Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
nachdem martins marius nun eher nach köln verortet wurde hier nun ein marius der trier zugeordnet wird!
grüsse
frank
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Frank,
wenn ich Justus' Ausführungen korrekt verstehe, dann ordnet er ausnahmslos ALLE Marius nach KÖLN.
Macht aber nix, schönes Stück
Martin
wenn ich Justus' Ausführungen korrekt verstehe, dann ordnet er ausnahmslos ALLE Marius nach KÖLN.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
mag sein, aber es gibt wohl stilistische gründe von zwei münzstätten auszugehen, und da sind trier und köln die wahrscheinlichsten!
im AGK (Antonianprägungen der Gallischen Kaiser) dem (stark fehlerbehafteten) standardwerk ist das oben von mir vorgestellte stück trier zugeordnet.
grüsse
frank
im AGK (Antonianprägungen der Gallischen Kaiser) dem (stark fehlerbehafteten) standardwerk ist das oben von mir vorgestellte stück trier zugeordnet.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Frank,
mag sein....
Zur Ablenkung hier ein "junger" Maximianus Herculi mit sehr einfach gehaltener Büste
IMP C MAXIMIANUS PF AVG
GENIO POPULI ROMANI / TR im Abschnitt / H links / Gamma rechts
ca 28mm / 11 g / 12.00 Uhr
RIC 170 b??
Martin
mag sein....
Zur Ablenkung hier ein "junger" Maximianus Herculi mit sehr einfach gehaltener Büste
IMP C MAXIMIANUS PF AVG
GENIO POPULI ROMANI / TR im Abschnitt / H links / Gamma rechts
ca 28mm / 11 g / 12.00 Uhr
RIC 170 b??
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Nein. Wie Frank bereits angedeutet hat, weist mein Vereinsfreund Carl-Friedrich Zschucke die Aversumschriften "IMP C M AVR MARIVS P F AVG" mit der Reversumschrift "CONCORDIA MILITVM" der 1. Kölner Emission aus dem 1. Offizin zu. Dieselbe Zuweisung nimmt er auch für die Aversumschrift "IMP C MARIVS P F AVG" mit CONCORDIA-MILITVM-Revers, wie es bei deiner Münze wohl der Fall ist, vor. Hier jedoch ordnet er sie in die 2. Emission des 1. Offizins ein. Somit ist lediglich eine CONCORDIA-MILITVM-Reversumschrift für Trier ausgeschlossen.mike h hat geschrieben:Hallo Frank, wenn ich Justus' Ausführungen korrekt verstehe, dann ordnet er ausnahmslos ALLE Marius nach KÖLN.
Anders sieht es bei der von Frank vorgestellten Münze mit IMP C M AVR MARIVS AVG auf der Vorder- bzw. VICTORIA AVG (Victoria n. l. schreitend) auf dedr Rückseite aus. Hier erfolgt von Zschucke eine klare Zuweisung zur Münzstätte Trier und zwar in die 2. Emission.
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Natürlich sollte man auch die Quelle nicht vergessen.
Hier: Carl-Friedrich Zschucke, Die römische Münzstätte Köln, in: Kleine numismatische Reihe der Trierer Münzfreunde e. V., Band 8, Trier 1993, S. 64.
Hier: Carl-Friedrich Zschucke, Die römische Münzstätte Köln, in: Kleine numismatische Reihe der Trierer Münzfreunde e. V., Band 8, Trier 1993, S. 64.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo,
dann zeige ich auch einmal einen noch sammelwürdigen Follis des Diocletianus für Galerius Maximianus :
Av.: MAXIMIANVS NOBIL C, belorbeert, drapiert und cuirassiert, Kopf nach rechts
Rv.: GENIO POPVLI ROMANI, Genio steht mit Patera und Füllhorn nach links, im Feld S-F, im Abschnitt II TR
RIC VI Trier, 533, 302-303 n. Chr., nicht häufig
Gruß
Udo
dann zeige ich auch einmal einen noch sammelwürdigen Follis des Diocletianus für Galerius Maximianus :
Av.: MAXIMIANVS NOBIL C, belorbeert, drapiert und cuirassiert, Kopf nach rechts
Rv.: GENIO POPVLI ROMANI, Genio steht mit Patera und Füllhorn nach links, im Feld S-F, im Abschnitt II TR
RIC VI Trier, 533, 302-303 n. Chr., nicht häufig
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Justus,
das war jetzt eindeutig....
Da du den C.F.Zschucke anführst, hätte ich auch gleich noch ne Frage:
Ich habe den Band 5 (Trier ab Constans/Constantius II) der Trierer Münzfreunde
Gibt es ein solches Nachschlagewerk für Trier nicht auch für die Zeit vor Constans?
Im Anhang bei den "Lieferbaren Schriften" habe ich nichts finden können. Die beginnen aber auch erst bei Band 3
Martin
das war jetzt eindeutig....
Da du den C.F.Zschucke anführst, hätte ich auch gleich noch ne Frage:
Ich habe den Band 5 (Trier ab Constans/Constantius II) der Trierer Münzfreunde
Gibt es ein solches Nachschlagewerk für Trier nicht auch für die Zeit vor Constans?
Im Anhang bei den "Lieferbaren Schriften" habe ich nichts finden können. Die beginnen aber auch erst bei Band 3
Martin
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Martin! Die verschiedenen Zeiträume, in welchen die Münzstätte Trier Münzen geschlagen hat, kannst du den folgenden Bänden entnehmen:mike h hat geschrieben:Gibt es ein solches Nachschlagewerk für Trier nicht auch für die Zeit vor Constans?
Band 8: Zschucke, C.-F.: Die römische Münzstätte Köln (Ihre Entstehung, Entwicklung und Bedeutung für die Geldgeschichte des gallischen Sonderreiches; ihre stilistischen Besonderheiten, die Berücksichtigung ihrer Neugründungen Mailand und Trier) 1993. 128 S. Preis 12 € (ISBN 3-923575-10-6)
Zeitraum: Das Gallische Sonderreich. 256 bis 274 n. Chr.
Emissionen der Münzstätte Köln 256 bis 274 n. Chr. -----> Gallienus, Salonina, Valerianus I, Postumus, Marius, Victorinus, Tetricus jeweils.
Das Emissionen der Münstätte Trier 268 bis 274 n. Chr. -----> Postumus, Laelianus, Marius, Victorinus und Tetricus.
Band 7: Zschucke, C.-F.: Die Bronze-Teilstück-Prägungen der römischen Münzstätte Trier, 2. erweiterte Auflage 2002. 89 S. mit Tafeln und Abbildungen
Preis 12 € (ISBN 3-923575-09-2)
Zeitraum: Die Tetrarchie. 290/293 bis 325 n. Chr.
1. bis 15. Emission von 290/293 (Beginn 1. Tetrarchie) bis 325 n. Chr. (Licinius II. etc.)
Band 5: Zschucke, C.-F.: Die römische Münzstätte Trier (von der Münzreform der Bronzeprägung unter Constans und Constantius II 346/348 n. Christus bis zu ihrer Schließung im 5. Jh.) 3. Auflage 1997; 128 S. mit Tafeln; Preis 12 € (ISBN 3-923575-02-5)
Zeitraum: 346/348 bis 440 n. Chr.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
(10)
Constantius II., 337-361
AE - reduced follis (AE 3), 3.02g, 18.15mm, 120°
Trier, 1. Offizin, 326
Av.: FL IVL CONSTANTIVS IVN NOB C
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.l.
Rv.: PROVIDEN - TIAE CAESS
sogenanntes Lagertor, 6 Lagen, offenes Tor, , 2 Türme, darüber ein Stern
im Abschnitt: PTR Mondsichel mit Punkt
Ref.: RIC VII, Trier 480; C. 172
VZ
Aus dem Killingholme Hoard/North Lincolnshire, versteckt 333-334 n.Chr., gefunden 1993, enthielt ca. 3770 Bronzen aus der constantinischen Ära.
Büste mit dem Trierer Pelzchen.
Mit freundlichem Gruß
Constantius II., 337-361
AE - reduced follis (AE 3), 3.02g, 18.15mm, 120°
Trier, 1. Offizin, 326
Av.: FL IVL CONSTANTIVS IVN NOB C
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.l.
Rv.: PROVIDEN - TIAE CAESS
sogenanntes Lagertor, 6 Lagen, offenes Tor, , 2 Türme, darüber ein Stern
im Abschnitt: PTR Mondsichel mit Punkt
Ref.: RIC VII, Trier 480; C. 172
VZ
Aus dem Killingholme Hoard/North Lincolnshire, versteckt 333-334 n.Chr., gefunden 1993, enthielt ca. 3770 Bronzen aus der constantinischen Ära.
Büste mit dem Trierer Pelzchen.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Jochen!
Danke für das schöne "Trierer Pelzchen"! Womit wir bei einem der sonderbarsten Trierer Prägungen wären, welche ich noch später in diesem Thread gesondert behandeln möchte. Ich denke gerade zu dieser Trierer "Spielart" dürften in so mancher Sammlung noch weitere sehr schöne Beispiele vorhanden sein. Ich denke da insbesondere an eine Düsseldorfer Sammlung.
Danke für das schöne "Trierer Pelzchen"! Womit wir bei einem der sonderbarsten Trierer Prägungen wären, welche ich noch später in diesem Thread gesondert behandeln möchte. Ich denke gerade zu dieser Trierer "Spielart" dürften in so mancher Sammlung noch weitere sehr schöne Beispiele vorhanden sein. Ich denke da insbesondere an eine Düsseldorfer Sammlung.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
5.0 Trierer Prägewerkstätten (Offizine) und Münzstättenzeichen.
5.3 Bronzeprägung
Ganz anders scheint es bei der Trierer Bronzeprägung gewesen zu sein. Hier kam es im Laufe der Jahre immer wieder zu großen Unterschieden, was die Anzahl der prägenden Werkstätten anbetrifft. Am Anfang standen nur jeweils ein oder zwei Offizine zur Prägung zur Verfügung. Im Zeitraum zwischen 295 – 297 stieg die Anzahl auf drei, zwischen 297 – 303 sank sie wiederum auf zwei und für 303 – 315 ist sogar nur eine Werkstatt belegt. Ab 315 waren es durchgehend zwei bis zur Schließung der Münzstätte im Jahre 355. Nach ihrer Wiedereröffnung um ca. 366/367 waren es auch nur zwei Werkstätten bis zum Jahre 380. Die letzten zehn Jahre bis zum Ende der Bronzeprägung in Trier um 394 arbeitete nachweislich besserer Erkenntnisse nur noch ein Offizin.
Zu den verwendeten Münzstättenzeichen im späten 3. Jahrhundert gibt es zu sagen, dass die prägenden Werkstätten nun durch die Buchstaben „A, B und C“ im Feld gekennzeichnet wurden. Dies änderte sich im Jahre 297, als die beiden noch vorhandenen Münzwerkstätten mit „ITR“ (Offizin I) bzw. „IITR“ (Offizin II), aber auch mit „ATR“ bzw. „BTR“ gekennzeichnet wurden.
Es dauert nochmals mehr als zwanzig Jahre, bis 318 die alten Münzstättenzeichen „PTR“ für „Prima Treveris“ bzw. „STR“ für „Secunda Treveris“ wieder Verwendung finden. 330 wird schließlich das Offizinkennzeichen wieder der Ortsangabe nachgestellt, sodass im Abschnitt „TRP“ bzw. „TRS“ steht, was auch nach der Wiedereröffnung der Münzstätte so bleibt. Erst im Jahre 380, mit der Auflösung eines der beiden Werkstätten, werden die Trierer Bronzeprägungen wieder mit „TR, TRP oder SMTRP“ gekennzeichnet.
Maiorina des Constantius I. Geprägt in Trier 302 – 303 n. Chr. RIC VI Trier 539a.
Im Feld l. und r. S – F. Im Abschnitt „IITR“ (= Offizin II Treberis).
Maiorina des Maximinus II. Daza. Geprägt in Trier 310 – 313 n. Chr. RIC VI Trier 845.
Im Feld l. und r. T – F. Im Abschnitt „PTR“ (= Prima Treveris).
Maiorina des Constantinus II. Geprägt in Trier 317 – 318 n. Chr. RIC VII Trier 180.
Im Feld l. und r. F – T . Im Abschnitt „•ATR“ (= Offizin I Treveris).
Der genau Standort der Trierer Münzstätte ist uns, wenn man einmal von der 2005 bei Ausschachtungsarbeiten für den Erweiterungsbau des Stadtmuseums auf dem Simeonstiftplatz neben der Porta Nigra zum Vorschein gekommenen Münzstätte der gallischen Kaiser absieht, unbekannt. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die verschiedenen, von Zeit zu Zeit an neuen Orten neu errichteten Münzwerkstätten zwar innerhalb der Stadt selbst, aber vermutlich doch, wie im oben genannten Fall, wegen der ständigen Brandgefahr außerhalb der Wohnbebauung in der Nähe der Stadtmauer gelegen haben. Wenn man einmal von dem Prägestempel des Magnentius absieht, welcher aus der Mosel an der Römerbrücke geborgen werden konnte und welcher im Landesmuseum zu bewundern ist, so sind uns keine weiteren Stempel bekannt.
5.3 Bronzeprägung
Ganz anders scheint es bei der Trierer Bronzeprägung gewesen zu sein. Hier kam es im Laufe der Jahre immer wieder zu großen Unterschieden, was die Anzahl der prägenden Werkstätten anbetrifft. Am Anfang standen nur jeweils ein oder zwei Offizine zur Prägung zur Verfügung. Im Zeitraum zwischen 295 – 297 stieg die Anzahl auf drei, zwischen 297 – 303 sank sie wiederum auf zwei und für 303 – 315 ist sogar nur eine Werkstatt belegt. Ab 315 waren es durchgehend zwei bis zur Schließung der Münzstätte im Jahre 355. Nach ihrer Wiedereröffnung um ca. 366/367 waren es auch nur zwei Werkstätten bis zum Jahre 380. Die letzten zehn Jahre bis zum Ende der Bronzeprägung in Trier um 394 arbeitete nachweislich besserer Erkenntnisse nur noch ein Offizin.
Zu den verwendeten Münzstättenzeichen im späten 3. Jahrhundert gibt es zu sagen, dass die prägenden Werkstätten nun durch die Buchstaben „A, B und C“ im Feld gekennzeichnet wurden. Dies änderte sich im Jahre 297, als die beiden noch vorhandenen Münzwerkstätten mit „ITR“ (Offizin I) bzw. „IITR“ (Offizin II), aber auch mit „ATR“ bzw. „BTR“ gekennzeichnet wurden.
Es dauert nochmals mehr als zwanzig Jahre, bis 318 die alten Münzstättenzeichen „PTR“ für „Prima Treveris“ bzw. „STR“ für „Secunda Treveris“ wieder Verwendung finden. 330 wird schließlich das Offizinkennzeichen wieder der Ortsangabe nachgestellt, sodass im Abschnitt „TRP“ bzw. „TRS“ steht, was auch nach der Wiedereröffnung der Münzstätte so bleibt. Erst im Jahre 380, mit der Auflösung eines der beiden Werkstätten, werden die Trierer Bronzeprägungen wieder mit „TR, TRP oder SMTRP“ gekennzeichnet.
Maiorina des Constantius I. Geprägt in Trier 302 – 303 n. Chr. RIC VI Trier 539a.
Im Feld l. und r. S – F. Im Abschnitt „IITR“ (= Offizin II Treberis).
Maiorina des Maximinus II. Daza. Geprägt in Trier 310 – 313 n. Chr. RIC VI Trier 845.
Im Feld l. und r. T – F. Im Abschnitt „PTR“ (= Prima Treveris).
Maiorina des Constantinus II. Geprägt in Trier 317 – 318 n. Chr. RIC VII Trier 180.
Im Feld l. und r. F – T . Im Abschnitt „•ATR“ (= Offizin I Treveris).
Der genau Standort der Trierer Münzstätte ist uns, wenn man einmal von der 2005 bei Ausschachtungsarbeiten für den Erweiterungsbau des Stadtmuseums auf dem Simeonstiftplatz neben der Porta Nigra zum Vorschein gekommenen Münzstätte der gallischen Kaiser absieht, unbekannt. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die verschiedenen, von Zeit zu Zeit an neuen Orten neu errichteten Münzwerkstätten zwar innerhalb der Stadt selbst, aber vermutlich doch, wie im oben genannten Fall, wegen der ständigen Brandgefahr außerhalb der Wohnbebauung in der Nähe der Stadtmauer gelegen haben. Wenn man einmal von dem Prägestempel des Magnentius absieht, welcher aus der Mosel an der Römerbrücke geborgen werden konnte und welcher im Landesmuseum zu bewundern ist, so sind uns keine weiteren Stempel bekannt.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hallo Justus
vielen Dank für die Literaturangabe.
Ich werde mir den fehlenden Band 7 noch besorgen.
Martin
vielen Dank für die Literaturangabe.
Ich werde mir den fehlenden Band 7 noch besorgen.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
(11)
Constantius II., 337-361
AE - reduced Follis (AE 3), 2.93g, 18.27mm, 120°
Trier, 1. Offizin, 327-328
Av.: FL IVL CONSTANTIVS IVN NOB C
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.; auf der li. Schulter das sog."Trierer
Pelzchen"
Rv.: PROVIDEN - TIAE CAESS
Sog. Lagertor, 6 Lagen, offenes Tor, 2 Türme, darüber ein Stern
im Abschnitt PTRE
Ref.: RIC VII, Trier 514; C. 172
VZ
Ebenfalls aus dem Killingholme Hoard
Mit freundlichem Gruß
Constantius II., 337-361
AE - reduced Follis (AE 3), 2.93g, 18.27mm, 120°
Trier, 1. Offizin, 327-328
Av.: FL IVL CONSTANTIVS IVN NOB C
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.; auf der li. Schulter das sog."Trierer
Pelzchen"
Rv.: PROVIDEN - TIAE CAESS
Sog. Lagertor, 6 Lagen, offenes Tor, 2 Türme, darüber ein Stern
im Abschnitt PTRE
Ref.: RIC VII, Trier 514; C. 172
VZ
Ebenfalls aus dem Killingholme Hoard
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Eine bescheidene Düsseldorfer Sammlung ... die leider immer noch einen Crispus vermisst. Aber man muss ja Ziele haben!
Daher erstmal zwei schöne Exemplare des Constantinus II. (337-340 n.Chr.)
AE3 Follis, Trier 326, 1. Offizin / Durchmesser: 16,5-19 mm / Gewicht: 3,18 g / RIC VII, Trier 479, P (C3)
Av: CONSTANTINVS IVN NOB C
Drapierte und Kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach links, Trierer Pelzchen
Rv: PROVIDENTIAE CAESS
Lagertor mit 6 Ebenen, keine Tore, 2 Türmchen, darüber Punkte, dazwischen Stern
Im Abschnitt: PTR, Halbmond mit Punkt
----------------------------------------------------------------------------------------
AE3 Follis, Trier 326, 2. Offizin / Durchmesser: 17,5-19 mm / Gewicht: 3,05 g / RIC VII, Trier 479, S (C3)
Av: CONSTANTINVS IVN NOB C
Drapierte und Kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach links, Trierer Pelzchen
Rv: PROVIDENTIAE CAESS
Lagertor mit 6 Ebenen, keine Tore, 2 Türmchen, darüber Punkte, dazwischen Stern
Im Abschnitt: STR, Halbmond mit Punkt
Daher erstmal zwei schöne Exemplare des Constantinus II. (337-340 n.Chr.)
AE3 Follis, Trier 326, 1. Offizin / Durchmesser: 16,5-19 mm / Gewicht: 3,18 g / RIC VII, Trier 479, P (C3)
Av: CONSTANTINVS IVN NOB C
Drapierte und Kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach links, Trierer Pelzchen
Rv: PROVIDENTIAE CAESS
Lagertor mit 6 Ebenen, keine Tore, 2 Türmchen, darüber Punkte, dazwischen Stern
Im Abschnitt: PTR, Halbmond mit Punkt
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AE3 Follis, Trier 326, 2. Offizin / Durchmesser: 17,5-19 mm / Gewicht: 3,05 g / RIC VII, Trier 479, S (C3)
Av: CONSTANTINVS IVN NOB C
Drapierte und Kürassierte Büste mit Lorbeerkranz nach links, Trierer Pelzchen
Rv: PROVIDENTIAE CAESS
Lagertor mit 6 Ebenen, keine Tore, 2 Türmchen, darüber Punkte, dazwischen Stern
Im Abschnitt: STR, Halbmond mit Punkt
My new website „Philippus I., Philippus II. and Otacilia Severa / Syrian Tetradrachms of Antiochia ad Orontem / 244 – 249 A.D.
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