Das besondere Porträt
Moderator: Homer J. Simpson
Re: Das besondere Porträt
Ich möchte dann doch noch etwas aus meiner Sammlung beisteuern. Es handelt sich um sogenannte Billon Argenteii von Konstantin I. Diese Münzen wurden nur in Trier geprägt. Das Porträt ist auf beiden Münzen ähnlich: Konstantin mit Helm und geschulterter Lanze nach links. Allerdings gibt es einen Unterschied auf der unteren Münze trägt Konstantin noch ein Raubtierfell über die Schulter. Man sieht die herunterhängende Tatze im Bild. Sicher keine grosse Besonderheit, aber mir gefallen solche Details.
Gruss
Dirk
PS Die Münzen wurden um 313 in Trier geprägt, vermutlich um die Aussöhnung von Konstantin, Licinius und Maximinus nach dem Tot des Maxentius im Jahr 312 zu feiern.
IMP CONSTANTI NVS AVG // VICTORIAE LAETAE PRINC PERP
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Dirk
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- justus
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Re: Das besondere Porträt
Zunächst einmal möchte ich dir zu diesen sehr schönen Stücken gratulieren. Traumhafte Münzen für einen Trierer wie mich !
P. S. Achtung! Ich habe, dein Einverständnis vorausgesetzt, deinen Beitrag auch im "Trierer Thread" zitiert, wo er ja auch eigentlich hingehört !
Ganz im Gegenteil, Tejas552. Das wäre für interessierte Numismatiker, wie man sie z. B. auch bei den Trierer Münzfreunden findet, schon etwas ganz besonderes. Ja für mich persönlich sogar eine Bestätigung, dass es sich also beim sog. "Trierer Pelzchen" tatsächlich um eine Art von Pelzbesatz handeln könnte. Aber ... ich bin scheinbar nicht in der Lage, die von dir angesprochene "herunterhängende Raubtiertatze" zu erkennen. Wo siehst du diese denn ?Tejas552 hat geschrieben:Allerdings gibt es einen Unterschied auf der unteren Münze trägt Konstantin noch ein Raubtierfell über die Schulter. Man sieht die herunterhängende Tatze im Bild. Sicher keine grosse Besonderheit, aber mir gefallen solche Details.
Auch ich bin der Ansicht, dass es sich bei diesen Argenteii um eine Sonderemission handeln könnte, welche zu einem gegebenen Anlass, möglicherweise einer Siegesfeier nach der Schlacht an der Milvischen Brücke, herausgegeben wurde. Eine derartige These wurde vor einiger Zeit, wenn ich mich richtig erinnere, auch mal im FAC diskutiert.Tejas552 hat geschrieben:Die Münzen wurden um 313 in Trier geprägt, vermutlich um die Aussöhnung von Konstantin, Licinius und Maximinus nach dem Tod des Maxentius im Jahr 312 zu feiern.
Ich denke allerdings, dass beide Münzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten emittiert wurden, da die obere, wie es scheint, aus einer relativ reineren Silberlegierung als die untere geprägt wurde, es sich also um zwei verschiedene Emissionen handeln dürfte.Tejas552 hat geschrieben:Es handelt sich um sogenannte Billon Argenteii von Konstantin I.
P. S. Achtung! Ich habe, dein Einverständnis vorausgesetzt, deinen Beitrag auch im "Trierer Thread" zitiert, wo er ja auch eigentlich hingehört !
Zuletzt geändert von justus am Mi 06.01.16 13:02, insgesamt 2-mal geändert.
mit freundlichem Gruß
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Re: Das besondere Porträt
Hallo Justus,justus hat geschrieben: Das wäre für interessierte Numismatiker, wie man sie z. B. auch bei den Trierer Münzfreunden findet, schon etwas ganz besonderes. Ja für mich persönlich sogar eine Bestätigung, dass es sich also beim sog. "Trierer Pelzchen" tatsächlich um eine Art von Pelzbesatz handeln könnte. Aber ... ich bin scheinbar nicht in der Lage, die von dir angesprochene "herunterhängende Raubtiertatze" zu erkennen. Wo siehst du diese denn ?
auf der zweiten Münze (die ich sinnigerweise mit Vorderseite 1 beschrieben habe) erkennt man auf der dem Betrachter zugewandten Schulter des Kaisers eine Raubtiertatze. Diese hängt senktrecht nach unten und endet in fünf Klauen. Vielleicht erkenne ich es nur deshalb so gut weil ich die Münze auch unter der Lupe betrachtet habe aber ich denke wenn du genau hinschaust wirst du sie finden.
Gruss
Dirk
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Re: Das besondere Porträt
Das habe ich zuerst auch gedacht, es könnte vom Foto her (ohne die Originalmünze zu sehen) aber auch so sein, dass das Gehirn einen Streich spielt.
Wenn man die Tatze sieht, glaubt man auch, den Kopf der zugehörigen Raubkatze über der linken Schulter zu sehen. Man versteht dann zwar rasch, dass der "Katzenkopf" nur durch die Speerspitze zustande kommt, aber bleibt trotzdem dabei, dass vorne eine Raubtiertatze herabhängt.
Wenn man die Tatze sieht, glaubt man auch, den Kopf der zugehörigen Raubkatze über der linken Schulter zu sehen. Man versteht dann zwar rasch, dass der "Katzenkopf" nur durch die Speerspitze zustande kommt, aber bleibt trotzdem dabei, dass vorne eine Raubtiertatze herabhängt.
Re: Das besondere Porträt
Witzig, dass mit dem Katzenkopf ging mir auch so - aber nur auf dem Foto, nicht im Original. Allerdings ist die Tatze wirklich da. Sie tritt im Original noch stärker hervor und ist unter der Lupe ganz eindeutig bis in jedes Detail zu erkennen.
Gruss
Dirk
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Dirk
Re: Das besondere Porträt
Bei dieser Münze, einem Antoninian des Victorinus ist die Besonderheit des Porträts womöglich nicht auf Anhieb erkennbar. Zwar ist dies ein sehr häufiger Rückseiten-Typ, die Vorderseite ist aber recht selten. Diese heroische Büstenform ohne Kürass war eigentlich den Aurei vorbehalten. Diese Büstenform gibt es, soweit ich weiss, nur mit der PAX AVG-Rückseite.
Gruss
Dirk
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Zuletzt geändert von Tejas552 am Mo 11.01.16 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Das besondere Porträt
Hier ist eines der seltensten und historisch bedeutensten Crispus Portäts. Das Christogramm auf dem Schild ist sicher eine Referenz zur Schlacht an der Milvischen Brücke, bei der sich die Truppen Constantin des Grossen Christogramme auf die Schilde gemahlt haben sollen.
Die Münze gehört einem langjährigen Sammlerfreund von mir aus den USA. Von diesem Typ sind nur sehr wenige Exemplare bekannt.
Gruss
Dirk
Die Münze gehört einem langjährigen Sammlerfreund von mir aus den USA. Von diesem Typ sind nur sehr wenige Exemplare bekannt.
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Re: Das besondere Porträt
Klasse Münze!
Es ist Alten/Zschucke 113 mit 11 bekannten Exemplaren und ist damit ähnlich selten wie die meisten anderen Varianten.
Grüße, Stefan
Es ist Alten/Zschucke 113 mit 11 bekannten Exemplaren und ist damit ähnlich selten wie die meisten anderen Varianten.
Der Gedanke liegt nahe. Ich frage mich dann aber, warum das Christogramm als Schilddekoration nur auf Münzen für Crispus erscheint.Tejas552 hat geschrieben:Das Christogramm auf dem Schild ist sicher eine Referenz zur Schlacht an der Milvischen Brücke, bei der sich die Truppen Constantin des Grossen Christogramme auf die Schilde gemahlt haben sollen.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Re: Das besondere Porträt
Für diejenigen, welche mit dieser doch etwas kurzen Referenz nichts anfangen können, gemeint ist eine Veröffentlichung der Trierer Münzfreunde und zwar „Dieter Alten, Carl-Friedrich Zschucke, Die römische Münzserie BEATA TRANQVILLITAS in der Prägestätte Trier 321-323, in: Kleine numismatische Reihe der Trierer Münzfreunde e. V. Band 13, Trier 2014", der leider auf Grund der großen Nachfrage bereits seit längerem vergriffen ist.quisquam hat geschrieben:Es ist Alten/Zschucke 113 mit 11 bekannten Exemplaren und ist damit ähnlich selten wie die meisten anderen Varianten.
Der von dir vorgestellte Follis ist dort unter der Katalog-Nummer 113 (S. 52, Abb. S. 53) verzeichnet. Die dazugehörige RIC-Nummer lautet nach Alten/Zschucke dementsprechend RIC 372 var. Und noch eine Zusatzinformation in Bezug auf den Seltenheitsgrad des Stückes. A/Z weisen dem Stück auf einer Skala von 1 bis 12 (1 = äußerst häufig / 12 = Unikat) die Ziffer „11“ zu, was meiner Ansicht nach eher etwas über den Seltenheitsgrad aussagt, als die veralteten RIC-Angaben.
P. S. Habe deinen Beitrag dorthin kopiert, wo er eigentlich „ebenefalls“ hingehört, nämlich in den Trier-Thread.
mit freundlichem Gruß
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Re: Das besondere Porträt
Tatsache, da hab ich die Seltenheit falsch gelesen. Seltenheit 11 bedeutet 2-3 Exemplare. Äußerst selten, aber eben nicht seltener als die meisten anderen Schilddekorationen.
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Re: Das besondere Porträt
Ich habe ihn zwar schon einmal im Schaukasten gezeigt, aber ich finde, hier gehört er auch nochmal her:
Caracalla-Denar, Silber, Rom, 217 n. Chr.
Av: belorbeerte Büste des Caracalla nach rechts;
ANTONINUS PIVS AVG GERM
Rv: Jupiter nach links stehend, Blitz und Szepter haltend;
P M TR P XX COS IIII PP
Durchmesser 18 mm
Caracalla-Denar, Silber, Rom, 217 n. Chr.
Av: belorbeerte Büste des Caracalla nach rechts;
ANTONINUS PIVS AVG GERM
Rv: Jupiter nach links stehend, Blitz und Szepter haltend;
P M TR P XX COS IIII PP
Durchmesser 18 mm
- Dateianhänge
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- Caracalla2 Av.jpg (25.84 KiB) 1479 mal betrachtet
Re: Das besondere Porträt
quisquam hat geschrieben:Tatsache, da hab ich die Seltenheit falsch gelesen. Seltenheit 11 bedeutet 2-3 Exemplare. Äußerst selten, aber eben nicht seltener als die meisten anderen Schilddekorationen.
Der Freund von mir, dem die Münze gehört sagte mir, dass in den letzten 50 Jahren nur ein einziges Exemplar auf dem Markt war, nämlich seins. Ihm selber ist trotz intensiver Nachforschung nur ein zweites Exemplar bekannt geworden, dessen Bild den Deckel eines Buches ziert (dessen Titel ihm aber nicht einfiel).
Gruss
Dirk
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