Fälschungsgalerie

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Andicz
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Andicz » Sa 01.08.15 11:06

#2
Commodus / D: 16-18 mm / G: 3,16g
Denar_Commodus_av.jpg
Denar_Commodus_rv.jpg
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Andicz » Sa 01.08.15 11:08

#3
Severus Alexander / D: 17-19 mm / G: 3,14g
Denar_Severus_Alexander_av.jpg
Denar_Severus_Alexander_rv.jpg
Danke für eure Hilfe!
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von mike h » Sa 01.08.15 11:41

Die sehen so aus, als seien sie alle drei auf die gleiche Art geschliffen / poliert worden.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Andicz » Sa 01.08.15 12:14

Das stimmt und ist auffällig. Bis auf die unerreichbaren Stellen... was ja auch dafür spricht, dass da was nicht stimmt.
Besonders der Severus Alexander und die Rückseite des Aurelius sehen alles andere als echt aus...
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von drakenumi1 » Sa 01.08.15 14:18

Ich teile die hier bereits geäußerten Verdachtsmomente betr. die Rauigkeit der Oberflächen völlig. Besonders die wenig zugänglichen Bereiche mit hervorstechender Pixlichkeit lassen mich an den Gebrauch von bereits mehrfach gebrauchten und leicht oberflächenverschlissenen Gußformen denken. Solche Formen aus steinartig gebundenen Sanden verlieren ihre anfänglich glatte Oberfläche und ergeben letztlich solche hier gezeigten Abgußbilder. Wahrscheinlich wurden auch die Formen und nicht nur die produzierten Abgüsse einem Oberflächenschliff unterworfen, daher die vergleichsweise glatten äußersten Partien der "Münzen", und deren Aussetzen in den unerreichbar versteckten Bereichen. Und auch wenn die überall verteilten kleinen Löcher nicht unbedingt rund, wie Blasen aussehen, so würde ich doch solche in ihnen erkennen.
Aber was mich noch mehr verwundert: Du sprichst von unauffälligen Rändern? Was aber sind das für doch sehr auffällige und auf jedem Stück besonders unten, im Fotolichtschatten, liegende ganz randnah verlaufende Linien, die wie eine umgebördelte Folie aussehen, ähnlich dem Prinzip einer Stülpschachtel? (Käseschachtel :wink: ) Man denkt unwillkürlich an eine im Randbereich unvollkommen anliegende Folie! Aber das hätte Dich allemal auch stutzig gemacht ..... Also ein ungewollter Effekt des Fotolichtes?
Fazit: Fakes, abstoßend für jeden potentiellen Käufer .....

Grüße von

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von emieg1 » Sa 01.08.15 14:45

Ich wage ein "Gegenurteil":

Avers M. Aurel 11 h; Avers Commodus 6 h: Diese kleinsten Schrötlingsrisse bzw. deren scharfe Kanten lassen IMHO nicht auf einen Guss schliessen.

Blosse 'Pixlichkeit' ist mir für eine Deklaration als Fälschung zu wenig... Gussbläschen sehen anders aus.

Andi, woher stammen die Stücke?

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Andicz » Sa 01.08.15 14:55

Die Stücke stammen aus einer kürzlich gewonnenen ebay-Auktion von privat. Die Bilder waren dort nicht so gut und detailliert. Also ein Risiko-Kauf.

Die "Randerscheinung" ist übrigens den Lichtverhältnissen geschuldet ...
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von mike h » Sa 01.08.15 21:34

Ich bin geneigt, mich der Meinung von Nummis Durensis anzuschließen.

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Numis-Student » Sa 01.08.15 22:54

Anhand der gezeigten Bilder würde ich den Commodus eher für echt halten, die anderen beiden aufgrund ihrer Oberflächen für falsch.

Und gleich gereinigte/polierte Oberflächen verbinden zwar die 3 Münzen, aber es kann auch ein Laie, der sich 2 Fälschungen andrehen liess, zuhause liebevoll seine ganze Sammlung poliert haben.

MR
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Chandragupta » Mo 03.08.15 08:29

Sehe ich bzgl. Commodus genauso wie Du. Lt. Foto recht sicher echt, nur eben zu Tode geschrubbt. Aber ich würde ansonsten sogar ND beipflichten und ebenfalls den Marcus Aurelius für echt halten. Die Löcher sehen mir weniger nach Gußporen, als viel mehr nach "brutal überpolierten" Korrosionsstellen aus. Die Schrötlingsform ist jedoch auf den ersten Blick okay. Fotos vom Rand wären hier sehr hilfreich.

Der Severus ist aber wirklich sowas von lfshac ... :(
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von justus » Mo 03.08.15 13:33

Halte beide für falsch. Weniger wegen der seltsamen Oberflächenstrukturen, sondern auf Grund der nur oberflächlich erscheinenden Randrisse. Wenn ich es richtig sehe, so sind diese nicht durchgehend, was eigentlich typisch für einen Guss wäre.
mit freundlichem Gruß

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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von drakenumi1 » Mo 03.08.15 18:57

Daß im Zusammenhang mit diesen 3 Denaren zwar von einigen unterschiedlichen Fälschungssymptomen gespochen wurde, jedoch diese gleichartig verunstalteten Umrisse der Rs.-Darstellungen überhaupt keine Erwähnung fand, kann ich nicht verstehen. Ich habe in meiner Sammlerzeit gerade maltraitierte Denare beinahe zu Tausenden betrachten können, und das waren mit Sicherheit keine gefälschten. Aber solch zermanschte Personendarstellungen sind mir nicht erinnerlich untergekommen. Und dann treten hier gleichzeitig 3 Stücke (bzw. Erscheinungsbilder) mit gleichen Merkmalen auf. MERKWÜRDIG!
Ich denke:
- Hätten echte antike Prägestempel damals einen solchen Verschleißgrad gehabt, wie den hier zugrunde liegenden, wären sie in derZeit zwischen M. Aurel und Alex. Severus längst verschrottet worden.
- Prägestempel waren seinerzeit bereits (überwiegend?) aus geschmiedetem Eisen mit entsprechender Härte und Standfestigkeit hergestellt worden und ich kann mir an ihnen keine solchen Verformungen vorstellen, die zu analogen Verstümmelungen der Prägekonturen hätten führen können.
- Zugegeben: Aus Lehm o. ä. gebrannte Gießformen können zwar auch ausbrechen, und nicht jede solcher beschädigten Konturen kann wieder haargenau ergänzt werden, aber manche. Ich denke, solche "reparierten" waren für die hier gezeigten Münzbilder verantwortlich.
Fazit: Nur Gießformen und Gießtechnik lassen das Entstehen solcher Prägekonturen und auch größerer Löcher zu, wie man sie hier zu sehen bekommt. Was diese "Löcher betrifft, solte man besser von "Gußlunkern" reden, - diese müsen keinesfalls den Charakter von runden Gasblasen haben.
Unten eine vergleichende Rückseite des Alex. Sev.

Grüße von

drake
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von Andicz » Mo 03.08.15 22:55

Hallo zusammen und erstmal "Danke" für den gesammelten Input zu den Stücken. In meinen Augen (und ich kann nur deutlich sagen, dass ich bei dieser Themtik definitiv auf Hilfe angewiesen bin), sind zuviele Negativ-Merkmale erkennbar, als dass man sie wirklich entlasten könnte... Sie treten letztlich bei allen drei Exemplaren auf – mal in deutlicherer, mal in etwas schwächerer Form.

Ich habe noch mal eine Aufnahme der Ränder gemacht. Vielleicht helfen die. Aber letztlich werde ich versuchen, die Stücke zurück zu geben, denn ein gutes Gefühl wird sich hier wohl kaum noch einstellen...

Beste Grüße, Andreas.
Raender.jpg
Zuletzt geändert von Andicz am Di 04.08.15 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von drakenumi1 » Mo 03.08.15 23:25

Nun, Andreas,
das sollte als Argument für eine Rückabwicklung des Kaufes reichen:
Alle 3 Stücke sind schlecht gemachte Subaerate bzw. Gefütterte, wie die Ränder beweisen. :(

Viel Glück bei Aktion wünsacht

drake
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Re: Fälschungsgalerie

Beitrag von justus » Mo 03.08.15 23:58

drakenumi1 hat geschrieben:Alle 3 Stücke sind schlecht gemachte Subaerate bzw. Gefütterte, wie die Ränder beweisen.
Das sind keinesfalls subaerate Denare. Dazu fehlen alle, für "Plattierte" typischen Merkmale, Drake. Was meinst du übrigens mit "wie die Ränder beweisen"?
mit freundlichem Gruß

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