Bestimmungshilfe GB Farthing mit Messingkeil

Europa (ohne Euros) und Afrika - ab etwa 1500.
sharpratio
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Bestimmungshilfe GB Farthing mit Messingkeil

Beitrag von sharpratio » Di 15.05.12 11:53

Hallo (Münz) Freunde!

Ich hab hier eine Münze, welche augenscheinlich aus Bronze ist. Vom Münzrand bis fast zur Münzmitte ist ein helles Metall eingearbeitet, oder verfärbt?
Es steht FRA??, HL REX, außerdem befindet sich eine Krone auf der Münze und unterhalb eine kreisrunde Prägung, ähnlich einer Blume. Ist aber Spekulation.

Auf der Vorderseite steht CAROL V? DG M? BRI Außerdem ist eine Krone erkennbar.

Wer hat bezüglich einer solchen Münze schonmal recherchiert, bzw. kann einordnen, um welches Münze es sich handelt?

Danke!!

Ein Foto stell ich auch gleich ein. Wenn ich`s hinbekomme. Technik ....

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Di 15.05.12 13:55

Hier die beiden Bilder:
MittelaltermünzeI.JPG
Dateianhänge
MAMII.JPG

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 15.05.12 19:13

Das ist ein Farthing aus England. Morgen mehr dazu. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Di 15.05.12 19:46

Danke, da bin ich jetzt gespannt auf morgen! Ein Teil der Münze scheint aus Gold, der andere aus Bronze, was ja nicht sein kann.... Danke erstmal!

P. S. Die nächsten Foto's mach ich denke ich ohne Schutzglas und am Besten auf hellem
Untergrund!

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 15.05.12 20:03

Nein, Gold ist das nicht. Das ist ein bewußt eingefügter Messingkeil zur Fälschungserschwerung : http://wbcc-online.com/new-releases/rose.html
Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Mi 16.05.12 14:32

Welchen nominalen Wert hatte die Münze damals? Wieviel Kaufkraft hatte die Münze damals? Was konnte man sich damals dafür kaufen? (z B einen Laib Brot, einen Becher Wein) In welchen Auflagen Münzen in der damaligen Zeit hergestellt wurden, darüber gibt es sicherlich i. d. R. keine Aufzeichnungen nehm ich an. Interessant ist aber, dass die damals schon fälschungssichere Merkmale kannten.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Numis-Student » Mi 16.05.12 19:37

Der Nominalwert wurde doch schon genannt: Es ist ein Farthing (Viertelpenny).
Zur Kaufkraft müssen andere etwas beitragen.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Marc » Mi 16.05.12 22:58

Der Fälschungsschutz zeigt deutlich die Umwälzungen im frühen 17. Jahrhundert. Bis zur Kipper- und Wipperzeit (1618-23) war auch Kleingeld (zumindest fast) immer durch seinen inneren Edelmetallwert gedeckt. Keditgeld wurde in der Regel nur von lokalen Mächten für lokale Gebiete ausgegeben, wie zum Beispiel Westpfälisches Kupfergeld (häufig ohne Münzrecht ausgegeben, da Münzen aus unedlen Metall in der Regel noch nicht als Geld sondern als Marke/Notgeld galten) oder die sogenannten 'francaises provinciales' wie z. B. Rethel welche mit alten deutschem Münzrecht (Lothringen) für Frankreich Kupfermünzen prägen ließen (während die französische Krone das gleiche Nominal noch in Silber prägte).

Nun im 17. Jahrhundert (insbesondere ab 1618) prägen nun fast alle Stände in Europa kleine Nominale als Scheidemünze (Keditgeld) dessen Silbergehalt deutlich unter dem Umlaufwert lag. Man war sich noch unsicher wie aktraktiv dass für Fälscher wird, und so haben Münzstände selbst für kleine Werte wie Viertelpennys einen aufwendige Fälschungsschutz betrieben. Diese Münze ist somit ein schönes Beispiel für die Umwälzungen dieser Zeit.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Do 17.05.12 08:51

@Marc; Sehr schöne und interessante Ausführung. Das ist eine schlüssige Erklärung dafür, warum hier auch Münzen ohne Edelmetall vor Fälschern geschützt wurden. Weil deren Umlaufwert höher als ihr "innerer Wert" war.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Do 17.05.12 08:55

Aus Wikipedia:

Bis ins 16. Jahrhundert wurde der Farthing aus Silber geprägt. Da allerdings mehrere Gewichtsreduktionen erfolgten, wurde er im 16. Jahrhundert so klein und damit so einfach zu verlieren, dass die Prägung mehrere Jahrzehnte ausgesetzt wurde. Jakob I. stellte auf Kupferprägung um. Die letzten Stücke wurden schließlich aus Bronze angefertigt

Dann ist der oben abgebildete Farthing vermutlich aus Bronze.

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Do 17.05.12 09:21

Ich hab gerade mal versucht, eine Wertbestimmung durchzuführen. Da bin ich auch gleich auf die Seite eines Händlers gekommen, der ein ähnliches Stück für 35 Euro anbietet, allerdings schlechter Erhaltungsgrad. Es ist eine schöne alte Münze, auch wenn sie nicht so super wertvoll ist. Sie ist auf jeden Fall in sehr guten Zustand. Wegen dem Wert alleine sammelt man ja auch nicht primär. Danke allen für die interessanten Beiträge!

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von sharpratio » Do 17.05.12 10:21

Der Händler hat einen Farthing von Charles I ohne erkennbaren Messing-Keil für 50 Euro eingestellt. Der Messing Keil müsste doch überall eingesetzt worden sein? Auch bei genauer Betrachtung, nichts zu erkennen auf dem Foto des Händlers. Er beschreibt den Farthing aus Kupfer. Ich stell besser keinen Link auf dessen Seite ein, um keine Werbung für den zu machen.

Ich hab jetzt auch die Freude am Münzsammeln entdeckt. Sammelt ihr querbeet alles, oder hat jeder seinen Themenschwerpunkt?

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von ischbierra » Do 17.05.12 11:56

Das ist bei jedem Sammler sicher anders. Man kann eine bestimmte Epoche (Antike, Mittelalter, 19.Jhd.) sammeln, ein bestimmtes lokales Gebiet, ein bestimmtes Nominal (Taler,Groschen.Pfennige) oder Motive (Gebäude, Tiere, Gottheiten). In der Regel setzt der Geldbeutel Grenzen oder auch das ästhetische Empfinden (sammle ich nur gute Erhaltungen oder auch noch Stücke auf denen man gerade noch etwas erkennt). Finde heraus, was Dich am meisten anspricht oder interessiert.
Gruß ischbierra

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Doppelgroschen » Do 17.05.12 12:30

Hallo sharpratio bin auch neu im Forum.
Habe bisher alles querbeet gesammelt.
Da ich zwar schon seit 15 Jahren sammle und etliche Münzen habe,sehe ich mich dennoch als Anfänger weil ich mich bisher nur Oberflächlich mit der Materie befasst habe.
Durch eine Spezialisierung auf ein Gebiet (sächsische Münzen) durch Lektüre diverser Fachbücher, die Hilfe der erfahrenen Sammler (hier im Forum) und
beitritt eines Numismatischen Vereins hoffe ich dieses Manko beseitigen zu können.
Ach ja einen Tipp: Katalogisiere deine Münzen von Anfang an damit du eine Übersicht hast, ich hab dies nicht getan und gerade damit Angefangen.
Tja dachte das dies leicht wird und 8O falsch gedacht.

MfG

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Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Numis-Student » Do 17.05.12 16:17

sharpratio hat geschrieben:Der Händler hat einen Farthing von Charles I ohne erkennbaren Messing-Keil für 50 Euro eingestellt. Der Messing Keil müsste doch überall eingesetzt worden sein? Auch bei genauer Betrachtung, nichts zu erkennen auf dem Foto des Händlers. Er beschreibt den Farthing aus Kupfer. Ich stell besser keinen Link auf dessen Seite ein, um keine Werbung für den zu machen.

Ich hab jetzt auch die Freude am Münzsammeln entdeckt. Sammelt ihr querbeet alles, oder hat jeder seinen Themenschwerpunkt?
Hallo,
es ist durchaus ok, einen Link zu setzen, um ein Stück zu diskutieren oder einen Vergleich bei einer Bestimmung zu haben. Nur Links, die nur als Werbung gedacht sind, sind hier unerwünscht. Das wäre aber in diesem Fall nicht gegeben.

Wie schon gesagt, jeder sammelt anders und nach anderen Prinzipien. Bei mir gibt es einige Schwerpunkte (Antike, v.a. römische Kaiserzeit, daneben Deutschl. ab 1871 und einige andere), aber nebenbei sammle ich noch alles, was interessant (und günstig ;)) ist, da ich nicht allzu viel Geld für Münzen übrig habe.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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