Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Ein schönes Beispiel für eine zeitgenössische Imitation aus Trier, Jochen, und noch dazu in einem vorzüglichen Erhaltungsgrad. Danke fürs Zeigen !
Zu diesem Thema 2014 im Petermännchen Verlag in der "Kleinen Numismatischen Reihe" erschienen: Band 15: Knickrehm, Wolfgang, Offizielle und lokale Münzprägestätten des Gallischen Sonderreichs in und um Trier (2014) (ISBN13 978-3-923575-45-9)
http://www.muenzfreunde-trier.de/PMV-NumR.htm
Zu diesem Thema 2014 im Petermännchen Verlag in der "Kleinen Numismatischen Reihe" erschienen: Band 15: Knickrehm, Wolfgang, Offizielle und lokale Münzprägestätten des Gallischen Sonderreichs in und um Trier (2014) (ISBN13 978-3-923575-45-9)
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Ich denke wenn es eine antike Fälschung ist, dann kann sie überall geprägt worden sein. Wenn es Notgeld war, dann ist Trier auch wenig wahrscheinlich, schließlich saß man an der Quelle der offiziellen Münzen. Und wenn sie Teil eines Münzsystems jenseits des römischen Einflussbereiches aber nach römischem Vorbild waren, dann scheidet Trier ebenfalls aus. Eine weitere Möglichkeit für diese Imitationen fällt mir nicht ein.Peter43 hat geschrieben:Kann man annehmen, daß diese Münze auch in Trier geprägt worden ist?
Wäre interessant zu wissen, ob etwas über die Verbreitung der Imitationen nach trierer Vorbild bekannt ist. Ich weiß nicht wie weit Knickrehm das Gallische Sonderreich fasst, aber vielleicht steht ja im von Justus genannten Band etwas dazu.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- justus
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Die österreichische Nationalbank hat hierzu in ihrer Schriftenreihe "Wissenswelt Geld" in Band 8 unter dem Titel "SCHEIN UND SEIN. Den Fälschern auf der Spur!" auf Seite 9/10 etwas zu dem Trierer Fund von fast 30.000 Münzförmchen zum Geißen von "Notgeld" auf Grund von Kleingeldmangel in den Grenzregionen im 4. Jahrhundert (siehe Photo S. 10). Der Fundort lag nur wenige Meter außerhalb der römischen Stadtmauer (vgl. die Münzstätte der gallischen Kaiser in Trier) hinter dem Amphitheater.quisquam hat geschrieben:Ich denke wenn es eine antike Fälschung ist, dann kann sie überall geprägt worden sein. Wenn es Notgeld war, dann ist Trier auch wenig wahrscheinlich, schließlich saß man an der Quelle der offiziellen Münzen. Und wenn sie Teil eines Münzsystems jenseits des römischen Einflussbereiches aber nach römischem Vorbild waren, dann scheidet Trier ebenfalls aus. Eine weitere Möglichkeit für diese Imitationen fällt mir nicht ein.
http://www.oenb.at/dms/oenb/Ueber-Uns/D ... Screen.pdf
Meiner Ansicht nach ist Jochens Follis genauso einzustufen, wie die zahlreichen, mehr oder weniger "barbarisiert wirkenden" (vgl. Zitat Pscipio) VLPP-Imitationen aus den Balkanregionen, eben als Imitationen/Notgeld, wobei hier als Vorbild wohl ein Trierer Follis diente. Übrigens sind auch viele Folles mit Trierer Münzstättenzeichen aus Spanien schon auf Grund ihres von regulären Trierer Prägungen abweichenden Stils so einzuordnen. Fazit: Imitation ja. Prägeort Trier: Nicht unmöglich aber unwahrscheinlich.
Pscipio hat geschrieben:Das Problem ist, dass diese Imitationen in früheren Zeiten oft als "barbarische" Nachahmungen von ausserhalb des Reiches angesehen wurden (daher der unglückliche Begriff "Barbarisierungen", der oft zu Fehlschlüssen führt). Funde zeigen jedoch, dass es sich dabei zu grossen Teilen um innerhalb des Reiches geprägte Münzen handelt. Gerade bei den Imitationen der Münzen des "Gallischen Sonderreiches" (auch ein umstrittener Begriff) handelt es sich offensichtlich um eine Reaktion auf die zunehmende Geldknappheit. (von Pscipio » Mittwoch 21. Oktober 2009, 18:47)
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Na dann.... kann ich ja mal ein Schnäppchen zeigen:
CONSTANTINUS AVG
BEATA TRANQUILLITAS / VOTIS XX im Altarsockel (Altar mit Erdkugel, darüber 3 Sterne)/ STR Punkt
17 x 20,5 mm / 2,8 g / 06.00h
Das Stück hat mich vor der Reinigung 1,60 € gekostet.
Martin
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
@Justus: Die Fälscherformen dienten augenscheinlich dem Nachgießen von Severerdenaren, sind also aus einer Zeit als Trier noch kein offizieller Münzort und in der tiefen Provinz fernab von Rom war.
Auf jeden Fall aber danke für die Ergänzung.
Grüße, Stefan
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
So genau wußte ich das auch nicht mehr. Übrigens wohne ich heute über der Baugrube, in welcher sie seinerzeit gefunden wurden. Hätte ich das damals schon gewußt !!!
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hättest du....
Und weiter mit einem Constantinus Maximus
CONSTANTINUS MAX AVG
GLORIA EXERCITUS / TR Punkt S (2 Soldaten, 2 Standarten)
ca 17,5 mm / 2,0g / 12.00h
Martin
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Sehr gut erhalten und vor allem mit einem tollen "Rosettendiadem" !
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Hier mal ein Beispiel für solch' ein Fälscherförmchen für Caracalla aus meiner Sammlung. Die Rückseiten sind glatt, somit müsste es die untere und die obere Form für den Gusskomplex sein, der ja aus mehreren, übereinander gestalpeten Förmchen bestand. Die Kreuzmarkierung sollte wohl sicherstellen, dass die Stempelachse der Münze später auch stimmt.quisquam hat geschrieben:@Justus: Die Fälscherformen dienten augenscheinlich dem Nachgießen von Severerdenaren, sind also aus einer Zeit als Trier noch kein offizieller Münzort und in der tiefen Provinz fernab von Rom war.
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Danke für die INFO und den "schlagenden" Beweis in Form eines guterhaltenen "Terra-Cotta-Förmchens", Rainer. Nur eine Frage. Woher weißt du, dass es sich um einen Trierer Fund vom Amphitheater handelt ? Hast du ihn etwa in Konz gekauft ?
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Das Förmchen sollte - wie gesagt - nur als Beispiel dienen. Der Fundort ist mir leider nicht bekannt.
Ist eigentlich mittlerweile mehr über die Trierer Förmchen bekannt oder dümpeln die 30000 Stück im Museumskeller der Vergessenheit entgegen?
Ist eigentlich mittlerweile mehr über die Trierer Förmchen bekannt oder dümpeln die 30000 Stück im Museumskeller der Vergessenheit entgegen?
- justus
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Sorry, aber mir ist nicht bekannt, dass es hierzu, mit Ausnahme des Beitrags von Alföldi (1) im FMRD (Fundmünzen der Antike - Rheinland-Pfalz) eine größere Veröffentlichung gegeben hätte. Daher wird wohl deine Vermutung zutreffen.nummis durensis hat geschrieben:Ist eigentlich mittlerweile mehr über die Trierer Förmchen bekannt oder dümpeln die 30000 Stück im Museumskeller der Vergessenheit entgegen?
(1) FMRD IV 3/6: Stadt Trier, Ortsteile links der Mosel; Trier und Umgebung (3187-3197); Nachträge und Ergänzungen. Bearbeitet von M. R.-Alföldi
http://www.adwmainz.de/projekte/fundmue ... /fmrd.htmlDer nun erschienene letzte Band – FMRD IV 3/6: Ortsteile links der Mosel, Trier und Umgebung, die sog. „Fälscherförmchen“ – umfasst die Komplexnummer 3187-3197. Das Besiedlungsbild links der Mosel weicht von dem rechts der Mosel ab: Im Vorfeld der römischen Stadt verbunden mit ihr durch die Römerbrücke liegen an verschiedenen Fernstrassen Villen, kleine Siedlungen (vici) und einzelne Gruppen von Gebäuden mit den jeweils dazugehörigen Grabstätten. In landschaftlich hervorragender Stelle liegt der Treverer Tempelbezirk mit dem Heiligtum des Lenus Mars (die Münzfunde sind im Band FMRD IV 3/2 registriert).
mit freundlichem Gruß
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Ich möchte Euch noch diesen (fast) unberührten Constantinus I vorstellen, der mir wg. des gut erhaltenen Silbersuds und der detailreichen Büste so gut gefällt
CONSTANTINUS AVG
VIRTUS EXERCIT / VOT XX in der Standarte / S T im Abschnitt
3,7 g/ 20 mm / 12.00h
Den werde ich so belassen, wie er ist.
Martin
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Re: Die römische Münzstätte Trier - SACRA MONETA TREVERIS
Ooops
Man darf sich halt nie auf die Bestimmung eines Anderen verlassen!
Aber da hätt ich auch selbst drauf kommen .... müssen, können, sollen.
Sorry, Martin
Werde beim nächsten Stück etwas sorgfältiger sein.
Man darf sich halt nie auf die Bestimmung eines Anderen verlassen!
Aber da hätt ich auch selbst drauf kommen .... müssen, können, sollen.
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