auf dem Rv. die Legende MILIARIVM SAECVLVM, während diese auf dem anderen SAECVLARES AVGG lautet.
phil 1 sest cippus a.jpg
phil 1 sest cippus b.jpg
Linke Münze:
PHILIPPUS I ARABS 244 – 249
Æ Sesterz Rom 248 (zur Tausendjahrfeier Roms)
Av.: IMP M IVL PHILIPPVS AVG - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: MILIARIVM SAECVLVM S C - Cippus mit der zweizeiligen Inschrift COS / III
RIC 157a; C. 95
16,30 g
(1986 auf der Börse für DM 30 gekauft)

Rechte Münze:
Entspricht bis auf die andere Rv.-Legende (SAECVLARES AVGG), die Literaturzitate und das Gewicht genau der linken Münze.
RIC 162a; C. 195
17,54 g
(2009 bei eBay für € 98 brutto ersteigert)

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von chinamul » Fr 04.11.11 10:24

Daß mein letztes Posting, auch wenn es möglicherweise bei vielen Forumsmitgliedern ein gelangweiltes Kopfschütteln ausgelöst hat, nicht völlig unmotiviert ist, mag das folgende Angebot von Lanz (s. Link) illustrieren. Bei dem haben sich offensichtlich die Bearbeiter vorschnell an dem ihnen vermutlich bekannten Cippus-Sesterz orientiert, und der konnte dann, weil sie wieder einmal nicht genau hingesehen haben, eben nur die Rv.-Legende SAECVLARES AVGG haben.
http://www.ebay.de/itm/370556436752?ssP ... 1423.l2649

Gruß

chinamul
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von Numis-Student » Fr 04.11.11 11:22

chinamul hat geschrieben:Daß mein letztes Posting, auch wenn es möglicherweise bei vielen Forumsmitgliedern ein gelangweiltes Kopfschütteln ausgelöst hat, nicht völlig unmotiviert ist, mag das folgende Angebot von Lanz (s. Link) illustrieren. Bei dem haben sich offensichtlich die Bearbeiter vorschnell an dem ihnen vermutlich bekannten Cippus-Sesterz orientiert, und der konnte dann, weil sie wieder einmal nicht genau hingesehen haben, eben nur die Rv.-Legende SAECVLARES AVGG haben.
http://www.ebay.de/itm/370556436752?ssP ... 1423.l2649

Gruß

chinamul
Hallo,
da muss ich dir aber in einem Punkt widersprechen ;)

Mir persönlich gefallen beide Sesterzen sehr gut (du weisst, wir haben oft einen ähnlichen Geschmack: besser ein echtes s-ss, als ein gepfuschtes vz...). Mir ist natürlich auch klar, dass die folgende Rechnung nicht ganz aufgeht, aber: den einen für 15 Euro hätte ich auch gerne. ;)

Und, am Wichtigsten, mir war der zweite Legendentyp auch nicht "bewusst bekannt". Möglich, dass ich den schon irgendwo gesehen habe, aber jedenfalls nicht bewusst wahrgenommen. Daher ein wirklich ernstgemeintes DANKESCHÖN für das Vorstellen der beiden Stücke direkt nebeneinander.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von emieg1 » Fr 04.11.11 12:20

Beschämend muss ich zugeben, dass mir, obwohl ich früher mal die Saecular-Ausgaben gesammelt habe, diese Rückseiten-Legende auch nicht bekannt war. Ok, damals vor knapp 20 Jahren hatte ich auch keine Fachliteratur, aber mir ist nie ein Stück mit dieser Legende über den Weg gelaufen. Eine interessante Variante, danke fürs Zeigen, lieber Horst.

Der Patzer bei Lanz wird dadurch allerdings nicht entschuldbarer... aber man ist es ja mittlerweile gewohnt :roll:

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von kc » Fr 04.11.11 12:39

Dann sind wir nun drei im Bunde. Ich hatte beide Varianten garantiert schon unabhängig voneinander gesehen, dennoch hatte ich nur den Saeculares Avgg Typen im Gedächtnis. Außerdem muss ich Numis-Student noch zustimmen: Mir gefallen chinamuls Sesterzen sehr gut und es gibt viele, die ich gern mein Eigen nennen würde. :)

Grüße
kc

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von Invictus » Sa 05.11.11 10:38

Ist euch die Unstimmigkeit der Buchstaben S und GG auf Mithras' Philippus-Antoninian aufgefallen?

Auf der Münze sind die GG spiegelverkehrt, das S hingegen nicht.
a.jpg
a.jpg (5.25 KiB) 1371 mal betrachtet
www.RÖMISCHE MÜNZEN...

Weisheit beginnt mit der Entlarvung des Scheinwissens (Sokrates)

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von kc » Sa 05.11.11 11:56

Könnte auch eine Überprägung sein, was denkt ihr? Die Buchstaben stehen am Anfang der Legende sehr eng zusammen und die Abstände werden dann fortlaufend unpassend groß. Auch meine ich auf Höhe der Reiterköpfe Spuren eines drunterliegenden Reverses erkennen zu können.

Grüße
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von Mithras » Sa 05.11.11 13:00

Stimmt, die beiden G passen nicht - hatte neulich schon gegrübelt, ob ich das richtig erkenne, aber das war es spät - Kunstlicht und die Münze ist wirklich schon recht abgegriffen - also war mein Schluss: wird schon so stimmen - halt nur nicht mehr richtig zu erkennen - aber grad eben im Sonnenlicht noch mal betrachtet kann ich das bestätigen, die beiden G sind spiegelverkehrt und passen somit nicht zum Rest der Legende.

Mein Schluss: der Stempelschneider war im Vollrausch! ;-)
Im Ernst - habe dafür noch immer keine so richtige Erklärung - dass er gegen den Uhrzeigersinn schrieb, ist ja die eine Sache, aber dann auch noch 2 Buchstaben spiegelverkehrt, die anderen jedoch nicht - hm - keine Ahnung, was da passierte und wie das zu erklären ist.

Spuren einer Überprägung sehe ich in der Hand vorerst keine - die Münze ist ansich recht abgegriffen, flach, wurde wohl mal zu scharf gereinigt und ist stellenweise nachgedunkelt - schlecht zu erkennen - ob ich sie mal in Salzsäure tauche, dass sie wieder einheitlich hell ist?
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von emieg1 » Sa 05.11.11 13:17

Mithras hat geschrieben:ob ich sie mal in Salzsäure tauche, dass sie wieder einheitlich hell ist?
Reib' sie dann lieber erst einmal nur mit Natron ab... vielleicht reicht das schon.

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von Mithras » Sa 05.11.11 13:38

Soderle, ist soeben passiert - nun kann ich auch das R deutlich erkennen - das R passt zum S - beides in die gleiche Richtung - bei I, T und V ist s ja Wurst, ob nun spiegelverkehrt oder nicht - aber R und S sind in die gleiche Richtung geprägt, die beiden G auf jeden Fall nicht.

Was mich auch etwas stutzig macht - insgesamt wirkt die Münze vor allem auf der Rückseite fast wie ein Guss - es fehlen Details bei den beiden reitenden Philippusen - sehen fast wie Strichmännchen aus - ok, kann auch an der starken Abnutzung liegen, dass nur noch schemenhafte Konturen über blieben - aber es erscheint mir möglich, dass es eine sicher eher antike? gegossenen Fälschung? ist!? Eine Moderne Fälschung in dieser miesen Qualität würde ja null Sinn machen?!
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von kc » Sa 05.11.11 14:45

An eine antike Fälschung mag ich nicht glauben. Der Stil passt doch! Da möchte ich lieber an der Überprägung festhalten, was auch die richtig geprägten Buchstaben erklären würde.
Und vielleicht hatte der Stempelschneider nach einem langen, künstlerischen Arbeitstag keine Lust mehr "gegen den Spiegel" zu schnitzen.

Grüße
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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von Notker » Sa 05.11.11 20:26

Philippus I (204-249) AVG [244-249]

Prägestätte: Rom (undatiert)

AV: IMP M IVL PHILIPPVS AVG ; Büste mit Strahlenkrone drapiert und kürassiert nach rechts
RV: VIRTVS AVG ; Virtus stehend nach links, Fuss stehend auf Helm, linke Hand mit Speer, rechte Hand mit Zweig

RIC IVc 52

Seltenheit: C

Leider ist die Rückseite etwas verschwommen auf dem Bild.
Philippus.JPG

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Re: MÜNZEN der Familie PHILIPPUS Arabs 244-249 n.Chr.

Beitrag von emieg1 » Sa 05.11.11 21:00

Mithras hat geschrieben:Soderle, ist soeben passiert - nun kann ich auch das R deutlich erkennen - das R passt zum S - beides in die gleiche Richtung - bei I, T und V ist s ja Wurst, ob nun spiegelverkehrt oder nicht - aber R und S sind in die gleiche Richtung geprägt, die beiden G auf jeden Fall nicht.

Was mich auch etwas stutzig macht - insgesamt wirkt die Münze vor allem auf der Rückseite fast wie ein Guss - es fehlen Details bei den beiden reitenden Philippusen - sehen fast wie Strichmännchen aus - ok, kann auch an der starken Abnutzung liegen, dass nur noch schemenhafte Konturen über blieben - aber es erscheint mir möglich, dass es eine sicher eher antike? gegossenen Fälschung? ist!? Eine Moderne Fälschung in dieser miesen Qualität würde ja null Sinn machen?!
Summasummarum sehe ich das so: Die Münze ist kein Guss und offiziell; offensichtlich hatte der Legendenritzer ein schwarzen Tag... oder sein Lehrling. Diese Münze ist offensichtlich "durchgerutscht". Dass so wenige "Fehltritte" bei dem immensen Vorkommen von Philippus-Ants vorkommen, spricht IMHO dafür, dass damals schon penibel darauf geachtet wurde, was auf den Markt kommt, und was nicht.

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