Schönheiten des Mittelalters!

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Albert von Pietengau
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Mo 05.08.13 09:49

Comthur hat geschrieben: Nun, da man ohnehin Richtung Bulgarien abgeschweift ist halte ich nun auch die Byzantiner für berechtigt, hier gezeigt zu werden. Allerdings sollten wir wenigstens in der Zeit des "Mittelalters" bleiben.
Ja, das sehe ich auch so.

Also Bahn frei für Kreuzfahrer und orientalische Prunkstücke!

Gruß
Roland


PS: Ein sehr schöner und auch seltener Byzantiner!
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Comthur
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Comthur » Mo 05.08.13 18:38

Vielen Dank für den Schulterklopf bzgl. einiger meiner "sonstigen" Schönheiten in der Sammlung. Auch wenn man sich über die Jahre spezialisiert ... man bleibt doch irgendwie auch als Universalinteressierter mit Stücken verschiedener Gebiete behaftet.
Albert von Pietengau hat geschrieben:Also Bahn frei für Kreuzfahrer und orientalische Prunkstücke!


Dem komme ich sehr gerne nach ... und schiebe einen sicher selten schön ausgeprägten Bezant nach :
Kreuzfahrer-Königreich Jerusalem , 2.H.12.Jh. , Imitation eines Fatimiden-Dinars des Kalifen al-Amir bi-ahkam Allah , Jahr 506 (moham. Kalender) der Münzstätte Misr.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Locnar » Mo 05.08.13 19:05

Also Bahn frei für Kreuzfahrer und orientalische Prunkstücke!
Hallo Roland, "du meinst also FEUER FREI !"

Bleibt bitte unter 1400.
Gruß
Locnar

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Albert von Pietengau
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Mo 05.08.13 19:35

Dieses schöne Stück, das in die Regierungszeit Balduin des Aussätzigen fällt, fehlt mir leider noch. Insbesondere bin ich auf der Suche nach einem "christlich gestalteten" Damaszener Dirham mit einem Kreuz im Zentrum. Innozenz IV. hat sich ja 1251 darüber mokiert, dass man islamische Münzen zu Ehren Mohammeds nachäfft, anstatt das Christentum hervorzuheben.


BTW:

Bei allem Enthusiasmus bezügl. Friedrich II. darf man auf keinen Fall seinen Zeitgenossen Ludwig IX. vergessen, der auch im gesamten RR so hochgeachtet war, dass ihn Friedrich gerne als Schiedsrichter gehabt hätte. Wäre Ludwig den Staufern nicht wohlgesonnen gewesen, hätte der gerissene Innozenz dem exkommunizierten Friedrich schon längst den Garaus gemacht.



@Locnar:

:mrgreen:

AD oder AH? :wink:
Wieso nicht 1500? Ich sammle sogar bis Martin Luther. In der ersten Hälfte des 16. Jh. wurden sehr schöne Stücke geschlagen.
Oder meintest Du am Ende 1400 Abbildungen bzw. Beiträge?



LG
Roland
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Comthur » Mo 05.08.13 19:52

Freut mich selbst, daß ich ein glückliches Händchen zu haben scheine mit meinen Vorstellungen hier - zumal alles bisher nicht zu meinem Spezialgebiet (dem Deutschen [Ritter-]Orden in Preussen) gehört.

Auch ich bin noch auf der Suche nach einem schönen Stück mit einem Kreuz... aaaber da muß das nötige "Kleingeld" schon sehr locker sitzen. Bei einem schön ausgeprägtem Stück darf man den Gedanken an (heutiges) Geld gar nicht erst aufkommen lassen sondern nur an diese geschichtsträchtige Rarität denken... und bieten bis (endlich) der Hammer fällt.

"Wäre Ludwig den Staufern nicht wohlgesonnen gewesen, hätte der gerissene Innozenz dem exkommunizierten Friedrich schon längst den Garaus gemacht."
Da gehe ich nicht mit, denn wie will man jemandem den Garaus machen - auch wenn er Excommuniziert ist - der soeben Jerusalem, dazu noch ohne einen Schwertstreich (!!) durch Verhandlungen, für die Christenheit zurückgewonnen hat ?
Die Deutschordensritter jedenfalls blieben treu an seiner Seite (...).
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Albert von Pietengau
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Mo 05.08.13 20:24

"Der Vertrag war bei der christlichen Bevölkerung der Kreuzfahrerstaaten außerordentlich unbeliebt. Das lag weniger daran, dass der Kaiser statt durch Krieg mit politischen Mitteln vorgegangen war und dabei den Sultan als faktisch gleichrangig anerkannt hatte - ähnliche freundschaftlich-diplomatische Kontakte hatten auch Richard Löwenherz und al-Kamils Onkel Saladin gepflegt. Bedeutend war vielmehr, dass der Kaiser exkommuniziert war und somit kirchenrechtlich zur Führung eines Kreuzzugs gar nicht berechtigt war. Außerdem hatte er sich militärisch allein auf seine deutschen Ordensritter verlassen, die Interessen anderer - etwa der zumeist französischsprachigen Templer, die ihren Stammsitz auf dem Tempelberg nicht zurückerhielten - einfach ignoriert. Dass es eine muslimische Enklave im christlichen Jerusalem geben sollte, war dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem Gerold ein Dorn im Auge, der in einem Brief an den Papst den angeblich sarazenischen Lebensstil des Kaisers denunzierte und den Vertrag schlicht einen „Betrug“ nannte. Bei seiner Abreise aus Palästina soll Friedrich daher am 1. Mai 1229 in Akkon von der Bevölkerung wüst beschimpft und mit Schlachtabfällen beworfen worden sein." [Wikipedia]

"In Lyon konnte der Papst ein Konzil einberufen, das im Juli 1245 mit der Absetzung des Kaisers endete. Kaiser Friedrich II. wandte sich drauf im September des Jahres direkt an Ludwig, mit der Bitte um eine persönliche Vermittlung. Auch erklärte er sich bereit, Ludwigs Urteil als Schiedsrichter in dieser Sache anzuerkennen. Im November lud Ludwig den Papst zu einer persönlichen Unterredung in Cluny ein, konnte diesem dabei allerdings kein Entgegenkommen abringen."[Wikipedia]

Man sieht ja, wie es Konrad II (IV), dem eigentlichen König von Jerusalem, und insbesondere dessen Sohn Konradin erging...
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Comthur » Mo 05.08.13 20:54

Wikipedia ist - allgemein betrachtet - durchaus nicht der Hort der Weisheit. Jeder kann da schreiben was er will aber wir lassen die durchaus interessanten Informationen einfach mal so im Raume stehen.
Friedrich wurde ja exkommuniziert weil er nicht zur rechten Zeit parat stand um einen Kreuzzug zu beginnen um Jerusalem zurückzuerobern (!). Und der Papst samt seinen (meist französischen) Templern standen natürlich im Nachhinein nicht besonders gut da, als der Kaiser ohne Blutvergießen und nur mit "seinem" Deutschen Ritterorden Jerusalem zurückgewann. Die Templer konnten kaum Ansprüche stellen für ihr "Nichtstun" (selbst wenn es durch die Excommunikation geboten war).
Da stellt sich doch die Frage was wichtiger war - Excommunition oder Jerusalem ?
Sicher hatte er da allerlei Feinde aber m.E. kaum die Masse der kleinen Leute resp. der Pilgerscharen sondern eher (nur) die genannten Herren.
Da wäre ein Quellenstudium hilfreich. Aber mal ganz interessant unsere kleine Reise in die Vergangenheit - da merkt man, daß Münzen nicht nur Metall sind sondern auch eine durchaus interessante Geschichte dahinter steckt !
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von cepasaccus » Mo 05.08.13 22:51

Ein Dirham der Ayyubiden. Ca. 1200 AD. Hab ich mir wegen dem "Bluemchenmuster" gekauft.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Mo 05.08.13 23:04

Ein schönes Stück, sehr gut erhalten!


@Comthur:

Jerusalem war nur ein Vorwand von Gregor IX. und seinen Nachfolgern, die sich von den Staufern in die Zange genommen fühlten (RR und KR Sizilien).

Albert I. von Regensburg (Albert von Pietengau) hatte seinen Ministerialen Konrad v. Hohenfels dazu angestiftet, Konrad IV. im Schlaf zu ermorden. Dass ausgerechnet ein Staufer König von Jerusalem war, war Albert zutiefst zuwider. Außerdem hätte der Papst zum Meuchelmord insgeheim applaudiert, aber Gott oder der :evil: hatte ihn verhindert...

Was erwartest Du Dir von einem, der sich Albert von Pietengau nennt? Soll er vor seinem einstigen Lieblingsfeind einen Kniefall machen? :wink:

Nun aber genug; meine nächsten 1390 Beiträge werden mit scharfen Bildern - aber nix Beate - sein.

Ich hoffe, unser geschichtlicher Exkurs war für die anderen nicht allzu langweilig. Wenn mir in meiner Vornumismatikerzeit (1220 - 2012) jemand erzählt hätte, dass der Canossagang eine Folge des Interregnum gewesen wäre, hätte ich es ihm bestimmt geglaubt. :oops:


Ach ja, weil es gar so schön ist: http://www.ebay.de/itm/BYZANTINISCHE-MU ... 20d5f2759b
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Comthur » Mo 05.08.13 23:39

@cepasaccus
Diesmal warst Du schneller ... ich hatte dieses Stück :

Ich hoffe mal, daß die Bestimmung des Händlers korrekt ist - Abu Bakr Malik al-Adil I. (*1145-1218), Bruder des bekannten Saladin
(Emir von al Dschazira 1193-1218 ; Emir von Damaskus 1196-1218 ; Sultan von Ägypten 1200-1218)
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von cepasaccus » Mo 05.08.13 23:53

Und damit mir auch hier keiner zuvorkommt noch schnell ein huebscher Groschen.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Di 06.08.13 12:15

Ein ausgesprochen gut erhaltenes Exemplar!

Wie Marc bereits anmerkte, lieferte Byzanz Vorlagen für Slowenien, Bulgarien, Venedig etc. Und der Prager Groschen...

1.) Meißner Groschen; Friedrich der Friedfertige (1406-1440) :oops:
2.) "Helmgroschen" MG Meißen (1411-1428) :oops:
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Di 06.08.13 12:47

Nun aber flugs das Zeitenrad zurückgedreht: :wink:
Kastilien & Leon; Juan I. (1379-1390)
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Di 06.08.13 12:50

Frankreich:
Zu dem von Ludwig IX. 1266 eingeführten Gros Tournois, dessen schlechte Silberqualität bei Philipp IV. die Staatskasse widerspiegelte, muss ja nicht viel gesagt werden; auch nicht zum Floren, von dem es (wie auch vom Dukat) zahlreiche Beischläge gab. Hier handelt es sich um einen Beischlag von Charles V. (1349-1364). Über der Rechten von Johannes dem Täufer ist ein Turm zu sehen (i. d. Regel das Münzmeisterzeichen).
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Albert von Pietengau » Di 06.08.13 12:55

Robert von Anjou (Neapel; 1309-1343) und ein Denar von Bela IV (Ungarn; 1235-1270), der nicht größer als ein 1-Cent-Stück und in sagenhaft gutem Zustand ist:
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