Es ist hier im Alexandrinerthread wiederholt zum „Kampmann/Ganschow“ kritisch vermerkt worden, daß die Preisangaben dort meist bei weitem zu niedrig und zudem auch noch viel zu pauschal seien.
Bei Folles der Tetrarchen oder Antoninianen der Zeit um das Jahr 240 herum haben wir aufgrund des Riesenangebotes selbst eine recht klare Vorstellung davon, ob für ein Stück ein marktgerechter Preis verlangt wird oder eben nicht. Mit Einschränkungen gilt diese Feststellung sogar für die massenhaft vorhandenen ganz späten alexandrinischen Tetradrachmen.
Ein solches halbwegs sicheres Gefühl für den akzeptablen Preis konnte sich jedoch angesichts des kaum vorhandenen Angebots an besseren Großbronzen und fein erhaltenen selteneren Tetradrachmen aus Alexandria überhaupt nicht entwickeln oder ist inzwischen gänzlich verlorengegangen.
Sobald tatsächlich mal ein attraktives Stück angeboten wird, stürzen sich die Bieter in Scharen darauf und überbieten sich gegenseitig bis in teilweise geradezu absurde Höhen. Obwohl mir dadurch so manches in meiner Sammlung noch fehlende Stück durch die Lappen geht, bin ich inzwischen dazu übergegangen, trotz manchmal durchaus noch vorhandener flüssiger Mittel nicht mehr in jedem Falle bis zum bitteren Ende mitzubieten.
Hier nun eine Drachme, die ich 1999 bei einem bekannten französischen Händler in Hannover für immerhin recht happige DM 264 gekauft habe, was seinerzeit für mich dicht am Limit lag. Drachmen mit einer Ares-Rückseite scheinen mir aber zu den selteneren Stücken zu gehören, weshalb ich heute glaube, damals preislich doch noch halbwegs günstig davongekommen zu sein.
ANTONINUS PIUS 138 - 161
Æ Drachme Alexandria 158/159 (Jahr 22)
Av.: TI AI AΔPI ANT
ωNINOC CЄB ЄY - Belorbeerte und auf der linken Schulter leicht drapierte Büste rechts
Rv.: Ares nach rechts gehend; in der Rechten schräggehaltener Speer, in der Linken geschultertes Tropaion
Links und rechts im Feld: L - KB (= Jahr 22)
Geißen 1828; BMC 1040
Ø 30 – 33 mm / 19,75 g; Stempelstellung 12 h
Gruß
chinamul